Friedrich Gerstäcker - Die Colonie - Brasilianisches Lebensbild. Dritter Band

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»Stehen Sie in einem Verhältnisse, Herr Baron?«

»Mißverstehen Sie mich um Gottes willen nicht!« rief dieser rasch und ordentlich erschreckt. »Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, es ist kein persönliches Interesse, sondern nur das, was ich an der Aufrechterhaltung des Standes im Allgemeinen nehme. Jetzt haben Sie mich doch verstanden?«

»Nicht um ein Jota mehr, als früher,« erwiederte der junge Graf mit einem boshaften Lächeln.

»Gut,« sagte der Baron entschlossen, »dann zwingen Sie mich, deutlich zu reden, denn die Sache ist in der That zu wichtig. Lassen Sie mich also ganz aufrichtig sein und ich erwarte nachher das Nämliche von Ihnen, denn wir Beide sind es unserem Stande schuldig.«

»Sie spannen mich wirklich auf die Folter.«

Der Baron erfaßte des Grafen Arm, blieb vor ihm stehen, sah ihm fest in's Auge und sagte:

»Hat die Frau Gräfin von Baulen wirklich den Grafenrang?«

»Aber, lieber Baron,« bat jetzt seinerseits der junge Mann, »ich bin heute Morgen wirklich in Eile, denn Schwartzau wird den Augenblick herunter kommen. Die Pferde sind, wie ich sehe, schon gepackt, und Sie thun mir einen wesentlichen Gefallen, wenn Sie alle Kleinigkeiten bei Seite lassen und mir gerade heraus sagen, um welchen wichtigen Gegenstand Sie mich fragen wollten.«

Der Baron stand, ein Bild sprachlosen Erstaunens, vor Felix.

»Und ist Ihnen der Gegenstand noch nicht wichtig genug?« brachte er endlich mühsam heraus.

»Und das war wirklich Alles, was Sie von mir wissen wollten?« lachte der junge Mann jetzt gerade heraus.

»Alles,« sagte der Baron, völlig vernichtet.

»Dann thut es mir in der That leid, Ihnen keine bestimmte Antwort darüber geben zu können, und ich muß Sie – wieder auf Ihren kleinen Finger verweisen. – Da kommt auch schon Schwartzau mit Könnern – wir müssen fort – also auf Wiedersehen, lieber Baron!« und mit den Worten ließ er den über solche Gefühllosigkeit völlig empörten Mann mitten auf dem Wege stehen, schwang sich in den Sattel und sprengte gleich darauf mit Günther und von den Packthieren und ihren Treibern gefolgt, die Straße hinauf. –

Könnern, der seine Bekanntschaft mit Felix von jenem Morgen im Walde erneuert hatte, war nur mit herunter gekommen, die Freunde abreiten zu sehen. Ihn selber drängte es, allein zu sein, wenigstens nur mit fremden, gleichgültigen Menschen zu verkehren, mit denen er über alltägliche Dinge sprechen konnte. Das Herz war ihm noch so schwer – so schwer und der Gedanke dabei peinlich, selbst von dem besten Freund bemitleidet zu werden.

Sein Pferd hatte er sich indessen auch vorführen lassen, stieg auf und ritt langsam und im Schritt dieselbe Straße hinab, die er mit Günther gekommen war, als sie zum ersten Mal die Colonie betraten. Er war damals so leichten Herzens – so glücklich gewesen – er wollte die Stunden noch einmal durchleben in der Erinnerung; war ihm doch Nichts weiter geblieben auf der Welt, als an gehofftes Glück zurückzudenken.

So ritt er langsam aus der Colonie hinaus bis zu dem Fuß des Gebirgszuges, der in einzelnen Abläufern seine Hänge in's niedere Land dehnte, dann den schmalen Pfad hinauf, der die noch immer nicht ausgebesserte und geborstene Brücke umging, und hielt erst wieder, als er den freien Kopf erreichte, von dem man eine Aussicht über die ganze Colonie Santa Clara und die benachbarten Hügelgruppen gewann.

Und mit anderen Augen schaute er jetzt hinab, als damals, wo er sich zuerst dem fremden Platze näherte; wie suchte der umherschweifende Blick so rasch den kleinen, von hier aus kaum erkennbaren Punkt, in dem er Alles gefunden was das Menschenherz zu fassen vermag, Glück und Liebe – und Alles wiederum verloren hatte – Glück und Liebe.

Da drüben lag der sonst so freundliche Platz stumm und öde – da unten in dem Strom, dessen Lauf das dunkle, saftige Laub der Bäume zeigte, ruhte die Mutter, die Reue und Verzweiflung in die Fluth gejagt, und da drüben zwischen jenen lichten Höhenzügen irrte vielleicht jetzt das arme süße Kind umher, das seinem ganzen Leben Glück und Frieden bringen sollte und jetzt – wenn auch mit zitternder Hand – den Wanderer wieder allein und freundlos hinausgestoßen hatte in dieses Leben.

Und was wollte er selber jetzt noch hier? Warum spornte er sein Pferd nicht einer andern Gegend zu, nur um sich hier in nutzlosem Gram und Kummer zu verzehren? Er wußte recht gut wie wenig Hoffnung ihm geblieben war, sie je wiederzusehen, aber er hatte auch den Muth nicht sich jetzt schon freiwillig aus ihrer Nähe zu verbannen. So lange er sich noch in dem Bereich des Platzes wußte, in dem er ihr stilles, häusliches Wirken gesehen, ihre liebe Stimme gehört, in ihre treuen Augen geschaut hatte, so lange war es ihm, als ob er noch nicht ganz verlassen sei, als ob sie wiederkehren müsse, um ihr Haupt an seine Schulter zu legen und mit leiser, zitternder Stimme seinen Namen zu nennen.

Fort, fort mit den Gedanken! – Das bittere Gefühl der Verlassenheit stach ihn wie ein Dolch in's Herz, und sein Pferd herumwerfend, als ob er auch seiner Erinnerung entfliehen könne, wenn er den theuren Platz selber nicht mehr vor sich sah, sprengte er den Weg entlang und sah sich plötzlich seinem alten Bekannten, dem jungen Bauer Köhler gegenüber, in dessen Haus er an jenem Tage ebenfalls eingekehrt war und dem er sogar versprochen hatte, ihn zu besuchen. Lieber Gott, was hatte er nicht Alles vergessen und vergessen müssen in der Zeit!

Desto besser schien es aber der junge Bauer im Gedächtniß behalten zu haben, denn er erkannte kaum den Reiter, als er ihm auch freundlich entgegenrief:

»Na, das ist recht daß Sie Wort halten, wenn es auch ein Bißchen lang gedauert hat. Meine Alte wird sich auch freuen, Sie einmal wiederzusehen, denn wir haben noch oft und viel von Ihnen gesprochen. Und wie ist's gegangen in der Colonie?« fuhr er fort, als er zum Pferd trat und Könnern herzlich die Hand schüttelte. »Gut, nicht wahr? Und der Graue sieht auch prächtig aus. Dem ist da unten Nichts abgegangen, wie es scheint. – Aber so steigen Sie doch nur ab; Sie wollen doch wahrhaftig nicht im Sattel sitzen bleiben?«

Eine Weigerung hätte Nichts geholfen, das sah Könnern recht gut ein. Die Einladung war auch so treuherzig geboten – er hätte dem guten Menschen schon nicht weh' thun mögen, selbst wenn es ihm auch nicht recht gewesen wäre, einmal eine halbe Stunde hier zu plaudern, und seinen eigenen Trübsinn zu vergessen.

Und wie freundlich wurde Könnern von der lieben jungen Frau empfangen!

»Das ist gescheidt,« sagte diese, als er das Zimmer betrat und ihr die Hand entgegenreichte – »das ist grundgescheidt von Euch, daß Ihr Euch auch wieder einmal bei uns sehen laßt, und da unten bei den Grafen und Baronen nicht gar so stolz geworden seid. Aber Ihr seht schlecht aus,« setzte sie rasch hinzu und sah ihn forschend an – »gar schlecht seht Ihr aus, blaß und eingefallen, und lange nicht mehr so frisch und munter wie damals, als Ihr zum ersten Mal bei uns war't. Seid Ihr krank gewesen? Der Platz ist doch eigentlich sonst gesund genug?«

»Krank wohl nicht,« antwortete Könnern ausweichend – »vielleicht der Klimawechsel. Aber was macht Euer kleiner Bursche? Geht's ihm gut?«

»Da liegt der Schlingel in dem Bettchen drin,« sagte die Frau, mit einem glücklichen Lächeln auf den Liebling zeigend – sie hatte im Nu alles Andere darüber vergessen. »Da liegt er und thut als ob's gar keine Arbeit auf der Welt gäbe, und die Mutter nur zu ihm springen müsse, sobald er die großen Guckaugen und das kleine Mäulchen aufthut.« – »Aber setzt Euch,« fuhr sie rasch fort, und sah sich dabei im Zimmer um – »Ihr werdet hungrig sein nach dem Ritt, und es sieht auch heute Morgen noch so wild bei uns aus – freilich, Besuch hatten wir so früh noch nicht erwartet, und es giebt gar so viel im Hause zu thun, und noch dazu, wenn man so eine kleine Plage dabei hat, die einen geradezu von Allem abhält, was man thun möchte.«

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