Friedrich Gerstäcker - Die Colonie - Brasilianisches Lebensbild. Dritter Band

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Herr von Pulteleben allein fand sich auf seinem Platz vollkommen an die Luft gesetzt. Wie hatte er sich Alles ausgedacht, die Rede, welche er zu halten sich vorgenommen »mit der jungen Dame an meiner Seite« – rechts saß der Pastor, links der trockene Kaufmann Rohrland, und seine Schwiegermutter in spe konnte er nicht einmal ansehen, um den geeigneten Moment aufzufangen; er hätte dann um den dicken Beckstein herumgucken müssen.

Helene, die ebenfalls augenblicklich ihren Bruder in Verdacht hatte, die Verwirrung bewirkt zu haben, fühlte sich am Unbehaglichsten zwischen den beiden Fremden, noch dazu, da Felix mit der größten Unbefangenheit ein vollkommen gleichgültiges Gespräch mit ihr anknüpfte und sogar mit dem Wetter begann. Sie gab ihm auch nur kurze und einsilbige Antworten – und doch war ihr das Herz dabei so weh – so sonderbar bedrückt – sie wußte sich selber nicht ordentlich Rechenschaft zu geben, weshalb – und ihr Nachbar an der andern Seite, Herr von Schwartzau, beschäftigte sich ausschließlich mit seiner Nachbarin zur Rechten.

Am Besten nahm die Frau Pastorin die Gelegenheit wahr, die sich ihr vielleicht nicht so bald wieder bot, ihren Nachbar, den Herrn Director, gründlich mit ihren Ansichten über Gemüsebau und Schweinezucht bekannt zu machen, die, wenn er sie befolgen wollte, die segensreichsten Folgen für die Colonie tragen mußten.

Der Director versuchte, um dieser Plage zu entgehen, verschiedene Male, sich ausschließlich der Frau Gräfin zuzuwenden – aber umsonst. Die Frau Pastorin hielt, was sie einmal hatte – welches Zeugniß ihr auch ihr Mann zu Zeiten ausstellte – und er mußte sich endlich in sein Schicksal ergeben und ruhig und geduldig ausharren.

Die Gräfin hatte indessen über den Tisch hinüber, so oft das nur unbemerkt geschehen konnte, die Züge des jungen Grafen gemustert, der sich unter dem bescheidenen Namen Randolph bei ihr eingeführt. Wo nur hatte sie das Gesicht schon gesehen – wo diese Züge, die ihr so merkwürdig bekannt waren, und durch eine zufällige Ähnlichkeit mit einem jungen Brasilianer in Santa Catharina ihr Gedächtniß immer wieder auf eine falsche Fährte brachten? – Felix konnte es eben so wenig entgehen, daß ihn die Dame oft und stark fixirte, wenn er auch dann nie nach ihr hinübersah – aber ein paar Mal zuckte es wie ein leichtes, fast spöttisches Lächeln um seine Lippen und beunruhigte sein vis-à-vis zuletzt so, daß sie sich fest vornahm, ihn gleich nach Tisch selber zu fragen, wo sie sich schon einmal im Leben getroffen hätten, ob in Rio oder wirklich auf Santa Catharina. Sie war dadurch so in ihre Gedanken vertieft geblieben, daß sie ganz überhörte, wie Herr von Pulteleben in einem geringen Grade von Verzweiflung schon ein paar Mal hinter seinem dicken Nachbar weggerufen hatte: »Beste Frau Gräfin, beste Frau Gräfin!« – und der Pastor, durch den Schall getäuscht, sich dann jedesmal nach der verkehrten Seite umsah.

Jetzt endlich konnte er seine Ungeduld nicht länger bezähmen, stand auf, trat hinter den Stuhl der Gräfin und flüsterte:

»Beste Frau Gräfin, glauben Sie nicht, daß es – daß es jetzt etwa Zeit sein dürfte, der Gesellschaft – der Gesellschaft den wichtigen Schritt mitzutheilen? – Wir sind schon beim Dessert.«

»Sie haben Recht,« erwiederte die Gräfin, rasch aufstehend und einen flüchtigen Blick über die Gäste werfend – »es wird in der That Zeit; bitten Sie den Baron darum, er wollte den Toast übernehmen.«

Herr von Pulteleben verneigte sich – es war ihm in der That nicht recht, jetzt erst noch einmal den Baron darum zu bitten, aber es ließ sich Nichts mehr an der Sache thun. Er warf einen Blick nach Helenen hinüber, die das Flüstern bemerkt und dessen Bedeutung errathen haben mochte, denn sie erbleichte sichtbar.

Herr von Pulteleben war aber in diesem Augenblick viel zu sehr mit sich selber beschäftigt, um das zu bemerken oder zu beachten. Er trat zum Baron und flüsterte diesem einige Worte leise zu.

»Mein lieber junger Freund,« sagte der Baron achselzuckend, »hier unten von der Tafel? Wünschen Sie das wirklich?«

»Ich bitte Sie dringend darum im Namen der Frau Gräfin.«

»Bitte, lieber Baron,« winkte ihm auch die Dame von ihrem Platze zu.

»Hm,« sagte der Baron und wischte sich mit der Serviette den Mund – »hm – es ist – eigentlich gegen meine Grundsätze, aber – wenn Ihnen damit ein Gefallen geschieht, junger Freund« – und er stand dabei langsam von seinem Stuhl auf und legte seine Finger auf den Fuß des vor ihm stehenden, erst gefüllten Glases, während er mit der andern Hand leicht seinen Messerrücken dagegen schlug.

»Meine Herrschaften!«

»Wollen Sie Käse?« fragte Jeremias, der das Anschlagen des Glases gehört hatte und mit dem Käseteller auf den Baron zufuhr.

»Meine Herrschaften!« wiederholte der Baron, indem er Jeremias mit seinem Teller verächtlich den Rücken zukehrte und alle Gäste ihn erwartungsvoll ansahen. »Es ist mir die sehr angenehme und ehrenvolle Pflicht geworden, die Namen zweier junger Leute neben einander zu nennen, die gesonnen sind, hinfüro eben so neben einander durch dieses Leben zu wandern. Ich weiß, daß Sie alle von Herzen in meine Wünsche einstimmen werden, daß ihnen nämlich eben dieses Leben nur Rosen und keine Dornen, nur Sonne und keinen Schatten …«

»Hübsch in Brasilien,« sagte Jeremias halblaut.

»Nur Freuden und keine Leiden bieten möge,« fuhr der Baron fort, »und ich bitte Sie deshalb, mit mir anzustoßen auf das Wohl von Comtesse Helene und Herrn Arno von Pulteleben – Sie leben hoch!«

»Hoch! Hoch!« rief Alles, von den Stühlen aufstehend und die Gläser erhebend und gegen einander stoßend.

»Jetzt ist die Bombe geplatzt,« sagte Jeremias, und sprang an einen Nebentisch, wo er sich ebenfalls ein Glas bis zum Rande mit Rheinwein füllte.

Neben Helenen war Felix von Rottack aufgestanden, und ihr sein Glas entgegenhaltend, sagte er artig, aber kalt:

»Erlauben Sie, Comtesse, daß ich der Erste sei, der Ihnen seinen aufrichtigen Glückwunsch zu Ihrer Verlobung mit Herrn von Pulteleben bringt – es ist ja auch das Einzige, was wir anderen armen Teufel bringen können, die außerdem nur noch den Glücklichen beneiden mögen, daß er die – schönste Blume Santa Clara's pflücken darf.«

Helene, als sie ihr Glas mit dem seinigen berührte, sah scheu zu ihm auf, denn sie fühlte das Bittere im Tone. Jeder Blutstropfen hatte dabei ihr Angesicht verlassen, und ein so tiefer Schmerz lag in diesem Moment in ihren Zügen, daß Felix unwillkürlich davor erschrak und mit leiser, herzlicher Stimme hinzusetzte: »Sein Sie glücklich!«

Herr von Pulteleben mußte um den ganzen Tisch herum, um zu seiner Braut zu gelangen. Er hatte erst auf des Barons Toast noch Etwas erwiedern wollen, aber es ging nicht; der Spectakel war zu groß geworden, und er drängte sich jetzt nur zwischen die Übrigen hinein, um nicht ganz aus dem Weg gesetzt zu sein.

»Das ist ja in der That eine große Überraschung,« sagte die Frau Pastorin, die das Geheimniß schon einige Tage früher als die betreffenden Personen selbst gewußt hatte – »ei, da gratulir' ich ja recht von Herzen und von ganzer Seele und mit ganzem Gemüth, und der Herr gebe seinen reichsten Segen dazu – und was man Ihnen sonst noch alles Gute wünschen kann!«

Helene stieß mit Allen an – sie wußte gar nicht mit wem – sie bemerkte auch kaum, daß ihr Bräutigam sich ihr nahte und verlegen sein Glas mit dem ihrigen berührte; sie hörte nur, wie er flüsterte:

»Meine liebe, liebe Helene – o, daß ich Sie jetzt so nennen darf!«

Der Herr Director Reitschen, der eben sein Glas erhoben hatte, fühlte sich leise am Ellbogen berührt und wandte sich danach. Er sah auch Jeremias mit dem gefüllten Pokal vor sich; ehe er es aber verhindern konnte, stieß der kleine Bursche, ihm freundlich und vertraulich zunickend, mit ihm an und leerte seinen Wein dann auf einen Zug.

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