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Angelika Klüssendorf: April

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Angelika Klüssendorf April

April: краткое содержание, описание и аннотация

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«Klüssendorfs Mädchen ist eine Heldin unserer Zeit» (Die Zeit) — und nun wird es erwachsen. Die Kindheit ist vorüber, aber erlöst ist das Mädchen deshalb noch lange nicht. Nach ihrem hochgelobten Roman» Das Mädchen «schreibt Angelika Klüssendorf die Geschichte ihrer jungen Heldin fort. Ihr Weg führt aus einer Jugend ohne Jugend in ein eigenes Leben — das den Umständen abgetrotzt werden muss. Am Anfang stehen ein Koffer mit ihren spärlichen Habseligkeiten und ein Zimmer zur Untermiete. Das Mädchen, das sich mittlerweile April nennt — nach dem Song von Deep Purple —  hat die Zeit im Heim hinter sich, die Ausbildung abgebrochen und eine Arbeit als Bürohilfskraft zugewiesen bekommen. Zwischen alten Freunden und neuen Bekannten versucht sie sich im Leipzig der späten 70er-Jahre zurechtzufinden, stößt dabei oft an ihre eigenen Grenzen und überschreitet lustvoll alle, die ihr gesetzt werden, am Ende mit ihrer Ausreise auch die zwischen den beiden Deutschlands. Aber jedem Ausbruch folgt ein Rückfall, jedem Glücksmoment eine Zerstörung, jedem Rausch die Ernüchterung. Und immer ist da die Frage nach den Kindheitsmustern, der Prägung durch die verantwortungslose Mutter und den alkoholkranken Vater. Angelika Klüssendorf ist ein weiteres Meisterwerk gelungen. Ohne Pathos, nüchtern und souverän erzählt sie von einem Weg aus der scheinbar ausweglosen Vergangenheit — mit psychologischem Feingefühl und klarem Blick für die gesellschaftlichen Zustände. Es entsteht ein Doppeltes: ein erschütternder Adoleszenzroman und ein nüchternes Porträt der sozialen Zustände im untergegangenen real existierenden Sozialismus — und im West-Berlin der frühen 80er-Jahre.

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Einmal, als er gerade versucht, ihr die Schönheit einer Büroklammer zu erklären, hält David kurz inne und sagt: Ich werde bald sterben.

Was heißt bald, fragt sie, verärgert über das Quäntchen Pathos, das sie in seiner Stimme zu hören glaubt.

Er hat vor, nach Berlin zu fahren und mit einer Leiter zur Mauer zu gehen und sich dort erschießen zu lassen. Das ist sein Todesplan, und ja, er könnte funktionieren. Es gibt für solche Fälle einen Schießbefehl, davon hat auch sie gehört.

Die Frage nach dem Warum stellt April ziemlich spät.

Keine Ahnung, sagt er, nur so ein blödes Gefühl und die Vorahnung von viel zu viel Rot.

Und das blöde Gefühl?

David überlegt. Ich will keine Achten mehr fahren, keine Wiederholungen, verstehst du? Ich sehe mich immerzu die Treppen hinabstürzen und nie unten ankommen. Kennst du das nicht?

Du hast dein Hemd falsch zugeknöpft, sagt sie, als wäre das eine Antwort.

Er nickt. Aber heute noch nicht.

Sie erzählt ihm von den alten Frauen in der Klinik, warum eigentlich? Sie kann sich nicht vorstellen, dass er sich umbringt.

Doch bald schon sprechen sie darüber wie über das Vorhaben eines Dritten. Es könnte schwierig werden, sagt sie, mit der Leiter in Richtung Mauer zu gehen, schon das wird verdächtig wirken.

April glaubt nach wie vor nicht an die Ausführung, obwohl David ungewöhnlich nervös wirkt, die Farbe Rot besetzt seine Stunden, Minuten, Sekunden. Erst redet er auf sie ein, gestikuliert wild, dann will er nur noch seine Ruhe haben. Lass mich, sagt er und starrt die Wand an.

Wie kann ich dir helfen, fragt sie.

Ich weiß es nicht, sagt er, ehrlich, ich weiß es nicht.

Als es zu regnen beginnt, verabschiedet er sich, siehst du, sagt er und deutet auf die Regentropfen, alles rot, der liebe Gott hat sich beim Zwiebelschneiden in die Hand geritzt, rot, alles rot.

Am nächsten Tag ist David nicht da. Sie sucht ihn überall, rasend vor Wut, und diese Wut ist eine Wand, sie hält April davon ab, zu begreifen, dass es wirklich geschehen sein könnte. Sie sieht David erst eine Woche später, er liegt auf der Geschlossenen; Paula, die hübsche junge Pflegerin, hat es ihr gesagt. David erkennt sie nicht, sein Blick ist vollkommen leer. Er sabbert, sein Atem riecht gallebitter, er ist ihr ganz und gar fremd. Sie fühlt sich betrogen, sie wünscht sich, er wäre tot.

Damit ist auch das erledigt, sagt Paula, die sie auf die Geschlossene begleitet hat.

Was ist passiert, fragt April.

Sie haben ihn geschockt und mit Tabletten ruhiggestellt, was hast du denn erwartet?

Sie weiß nicht, was sie erwartet hat; Erwartungen versetzen sie in einen zwiespältigen Zustand, den sie eher zu vermeiden sucht.

Sie kann sich nicht vorstellen, wie ein Elektroschock wirkt. Nun sieht sie die Patienten mit anderen Augen, sieht sie vor sich hin brabbeln, Löcher in die Luft starren, obwohl sie doch im Grunde nur nach Hause wollen, ein normales Leben führen. April hat nichts gegen den schalen Klinikgeruch, sie möchte hierbleiben, solange es geht.

Sie will nicht mehr im Büro arbeiten, will nie wieder graue Büroluft atmen, doch ihr Arzt gibt ihr zu verstehen, dass die Zeit hier begrenzt ist; sie mache einen stabilen Eindruck, sagt er, dass hört sich an, als wäre sie ein Stück Eisen, rostfrei und unzerbrechlich.

Als er ihr vorschlägt, die Töpfergruppe zu leiten, versuchsweise, bis die Stelle wieder besetzt ist, glaubt sie, sich verhört zu haben, doch nein, er meint es ernst. In den ersten kalten Tagen gibt sie Materialien und Werkzeug aus, erklärt den Patienten, dass sie eine Art Vertretung für die erkrankte Therapeutin sei.

Eine Vertretung? Ein Alter mit teigiger Gesichtsfarbe erwacht aus seiner Lethargie. Was ist eine Art, will er wissen.

Sie zuckt mit den Achseln, reicht ihm das mit seinem Namen gekennzeichnete Tablett, auf dem sich ein akribisch zusammengesetztes Tongefäß befindet, aus dem kleine Finger wachsen; beim genaueren Betrachten glaubt sie zu erkennen, dass die Finger allesamt Daumen sind.

Schön, sagt sie, eine Daumenhand.

Sie können sprechen, erklärt er ihr, seine Daumen beherrschen vier Sprachen, Russisch, Bulgarisch, Polnisch und Amerikanisch.

Amerikanisch, wiederholt sie lächelnd.

Das habe ich mir nicht ausgedacht, ruft er laut, das ist einfach so, und du hast hier nichts zu sagen. Seine Zungenspitze bohrt sich tief in die Wange.

Es wird unruhig, die anderen Patienten spüren einen Riss.

April tut, als habe sie alles im Griff.

Wo ist Ihr weißer Kittel, ruft der Alte aufgeregt und schaut Beifall heischend in die Runde. Sie sind keine Therapeutin, höchstens eine Verrückte.

Plötzlich reden alle durcheinander, schleudern April Beleidigungen entgegen, werfen ihr Tonscherben an den Kopf; sie verschwindet, so schnell sie kann.

Der Tumult kommt für sie nicht überraschend, welches Recht hatte sie, das Lager zu wechseln, oder, wie Paula ihr später erklärt, die Hierarchien zu verletzen, was niemals hätte passieren dürfen. Welche Überforderung, sagt sie, nun denkt doch jeder, auch er müsse fähig sein, den Therapeuten zu geben. Paula trägt ihr rotes Eichhörnchenhaar zu einem lässigen Knoten gebunden, mit der blassen Haut und den grünen Augen ähnelt sie einem Frauenbildnis von Edvard Munch. April fühlt sich von ihr angezogen und gleichzeitig befremdet.

Menschen ab sechzig sollten freiwillig abtreten, sagt Paula.

Und wie willst du sie dazu bringen, fragt April, das halbe Politbüro verwest, und du wirst auch mal alt. Doch keines ihrer Argumente bringt Paulas Ansicht ins Wanken.

Weggesperrt gehören die Alten, sagt sie, oder getötet.

Sie kann nicht glauben, dass Paula es ernst meint.

Wenn ich alt bin, sterbe ich freiwillig, sagt die Pflegerin in einem Ton, der keinen Widerspruch duldet, mache Platz für die Jungen.

Ein Menschenleben ist unantastbar, gibt April zu bedenken, doch das klingt selbst in ihren Ohren wie eine Phrase. Paulas Ansichten findet sie geradezu irre und hat trotzdem Bewunderung dafür.

Das ändert sich, als April an einem Abend den Waschraum betritt und die weißhaarige Frau in der Badewanne sitzen sieht, durchsichtig vor Kälte. Sie sitze schon seit Stunden im kalten Wasser, erklärt die Frau, sie komme nicht mehr hoch, und die Schwester habe sie einfach vergessen.

Paula versucht nicht einmal, sich zu rechtfertigen. Was hast du denn, sagt sie, die Alte stirbt doch sowieso, sie hat höchstens noch zwei, drei Wochen.

April knallt ihr eine, sie kann nicht anders. Paula hält sich zuerst ungläubig die Wange und stößt ein kehliges Lachen aus, doch dann beginnt sie zu heulen, steht da und heult hemmungslos, und nach einer Weile packt April die heulende Paula und nimmt sie unbeholfen in die Arme.

6

Die Nächte sind länger und kühler geworden. In der Klinik wird für Weihnachten gebastelt, es gibt Tee mit Zimtgeschmack und Plätzchen. Tagelang Schneeregen, ihr kommt es wie Wochen vor, alles verschwimmt.

Die Weihnachtsabende verbringt sie lesend in ihrem Zimmer. In Decken gehüllt sitzt April auf dem Sofa, und während der Wind große Flocken gegen das Fenster wirft, begleitet sie den Grafen von Monte Christo, ihren Helden aus Kindertagen, zum wiederholten Mal auf seinen Abenteuern. Fräulein Jungnickel hat einen neuen Vogel, der unermüdlich heisere Töne von sich gibt. Doch April nimmt kaum etwas wahr, sie erkundet Abenteuerwelten, ihr Reiseproviant besteht aus Rosinen und Leberwurstbroten.

Erst in der Silvesternacht verlässt sie die Wohnung. Sie weiß nicht wohin, wandert im Dunkeln kreuz und quer durch die Stadt. Als der Schnee in Regen übergeht, läuft sie von einem Hauseingang zum nächsten und bleibt vor einem großen, hell erleuchteten Fenster stehen. April sieht Männer und Frauen mit Papierhütchen, Girlanden an den Wänden, Luftballons um einen Kronleuchter, und mittendrin entdeckt sie Paula, weniger streng ohne den weißen Kittel. Von ihrem heiteren Anblick ermutigt, betritt sie den Raum. Sie bleibt an der Tür stehen, die Arme vor der Brust verschränkt, und will von Paula bemerkt werden. Schließlich geht April auf sie zu. Was für eine Überraschung, ruft Paula, mehr nicht. April sagt auch nichts, und obwohl sie sich unbehaglich fühlt, bleibt sie einfach stehen. Verhalten bietet ihr Paula einen Stuhl an und stellt sie ihren Freunden vor. Es sind Schauspieler, die ein Silvesterprogramm vorbereitet haben, und erst jetzt erkennt sie die kleine Bühne im hinteren Teil des Raumes. Sie bemüht sich, so zu tun, als sei das hier ihr gewohntes Umfeld. Eine kleine, dicke Frau, in ein gestreiftes Kleid gezwängt, erhebt sich aus der Runde und geht zur Bühne. Sie ähnelt einer Hummel, denkt April, gelten Hummeln nicht als die friedlichsten Wehrstachelträger? Die Hummelfrau trägt Schillers» Glocke «auf Sächsisch vor. April schließt sich dem Beifall an, die Schauspielerin fährt mit einem Gedicht von Ringelnatz fort, und ihr fällt wieder ein, was sie in Brehms Tierleben gelesen hat: Außer den gewöhnlichen Erdhummeln gibt es noch Feuerhummeln und Ackerhummeln, Stein- und Schmarotzerhummeln. Aus den Augenwinkeln nimmt sie Paula wahr, die sie beobachtet, am liebsten möchte sie ihr zurufen: Hummeln sind gesellig, doch sie lehnt sich nur zurück, lacht laut auf, klatscht genauso eifrig wie die anderen — auch sie kann lustig sein. Die Schauspielerin verschränkt die Hände hinter dem Rücken und zeigt singend ihre winzigen Zähne und eine Menge rosiges Zahnfleisch.

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