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Владимир Каминер: Meine russischen Nachbarn

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Владимир Каминер Meine russischen Nachbarn

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Иллюстрации Виталия Константинова.

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Natürlich waren all diese Substanzen schon immer sehr teuer und unglaublich schwierig zu beschaffen. Eine Menge Jäger und Sammler mussten für sie mit ihrem Leben bezahlen. Aber sie hatten keine andere Wahl. Die Historie zeigt, dass ohne eine eigene besondere Substanz kein Land, kein Volk, keine Nation auf Dauer bestehen kann. Warum aber die großen Kulturen der Vergangenheit, das griechische und römische Reich, trotz der vielen Substanzen, die sie besaßen, untergingen, das weiß man erst heute. Ihnen fehlte Bibergeil. Und obwohl Kanada immer wieder mit seinen Bibern angibt, muss hier gesagt werden, dass es richtig geiles Bibergeil nur in Weißrussland gibt. Es wird dort Biberstrahl oder auch »Gold der Sümpfe« genannt.

Der Biber ist der größte Stolz der Weißrussen. Das, was den Franzosen Napoleon, den Amerikanern Washington und den Deutschen, äh, Kohl ist, ist den Weißrussen der Biber. Gleich hinter dem Biber kommt auf der Popularitätsskala der weißrussische Diktator-Präsident Alexander Lukaschenko. Eigentlich heißt der weißrussische Biber »europäischer Biber«, doch weil die Weißrussen nicht in die EU aufgenommen wurden, haben sie ihren Biber umgetauft. Er gilt als Symbol für den Arbeitsfleiß, die Intelligenz und Bescheidenheit der Weißrussen. Er lebt in speziell für ihn eingerichteten Reservaten unter der Schirmherrschaft von Alexander Lukaschenko. Niemand kann dem weißrussischen Biber etwas anhaben. Der Biber hat in Weißrussland ein geiles Leben, je besser es ihm geht, desto mehr Bibergeil kann er produzieren.

Das Bibergeil ist eine stark riechende Flüssigkeit, die die Biber in ihren Hoden haben. Jeder Biber hat Hoden, egal ob Männchen oder Weibchen. Besonders viel Bibergeil wird in der Paarungszeit produziert, wenn die Biber Biberburgen bauen und Familien gründen. Zu dieser Zeit schneiden die Sicherheitskräfte des Präsidenten den Bibern die Hoden ab und sammeln das Bibergeil in speziellen Behältern aus Leder. Davon wird die Hälfte vom Präsidenten persönlich, die andere Hälfte von seinen engsten Mitarbeitern und Familienangehörigen verbraucht. Sie werden nie krank und sehen geil aus. Wenn noch etwas Bibergeil übrig bleibt, wird der Rest nach Westeuropa oder nach Saudi-Arabien für viel Geld verkauft. Nach Amerika will der weißrussische Präsident nichts verkaufen, er mag die Amerikaner nicht.

Die Ernte geht nicht immer glatt. Manchmal streiken die Biber und bringen den Präsidenten in Bedrängnis. Es ist eben viel einfacher, Menschen zu verwalten als Biber, denn die Biber tun, was sie wollen, und hören nie zu.

Letztes Jahr fuhr Lukaschenko mit einer Journalisten-Eskorte in den Sumpf, um die Biberburgen persönlich zu besichtigen. Die Reise sollte sein Image als Vater der Nation aufpolieren, ein Vater, der sich um alles, sogar um kleine Tierchen, kümmert. Es wurden auch ausländische Gäste eingeladen und der Sicherheitsdienst des Präsidenten hatte eine Route durch die Sümpfe des Naturparks vorgegeben, die maximale Sicherheit garantierte. Nur die Biber machten nicht mit. Sie hatten ausgerechnet an dem von den Sicherheitsorganen vorgesehenen Ort keine Biberburgen gebaut. Und nun war es zu spät, um die Route zu ändern. Also mussten zwei Kolchosen aus der Region herangezogen werden, um in dem Sumpf auf die Schnelle Biberburgen zu bauen. Die Menschen gaben sich Mühe, doch am Morgen, kurz bevor der Präsident ankam, schwammen die richtigen Biber an den falschen Burgen vorbei, inspizierten sie, befanden die Burgen für schlecht - sie rochen nach Menschenschweiß und Kolchose, nicht nach Bibergeil - und zermalmten sie an Ort und Stelle zu Kleinholz. Bei der Ankunft des Präsidenten schwammen nur noch Holzspäne auf dem Wasser.

Die Biber hatten den Präsidenten vor den Journalisten und ausländischen Gästen total blamiert. Lukaschenko ließ sich nichts anmerken, tobte aber hinter den Kulissen fürchterlich, wie einige Familienangehörige anschließend berichteten. Es wurden Schuldige gesucht und auch gefunden, sie wurden der Spionage und Sabotage bezichtigt und mit der höchstmöglichen Strafe gemäß der weißrussischen Gesetzgebung bestraft. Unter den Beschuldigten war verständlicherweise kein einziger Biber, denn die haben zusammen mit dem Präsidenten in Weißrussland einen Sonderstatus und können tun und lassen was sie wollen.

Moskauer Sitten

Ich bin ein Moskauer aber die meisten Freunde von mir kommen aus St - фото 27

Ich bin ein Moskauer, aber die meisten Freunde von mir kommen aus St. Petersburg oder Weißrussland. Auch mein Lieblingsschriftsteller, mein Lieblingsmaler, meine Frau und neuerdings auch meine Nachbarn kommen von dort. Diese Tatsache macht mich als Moskauer zu einem Außenseiter. Als eingefleischter Moskowiter darf ich eigentlich den Petersburgern nicht einmal die Hand schütteln. Kaum jemand kann noch genau erklären, warum die Bewohner beider Städte einander nicht ausstehen können. Diese Feindschaft hat eine lange Tradition und ist in der Geschichte Russlands tief verwurzelt. Die Moskauer halten die St. Petersburger für arrogant, die St. Petersburger halten die Moskauer für prollig. Selbst nach vielen Jahren in Berlin, werde ich von meinen Nächsten oft mit solchen Ausdrücken wie »typisch Moskauer« oder »dieser Moskauer Dialekt« gehänselt.

Ich bin kein großer Patriot und habe nichts gegen St. Petersburg. Es ist eine schöne Stadt, ein wenig muffelig vielleicht, außerdem gehen die Brücken ständig auf und zu, die Bewohner sind unglaubliche Angeber, der See ist dreckig, das Wetter das ganze Jahr über beschissen, das Nachtleben provinziell. Aber sonst finde ich St. Petersburg völlig in Ordnung. Nur diesen ewigen Hohn Moskau gegenüber, der schönsten aller russischen Städte, kann ich nicht nachvollziehen. Auch viele Deutsche scheinen ein falsches Bild von Moskau zu haben.

»Lieber Herr Kaminer«, stand neulich in einem Brief, »hier ist ein Thema, das ich Ihnen gerne vorschlagen würde für Ihre literarische Arbeit. Es geht dabei um Moskauer Manieren. Als ich vor kurzem dort war, ist mir aufgefallen, dass alles, was bei uns unter Servicebewusstsein, Dienstleistungsmentalität und ähnlichen Begriffen läuft, in Moskau nur rudimentär entwickelt bzw. überhaupt nicht vorhanden ist. Diese versteinerten Mienen der Bedienungen in Läden, Supermärkten, an der Museumskasse oder im Restaurant. Ich weiß nicht, ob die allgemeine Misslaunigkeit vor allem Touristen oder nicht russischsprachige Menschen erfahren, glaube es aber fast nicht. Meine Kollegen, deutsche Korrespondenten und Journalisten, die ich in Moskau getroffen habe, waren die Griesgrämigkeit so gewöhnt, dass sie sie kaum noch wahrnahmen.«

Ich schrieb dem Absender zurück:

Als gebürtiger Moskauer kann ich Ihnen da nur zustimmen. Obwohl ich schon seit zwölf Jahren in der weltoffenen Metropole Berlin lebe, habe ich ständig mit der mir anscheinend angeborenen Grimmigkeit zu kämpfen. Es fällt mir schwer, freundlich zu lächeln. Ich vergesse manchmal »Bitte« und »Danke« zu sagen, und wenn ich meine Nachbarn im Treppenhaus grüßen will, sind sie normalerweise schon über alle Berge. Hin und wieder neige ich sogar zu grob sittenwidrigen Handlungen und werde dann von meinen Nachbarn und meiner Frau, alles gebürtige St. Petersburger, zu zivilisiertem Verhalten angehalten.

Die schwierige Last der Moskauer Manieren trage ich schon mein ganzes Leben lang und erkenne daher einen Landsmann immer schon von weitem. Ob in Lettland oder in der Ukraine, in Kasachstan oder Moldawien, überall zeigen die Menschen sofort mit dem Finger auf einen und sagen ihren Kindern: »Schau mal da - ein Moskauer. Der sieht nicht gut aus.«

Sich über Moskauer Sitten zu beschweren hat eine lange Tradition und ist inzwischen selbst in Russland eine Selbstverständlichkeit geworden. Beinahe alle berühmten Schriftsteller und Dichter haben sich über dieses Thema ausgelassen. Sie beschreiben die schrecklich bäuerlichen Moskauer Manieren, seit es Literatur gibt. Historiker berichten, dass der unaufhaltsame Sittenverfall und die kontinuierlich steigende Alltagskriminalität in dieser Gegend bereits im elften Jahrhundert ein großes Thema war, als es Moskau noch gar nicht richtig gab. Sogar Tschingis Khan, der etwas später die halbe Welt eroberte, hatte von den Moskauer Sitten schnell die Nase voll und verzichtete gelegentlich sogar auf die Schutzgeldzahlungen, nur um nicht schon wieder dorthin reiten zu müssen.

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