Angelika Klüssendorf - April

Здесь есть возможность читать онлайн «Angelika Klüssendorf - April» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2014, Издательство: Kiepenheuer & Witsch GmbH, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

April: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «April»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

«Klüssendorfs Mädchen ist eine Heldin unserer Zeit» (Die Zeit) — und nun wird es erwachsen.
Die Kindheit ist vorüber, aber erlöst ist das Mädchen deshalb noch lange nicht. Nach ihrem hochgelobten Roman» Das Mädchen «schreibt Angelika Klüssendorf die Geschichte ihrer jungen Heldin fort. Ihr Weg führt aus einer Jugend ohne Jugend in ein eigenes Leben — das den Umständen abgetrotzt werden muss.
Am Anfang stehen ein Koffer mit ihren spärlichen Habseligkeiten und ein Zimmer zur Untermiete. Das Mädchen, das sich mittlerweile April nennt — nach dem Song von Deep Purple —  hat die Zeit im Heim hinter sich, die Ausbildung abgebrochen und eine Arbeit als Bürohilfskraft zugewiesen bekommen. Zwischen alten Freunden und neuen Bekannten versucht sie sich im Leipzig der späten 70er-Jahre zurechtzufinden, stößt dabei oft an ihre eigenen Grenzen und überschreitet lustvoll alle, die ihr gesetzt werden, am Ende mit ihrer Ausreise auch die zwischen den beiden Deutschlands. Aber jedem Ausbruch folgt ein Rückfall, jedem Glücksmoment eine Zerstörung, jedem Rausch die Ernüchterung. Und immer ist da die Frage nach den Kindheitsmustern, der Prägung durch die verantwortungslose Mutter und den alkoholkranken Vater.
Angelika Klüssendorf ist ein weiteres Meisterwerk gelungen. Ohne Pathos, nüchtern und souverän erzählt sie von einem Weg aus der scheinbar ausweglosen Vergangenheit — mit psychologischem Feingefühl und klarem Blick für die gesellschaftlichen Zustände. Es entsteht ein Doppeltes: ein erschütternder Adoleszenzroman und ein nüchternes Porträt der sozialen Zustände im untergegangenen real existierenden Sozialismus — und im West-Berlin der frühen 80er-Jahre.

April — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «April», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Was ist los mit dir? wiederholt sie.

Ich kann immer noch was anderes machen, sagt er.

Was denn?

Wird sich schon was finden. Sein Lächeln bleibt schmal. Ich habe es nicht nötig, mich zu verkaufen, sagt er, niemals werde ich mich anbiedern, das lässt mein Stolz nicht zu. Es ist keine Schwäche, fährt er fort, ich will mir treu bleiben, verstehst du?

Sie hat keine Ahnung, was treu in diesem Fall bedeutet, auch nicht, ob er ihr oder sich selbst etwas vorspielt, und doch begreift sie, dass seine Angst vorm Scheitern so groß ist, dass er lieber aufgibt und sein Versagen mit moralischer Überlegenheit verbrämen will.

Hans findet Arbeit bei einem Buchclub, er steht auf der Straße und wirbt Kunden. Kommt er nach Hause, verlangt er einen gedeckten Tisch und beschwert sich, wenn seine Hemden nach dem Waschen nicht ordentlich auf der Leine hängen. Abends beim Essen erschöpft es April schon, ihn anzusehen, sie muss sich klarmachen, dass da Hans sitzt, ein Mensch, den sie mal geliebt hat. Er habe noch nie geweint, hatte er ihr kurz nach ihrer ersten Begegnung stolz erzählt, und das erscheint ihr im Nachhinein nicht mehr als Zeichen von kindlichem Eigensinn, sondern einfach nur traurig.

Sie erwacht aus ihrer Lethargie, geht nachts zum Bahnhof Zoo, schaut in den druckfrischen Zeitungen nach Jobs. Bald bewirbt sie sich auf mehrere Putzstellen und wird genommen, weil sie glaubhaft versichern kann, dass sie ein Reinlichkeitsgen in sich trägt.

Ihr erster Arbeitgeber, ein großer, massiger Mann, öffnet die Tür nur einen Spalt. Er trägt einen Schlafanzug und hält eine Tafel Schokolade in der Hand, sein Gesicht ist ganz verschmiert. Erst nach einer Weile lässt er April eintreten, begrüßt sie knapp und überlässt ihr die Wohnung mit der Aufforderung, sie solle sich ihrer annehmen, sie wisse ja Bescheid, er erwarte eine überaus hochwertige Arbeit. April versucht, sich ihre Irritation nicht anmerken zu lassen, sie begreift schnell, dass der Mann seinen eigenen Kosmos bewohnt. Während sie das Bad reinigt, dringt sein lautes Palaver durch die Wände, von einer Fachkraft ist die Rede, und nein, er habe noch nicht überprüfen können, ob sie den Ansprüchen genügt. Erst als seine Stimme verschiedene Tonlagen annimmt, sie ihn sprechen hört wie eine launische Frau, wird ihr klar, dass er nicht telefoniert. Später sieht sie ihn auf dem Sofa liegen, sein Zeigefinger kreist durch die Luft, natürlich eine Fachkraft, sagt er, die Zeugnisse werde er sich zeigen lassen. Sein Ton wird demütig, ja, Mutter, sagt er, aber hast du dich denn nie geirrt? Die Antwort der Mutter scheint unerbittlich, und ihr Sohn schweigt für eine Weile in diesem aussichtslosen Kampf. Er schaut mit halb geöffnetem Mund in die Luft, dann hievt er sich keuchend hoch, bleibt aufrecht stehen, schreit: Verdammt, halt’s Maul. April sieht seine Unterlippe zittern vor Hass.

Ihre anderen Putzstellen sind vergleichsweise normal: Eine alte Frau im Rollstuhl beobachtet sie auf Schritt und Tritt, entdeckt selbst am makellos geputzten Fenster noch einen Fleck oder die Andeutung einer Schliere; eine andere Frau verdächtigt sie, eine kleine Figur aus Meißner Porzellan zerstört zu haben, Aprils Beteuerungen, die Figur sei schon kaputt gewesen, nützen nichts; ein Mann zahlt ihr den vereinbarten Lohn nicht aus, weil er sie plötzlich nur auf Probe haben will.

Auch der große, massige Mann lässt sie beim Putzen nicht mehr aus den Augen, verschwindet zwischendurch nur für ein paar Minuten, um Bericht zu erstatten, einmal bezeichnet er April als eine Dreckschleuder, ja, du hattest recht, sagt er, sie ist ganz und gar unzuverlässig, vergisst die Ecken, ein Ferkel, eine Dreckschleuder, hinterlässt nur eine einzige Sauerei.

Nach der Arbeit geht April spazieren, erkundet unbekannte Viertel und versucht, sich den anderen Teil der Stadt hinter der Mauer vorzustellen, versucht, die Straßen weiterzudenken, wo sie hinführen, wo sie enden. Sie steht neben Touristen auf einem Podest und schaut rüber in den Osten. Nichts, was ihr noch vertraut wäre. Die Bewegungen der Grenzsoldaten werden ihr erst jetzt in ihrer ganzen Gefährlichkeit bewusst, bis in den Gleichschritt hinein. Sie muss an David denken, an seinen Plan, mit einer Leiter Richtung Mauer zu gehen, um sich dort erschießen zu lassen, und sie begreift, wie wirklichkeitsnah seine Vorstellung war.

Sie läuft den Kudamm entlang, in einem Schaufenster jongliert eine halb nackte Eva mit Äpfeln, im Kaufhaus des Westens wird ihr übel von den Geruchsinvasionen, sie muss nach draußen, wo sie sich über einem Abfallkorb erbricht. Sie mag die Freiräume zwischen den Häusern, nutzlose Orte, die etwas Schwebendes haben, ein Trost für die Augen. Im Tiergarten sieht sie Menschen still dastehen, den Blick erhoben oder ins Leere gerichtet, andere boxen in die Luft oder rennen einsame Runden. Da, wo sie herkommt, wird Fußball gespielt, man geht mit Freunden schwimmen oder stellt sich am Ende einer Warteschlange vor dem Konsum an.

Frühmorgens fallen April die zerlumpten Gestalten auf, die vor dem Bahnhof liegen oder sitzen und gähnend auf die vorüberziehenden Schuhe starren, deren Besitzer zielstrebig zur Arbeit eilen. Auch sie ist Besitzerin solcher Schuhe — reine Glücksschuhe, in den Augen der Betrachter, für die April keine passende Bezeichnung weiß: Arbeitslose, Bettler, Penner, Habenichtse. Sie entschließt sich, denen etwas zu geben, die gar nichts besitzen, nicht mal ein Kunststück vorführen können. In einem der Bettler meint sie ihren Vater zu erkennen, doch beim näheren Hinsehen entdeckt sie nicht die geringste Ähnlichkeit.

15

April und Hans legen ihre Arbeitszeiten so, dass immer einer zu Hause bei Julius sein kann.

Seinen vierten Geburtstag feiern sie im Zoo.

Welches Tier möchtest du sein, fragt sie ihren Sohn.

Eine Muschel, sagt er. Und du, Mama?

Sie umarmt ihn, küsst ihn stürmisch. Ich? Ein Langschnabeligel. Sie hat die Abbildung in Brehms Tierleben noch genau vor Augen.

Wie sieht der aus, fragt Julius.

Auf den ersten Blick wie ein Elefantenjunges mit ganz vielen Stacheln. Und er hat eine dünne, lange Zunge, die man für einen Wurm halten könnte.

Julius nimmt ihre Hand und die von Hans, einen Augenblick lang wirken sie wie eine ganz normale, glückliche Familie.

Als April die stolpernde Gestalt das erste Mal sieht, kommt sie ihr wie ihr männlicher Zwilling vor. Nicht dass der Mann ihr ähnelte, es ist seine Art, sich zu bewegen: ein Dahintaumeln, Straucheln und Sich-Erheben. Obwohl er sehr dünn ist, wirkt es, als würde er von einer schweren Last niedergedrückt. Insgeheim nennt sie ihn Artur, sie kannte einmal einen herrenlosen Hund, der so gerufen wurde. Artur hat ein uraltes Kindergesicht, das er greinend verzieht, wenn sein Körper ihm nicht gehorchen will, wenn er springt, strampelt, boxt, mit einem einzigen Ausfallschritt die Grätsche macht. April würde am liebsten auf ihn zugehen und sagen: Lass doch. Sie sieht Artur täglich in der Markthalle, wenn sie am Gemüsestand steht oder beim Bäcker. Er zieht einen kleinen Wagen mit Kisten hinter sich her oder sammelt Abfälle ein, sie hat keine Ahnung, welche Stellung er hier hat, es ist, als gehöre er zum Inventar. Niemand nimmt Anstoß an seinen ausufernden Schritten und seinen übermütigen Sprüngen.

Julius spielt oft draußen, er hat Freunde in seinem Alter gewonnen. Er bringt einen verwahrlosten Hund mit nach Hause, eine hässliche Kreatur, die anderntags von selbst wieder verschwindet, dann schleppt er eine fette Katze an, die nachts in der Speisekammer sieben Junge wirft, der Katzenfamilie folgt eine Amsel mit gebrochenem Flügel. Ihr Sohn wird Experte für bedürftige Tiere, doch dann wendet er sich den Pflanzen zu, streut mit Saskia, einem Mädchen aus dem Haus, Sonnenblumenkerne im Vorgarten aus.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «April»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «April» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «April»

Обсуждение, отзывы о книге «April» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x