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Gustav Freytag: Soll und Haben, Bd. 1 (2)

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Gustav Freytag Soll und Haben, Bd. 1 (2)

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Der gegenwärtige Besitzer des Gutes hatte in einem Garderegiment gedient, wie dem Sproß eines so kriegerischen Hauses ziemte. Er hatte dort den Ruf eines vollendeten Edelmanns erworben. Er war brauchbar im Dienst und ein vortrefflicher Kamerad gewesen, wohlbewandert in allen ritterlichen Uebungen, zuverlässig in Ehrensachen. Er hatte bei Hofbällen stets schicklich dagestanden, und so oft er von einer Prinzeß befohlen wurde, mit guter Haltung getanzt. Auch als Mann von Charakter hatte er sich gezeigt, da er aus wirklicher Neigung ein armes Hoffräulein heirathete, eine liebenswürdige junge Dame, deren Abgang aus den Quadrillen des Hofes lebhafte Betrübniß in allen Männerherzen hervorrief. Mit seiner Gemahlin hatte sich der Freiherr als verständiger Mann in die Provinz zurückgezogen, hatte durch eine Reihe von Jahren fast ausschließlich für seine Familie gelebt und dadurch den Vortheil errungen, daß seine Regimentsschulden sämmtlich bezahlt und seine Ausgaben nicht größer waren, als seine Einnahmen. Sein Haus war vortrefflich eingerichtet, die geringe Aussteuer seiner Frau war dazu benützt worden, ihr durch Einrichtung des Parks eine große Freude zu machen. Der Freiherr hielt einen Weinkeller von guten Tischweinen, hatte zwei prächtige Wagenpferde und zwei elegante Reitpferde, ging jeden Morgen durch die Wirthschaft und ritt jeden Nachmittag auf's Feld, hielt viel auf seine Schafheerde und setzte einen Stolz darein, seine feine Wolle gut waschen zu lassen. Er war ein durchaus ehrlicher Mann, noch jetzt eine imponirend schöne Gestalt, verstand würdig zu repräsentiren und einen gastfreien Wirth zu machen, und liebte seine Frau wo möglich noch mehr als in den ersten Monaten nach seiner Vermählung. Kurz er war das Musterbild eines adligen Rittergutsbesitzers. Er war kein übermäßig reicher Herr, ungefähr das, was man einen Fünftausendthalermann nennt, und hätte sein schönes Gut in günstigen Zeiten wohl um vieles höher verkaufen können, als der scharfsinnige Itzig annahm. Er hätte das aber mit Recht für eine große Thorheit gehalten. Zwei gesunde und fähige Kinder vollendeten das Glück seines Haushaltes, der Sohn war im Begriff, als Militär die Familiencarriere zu beginnen, die Tochter sollte noch einige Jahre unter den Flügeln der Mutter leben, bevor sie in die große Welt trat.

Wie alle Menschen, welchen das Schicksal Familienerinnerungen aus alter Zeit auf einen Schild gemalt und an die Wiege gebunden hat, war auch unser Freiherr geneigt, viel an die Vergangenheit und Zukunft seiner Familie zu denken. An seinem Großvater war die trübe Erfahrung gemacht worden, daß ein einziger ungeordneter Geist hinreicht, das auseinander zu streuen, was emsige Vorfahren an Goldkörnern und Ehren für ihre Nachkommen gesammelt haben. Er hätte deßhalb gern sein Haus für alle Zukunft vor dem Herunterkommen gesichert, hätte gern sein schönes Gut in ein Majorat verwandelt und dadurch leichtsinnigen Enkeln erschwert, zwar nicht Schulden zu machen, aber dieselben zu bezahlen. Doch die Rücksicht auf seine Tochter hielt ihn von diesem Schritte ab, es kam seinem ehrlichen Gefühl ungerecht vor, dies geliebte Kind wegen künftiger ungewisser Rothsattel zu enterben. Und er empfand mit Schmerz, daß sein altes Geschlecht in der nächsten Generation in dieselbe Lage kommen werde, in der die Kinder eines Beamten oder eines Krämers sind, in die unbequeme Lage, sich durch eigene Anstrengung eine mäßige Existenz schaffen zu müssen. Er hatte oft versucht, von seinen Erträgen zurückzulegen, indeß die Gegenwart war dazu wirklich nicht geeignet; überall fing man an mit einer gewissen Reichlichkeit zu leben, mehr auf elegante Einrichtung und den zahllosen kleinen Schmuck des Daseins zu halten. Und was er in günstigen Jahren etwa gespart hatte, das war auf kleinen Badereisen, welche die zarte Gesundheit seiner Frau nach der Behauptung des Arztes nothwendig machte, immer wieder ausgegeben worden. Der Gedanke an die Zukunft seiner Familie beschäftigte den Freiherrn auch heut, als er auf seinem Halbblut durch die große Kastanienallee dem Schlosse zusprengte. Es war eine sehr kleine Wolke, welche unter dem Sonnenschein seiner Seele dahinfuhr, sie verschwand im Nu, als er Gewänder vor sich flattern sah und seine Gemahlin erkannte, welche mit der Tochter ihm entgegeneilte. Er sprang vom Pferde, küßte sein Lieblingskind auf die Stirn und sagte vergnügt zu seiner Frau: »Wir haben vortreffliches Wetter zur Heuerndte, es wird nach Kräften eingefahren, der Amtmann behauptet, wir hätten noch nie so viel Futter gemacht.«

»Du hast Glück, Oscar,« sagte die Baronin zärtlich zu ihm aufblickend.

»Wie immer seit siebzehn Jahren, seit ich dich heimgeführt habe,« antwortete der Gemahl mit einer Artigkeit, die vom Herzen kam.

»Heut sind es siebzehn Jahr,« rief die Baronin, »sie sind vergangen, wie ein Sommertag. Wir sind sehr glücklich gewesen, Oscar.« Sie schmiegte sich an seinen Arm und sah dankend zu ihm auf.

»Gewesen?« frug der Freiherr, »ich denke, wir sind's noch. Und ich sehe nicht ein, weßhalb es nicht weiter so fortgehen soll.«

»Berufe es nicht,« bat die Baronin. »Mir ist manchmal, als könnte so viel Sonnenschein nicht ewig währen; ich möchte demüthig entbehren und fasten, um den Neid des Schicksals zu versöhnen.«

»Nun,« sagte der Freiherr gutmüthig, »das Schicksal läßt uns auch nicht ungezaust. Die Donnerwetter fehlen uns nicht, aber diese kleine Hand erhebt sich zur Beschwörung und sie ziehen vorüber. Hast du nicht Aerger genug mit dem Haushalt, den Tollheiten der Kinder, und zuweilen mit deinem Tyrannen, daß du dir mehr ersehnst?«

»Du lieber Tyrann!« rief die Baronin. »Dir danke ich dies Glück. Und wie fühle ich es! Nach siebzehn Jahren bin ich immer noch stolz darauf, einen so stattlichen Hausherrn zu haben, ein so schönes Schloß und ein so großes Gut, wo jeder Fußtritt des Bodens auch mir gehört. Als du mich, das arme Fräulein, mit meinen Fähnchen und dem Schmuckkästchen, das ich der Gnade der Herrschaften verdanke, in dein Haus führtest, da erst lernte ich erkennen, welche Seligkeit es ist, im eigenen Hause als Herrin zu regieren, und dem Willen keines Andern zu gehorchen, als dem des geliebten Mannes.«

»Du hast doch Vieles aufgegeben um meinetwillen,« sagte der Freiherr. »Oft habe ich gefürchtet, daß unser Landleben dir, dem Günstling der verstorbenen Prinzeß, zu einsam und klein erscheinen würde.«

»Dort war ich Dienerin, hier bin ich Herrin,« sagte die Baronin lachend. »Außer meiner Toilette hatte ich nichts, was mir selbst gehörte. Immer in den langweiligen Stuben der Hoffräulein umherziehen, an allen Abenden zu der letzten Rolle verurtheilt sein, und dabei die Angst haben, daß das immer so fortgehen soll, bis man alt wird in ewigen Zerstreuungen, ohne eigenes Leben! Du weißt, daß mich das oft traurig gemacht hat. Hier sind die Ueberzüge unserer Möbeln nicht von schwerem Seidenstoff und in unserm Saal steht keine Tafel aus Malachit, aber was im Hause ist, gehört mir.« Sie schlang ihren Arm um den Freiherrn: »Du gehörst mir, die Kinder, das Schloß, unsere silbernen Armleuchter.«

»Die neuen sind nur Composition,« warf der Freiherr ein.

»Das sieht Niemand,« erwiederte seine Gemahlin fröhlich. »Und wenn ich das Porcellan ansehe, und am Rande dein und mein Wappen erblicke, so schmecken mir unsere zwei Schüsseln zehnmal so gut, als die vielen Gänge der Hofküche. Und vollends die großen Hoftage und unsere Marschallstafel, wo Jeder den Andern zum Verzweifeln genau kannte, und Jeder dem Andern zum Verzweifeln gleichgültig war.«

»Du bist ein glänzendes Beispiel von Genügsamkeit,« sagte der Freiherr. »Um deinetwillen und wegen der Kinder wollte ich, dies Gut wäre zehnmal so groß, und unsere Einnahme so, daß ich dir einen Pagen halten könnte, Frau Marquise, und außer der Wirthschafterin ein Paar Hoffräulein.«

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