Ernst Eckstein - Gesammelte Schulhumoresken

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Jetzt trat in dem trefflich erkünstelten Anfalle eine Pause ein. Hutzler erhob sich.

»Herr Doktor, darf ich nun vielleicht das Fenster da zumachen?«

»Das Fenster bleibt auf! Sie sollten sich schämen, auf so pöbelhafte Weise etwas erzwingen zu wollen, was ich Ihnen grundsätzlich verweigern muß.«

Kaum hatten diese Worte Hutzlers Trommelfell erreicht, als er sofort wieder zu husten begann, und zwar so krachend und klirrend, daß ich jeden Augenblick meinte, die Brust müsse ihm zerspringen.

»Ich lasse Sie sofort nach dem Karzer führen!« rief Doktor Perner, außer sich vor Zorn. »Wenn Sie so empfindlich sind gegen jede erbärmliche Kleinigkeit, so wickeln Sie sich in Watte! Ich meinesteils dulde nicht, daß man in meinen Lehrstunden solche Komödien aufführt.«

»Komödien?« hustete Hutzler. »Wenn ich erkältet bin, werde ich doch wohl noch husten dürfen? … Hätten Sie beizeiten das Fenster geschlossen …«

»Sie sind einer der frechsten Gesellen, die mir noch jemals vorgekommen. Gehen Sie nach Hause und ziehen Sie sich wärmer an! Ich bin es müde, mich fortwährend mit Ihnen herumzuzanken!«

»Recht gern«, hustete Hutzler. »Hätte ich gewußt, daß es hier so ziehen würde, so wäre ich von Anfang an in einem wärmeren Kostüm erschienen.«

Hutzler wohnt nur drei Schritte vom Gymnasium entfernt. Er ging, und Doktor Perner setzte seinen Vortrag fort. Es dauerte ungefähr zehn Minuten. Dann erschien der treffliche Leopold wieder in der Tür, und mit einem Male herrschte in Sekunda ein Leben, dessen reizende, überschwängliche Ausgelassenheit sich nicht in Worte kleiden läßt. Zuerst erscholl ein dreisalviges Gelächter; dann ein dumpfes Geheul, wie es die Rothäute bei ihren Angriffen auf die Weißen auszustoßen pflegen; dann ein Klatschen, Pfeifen, Scharren, Trappeln und Rütteln, daß mir selbst, der ich doch an das Schlimmste gewöhnt bin, fast Hören und Sehen verging. Hanau und ich hoben in der allgemeinen Verwirrung unseren Tisch ungefähr drei Zoll hoch über den Boden und ließen ihn dann mit aller Wucht aufdonnern, so daß der Staub wie Opferrauch nach der Decke stieg.

Es war dies nur eine verdiente Huldigung an die Adresse unseres liebenswürdigen Kameraden Hutzler.

Ahnst Du, o Genius meines Tagebuches, wie Hutzler im Schulzimmer erschien? Hinten auf den Rücken und vorn vor den Bauch hatte er sich vermittelst roter Schnüre zwei Federkissen gebunden. An den Füßen trug er die großen Reisepelzstiefel seines Vaters; zwei Müffe, die seinen beiden Schwestern angehörten, dienten ihm als Pulswärmer, und um den Hals trug er in unzähligen Windungen einen halbzölligen Hanfstrick, wie ihn die Packer beim Aufwinden der Warenballen benutzen.

Doktor Perner stand wie versteinert, während Hutzler sich ganz gelassen anschickte, seinen Platz einzunehmen.

»Halt!« schrie der Professor. »Keinen Schritt weiter! Denken Sie etwa, Sie befinden sich hier in einer Bierkneipe?«

»Gewiß nicht, Herr Doktor!« entgegnete Hutzler ehrerbietig. »So viel ich weiß, befinde ich mich in Sekunda.«

»Schweigen Sie! Ihr Zynismus übersteigt alle Begriffe. Sofort entledigen Sie sich dieses Unrats und verfügen sich nach dem Karzer!«

»Welchen Unrates, Herr Professor?«

Doktor Perner war außer sich, er trat auf den Schüler zu und faßte ihn an dem Strick, der um seinen Hals lag.

»Hier, dieses nichtswürdigen Tandes!« schrie er, daß uns allen die Ohren gellten.

»Ach so,« sagte Hutzler, »es ist ja wahr, da wollte ich Sie noch ganz ergebenst um Entschuldigung bitten. Meine beiden wollenen Halstücher sind in der Wäsche, und Mutter wollte mir das ihrige nicht hergeben. Da meinte der Vater, so ein Strick sei auch nicht zu verachten, und es käme ja nicht darauf an, wie es aussehe, wenn es nur warm hielte. Aber wenn Sie meinen, es wäre unziemlich, so bin ich gern bereit, ihn wieder abzulegen.«

Mit diesen Worten begann er, das halbzöllige Seil von seinem Halse loszuwickeln.

In immer größeren Kreisen fegte der hanfgeflochtene Radius um Hutzlers Kopf, und jetzt fehlte nicht viel, und die Spitze hätte den Professor ernstlich in seiner Integrität verletzt. Ich gebrauche hier Integrität als Euphemismus, da es mir nicht wohl ansteht, diejenigen Teile des Doktor Perner namhaft zu machen, die von dem wuchtigen Strick Hutzlers zunächst bedroht wurden.

»Mensch!« rief Doktor Perner wutschnaubend, indem er das Ende des Strickes ergriff und daran zerrte. »Das sollen Sie mir büßen!«

Hutzler bemühte sich, die Augen zu verdrehen und zwischen den Lippen die Zunge sichtbar werden zu lassen.

»Herr Doktor!« stöhnte er mit verlöschender Stimme, nach rechts und links mit den Armen in die Luft greifend. »Ich ersticke! Ich ersticke!«

Doktor Perner ließ los. Hutzler reckte seinen Hals und begann, ihn vollends auszuwickeln.

»Nun, was zögern Sie noch?« rief der Lehrer, indem er mit der rechten Hand nach der Tür deutete. »Losgeschnallt! sage ich, und dann hinauf! Vor nächstem Montag kommen Sie mir nicht wieder herunter!«

»Also weil ich mich Ihrer ausdrücklichen Anordnung entsprechend etwas wärmer gekleidet habe, belegen Sie mich mit Karzerstrafe?« sagte Hutzler, gleich darauf in einen erneuten Hustenanfall ausbrechend. »Erlauben Sie, Herr Doktor, ist der Karzer geheizt?«

»Der Pedell wird das Nötige besorgen«, entgegnete Doktor Perner. »Schwarz, bestellen Sie einmal, daß Nummer fünf geheizt wird. Und jetzt bringen Sie sich unverzüglich in eine anständige Verfassung. Diese schamlosen Wülste hier dulde ich nicht!«

»Aber, Herr Doktor, es sind ja zwei Kopfkissen! Meine Mutter hält so viel auf ihr Weißzeug, die würde sich schön wundern, wenn sie erführe …«

»Kein Wort mehr, oder ich vergesse mich!«

Hutzler schwieg und begann, seine Kissen loszuschnallen. Mit einemmal stieß er einen Schrei des Entsetzens aus. Die Naht war geplatzt, und eine Flut von Federn ergoß sich in das Schulzimmer.

Wir andern eilten sofort hinzu, um die kostbaren Daunen aufzulesen, und bald wirbelte es rings wie Schneeflocken.

Doktor Perner machte vergebliche Anstrengungen, die Ordnung wiederherzustellen. Gelles Geheul derjenigen, die in dem Tumult umgestoßen wurden und auf den Boden zu liegen kamen, mischte sich unter die Wehklagen Hutzlers, der sich nicht genug tun konnte in elegischen Ausrufen und Seufzern.

»Ach, was wird meine Mutter sagen! Das kommt davon, daß ich das so aufschnallen mußte. Hätte ich die Kissen ruhig anbehalten, dann wären sie nicht entzwei gegangen. Ach, und jetzt zieht es wieder, und die Federn kommen mir in den Hals. Herr Doktor, erlauben Sie mir, nach Hause zu gehen. Ich fühle mich sehr, sehr unwohl!«

»Gehen Sie!« rief Doktor Perner in ohnmächtigem Zorn.

Hutzler ließ sich die Sache nicht zweimal sagen. Hastig raffte er seine Kissen zusammen, ergriff den Strick an einem Ende und schritt majestätisch zur Tür hinaus, sein improvisiertes Halstuch wie eine Schlange hinter sich herziehend. Wir übrigen vergnügten uns den Rest der Stunde hindurch damit, daß wir die Flaumfedern, die rings durch das Zimmer wirbelten, geschickt in die Höhe bliesen, wodurch ein ununterbrochenes Schneegestöber entstand, das mir viel Spaß machte. Doktor Perner ließ in das Tagebuch einschreiben, es habe dem Hutzler in kindischer Weise gezogen; auch sei derselbe mit einem Strick um den Hals im Lehrzimmer erschienen und habe sich die frechsten Störungen erlaubt. Der Eintrag schloß mit dem Vermerk einer zweitägigen Karzerstrafe. Hutzler war indes klug genug, die nächsten acht Tage wegen Unwohlseins zu fehlen. Erst am folgenden Sonnabend kam er wieder, und am Dienstag darauf fragte ihn Doktor Perner, ob er die Strafe abgesessen habe.

»Ich?« sagte Hutzler erstaunt.

»Ja, Sie! Antworten Sie mir!«

»Aber, Herr Doktor, Sie haben mir die zwei Tage ja geschenkt!« entgegnete Hutzler, tief beleidigt.

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