Gustav Freytag - Soll und Haben, Bd. 1 (2)
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»Bist du's, Veitel Itzig!« rief Anton, ohne große Freude über die Zusammenkunft zu verrathen. Junker Itzig war keine auffallend schöne Erscheinung, hager, bleich, mit röthlichem krausem Haar, in einer alten Jacke und defecten Beinkleidern sah er so aus, daß er einem Gensdarmen ungleich interessanter sein mußte, als andern Reisenden. Er war aus Ostrau, ein Kamerad Antons von der Bürgerschule her. Anton hatte in früherer Zeit Gelegenheit gehabt, durch tapfern Gebrauch seiner Zunge und seiner kleinen Fäuste den Judenknaben vor Mißhandlungen muthwilliger Schüler zu bewahren und sich das Selbstgefühl eines Beschützers der unterdrückten Unschuld zu verschaffen. Namentlich einmal in einer düstern Schulscene, in welcher ein Knackwürstchen benutzt wurde, um verzweifelte Empfindungen in Itzig hervorzurufen, hatte Anton so wacker für Itzig plaidirt, daß er selbst ein Loch im Kopfe davontrug, während seine Gegner weinend und blutrünstig hinter die Kirche rannten und selbst die Knackwurst aufaßen. Seit diesem Tage hatte Itzig eine gewisse Anhänglichkeit an Anton gezeigt, welche er dadurch bewies, daß er sich bei schweren Aufgaben von seinem Beschützer helfen ließ und gelegentlich ein Stück von Antons Buttersemmel zu erobern wußte, Anton aber hatte den unliebenswürdigen Burschen gern geduldet, weil ihm wohlthat, einen Schützling zu haben, wenn dieser auch im Verdacht stand, Schreibfedern zu mausen und später an Begüterte wieder zu verkaufen. In den letzten Jahren hatten die jungen Leute einander wenig gesehen, gerade so oft, daß Itzig Gelegenheit erhielt, die vertraulichen Formen des Schulverkehrs durch gelegentliche Anreden und kleine Spöttereien aufzufrischen.
»Die Leute sagen, daß du gehst nach der großen Stadt, um zu lernen das Geschäft,« fuhr Veitel fort. »Du wirst lernen, wie man Düten dreht und Syrup verkauft an die alten Weiber; ich gehe auch nach der Stadt, ich will machen mein Glück.«
Anton antwortete unwillig über die freche Rede und über das vertrauliche Du, das der Kamerad aus der Elementarschule immer noch gegen ihn wagte: »So gehe deinem Glück nach und halte dich nicht bei mir auf.«
»Es hat keine Eil',« entgegnete Veitel nachlässig, »ich will warten, bis auch du gehst, wenn dir meine Kleider nicht sind zu schlecht.« Diese Berufung auf Antons Humanität hatte die Folge, daß Anton sich schweigend die Gegenwart des unwillkommenen Gefährten gefallen ließ. Er warf noch einen Blick nach dem Schlosse und schritt dann stumm auf der Landstraße fort, Itzig immer einen halben Schritt hinter ihm. Endlich wandte sich Anton um und frug nach dem Eigenthümer des Schlosses.
Wenn Veitel Itzig nicht ein Hausfreund des Gutsbesitzers war, so mußte er doch zum wenigsten ein vertrauter Freund seines Pferdejungen sein; denn er war bekannt mit vielen Verhältnissen des Freiherrn, der in dem Schlosse wohnte. Er berichtete, daß der Baron nur zwei Kinder habe, dagegen eine ausgezeichnete Schafheerde auf einem großen schuldenfreien Gut. Der Sohn sei auswärts auf einer Schule. Als Anton mit lebhaftem Interesse zuhörte und dies durch seine Fragen verrieth, sagte Itzig endlich: »Wenn du willst haben das Gut von diesem Baron, ich will dir's kaufen.«
»Ich danke,« antwortete Anton kalt; »er würde es nicht verkaufen, hast du mir eben gesagt.«
»Wenn Einer nicht will verkaufen, muß man ihn dazu zwingen,« rief Itzig.
»Du bist der Mann dazu,« sprach Anton.
»Ob ich bin der Mann, oder ob es ist ein Anderer: es ist doch zu machen, daß man kauft von jedem Menschen, was er hat. Es giebt ein Recept, durch das man kann zwingen einen Jeden, von dem man etwas will, auch wenn er nicht will.«
»Muß man ihm einen Trank eingeben,« frug Anton mit Verachtung, »oder ein Zauberkraut?«
»Tausendgüldenkraut heißt das Kraut, womit man Vieles kann machen in der Welt,« erwiederte Veitel, »aber wie man es muß machen, daß man auch als kleiner Mann kriegen kann so ein Gut, wie des Barons Gut, das ist ein Geheimniß, welches nur Wenige haben. Wer das Geheimniß hat, wird ein großer Mann, wie der Rothschild, wenn er lange genug am Leben bleibt.«
»Wenn er nicht vorher festgesetzt wird,« warf Anton ein.
»Nichts eingesteckt!« antwortete Veitel. »Wenn ich nach der Stadt gehe zu lernen, so gehe ich zu suchen die Wissenschaft, sie steht auf Papieren geschrieben. Wer die Papiere finden kann, der wird ein mächtiger Mann: ich will suchen diese Papiere, bis ich sie finde.«
Anton sah seinen Reisegefährten von der Seite an, wie man einen Menschen ansieht, dessen Verstand in der Irre lustwandelt, und sagte endlich mitleidig: »Du wirst sie nirgend finden, armer Veitel.«
Itzig aber fuhr fort, sich vertraulich an Anton drängend: »Was ich dir sage, das erzähle Keinem weiter. Die Papiere sind gewesen in unsrer Stadt, Einer hat sie gekriegt von einem alten sterbenden Bettler, und ist geworden ein mächtiger Mann; der alte Schnorrer hat sie ihm gegeben in einer Nacht, wo der Andere hat gebetet an seinem Lager, ihm zu vertreiben den Todesengel.«
»Und kennst du den Mann, der die Papiere hat?« frug Anton neugierig.
»Wenn ich ihn weiß, so werde ich es doch nicht sagen,« antwortete Veitel schlau, »aber ich werde finden das Recept. Und wenn du haben willst das Gut des Barons, und seine Pferde und Kühe und seinen bunten Vogel, und den Backfisch, seine Tochter, so will ich dir's schaffen aus alter Freundschaft, und weil du ausgehauen hast die Bocher in der Schule für mich.«
Anton war entrüstet über die Frechheit seines Gefährten. »Hüte dich nur, daß du kein Schuft wirst, du scheinst mir auf gutem Wege zu sein,« sagte er zornig und ging auf die andere Seite der Straße.
Itzig ließ sich durch diesen guten Rath nicht anfechten, sondern pfiff ruhig vor sich hin. So schritten die beiden Reisenden in langem Schweigen, welches Itzig unbefangen beim nächsten Dorfe unterbrach, indem er seinem Begleiter wieder Namen und Vermögensverhältnisse des Rittergutes angab. Und diese belehrende Unterhaltung wiederholte sich bei jedem Dorf, bis Anton ganz betroffen wurde über die ausgebreiteten statistischen Kenntnisse seines Gefährten. Endlich verstummten Beide und legten die letzte Meile, ohne ein Wort zu sprechen, neben einander zurück.
III
Der Freiherr von Rothsattel gehörte zu den wenigen Menschen, welche nicht nur von aller Welt glücklich gepriesen werden, sondern auch sich selbst für glücklich halten. Er stammte aus einem sehr alten Hause. Ein Rothsattel war schon in den Kreuzzügen nach dem Morgenlande geritten. Wenigstens wurde in der Familie ein Rococo-Flacon von buntem Glas als orientalisches Fläschchen aufbewahrt, zum Beweis für die Existenz des Ahnherrn und zur Erinnerung an die schöne Zeit der Kreuzzüge. Ein anderer Rothsattel hatte einen Haufen Bergleute gegen die Hussiten geführt und war mit dem ganzen Haufen zu seiner und des Herrn Ehre erschlagen worden. Wieder einer war Fähnrich in dem Heere des Moritz von Sachsen gewesen, er galt für den Stifter der Linie Rothsattel- Steigebügel, und sein kriegerisches Bildniß hing noch im Thurmzimmer des Schlosses. Ein anderer hatte sich im dreißigjährigen Kriege bei verschiedenen Armeen und auf eigene Faust gerührt; die Familiensage meldete von ihm, er sei ein sehr dicker Herr und ein großer Trinker gewesen, von kräftiger Suade und etwas freien Sitten. Er war als Erster des Geschlechtes in die Gegend gekommen, in welcher diese Erzählung verlaufen soll, und hatte eine Anzahl Landgüter auf irgend eine Weise in Besitz genommen. Unter den Kinderfrauen der Familie bestand seit alter Zeit die düstere Ueberzeugung, daß dieser dicke Herr zuweilen im Keller auf einer großen Krauttonne zu sehen sei, wo er als ruheloser Geist sitze und ächze, zur Strafe für schauderhafte Vergehungen gegen die Tugend seiner weiblichen Zeitgenossen. Wieder ein anderer Vorfahr war kaiserlicher Rath zu Wien gewesen; der Urgroßvater des gegenwärtigen Besitzers war von dem großen König der Preußen starr angesehen und darauf mit Wohlwollen angeredet worden. Auch der Großvater war zu seiner Zeit ein unternehmender und vielbesprochener Cavalier gewesen, der in der Armee keine Lorbeeren gefunden und sich resignirt hatte, dieselben im Boudoir galanter Damen und am grünen Tisch zu suchen. Leider waren ihm dabei seine Güter lästig geworden und aus den Händen geglitten. Sein Sohn endlich, der Vater des gegenwärtigen Besitzers, war ein einfacher Landedelmann von mäßigem Geiste, der nach langen Processen das eine stattliche Gut aus den Trümmern des Familienvermögens rettete und sein Leben damit zubrachte, dasselbe für seine Nachkommen schuldenfrei zu machen. Die Rothsattel haben von je in dem Rufe gestanden, starke Nachkommenschaft zu hinterlassen, und alle ältern Damen aus der Familie erklärten diese Eigenheit – so höchst achtungswerth sie auch sonst sei – doch für den einzigen Grund, daß das berühmte Haus nicht dazu gekommen war, die neunzinkige Grafenkrone oder gar den geschlossenen Reif eines Titularfürstenthums auf dem Wappenhelm seines Seniors zu sehen. Gegenüber dem alten Brauch seines Hauses erwies der Vater auch dadurch seinen bescheidenen Sinn, daß er nur einen Sohn hinterließ.
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