Ernst Eckstein - Gesammelte Schulhumoresken

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Es schlug sieben. Die Tür öffnete sich, und herein wandelte wuchtigen Schrittes unser gottwohlgefälliger Religionslehrer. Er setzte sich auf den Kathederstuhl, schneuzte sich zweimal und legte dann sein Gesicht in jene frommen Gebetsfalten, die ich so oft mit Schrecken an ihm bemerkt hatte. Das war immer die Introduktion; eine halbe Minute später ging's los: »So treten wir denn wiederum vereint vor die Stufen Deines Thrones, o Allmächtiger …«

Der Herr Pastor erhob sich und ergriff mit einem verschleierten Blick gen oben das Gebetbuch. Auch die Schüler standen ehrerbietig von ihren Plätzen auf und falteten schweigend die Hände.

Lautlose Stille.

Der Herr Pastor schlug das Gebetbuch auf und spitzte die Lippen. Merkwürdigerweise war das so oft vorgetragene Gebet heute nicht auf den ersten Griff zu finden.

Der Herr Pastor blätterte. Und blätterte wiederum. Und blätterte abermals.

Es war ganz unbegreiflich!

Er beschaute das Buch von außen, als wolle er sich überzeugen, ob es noch das alte, stille, traute Gebetbuch von ehedem sei, mit dessen Hilfe er so manches Mal vereint vor die Stufen des Thrones getreten war.

In der Tat, der Einband hatte sich nicht im geringsten verändert.

Nun suchte der Herr Pastor, immer befremdlicher dreinschauend, im Register.

Richtig, da stand es, Seite 50!

Der Herr Pastor suchte demgemäß Seite 50, aber siehe da! der schöne Spruch: Suchet, so werdet Ihr finden, wurde diesmal zuschanden! … Jetzt erst ging dem unglücklichen Lehrer ein Licht auf. Er stieß einen unartikulierten Ton der Entrüstung aus und sagte dann mit einer Stimme, die an die Posaune des Jüngsten Gerichts gemahnte:

»Da hat mir ein miserabler Junge die Blätter herausgerissen, auf denen unser Morgengebet stand! Ich will nicht untersuchen, wer sich diesen sakrilegischen Akt erlaubt hat: ich überlasse den Betreffenden dem Gefühl seiner eigenen Schande. Aber traurig ist es doch, daß so etwas in einer Klasse von gesitteten jungen Leuten vorkommen kann! Pfui!«

Ich mußte mir auf die Lippen beißen, um nicht in helles Gelächter auszuplatzen. Der Herr Pastor bemerkte es.

»Was lachen Sie?« sagte er mit einem vernichtenden Blick auf mein unschuldiges Gesicht. »Gehen Sie hinaus: Sie sind in dieser Stimmung nicht würdig, der Schulandacht beizuwohnen.«

»Aber Herr Pastor« … sagte ich demütig.

»Sie verlassen das Zimmer!« wiederholte er schneidig. »Wenn Sie bei einem solchen Anlaß überhaupt lachen können, so läßt das tief blicken.«

Ich verließ also das Zimmer, stand aber nahe genug an der Tür, um zu hören, daß der Herr Pastor noch eine längere Rede hielt. Hierauf öffnete er wieder das Gebetbuch und las ein anderes Kapitel vor, das halb so lang war, als die »Stufen des Thrones«, und schon um seiner Neuheit willen die gebührende Aufmerksamkeit fand.

»Amen!« sagte der Herr Pfarrer wuchtig und salbungsvoll, und gleich darauf fügte er hinzu: »Sie können den Heppenheimer jetzt wieder hereinholen.«

War das nicht ein köstlicher Streich? Aber nicht genug! Das Gerücht von dem herausgerissenen Gebet verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch alle Klassen, und ehe der folgende Morgen graute, waren die »Stufen des Thrones« aus sämtlichen Gebetbüchern entfernt! So ging dem Herrn Pastor denn ein für allemal die Möglichkeit verloren, seiner langjährigen Leidenschaft fürder zu frönen!

Er verhängte jetzt eine umfassende Untersuchung, die jedoch ohne Resultat blieb. Wenn ich der Eventualität einer Karzerstrafe so gleichmütig gegenüberstünde, wie Schwarz oder Rumpf, die beide einen unbeschreiblichen Stoizismus besitzen, so würde ich dem Herrn Pastor ohne weiteres entgegentreten und ihm zurufen: »Ja, Verehrtester, c'est moi qui l'ai fait! Und wissen Sie, warum ich's getan habe? Weil es ein Sprüchlein gibt, das da lautet: So Ihr betet, sollt Ihr nicht plappern wie die Heiden, die da meinen, sie würden erhöret, wenn sie viele Worte machen! Weil ferner sich der Betende in sein stilles Kämmerlein einschließen soll! Und weil schließlich geschrieben steht, daß der Buchstabe tot macht, um wieviel mehr ein ellenlanges Geleier, das aus mehreren tausend Buchstaben besteht!«

Da ich heute gerade bei der Persönlichkeit des Herrn Pastors bin, so will ich noch die Geschichte von den Bescherungen meines Freundes Boxer notieren. Die Sache ist zwar sehr einfach, aber sie hat mich königlich amüsiert.

Vor einiger Zeit nämlich, es mögen jetzt vielleicht acht oder zehn Wochen her sein, hatten wir es eingeführt, dem Herrn Pastor jedesmal morgens bei dem Beginn der Lehrstunde eine Bescherung auf den Katheder zu setzen. Mein Freund Boxer war in dieser Beziehung der Haupt-Entrepreneur und ging dabei ebenso malerisch als humoristisch zu Werke. Der Herr Pastor entdeckte beim Eintritt in das Lehrzimmer folgende Gegenstände in zierlicher Gruppierung auf der Platte seines Lehrpultes: in der Mitte eine große, halb zerbrochene Blumenscherbe, mit zwei alten Schreibärmeln behangen, wie eine Totenurne; oben darauf eine Schneelawine (es war damals noch Winter und hatte tüchtig geschneit), recht fest geknetet und von der Form eines menschlichen Kopfes. Die Augen hatten wir aus gekautem, blauem Papier gefertigt; desgleichen die Nase; den Mund stellte ein hereingedrücktes Bleistiftchen dar. Unser Mitschüler Schwarz hatte seine brandrote Mütze hergeben müssen, auf daß sie diesem Schneekopfe zur Bedeckung diene. Rechts und links prangten zwei stattliche Haufen frischgeschlagener Chausseesteine und ein Paar alte Stiefel, die Boxer sich von dem Hausknecht im »Goldenen Pfau« hatte schenken lassen. Die Lücken unseres künstlichen Aufbaues waren mit Äpfeln und Eierschalen, rohen Kartoffeln, Besenreisern und ähnlichen Gegenständen dergestalt ausgefüllt, daß man eine Barrikade en miniature vor sich zu sehen glaubte, wie denn Boxer überhaupt viel Talent zum Kommunismus verrät. Der Herr Pastor näherte sich dieser Bescherung jedesmal mit einem Blick, als könne das Ding explodieren, bestieg den Katheder und legte dann seinen Arm links auf die Platte des Pultes. Mit einem einzigen, gewaltigen Ruck fegte er die Barrikade herunter, daß wir jedesmal Angst hatten, der Wandschrank, der rechts vom Katheder steht, möge durch den Anprall so mannigfacher Objekte zertrümmert werden.

Die Klasse aber brach in ein diabolisches Jauchzen aus, und die Vordersten liefen herzu, um die Brocken der Schneelawine aus dem Fenster zu werfen, und besonders um die alten Stiefel in Sicherheit zu bringen, die bei jeder Bescherung aufs neue verwendet wurden.

Der Herr Pastor beobachtete bei solchen Vorgängen stets das Prinzip des unbedingten Ignorierens. Kein Wort kam über seine Lippen: er strafte uns mit stiller Verachtung.

Zuweilen fiel ihm das recht schwer, denn einmal hatten wir ihm einen alten, zerrissenen Familienschirm an die Lehrtafel genagelt, dessen Fischbeindrähte dergestalt über den Kathedersessel hinausragten, daß es nur bei einer eigentümlichen Haltung des Kopfes möglich war, ihnen auszuweichen. Der Herr Pastor ertrug diese Tortur mit einer bewundernswerten Geduld etwa fünf Minuten hindurch; dann sagte er dem Katheder Valet und tat, als ob er nur zur Abwechslung einmal einen anderen Standpunkt einnehme, während er bisher niemals seinen gewöhnlichen Platz hinter dem Pult verlassen hatte.

Endlich aber zerriß auch diesem Gerechten der Faden der Geduld. Boxer hatte ihm nämlich, des ewigen Hinabwerfens müde, einen großen Eimer voll Wasser auf die Platte gestellt, dessen Fall eine wahre Sündflut herbeigeführt haben würde.

Der Herr Pastor kam, beschaute sich das Ding mit rollenden Blicken, blähte die Nüstern, stieg wieder vom Katheder herunter, schritt zornig im Zimmer auf und ab, bestieg den Katheder von neuem und sagte endlich mit Donnerstimme:

»Boxer, schaffen Sie das augenblicklich hinweg!«

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