Ernst Eckstein - Gesammelte Schulhumoresken

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»So? Davon weiß ich kein Wort!«

»Doch, Herr Doktor!« wagte ich jetzt schüchtern zu bemerken.

»Ja, Herr Doktor!« riefen zwei, drei Stimmen aus dem Hintergrunde. »Am vorigen Sonnabend haben Sie gesagt: Nun, für diesmal will ich es Ihnen noch erlassen, aber in Zukunft geht es Ihnen schlecht, das gebe ich Ihnen schriftlich!«

Doktor Perner begann bei dieser bestimmten Formulierung unserer Lüge stutzig zu werden. Vielleicht auch schien es ihm das geratenste, mit Hutzler Frieden zu schließen. Daher sagte er geringschätzig:

»Nun, es mag gut sein. Wenn ich es denn einmal gesagt habe, so will ich nicht weiter darauf bestehen. Aber das sage ich Ihnen: kommt mir wieder einmal etwas Ähnliches vor, so ist es alle mit uns. Überhaupt konstatiere ich seit einiger Zeit das Überhandnehmen eines Geistes, der den Zwecken dieser Anstalt schnurstracks zuwiderläuft. Es herrscht hier statt des wissenschaftlichen Ernstes eine läppische Puerilität, die mich anwidert. Ich bin auch einmal jung gewesen und habe mich meines Lebens gefreut, aber ich würde noch jetzt schamrot werden, wenn ich mir jemals eine so kindische Haltung hätte vorwerfen müssen, wie sie Ihnen zur zweiten Natur geworden ist. Bessern Sie sich, ich rate es Ihnen im guten. Ostern steht vor der Tür, und die Versetzungen sind noch lange nicht entschieden. Es könnte manchem passieren, daß er sich grimmig verrechnete. Zum Aufrücken in eine höhere Klasse ist nicht nur eine gewisse Summe von Kenntnissen erforderlich, sondern vor allen Dingen ein würdiges Betragen. Die Primaner werden sich bedanken, ihren Lehrsaal mit einer Gesellschaft von Kindsköpfen teilen zu sollen, wie sie hier auf den Bänken von Obersekunda sitzen. Was lachen Sie, Hutzler? Weinen sollten Sie und in sich gehen, ehe die verderblichen Wege, auf denen Sie sich befinden, vollends zum Abgrund geführt haben. Ein Mensch von Ihren Gaben! Es ist himmelschreiend!«

Hutzler erhob sich.

»Herr Doktor, ich habe nur ein freundliches Gesicht gemacht«, versetzte er mit unerschütterlicher Ruhe.

»Machen Sie Ihre freundlichen Gesichter, wenn Sie zu Hause sind! Hier ist Haltung und Ernst erforderlich, und Sie hätten am allerwenigsten Ursache, ihrem Übermut freien Lauf zu lassen.«

Hiermit schloß das Hutzlersche Intermezzo.

Aus den Privataufzeichnungen des Sekundaners Heppenheimer

Zweites Bruchstück
Am 5. Mai 18**

… Von mir selber zu reden, verbietet mir eigentlich die mir innewohnende Bescheidenheit. Indes neulich habe ich unserem Religionslehrer einen so köstlichen Streich gespielt, daß ich nicht umhin kann, diese wohlgelungene »Störung« hier aufzuzeichnen. Und eine »Störung« war es in des Wortes tiefgehendster Bedeutung, insofern sie nämlich nicht allein den regelmäßigen Verlauf des Lektionsplanes, sondern mehr noch das gesamte seelische Gleichgewicht unseres trefflichen Lehrers »störte«. Aber ich konnte ihm nicht helfen. Einmal hat er's durchaus nicht um mich verdient, daß ich den Regungen des Mitleids Audienz gebe, da er mir in der Religionsstunde schon dreimal »wegen hartnäckigen Widersprechens« Ordnungsstrafen erteilte. Und dann hätte ich Nerven besitzen müssen von der Dicke und der Dauerhaftigkeit jenes Strickes, den Hutzler im Februar dieses Jahres um seinen Hals wickelte, wenn ich die qualvolle Monotonie, die sich in der religiösen Gesinnung des Herrn Pastors geltend machte, länger hätte ertragen sollen.

Der Herr Pastor …! Wir nennen ihn so, weil er in früheren Zeiten eine Predigerstelle an einem benachbarten Dorfe versah. Er ist indes schon seit geraumer Zeit an unserem Gymnasium in bester Form angestellt und gibt in allen Klassen Glaubenslehre und Kirchengeschichte. Ich unterlasse es, hier auf seine persönliche Beschreibung einzugehen, da es mir doch nicht möglich wäre, seinen wohlwollenden Gesichtszügen und dem sanften Behagen, das um seine schmalen, blutlosen Lippen spielt, stilistisch gerecht zu werden.

Der Herr Pastor ist nämlich ein sehr frommer Mann, was ich ihm durchaus nicht verüble, denn wenn jemand Pastor ist, so versteht es sich von selbst, daß er gewisse Gesinnungen hegt. Wohl aber verüble ich dem Herrn Pastor im höchsten Grade, daß er seiner Frömmigkeit seit so und so viel Jahren in sämtlichen Klassen stets denselben Ausdruck verleiht und so zum Beispiel an jedem Morgen, den Gott werden läßt, aus dem Klassengebetbuch dasselbe Gebet abliest. Wir alle kennen es längst auswendig: aber der Herr Pastor scheint nun einmal die Überzeugung zu hegen, dieses Gebet sei besonders wirksam und gottwohlgefällig. Es beginnt mit den Worten:

»So treten wir denn wiederum vereint vor die Stufen Deines Thrones, o Allmächtiger, und flehen zu Dir mit kindlichem Herzen um die Gnade Deines Beistandes …«

Es ist mehr als zwei Seiten lang und enthält unter anderm die sehr richtige Bemerkung:

»Schritt für Schritt wandeln wir dem Ende zu und sind ihm jeden Morgen näher gebracht.«

Es hat mir nun fast den Anschein, als ob der Herr Pastor geglaubt habe, durch die fortwährende Betonung dieser unleugbaren Tatsache das immer näher rückende Ende weiter hinausrücken zu können. Denn nur so vermag ich mir zu erklären, wie er immer und immer wieder dieselben Phrasen zum besten gab, ohne zu bedenken, daß jedes unverkünstelte Menschengehirn bei solchem Geklapper aus dem Leim gehen muß. Er scheint eine ganz eigen organisierte Natur zu besitzen. Wir bekamen das trostlose Gebet doch nur jeden Dienstag und Freitag zu hören: er aber trug es seit Menschengedenken auch Montags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends vor (in Prima und Tertia nämlich), ohne daß es ihm bis jetzt irgend geschadet hätte.

Nun, es heißt schon in Goethes Faust: »Die Kirche hat einen guten Magen«. Da ich aber in keiner Beziehung zur Kirche gehöre und mich überhaupt von der sogenannten kirchlichen Richtung prinzipiell fern halte – mein Vater ist Freimaurer –, so erscheint es begreiflich, daß ich infolge dieser ununterbrochenen Gebetsidentität nahezu krank wurde und eine wahre Wut gegen den wiederkäuenden Lehrer faßte.

Da kam mir ein köstlicher Gedanke, den ich um so bereitwilliger durchführte, als ich mir sagen mußte, das Faktum werde, ganz abgesehen von der Befriedigung meiner Gebetwünsche, auch einen reizvollen Zwischenfall absetzen, wie ein lebensfroher Gymnasiast ihn stets brauchen kann. So zögerte ich denn nicht länger und »vollendete das Werk dieser Woche«. (Ein schönes Zitat! Es ist dem Schlußgebet entnommen, das wir jeden Sonnabend um zwölf mit anhören müssen.)

Das Klassengebetbuch liegt in der Regel auf dem Katheder, damit es dem Lehrer gleich zur Hand sei, sobald er das Bedürfnis fühlt, sich mit Gott zu unterhalten. Wie Möros in der Schillerschen Ballade, schlich ich mich eines Morgens in aller Frühe – ich war eigens eine halbe Stunde vor Beginn der Lehrstunde erschienen, um der erste zu sein – zum Katheder, öffnete das Buch mit dem schwarzen, unheimlichen Einband, der so oft in den Händen meines Peinigers geruht hatte, und suchte mit fiebernder Hast nach dem verhängnisvollen Kapitel.

»Aha!« sagte ich mit diabolischer Wollust, als ich den Gegenstand meines Hasses entdeckt hatte, – »da steht es:

›So treten wir denn wiederum vereint vor die Stufen Deines Thrones, o Allmächtiger, und flehen zu Dir mit kindlichem Herzen um die Gnade Deines Beistandes …‹

Du sollst keinen mehr kränken!« Und mit keckem Griffe riß ich die beiden Blätter, auf denen das Leibgebet des Herrn Pastors verzeichnet stand, aus dem Buche, zerpflückte sie in hundert mikroskopische Stückchen und trug sie kaltblütig, als ob nichts geschehen wäre, nach dem Hofe, wo ich sie dem Spiel der Frühlingswinde überantwortete.

In dem beseligenden Gefühle, ein gutes Werk vollbracht zu haben, setzte ich mich auf meinen Platz und wartete der Dinge, die da kommen sollten.

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