Wilhelm Bölsche - Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie.

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Thatsächlich sind wir ja so weit nicht. Das Gehirn, welches wir kennen, bietet uns, was das unmittelbare Sehen anbelangt, ungefähr so viel Anhaltspuncte zur Kenntniss seiner innern Processe, wie dem Astronomen die Oberfläche des Planeten Mars. Wir erkennen auf dieser Länder und Meere, Canäle, die das Festland durchschneiden, atmosphärische Vorgänge, Wolken, Schnee, Eismassen am Pol; das Alles aber kommt so wenig über den groben Umriss hinaus, dass Objecte von der Grösse der Victoria-Nyanza noch gerade als Puncte wahrnehmbar sind.

Unsere Anschauungen vom Wesen der ganzen Gedankenthätigkeit müssen wir, unfähig, die Maschine in ihre Rädchen auseinander zu nehmen und im todten Material zu studiren, abstrahiren aus dem Erfolge, aus der regelmässigen, positiv zu beobachtenden Wiederkehr gewisser gewohnheitsmässiger Gedankenreihen in uns selbst und den Handlungen, die wir täglich bei uns als Folgen dieser zwangsweisen Ideenketten wahrnehmen und bei Andern als solche voraussetzen dürfen. Immerhin ist diese Art der Beobachtung ein vollkommen guter Ersatz für jene.

Für die Freiheit des Willens, von der wir ausgegangen sind, ist jedenfalls – mögen wir nun physiologisch oder psychologisch zu unsern Resultaten gekommen sein – in dem Bestehen der durch Gewohnheit gegrabenen Gedankenstrassen ein bedenkliches Hinderniss gegeben. Der Wille ist Endergebniss eines nicht gestörten, bis zu einer gewissen Intensität angeschwollenen Gedankens, – wenn der Gedanke aber in seinem Flusse sich in den meisten Fällen einem gegrabenen Bette anschmiegen muss, so kann in allen diesen von einer Freiheit des endlichen Willens keine Rede mehr sein, und man braucht noch gar nicht auf jene oben erwähnten, ganz reflectorisch gewordenen Willensacte zurückzugehen, um auf Schritt und Tritt diesen einfacheren hemmenden Einflüssen zu begegnen.

Die wichtigste Frage scheint also, um hier Klarheit zu schaffen, die nach der Natur der Gewohnheit zu sein. Es gilt festzustellen, was sich unter diesem Begriffe, der die Willensfreiheit in so frappanter Weise bedroht, für einzelne Factoren verstecken und ob in dem einen Worte, das der Gebrauch selbst geschaffen, nicht Verschiedenartiges sich birgt. Gewohnheit ist, so haben wir physiologisch definirt, langsame Einprägung einer bestimmten Furche (psychologisch: Denkrichtung) im Gehirn, die durch eine längere Folge gleichartiger Wahrnehmungen erzeugt wird. Woher kommt eine derartige Gleichartigkeit der Wahrnehmungen? Zunächst aus der Einrichtung der Natur, die uns trotz der unendlichen Fülle ihrer Erscheinungen doch gewisse Phänomene in ewiger Regelmässigkeit wiederkehren lässt, die beständig gleiche Wahrnehmungen in uns hervorrufen. In zweiter Linie aber aus einem Umstande, der den Culturmenschen mit verschwindenden Ausnahmen fest und unerbittlich umklammert hält: der Erziehung. Wir sind nicht neu geschaffene Wesen, die bloss die Natur sich gegenüber haben. Wir gehören einer Gesellschaft an, die ebenfalls aus Menschen mit einem, dem unsern ähnlichen Denkapparate besteht. Wir sind jung, die Tafel unseres Gehirnes ist noch kaum beschrieben. Jene Menschen, die vielleicht unsere Erzeuger, jedenfalls als Erwachsene unsere Meister sind, sind in ihrem Denken bereits erfüllt mit jenen festen Linien, jenen Geleisen des Gewohnten, und sie fühlen sich wohl dabei. Ihr Bemühen geht dahin, in unser Gehirn dieselben Linien zu prägen. Unfähig, unmittelbar zu wirken, beschreiten sie den Umweg durch die wiederholten Wahrnehmungen, aber in der Weise, dass sie bestimmte Wahrnehmungen – eben jene, die ihren Gedankenlinien die bequemen sind – auswählen und uns so lange einseitig vorführen, bis sich in unserm Gehirn die gleiche Linie, wie bei ihnen, gebildet hat und wir ihre wahren geistigen Kinder sind. Mit andern Worten heisst das: wir erhalten die grosse Masse unserer gewohnheitsmässigen Gedanken durch Unterricht, durch Schulung. Der Werth dessen, was uns vermittelst derselben im Gehirn eingeritzt wird, ist dabei ganz gleichgiltig, es kann die höchste Moral oder die äusserste Unmoral sein: von einem gewissen Puncte ab ist die Gedankenübertragung gelungen, die Linie angelegt, und es bedarf fortan nur der leisesten Aehnlichkeit in einer Wahrnehmung mit jenen früheren, um sofort den ganzen Gedankenapparat nach der eingeprägten Richtung hin in Thätigkeit zu setzen. 1 1 Sehr lehrreich für das ganze Gebiet der Gedankenübertragung sind die hypnotischen Experimente, die gewiss auch für den Dichter ein gewisses Interesse haben müssen. Ganz energisch aber ist zu verlangen, dass jeder Verwerthung derartiger Erscheinungen ein kritisches Verständniss und Studium vorausgehe. Es handelt sich hier durchaus nicht um ein Stück jener behaglichen Mystik, bei der alle Menschen, denen einmal etwas Unerklärliches vorgekommen, den Beruf fühlen, mitzusprechen, sondern um exacte wissenschaftliche Gegenstände, die, eben weil sie von der grössten Tragweite sind, auch die vorsichtigste Behandlung erfordern. Wen der Schleier des Unbegreiflichen allein verlocken sollte, der wird bei sorgfältiger Kenntnissnahme dann schon von selbst merken, wie wenig seine Neugier belohnt wird.

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Sehr lehrreich für das ganze Gebiet der Gedankenübertragung sind die hypnotischen Experimente, die gewiss auch für den Dichter ein gewisses Interesse haben müssen. Ganz energisch aber ist zu verlangen, dass jeder Verwerthung derartiger Erscheinungen ein kritisches Verständniss und Studium vorausgehe. Es handelt sich hier durchaus nicht um ein Stück jener behaglichen Mystik, bei der alle Menschen, denen einmal etwas Unerklärliches vorgekommen, den Beruf fühlen, mitzusprechen, sondern um exacte wissenschaftliche Gegenstände, die, eben weil sie von der grössten Tragweite sind, auch die vorsichtigste Behandlung erfordern. Wen der Schleier des Unbegreiflichen allein verlocken sollte, der wird bei sorgfältiger Kenntnissnahme dann schon von selbst merken, wie wenig seine Neugier belohnt wird.

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