Lucius Apuleius - Der Goldene Esel

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Der Goldene Esel

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Mein Reisegeld war dünne geworden, und, um Mittel zu finden, die Schwindsucht meines Beutels zu heilen, rannte ich lange überall herum, bis ich mitten auf dem Markte einen langen alten Mann wahrnahm, der auf einem Steine stand und mit lauter Stimme ausrief:

›Wer einen Toten zu bewachen Lust hat, der melde sich und fordere, was er dafür haben will!‹

›Was höre ich da?‹ sage ich zu einem Vorübergehenden, ›pflegen denn hier die Toten davonzulaufen?‹

›Spottet nicht!‹ antwortete dieser, ›Ihr seid noch zu jung und unerfahren, Ihr würdet sonst wohl wissen, daß mitten in Thessalien, wo Ihr Euch jetzt befindet, es gar nichts Seltenes ist, daß alte Hexen den Toten das Gesicht abfressen, weil sie davon allerhand als Ingredienzien zu ihren Schwarzkünsteleien brauchen.‹

›Und könnt Ihr mir nicht sagen‹, erwiderte ich, ›worin eigentlich diese Leichenwache besteht?‹

›Vor allen Dingen‹, versetzte er, ›kommt es darauf an, daß man die ganze geschlagene Nacht hindurch wirklich wache. Nicht blinken darf man, geschweige denn ein Auge zutun. Die Blicke müssen beständig auf den Leichnam geheftet sein und nie davon abgewendet werden. Verdreht man nur das Schwarze im Auge, gleich hat sich ein Alräunchen herbeigeschlichen! Denn sie wissen so gut die Gestalt von allerhand Tieren anzunehmen, daß sie darunter den Augen der Sonne und der Gerechtigkeit [22] Die Alten bildeten die Gerechtigkeit mit scharfsehenden Augen. selbst entgehen könnten. Bald sind sie Vögel, bald Hunde, dann einmal wieder Mäuse, ja wohl gar Fliegen. Auch schläfern sie die Wächter durch gewisse Beschwörungsworte ein. Kurz, es läßt sich nicht alles sagen, was sie für Mittel und Wege anwenden, zu ihrem Endzweck zu gelangen! Bei alledem wird für dieses saure und gefährliche Geschäft niemals mehr als vier bis sechs Dukaten gegeben. Ach! und was ich bald vergessen hätte: Kann der Wächter andern Morgens die Leiche nicht unversehrt wieder abliefern, so ist er gehalten, alles dasjenige, was derselben abgebissen oder abgerissen worden ist, aus seinem eigenen Gesichte schneiden zu lassen, um den Schaden wiedergutzumachen.‹

Als ich dies gehört, ermanne ich mich alsbald und gehe an den Ausrufer heran.

›Höret nur auf zu schreien, guter Freund‹, sprech’ ich, ›hier ist schon ein Wächter! Wieviel wollt Ihr mir geben?‹

›Tausend Nummen‹ [23] Geldstücke, Heller. , sagt er ›sollen für Euch zur Belohnung deponiert werden. Nur müßt Ihr auch die Leiche auf das allersorgfältigste vor den bösen Harpyien [24] Geflügelte, unheilbringende Windgeister. bewachen; es ist der Sohn eines der Vornehmsten dieser Stadt!‹

›Alles nur Kleinigkeit, wahrer Spaß für mich!‹ antwortete ich. ›Denn Ihr müßt wissen ich bin von Stahl und Eisen und kenne gar den Schlaf nicht, wenigstens bin ich ganz Auge, ein echter Lynkeus, ein Argus‹ [25] Lynkeus, ein Heros, berühmt durch sein scharfes Gesicht. Argus ein hundertäugiger Riese. .

Kaum daß ich ausgeredet, so nimmt er mich unverzüglich mit sich nach einem Hause, dessen Eingang versperrt war. Er läßt mich durch eine kleine Hintertür hinein und führt mich in ein düsteres Zimmer mit verhangenen Fenstern, wo eine Dame in Trauer saß und weinte.

Er trat zu ihr und sagte:

›Hier bringe ich Ihnen jemand, Madame, der sich anheischig gemacht hat, Ihren Gemahl wohl zu bewachen.‹

Die Dame strich die Haare zurück, die von beiden Seiten über ein Gesicht hingen, das selbst in der Betrübnis entzückend schön war, sah mich an und sprach:

›Oh, lieber Freund, ich bitte Euch, tut es auch ja mit aller Sorgfalt!‹

›Seien Sie unbesorgt, Madame‹, gab ich zur Antwort, ›und halten Sie mir nur ein gutes Trinkgeld parat!‹

Das versprach sie mir, stand darauf schleunigst auf und brachte mich in ein anderes Zimmer. Da stand die Leiche in schneeweiße Leilachen eingeschlagen. Nachdem sieben Zeugen herbeigeholt, schlägt die Dame die Tücher voneinander, weint eine Weile über dem Toten und ruft endlich die Anwesenden zu Zeugen an, daß der Körper durchaus unversehrt sei.

Sie zeigte, indem sie das tat, pünktlich ein Glied nach dem andern an, und ein Notarius protokollierte es auf der Stelle.

›Sehen Sie, meine Herren‹, sprach sie, ›daß nichts der Nase fehlt, den Augen nichts, daß die Ohren unversehrt sind, die Lippen unbeschädigt, daß ganz ist das Kinn? Seien Sie hiervon meine Zeugen!‹

Hierauf ward das Protokoll unterzeichnet, und die Dame ging hinweg.

›Nun, Madame‹, rief ich ihr nach, ›seien Sie so gut und lassen mir alles geben, was ich brauche!‹

›Und was ist das?‹ fragt sie.

›Eine große Lampe‹, sagt’ ich, ›mit zureichendem Öl, sie, bis es wieder hell wird, brennend zu erhalten, eine Flasche Wein nebst einem Glase und ein Tellerchen Brosamen von Ihrer Tafel.‹

›Geht‹, sprach sie und schüttelte den Kopf. ›Ihr seid nicht gescheit: Wie könnt Ihr Überbleibsel von Mahlzeiten in einem Trauerhause suchen, worin seit so vielen Tagen kein Rauch gesehen worden ist? Denkt Ihr etwa, Ihr seid zum Schmause hierher gebeten? Laßt Euch das nicht einkommen und setzt Euch lieber hin und weint und wehklagt, wie es sich an einem solchen Orte geziemt!‹

Hiermit wendete sie sich zu ihrem Mädchen und sagte: ›Myrrhina, gib im gleich eine Lampe und Öl!‹ Als dies geschehen, ging sie samt den andern aus dem Zimmer, und ich ward eingeschlossen.

Also allein zum Schutze der Leiche gelassen, reibe ich mir die Augen aus, und nachdem ich sie genugsam zum Wachen gerüstet, fang’ ich mir eins zu singen an, um mich vor Furcht zu verwahren. Darüber wird es dämmrig, finster, Nacht, und tiefer und tiefer Nacht. Je später hin, je grausiger.

Mit einmal, siehe, da kommt ein Wiesel herbeigekrochen! setzt sich mir gerade gegenüber und guckt mir so starr ins Gesicht, daß ich über die Keckheit eines so winzigen Tierchens um ein haar gänzlich die Fassung verloren hätte.

Doch rufe ich ihm endlich zu:

›Willst du wohl fort, du garstige Bestie? Willst du bald zu deinesgleichen, oder es soll dir übel ergehen! Willst du fort?‹

Damit das Wiesel wie der Blitz um und zur Stube hinaus. Aber auch nicht einen Augenblick darauf, befällt mich ein so tiefer Schlaf, daß der delphische Gott selbst nicht hätte unterscheiden mögen, wer, von der Leiche und mir, dem Scheine nach am mehrsten tot sei. Ganz sinnlos liegend und selbst eines Wächters bedürftig, war es so gut, als wär’ ich nicht da.

Eben störten die munteren Hähne mit ihrem kreischenden Geschrei die tiefe Stille der Nacht, als ich wieder erwachte.

Äußerst erschrocken, raffe ich mich auf, springe nach der Leiche hin, decke sie auf, beleuchte sie und wollte eben untersuchen, ob auch noch alles daran sei, was mir überliefert worden, als auch die betrübte Witwe mit den gestrigen Zeugen ängstlich zur Tür hereintritt, über den Körper hinfällt, oft und lange ihn küßt und beim Scheine der Lampe Musterung seiner Gliedmaßen hält.

Bald, so wendet sie sich um, ruft ihren Haushofmeister Philodespotus und befiehlt ihm, mir für die wohlgehaltene Wacht den ausgemachten Lohn nicht länger vorzuenthalten.

Er wurde mir auf der Stelle ausgezahlt, und sie setzte hinzu:

›Ich danke Euch höchlichst, junger Mensch! Ihr habt mir mit Eifer gedient, und beim Hercules, ich werde Euch beständig dafür unter meine Freunde zählen!‹

Von Freuden über einen so unerwarteten ansehnlichen Verdienst berauscht und mit schmachtendem Entzücken meine blanken Dukaten in der Hand von allen Seiten betrachtend, erwiderte ich:

›Zählen Sie mich lieber unter Ihre treuen Diener, Madame, und befehlen Sie, sooft Sie meine Dienste wieder brauchen.‹

Kaum habe ich das gesagt, so speien alle Hausgenossen über die böse Vorbedeutung aus und fallen stracks alle, jeglicher nach seiner Weise bewaffnet, über mich her. Der eine ohrfeigt mich brav mit den Händen ab, der andere zerbläut mir die Schultern mit dem Ellbogen, ein dritter versetzt mir mit geballten Fäusten derbe Rippenstöße. Man tritt mich mit Füßen, rauft mich bei den Haaren, zerreißt mir die Kleidung, mißhandelt, zerfleischt mich nicht minder denn den schönen Adonis oder den Sohn der pimpleischen Muse [26] Orpheus. und wirft mich zur Tür hinaus.

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