Peter Wilhelm - Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig

Здесь есть возможность читать онлайн «Peter Wilhelm - Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2009, Жанр: Юмористическая проза, Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Über dieses Buch »Ich habe täglich mit toten Menschen zu tun, aber auch mit deren sehr lebendigen Hinterbliebenen. Tote sind friedlich und machen keine Probleme. Mit den Lebenden ist das oft anders – und genau davon möchte ich erzählen.«
Der tote Weihnachtsmann auf der Firmenfeier, die steinreiche, aber furchtbar geizige Witwe oder der traurigste Abschied aller Zeiten – es gibt kaum etwas zwischen Leben und Tod, das Peter Wilhelm in seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Bestattungsgewerbe noch nicht erlebt hat. Anrührend und urkomisch nimmt er uns mit in die verborgene Welt von Schaufel, Sarg und Trauerflor.
Über Peter Wilhelm  Peter Wilhelm ist seit 30 Jahren im Bestattungswesen tätig. Schon Ende der 70er Jahre arbeitete er das erste Mal in einem Betrieb des Bestattungsgewerbes. Seither war er außerdem als Sachbearbeiter und Bestatter in einem Bestattungskonzern, als Inhaber eines Bestattungshauses mit mehreren Filialen und als freier Berater in der Bestattungsindustrie tätig. 
Seit dem Jahr 2007 bloggt er regelmäßig als Tom, der Undertaker bei www.bestatterweblog.de.

Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Nun hat er also einen Sarg ausgewählt: Modell Kennedy, ein amerikanischer Klappsarg und zugleich die größte Truhe, die wir haben. Die Bezeichnung »Klappsarg« bedeutet nicht etwa, dass man sie zusammenklappen könnte wie ein Klappfahrrad, sondern der zweigeteilte Deckel kann bei der offenen Aufbahrung am oberen Teil aufgeklappt werden.

3000 Euro soll der kosten – für einen solchen Ami-Sarg ist das ein wahres Schnäppchen.

»Nee, nee, so viel wollen wir nicht ausgeben, wir nehmen den da!«

Wieder blitzt das Pferdegebiss auf, er fährt sich durch die Haare, nestelt an seiner Tasche und hibbelt die ganze Zeit von einem Fuß auf den anderen. Jetzt hat er sich für unseren günstigsten Sarg entschieden, der käme auf 278 Euro und sieht für das Geld gar nicht mal schlecht aus. »Pappelholz«, sage ich. Ich sage immer Pappelholz, denn wenn ich nur Pappel sage, verstehen die Leute immer Pappe. Dem Pferdegebiss ist der Sarg nicht teuer genug – als er den Preis hört, sagt er: »Dann nehmen wir den da!«, und deutet auf die Adenauer-Truhe. Die Adenauer-Truhe ist einer jener Särge, die man als Bestatter im Ausstellungsraum stehen hat, aber niemals verkauft. Es ist ein üppig geschmücktes Riesenmodell mit schweren Schnitzereien, goldfarbenen Beschlägen und wiegt vermutlich zweieinhalb Tonnen. Aus dem Holz, das da dran ist, baut man in Kanada ganze Blockhäuser. Wir haben den eigentlich nur als Dekoelement herumstehen, und da wir sowieso an die vierzig verschiedene Modelle ausgestellt haben, können wir es uns erlauben, den absolut überteuert auszuzeichnen.

Er soll quasi das unbezahlbare Spitzenmodell darstellen und den Leuten, die sich ohnehin für eines der teureren Modelle interessieren, ihre Entscheidung erleichtern. Man darf nicht vergessen, wir haben ein kaufmännisches Unternehmen, und man muss sehen, wo man bleibt.

»Der soll es also sein?«, erkundige ich mich, und er nickt heftig. Gut so, ich nehme mein Klemmbrett und will das notieren, da hüpft er durch den Raum, bleibt vor einem grauen Sarg stehen und ruft: »Ha! Ein grauer Sarg muss es sein!«

Eine Stunde später fährt sich der mit dem Pferdegebiss immer noch durch die Haare, tippt zum siebenundvierzigsten Mal auf einen anderen Sarg und freut sich, endlich das passende Modell gefunden zu haben, um zwei Minuten später wieder einen ganz anderen Sarg toll zu finden. Ich habe mich längst hingesetzt und sehe dem Treiben von einem der Beratungstische aus zu. Mimi, die Putzfrau, hat mir inzwischen einen Kaffee gebracht und mal kurz um den Pferdemann herumgewischt. Jetzt muss ich der Sache ein Ende machen, denn wir müssen ja auch noch die Innenausstattung aussuchen und den Rest besprechen.

»Schauen Sie«, frage ich, »wie groß ist denn Ihre Mutter?«

»So eins sechzig etwa.«

»Dann können wir diese Särge in dieser Reihe hier alle nicht nehmen, die sind zu groß, da rutscht sie dann hin und her«, erkläre ich ihm. Das stimmt zwar nicht, denn wir wollen mit der Frau im Sarg ja nicht Achterbahn fahren, aber irgendwas muss jetzt passieren.

»Ach nee, dann nehmen wir die nicht, das will ich nicht, nee, welchen soll ich denn nehmen?«

Ich deute auf eine mittlere Truhe, Nadelholz in Mahagoni gebeizt. Sie sieht sehr edel aus, macht was her und ist gar nicht so teuer. Oh Wunder, er will die, ich stehe schnell auf, nehme den Zettel vom Sarg ab und schiebe den Pferdemann schon fast mit Gewalt zu den Decken und Kissen: »So!«

Es steht zu befürchten, dass er sich wieder nicht entscheiden kann oder will. Mal soll es etwas Geblümtes sein, mal klassisch weiß mit Rüschen, dann was mit Spitze und dann die anthrazitfarbene Ausstattung für Herren. Mir ist das ja egal, aber wenn der noch lange macht, ist die Mutter im Altersheim im Siegerland schon mumifiziert! Ich tippe auf die weiße Ausstattung mit Spitzenrand und sage: »Zu dem Sarg, den Sie ausgesucht haben, passt diese hier am besten.«

»Ja, dann nehmen wir die!«

Zack, schon hab ich ihn aus dem Ausstellungsraum hinausgeschoben, damit wir nebenan den Rest besprechen können und er bloß nicht mehr in die Versuchung kommt, seine Entscheidungen zu ändern. Ich schaue auf die Uhr: Insgesamt anderthalb Stunden bisher, na ja. Über das Telefon rufe ich eine Mitarbeiterin herein und gebe, ganz entgegen dem sonstigen Betriebsablauf, einen Zettel mit dem Namen des Sarges und der Innenausstattung weiter, damit sie diese Sachen richten und nichts mehr geändert werden kann.

Eigentlich brauche ich es zu nichts, aber manchmal frage ich die Leute einfach nach ihrem Beruf. Für das Standesamt muss ich sowieso alles abfragen, Geburtsdaten, Namen, Wohnorte, alles eben. Er sei Dichter von Beruf. Dichter, interessant! Was er denn so dichte, frage ich. Ja, er schreibe Verse aus der Bibel auf kleine Zettel und verteile die an gute Menschen in der Fußgängerzone, manche gäben ihm dann einen Euro oder so. Ah ja!

Der hat einen Schlag, denke ich mir und hoffe inständig, dass er nicht entmündigt ist.

Den angebotenen Kaffee lehnt er ab, er trinke seit fünfundzwanzig Jahren nur abgekochtes Rheinwasser. Davon hole er sich jede Woche zwei, drei Kanister, koche die ab, wasche sich damit und dann trinke er es, wegen der Energie. Jau!

Vom weiteren Ablauf hat er konkrete Vorstellungen. Die Verstorbene sollen wir am nächsten Morgen im Siegerland abholen, hierher auf den Friedhof bringen, wo sie offen aufgebahrt werden solle, damit alle von ihr Abschied nehmen können, auch die Leute von der Kirche. Von welcher Kirche, erkundige ich mich, und er erklärt mir, dass er, seine Mutter und seine Geschwister der Kirche von »Herz Jesu Blut« angehören, die sein verstorbener Vater selbst gegründet habe. Ja, wer denn da dann die Trauerfeier mache, will ich wissen, ein normaler Pfarrer oder wie oder was? Na, das sei ja wohl sonnenklar, das mache er, er sei der Bibelfeste und Intellektuelle in der Familie.

Ich muss sowas abnicken und ganz ernst bleiben, nicht mal mit der Wimper zucken, er nimmt das ja anscheinend alles ganz ernst. Er komme dann morgen, wenn die Mutter hier bei uns sei, nochmals vorbei und bringe das Brautkleid. Denn seine Mutter solle als unbefleckte Braut Jesu in den Himmel auffahren, und da müsse sie ein Brautkleid tragen und einen Schleier und eine Schärpe. Aber das mit der Schärpe könne auch bis zum Nachmittag dauern, weil er da noch was draufsticken will.

Machen wir alles.

Am nächsten Tag ist eingeplant, dass unser Herr Mölbert gegen 5 Uhr morgens losfährt, um spätestens 8 Uhr die Verstorbene aus dem Heim zu holen. Doch daraus wird nichts. Ich liege noch im Tiefschlaf, es ist kaum 3 Uhr, da geht mein ganz geheimes, ganz privates Telefon, das Telefon, von dem jeder meiner Mitarbeiter weiß, dass, wenn er da wegen was Unwichtigem anruft, sofort die standrechtliche Erschießung droht.

Es ist unser Mann, der Telefondienst hat. »Chef, wir müssen sofort ins Siegerland fahren, das Altersheim hat angerufen. Die haben gesagt, wenn wir nicht sofort die Tote da abholen, rufen die die Polizei.«

Ich lasse mir die Nummer vom Heim geben und rufe da an. Eine Schwester Ignatia meldet sich, vom Namen her also offensichtlich eine Nonne. Wir sollen uns doch bitte beeilen, die Angehörigen dieser verstorbenen Frau seien wohl religiöse Eiferer. Man habe die Verstorbene dort im Heim gewaschen und frisiert, und nun säßen etwa zehn Leute um die Tote herum und würden schon seit Stunden lauthals religiöse Erbauungslieder singen. »Die anderen alten Leute hier im Heim wollen doch auch irgendwann mal schlafen!«

Kaum zwanzig Minuten später hat Herr Mölbert, dem das gar nicht passte und den ich erst mit 50 Euro extra versöhnen muss, den Sarg eingeladen und fährt los. Etwa zwei Stunden, vielleicht zweieinhalb wird er brauchen. Während er unterwegs ist, ruft das Heim noch zweimal an, wann denn der Mann endlich käme, das sei nicht auszuhalten, und die Sänger ließen sich nichts sagen. Kurz vor sieben ruft mich Mölbert, der wieder auf der Rückfahrt ist, an und meldet, die Oma liege jetzt endlich im Sarg. Das sei noch ein Kampf gewesen, weil die Angehörigen so abgedreht gewesen seien, die hätten singend den Sarg begleitet und die ganze Nachbarschaft rebellisch gemacht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig»

Обсуждение, отзывы о книге «Gestatten, Bestatter! - Bei Uns Liegen Sie Richtig» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x