Friedrich Gerstäcker - Der Kunstreiter, 1. Band

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Der Kunstreiter, 1. Band: краткое содержание, описание и аннотация

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»Ich bitte Sie um Gotteswillen, keine Entschuldigung,« unterbrach ihn lächelnd die Frau, »Sie sind da, und das genügt mir – was wollen Sie mehr? Es soll mich nur freuen, wenn ich Ihnen mit etwas dienen kann.«

Graf Geyerstein geriet dieser Antwort, ja Ermunterung gegenüber in Verlegenheit und Madame Bertrand schaute ihn so freundlich dabei an, und sah in dem leichten, seidenen Oberkleide, das ihren vollen Körper nur locker umschloß, wirklich so reizend aus – er konnte nur eine dankende Verbeugung machen.

»Sie sind Soldat, nicht wahr?« nahm da die Dame die Unterhaltung wieder auf, »Kavallerieoffizier?«

»Allerdings.«

»Ich dachte es mir – oder vielmehr, ich erinnere mich Ihrer Uniform,« setzte die Frau, leicht errötend, aber doch auch wieder halb schelmisch hinzu, »und Sie – interessieren sich für unsere schönen Pferde?«

»Ich muß gestehen, daß ich entzückt davon bin,« erwiderte der Graf, der um jeden Preis diese Unterredung abzubrechen wünschte, »aber das ist es eigentlich nicht, was mich hierher geführt.«

»Sie wollten auch die Reiter kennen lernen,« lächelte Madame Bertrand, »ein sehr natürlicher Wunsch, der aber leider nur gewöhnlich die Illusion zerstört, die bis dahin einen eigenen, fremdartigen Zauber um sich warf.«

»Ich wünschte Monsieur Bertrand zu sprechen.«

»Georg? – er ist leider nicht zu Hause. Heute, am Meßsonntage, geben wir zwei Vorstellungen und seine Anwesenheit im Zirkus ist deshalb unumgänglich nötig, um die erforderlichen Anordnungen dort zu treffen. Er wird vielleicht vor der Vorstellung nur noch auf einen Augenblick herüberkommen.« Graf Geyerstein schwieg und sah sinnend vor sich nieder. »Kann ich vielleicht irgend einen Auftrag ausrichten? Georg wird sich jedenfalls geehrt fühlen. – Aber, mein Gott! fehlt Ihnen etwas? – Sie sehen totenbleich aus.« Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und sah besorgt zu ihm auf.

»Nicht das mindeste,« sagte abwehrend der Graf, »ich danke Ihnen, Madame, aber ich befinde mich vollkommen wohl – nur die drückende Luft hier im Zimmer…«

»Sie haben recht!« rief Madame Bertrand, aufspringend und rasch ein Fenster öffnend, »es ist hier auch entsetzlich heiß, und Vater hat dabei wieder einmal so gequalmt.«

»Der Vater!« flüsterte der Rittmeister leise vor sich hin, und fast krampfhaft faßte die Linke den Tisch, an dem er sich emporrichtete.

»Sie wollen schon wieder fort?« rief da Georgine, mit einem halb erstaunten, halb bittenden Blick.

»Ich darf Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen.«

»Aber Sie stören mich gar nicht, und wenn Sie Geschäfte mit Georg…«

»Geschäfte nicht, Madame, aber – ich wünschte ihn zu sprechen,« unterbrach sie der Graf, »und – ich sehe auch keinen Grund, weshalb ich Ihnen die Ursache verschweigen sollte. Eine merkwürdige Aehnlichkeit, die er mit einem meiner früheren Freunde hat, läßt mich wünschen, ihn kennen zu lernen – möglich, daß es nur eben eine Aehnlichkeit ist, aber ich würde ihm sehr dankbar sein, wenn er mich vielleicht morgen früh zwischen acht und zehn Uhr besuchen wollte. Meine Karte hier haben Sie wohl die Güte ihm zu überreichen.«

»Graf Wolf von Geyerstein,« las Georgine, sich leise und lächelnd dabei gegen den jungen Offizier verneigend, »ich werde nicht ermangeln, Ihren Auftrag pünktlich auszurichten, Herr Graf. Aber – wissen Sie wohl, daß das ein recht eigenes Zusammentreffen ist?«

»Welches, Madame?«

»Daß Sie Georg einer Aehnlichkeit wegen aufsuchen wollen,« sagte die junge Frau, »während gerade Sie, Herr Graf, auch mir einer Aehnlichkeit wegen von Anfang an aufgefallen sind.«

»Und wem sah ich ähnlich?« flüsterte der Graf, und seine Blicke hafteten fest und stier auf den Augen des schönen Weibes.

»Keinem so entsetzlichen Wesen, als Sie zu glauben scheinen,« lächelte schalkhaft Georgine, »nur – einem früheren Geliebten von mir – meinem jetzigen Manne.«

»Georg Bertrand?«

»Demselben – wenigstens damals, als er noch nicht einen so furchtbaren Bart trug wie jetzt.«

»Sie sind schon längere Zeit verheiratet, Madame?«

»Leider!« seufzte Georgine mit komischem Bedauern.

»Leider?«

»Ich weiß nicht, ob Sie vermählt sind, Herr Graf, aber – es ist doch ein anderes Ding um einen Liebhaber, als um einen Ehemann, und Monsieur Bertrand ist, besonders in der letzten Zeit, so ernst – ja, ich möchte fast sagen, finster geworden, als ob er die ganze Lust an seiner Kunst verloren hätte.«

»Und wenn dem wirklich so wäre?«

»Wenn dem so wäre?« lachte Georgine. »Sie reden gerade, als ob er von seinen Renten leben könnte! Er hat weiter nichts gelernt, als die sogenannte »brotlose Kunst«, die uns aber doch ein ganz hübsches Brot abwirft, und die Dressur der Pferde, in der er Meister ist. Sollte er aber jetzt, wo er so viele in seinem Dienste gehabt, selber Dienste bei einem Herrn nehmen und Bereiter werden? Er hielte es nicht vierundzwanzig Stunden aus.«

»Und finden Sie selber Freude an diesem Beruf – an dieser Kunst, wenn Sie wollen?«

»Ich lebe und atme darin!« rief Georgine, und ihre Augen leuchteten, ihre ganze Gestalt hob sich. »Auf dem Rücken meines Tieres bin ich ein anderes Wesen, gehöre ich dieser Erde kaum mehr an, und was dem Fisch das Wasser, der Pflanze das Licht sein mag, ist mir der jauchzende Beifall der Menge, die buntgeschart mich umgibt. Ich schwimme dann in einem Meer von Glanz und Licht und Wonne, und – erwache erst, wenn diese Wände hier aufs neue mich umgeben – einschließen.«

»Und das ist doch ein unnatürlich Leben,« sagte der junge Graf, »das Haus ist eigentlich des Weibes schönster Wirkungskreis.«

»Nicht der meine!« rief Georgine, indem ein trotziges Lächeln ihre schönen Lippen umspielte. »Das Haus? – ja, für die Weiber, die nähen und stricken und Freude an ihrem Wäschschrank finden können. Mein Wirkungskreis liegt draußen in der Bahn; ich tanze, fliege durch das Leben, und so – so möcht' ich enden, wenn es denn einmal geschieden, gestorben sein muß. Aber Sie sind Soldat. Sie können sich am besten, am leichtesten in solche Sehnsucht denken. Und möchten Sie, wie Sie da vor mir stehen, als Mann, das Leben eines Stubenhockers, eines Aktenmenschen, wählen, der über seinen staubigen Papieren brütet und Licht und Luft und Sonnenschein da draußen ungesehen, unbeachtet wirken, schaffen, segnen läßt? Sie nicht, Sie wahrlich nicht, und gerade so denk' auch ich. Von klein auf zu diesem Beruf herangebildet, hab' ich mit der Muttermilch schon die Lust an solchem Leben eingesogen, und wem das nun einmal im Blute liegt, glauben Sie nicht, daß der sich einer geregelten – einer festgeschnürten Existenz möcht' ich es nennen, einem Gang in der Tretmühle des menschlichen Lebens je wieder fügen könne. Zugvögel, die wir sind, müssen wir auch die Freiheit des Zugvogels behalten, wenn wir nicht verkümmern, nicht untergehen sollen.«

»Und denkt Ihr Gatte ebenso?«

»Gewiß – er wäre sonst nicht der, der er ist: Bertrand, der kühnste aller Reiter und – mein Mann. Aber ich plaudere und plaudere und denke nicht daran, daß es Sie wenig kümmern wird, welche Gesinnungen über ihr Leben eine Kunstreiterin hegt. Von Ihren Sphären sind wir freilich ausgeschlossen, und doch, – wer weiß, ob nicht so wackere Herzen oft unter dem bunten Tand, mit dem wir uns behängen müssen, wie unter Stern und Ordensbändern schlagen! Doch mein Geschwätz ermüdet Sie; nehmen Sie wieder Platz, Herr Graf, und – wenn Sie es wünschen und etwas Besonderes mit Monsieur Bertrand zu bereden haben, will ich ihn rufen lassen. Der Zirkus ist nur wenige Schritte von hier entfernt.«

»Ich danke Ihnen, Madame,« unterbrach sie der Rittmeister. »Meine Zeit ist überdies heute beschränkt, wie die seine wahrscheinlich. Morgen früh wird ihm eher Raum bleiben, mir eine halbe Stunde zu gönnen. Meine Wohnung finden Sie auf der Karte angegeben. Ich darf Sie bitten, ihm meinen Wunsch mitzuteilen?«

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