Friedrich Gerstäcker - Tahiti - Roman aus der Südsee. Dritter Band.
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Tahiti: Roman aus der Südsee. Dritter Band.: краткое содержание, описание и аннотация
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Bruder Ezra schaute noch eine Zeit lang gerade vor sich nieder, er fühlte daß Sadiens Blick auf ihm haftete – daß sie die Veränderung entdeckt die in ihm vorgegangen, und scheute sich auch gerade ihr vielleicht das zu gestehen, was in ihm arbeitete – was ihm den Schlaf raubte und den Frieden und ihn manchmal wie eine furchtbare Sünde drückte und doch auch wieder mit jedem Tage, in seiner nächsten Umgebung selbst, die neue Nahrung fand. Als er aber einmal scheu und flüchtig den Blick zu ihr aufschlug, und die zärtliche, liebende Angst sah die aus diesen treuen Augen leuchtete, da mochte es ihm wohl durch das Herz zucken, daß sie – seine Pu-de-ni-a, sein liebes liebes Kind das er gehegt und gepflegt und wie einen Augapfel gewahrt – ja das zu ihm bis jetzt mehr wie zu einem zweiten Vater als einem Freunde aufgesehen, Schlimmes – Schlimmeres von ihm denken könne als er ertragen mochte, und in der Furcht die Hand bittend gegen sie ausstreckend sagte er leise:
»Mitonare ist kein böser Mensch geworden, Pu-de-ni-a; er liebt seinen Gott und – thut auch – thut Alles was in der Bibel steht aber – andere Männer, Männer die auch sagten daß sie der liebe Gott geschickt – sind zu ihm gekommen und haben ihm, wo er in Verzweiflung war, Trost gebracht – wo er weinte, seine Thränen getrocknet, wo er unschlüssig stand, einen neuen Pfad gezeigt und – wenn er sich auch bis jetzt noch nicht getraute den neuen Pfad zu wandeln – hat er doch bis jetzt – «
Er stockte, als ob er sich nicht mehr getraue weiter zu reden, und Sadie fuhr langsam und traurig seine Hand ergreifend fort:
»Den alten Pfad seiner Religion verlassen und nur die äußere Form beibehalten, seinen Gott damit zu täuschen.«
»Aita Pudenia, aita« – rief aber der kleine Mann da rasch und ängstlich vielleicht, weil er die Wahrheit wenigstens eines Theils des Vorwurfs fühlte – »nein Kind, nicht meinethalben bin ich wankend geworden im rechten Pfad, nein die Mitonares selber tragen die Schuld, die einander anfeinden und schimpfen, und Heiden- und Götzenanbeter nennen, während sie Alle allein behaupten, den rechten und auch alleinigen Glauben zu haben, dessen Feinde Gott mit seiner Rache heimsuchen und von der Erde vertilgen müsse. Was mir aber am Herzen nagte, das Schicksal von altem Mann Vater – von der Mutter, die noch gar Nichts von einem anderen Glauben gewußt, ja ihn kaum nennen gehört, und die nun doch rettungslos sollten verloren sein und verdammt, das that mir weh, und als der andere Priester kam und mir die Aussicht stellte, ich könne durch fleißiges Beten und frommen Wandel ihre Seligkeit auch gewinnen, von dem allbarmherzigen Gott, und als Bruder Aue dagegen donnerte mit allen Waffen der heiligen Schrift, da zuckte und zog es mir im Herz, und böse Gedanken stiegen auf in mir, und ließen mich nicht rasten und ruhn, und jetzt weiß ich nicht – hat der Eine recht und sind sie unrettbar verdammt zu ewigem Feuer, oder der Andere und ich begehe eine entsetzliche Sünde, wenn ich mein Leben dann nicht ihrer Rettung weihe wo ich die Mittel dazu vielleicht in Händen habe. Armer Mitonare« setzte er dann traurig hinzu – »ist recht bös daran, soll anderen Kanakas den Glauben bringen und weiß selber nicht – Und wenn der alte Mann nun doch am Ende recht hätte.«
»Was für ein alter Mann, Mitonare?« frug Sadie erstaunt. Bruder Ezra aber hob rasch und erschreckt den Finger an die Lippen und sich scheu umsehend, sagte er langsam und vorsichtig:
»Pst – Pudenia, pst, das war ein wunderbarer, furchtbarer alter Mann und er kam und ging in einem Sturm.«
»Und was that er bei Euch auf Atiu?«
»Wie er sagte kam er von den Inseln zu Leewärts, Handel zu treiben und Cocosöl und Perlmutterschaalen einzukaufen in seinen kleinen Cutter, aber er sprach furchtbare Sachen und mich schauderts wenn ich daran denke – wenn ich darüber nachsinne.«
»Aber was sprach er so Entsetzliches?« drängte die Frau.
»Pu-de-ni-a,« sagte da Mitonare, der Frage jetzt noch ausweichend, oder sie durch eine andere beantwortend – »hast Du schon einmal an einem Abgrund – am äußersten Rand einer schwindelnden Höhe gestanden, und ist Dir da nicht das Gefühl gekommen, als ob Du hinunterspringen möchtest in die Tiefe, daß Du den Platz nur schnell verlassen mußtest in Furcht und Grauen?«
Sadie nickte, noch in der Erinnerung schaudernd.
»Siehst Du, so war es mir, wenn ich den Worten des alten weißen Mannes lauschte,« flüsterte der kleine Indianer und nickte still vor sich hin. »Er trug einen langen weißen spitzen Bart, und die kleinen blitzenden Augen lagen wie zwei glühende Kohlen unter den buschigen Brauen – Sein ganzes
Gesicht hing dabei in dichten Falten, die kein Alter mehr erkennen ließen auf der Haut, und er mußte sehr alt sein, denn er hatte die Welt gesehn von dem Theil wo das Wasser zu Stein wird in grimmiger Kälte, bis zu wo die Sonne Abends in ihr Lager sinkt, und er sprach von Gott und den Sternen als ob er da oben zu Hause gehöre und zwischen den Sternen gewandelt hätte wie in einem Garten.«
»Aber er glaubte an Gott?« frug Sadie leise und scheu.
»Er hatte denselben Namen dafür wie wir – Jehovah,« sagte der kleine Mitonare, »aber er verleugnete« – setzte er leise, fast flüsternd hinzu – »er verleugnete den Heiland.«
»Gütiger Gott!«
»Er leugnete Jesus Christus« bestätigte da Mitonare »und mir lief's wie Fieberfrost durch die Adern, als ich mit ihm allein in dem stillen Haus saß und der Weststurm um das Dach heulte, daß die flackernden Oelflammen hoch aufschlugen in rother Gluth, und der magere alte bärtige Mann mir von dem Heiland erzählte der nur ein Mensch gewesen sei wie wir Alle – aber ein guter Mensch, und von seinen Neidern und den reichen Leuten, die fürchteten daß er durch seine Reden das Volk gegen sie aufwiegeln würde, an das Kreuz geschlagen wurde, da elendiglich umzukommen.«
»Er verleugnete Gottes Sohn,« sagte Sadie schaudernd.
»Ja, und er trieb Spott über Alles, was selbst die Wi-Wis für heilig halten« nickte der Kleine »und doch, doch lauschte ich ihm gern, denn sein Gott war ein Gott der Liebe und der Gnade, und alle Menschen waren seine Kinder, alle, alle nahm er auf zu sich, Kanakas und Weiße, Beretanis und Feranis, wenn sie gut und redlich lebten und seinem Worte folgten; und mein Vater und meine Mutter – ach Pudenia es war wohl recht sündhaft daß ich seinen Worten so gerne horchte – aber mein Vater und meine Mutter waren auch eingegangen zu seiner Herrlichkeit, wenn sie nicht sonst recht schlechte und böse Menschen gewesen. Seit der Zeit nun sind meine Gedanken nicht mehr mein eigen« fuhr der kleine Mann trübselig fort; »seit der Zeit härm' ich mich und gräm' ich mich und mache mir Sorge und Kummer, und Nachts kommt der Böse und lockt mich mit seinen Schmeicheltönen, und am Tag seh ich, wo ich auch bin, den Alten neben mir, wie er sich den Bart streicht und mit den scharfen abgestoßenen Worten mir doch Trost und Hoffnung in die Seele gießt. Seit dem Tag ist der kleine Mitonare ein anderer verzweifelter Mensch geworden, der mit dem dicken Gebetbuch in der Tasche herumläuft, und nicht den Muth hat hineinzusehen, dem das Blut in den Adern gerinnt wenn er an den zornigen Gott denkt, wie ihn die weißen Mitonares lehren, und der demselben Gott doch immer wieder, und trotz allen Schilderungen zu Füßen fallen, und ihn Vater, Jehovah nennen möchte, wie ein Kind seinen eigenen Vater ruft, den es nicht fürchtet, aber von Herzen, recht von Herzen liebt.«
»Du armer, armer Mitonare« sagte da Sadie mit ihrer weichen Stimme, mitleidig des alten kleinen Mannes Hand ergreifend, und sie leise streichelnd; »bete Du armes geprüftes Herz, bete recht aus tiefster Seele zu Deinem Heiland daß er Dich führen und schützen möge auf Deiner Bahn, und den rechten Pfad durch Nacht zum Licht – bete daß er Dir die Wahrheit zeige zu Seinem Preis, und Dich eingehn läßt zu Seiner Herrlichkeit. Aber verzage nicht, fürchte Dich nicht, denn gerade in der tiefsten Noth ist er Dir ja auch am nächsten und hört die Stimme Seines Kindes die zu ihm ruft, und die Hand ausstreckt nach ihm, um Schutz und Hülfe.«
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