Friedrich Gerstäcker - Aus zwei Welttheilen, Erster Band.
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Die Galle läuft einem ordentlichen Kerl über, wenn er solch Pack sieht, und dann fühlt, daß Jene nur ihre eigene Gemeinheit vor einer so reichlich verdienten Züchtigung schützt.
Auch unter diesen giebt es allerdings eine bessere Klasse, aber sie ist selten; der gebildete Deutsche zieht es – wunderlicher Weise – fast stets vor, sich lieber durch Handarbeit eine Zeitlang fortzuhelfen, bis er Sprache und Sitten des Landes erlernt hat, und wenn er dann mit dem Lande selbst vertraut wird, wenn er die Achse findet, um die sich Alles dreht, und sich nun selber fragt: Weshalb bist Du denn eigentlich nach Amerika gekommen? weshalb hast Du Freunde und Verwandte, weshalb Alles Das verlassen, was Dir einst lieb und theuer war? dann gesteht er sich wohl meistens selber ein: es war jener, vielleicht noch unbewußte Drang nach Freiheit – ein Gefühl, das, wenn auch ungeweckt, in seiner Brust geschlummert, und hinein zieht er nun in den freien, fröhlichen Wald, und als freier Farmer der Vereinigten Staaten verdient er sich sein Brod, zwar im Schweiße seines Angesichts, aber er steht auch selbstständig und unabhängig da, ein souverainer Fürst auf seinem eigenen kleinen Fürstenthum.
Zwei Krankheiten sind es übrigens, denen der Deutsche, denen überhaupt der Auswanderer nach Amerika fast stets anheimfällt – zwei Krankheiten, die, eigentlich sehr von einander verschieden, doch auch wieder einzelne Aehnlichkeit mit einander haben; sie heißen: Seekrankheit und Heimweh.
Die Seekrankheit betrifft allerdings nur hauptsächlich den Körper, das Heimweh dagegen den Geist; das heißt: die eine kommt aus dem Magen, die andere aus dem Herzen – beide sind aber die fast unausbleiblichen Folgen einer transatlantischen Fahrt und ähneln sich auch darin, daß sie manchmal ihr Opfer nur im Anfang, nur in den ersten Tagen mit beiden Fäusten anpacken und recht ordentlich, so recht aus Leibeskräften durchschütteln, es aber dafür auch später ungeschoren lassen, oder – was viel, viel schlimmer ist – leise auftreten und bei jeder neuen Woge, bei jedem etwas stürmischen Meer, wieder- und immer wiederkehren und Herz und Magen gleich stark zur Verzweiflung bringen. Beides sind Krankheiten, die kein Arzt zu curiren im Stande ist, die aber beide, die eine durch jedes feste Land, die andere nur durch den heimischen Boden, augenblicklich gehoben werden, und sonderbarer Weise sich auch nach wiederholter Ursache, d. h. nach wiederholter Seereise oder Trennung vom Vaterlande, selten und nur in außerordentlichen Fällen zum zweiten Male einstellen.
Zwar hat man für das Heimweh allerlei probate Mittel empfohlen, wie z. B. stete Aufregung, ein rastloses Suchen von Geschäften, Reisen, überhaupt Zerstreuung, und das hilft auch für die Zeit vielleicht, in der wir uns zerstreuen; Augenblicke der Ruhe müssen aber kommen und dann – ach selbst die Erinnerung an die ist schmerzlich.
Auch für die Seekrankheit hat man in neuerer Zeit etwas – ein Vomitiv gleich zu Anfang genommen – als von ausgezeichneter Wirkung empfohlen, das ist aber etwa eben so, als ob mich beim Arbeiten das Wagenrasseln auf der Straße störte und ich mir nun ein paar nimmer rastende Trommelschläger vor die Thüre bestellte, damit ich jenes nicht mehr höre. Nein, Heimweh wie Seekrankheit will austoben und beiden muß man daher seinen ruhigen Lauf auch ruhig lassen.
Nun wollen freilich Einige behaupten, das Eine schütze zugleich vor dem Andern, denn wer die Seekrankheit einmal recht ordentlich gehabt, der bekomme nie das Heimweh, oder verlange wenigstens nie heimzukehren, weil er sonst auch jener wieder zum Opfer fiele. Dem ist jedoch nicht so, das Heimweh kann sogar viel eher als eine fortgesetzte, als eine moralische Seekrankheit betrachtet werden. Es ist die Seele, die auf dem sturmgepeitschten fremden, ungewohnten Lebensmeer erkrankt und sich nun, obgleich der Körper durch jede mögliche Anstrengung, durch Beinespreizen und verzweifeltes Balanciren sein Aeußerstes thut dagegen anzukämpfen, nur immer und immer zurücksehnt nach dem festen Land, nach dem Vaterland.
Einen Beweis hierzu liefert ebenfalls wenigstens der bessere Theil der Deutschen in Nordamerika. Dieser nämlich, obgleich vielleicht früher mit den Wörtern Preuße, Baier, Oestreicher, Sachse etc. vollkommen einverstanden, macht jetzt plötzlich keinen Unterschied mehr zwischen dem Rhein und der Donau – er fragt nicht mehr den Deutschen: aus welchem Lande kommst Du? das weiß er, das ist Deutschland; nein, aus welcher Gegend, und selbst die Frage geschieht nur, um vielleicht einen bekannten Ort genannt zu hören und sich an den lieben, ach lange entbehrten Lauten zu erfreuen. – Daher schreiben sich auch die, fast in allen amerikanischen Städten entstehenden Gesellschaften zur Bildung eines einigen Deutschlands in Amerika – Michel versucht ganz urplötzlich in einem total fremden Lande etwas, an das er zu Hause, wo es doch eigentlich hingehörte, mit keiner Sterbenssilbe gedacht hatte, und ärgert sich dann, daß er so wenig »Gemeinsinn«, wie er es nennt, daß er so wenig Anklang unter seinen Landsleuten findet.
Alle diese Versuche sind ebenfalls nur ein Heimweh, das sich auf solche Art seine, tief im Herzen wurzelnde Bahn bricht – es ist das Andenken an liebe, früher so glücklich verlebte Stunden. Der Ausgewanderte will sich dadurch gewissermaßen glauben machen, er lebe noch in den alten, jetzt so schmerzlich vermißten Kreisen, und all das Fremde, Ungemüthliche, was ihn umgebe, sei nur die harte, bittere und keineswegs zum süßen Kern gehörige Schale, wie wir ja wohl vor den hereinbrechenden Winterstürmen Blumen und Blüthen mit in das wohnliche Zimmer flüchten und diese hegen und pflegen, daß sie uns noch recht lange den lieben Sommer erhalten sollen.
Eine Weile geht das auch – die Keime sind noch frisch und kräftig, und wenn gleich draußen der eisige Nord das gelbe verwelkte Laub von den Zweigen reißt, so trotzen die warm gehaltenen Pflanzen lange und glücklich dem starren Vernichter. Nach und nach aber welken sie auch – die Zeit übt ihr Recht – der Winter greift durch jedes zufällig geöffnete Fenster, durch jede Ritze und Spalte herein, nach den armen Kindern einer anderen Sonne, und legt sie erbarmungslos in ihr dunkles Grab.
Doch eines bleibt – eines ist, das der Hitze wie Kälte, der erstickenden Stubenluft wie dem vernichtenden Norde trotzt, das sich mit immer wieder neuen Schößlingen an Herz und Seele rankt und klammert, das frisch und fröhlich keimt, wenn auch draußen die ganze Natur erstarrt, wenn Alles unter weißer Leichendecke todt und begraben liegt, und das ist der Epheu – die Erinnerung an die Heimath, wenn auch die Heimath selbst, ach längst für uns gestorben scheint. In seinen lebensfrischen Blättern sehen wir uns eine neue Frühlingswelt erstehen – aus ihm bauen wir uns Lauben und Grotten – ihn flechten wir um unsere Sitze und zu ihm aufblickend trägt uns sein freundliches Grün zu der Zeit zurück, wo wir draußen im schattigen Wald mit den heißen Wangen den Thau von den Zweigen strichen, wo wir in der Heimath Das fanden, was uns jetzt nur noch, ein schwaches Bild ihrer selbst, geblieben.
Es ist eine eigene Sache um das Heimweh, und ein dem vaterländischen Boden entrissener Mensch ist ebenfalls wie ein aus der Erde, die ihn erzeugte, genommener Baum; er stirbt vielleicht nicht ab im fremden Lande – die Wurzeln schlagen wieder aus, aber die feinen, zarten Theile derselben sind doch noch im alten Bett zurückgeblieben – die tausend kleinen, unbedeutenden Fasern wurden verletzt und getrennt, und wenn sie auch zu dem Leben des Baumes selbst nicht unbedingt erforderlich waren, so thun sie ihm doch recht weh, und ihr Verlust schmerzt noch lange nach.
Ist es aber zur Erhaltung des ganzen Baumes nöthig, daß er in anderen Grund und Boden komme, dann sind eben diese Fasern nur Nebendinge, auf die man nicht Rücksicht nehmen darf und kann – es thut ja auch weh, sich einen Zahn ausnehmen zu lassen, und doch unterzieht man sich dem Schmerz, um künftig Ruhe zu haben und sich wohler zu befinden. So leben wir denn ebenfalls jetzt in einer Zeit, wo die Bevölkerung einzelner Länder mit Dem was sie selbst erzeugen kann, in keinem Verhältniß mehr steht, und entweder muß ein Theil, nach Vorbild der Bienen, schwärmen, oder der ganze Stock Noth und Mangel leiden.
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