Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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Nun, das sagte sich so. Dabei wäre es schwer genug gewesen, sich Chinesisch oder Taiwanisch oder irgend so ein Minderheitenkauderwelsch anzueignen. Und jetzt sollte ich auch noch eine gar nicht existente Sprache erlernen. Dabei reichten mir Englisch und Französisch wirklich. Erst recht als der Bademeister, der ich war. Kein Linguist und kein Sprachgenie.

«Es ist klar«, erklärte Heinsberg,»daß Sie unter diesen Voraussetzungen Ihren Adoptionsantrag zurückziehen können. Damit haben wir nicht gerechnet.«

«Sie haben mit einigem nicht gerechnet, oder?«

«Stimmt«, sagte sie.

Sie hatte ihren Kopf gesenkt. Ich kam mir richtig schlecht vor. Denn schließlich war diese Frau doch bei allem der» gute Engel «gewesen. Niemand, dessen Kopf ich so weit unten sehen wollte. Dennoch sagte ich:»Schon wieder.«

«Was schon wieder?«fragte sie und richtete sich auf.

«Sie machen mir immer ein schlechtes Gewissen. Das war von Beginn an so. Das ist Ihre ganze Strategie.«

«Da irren Sie sich«, erklärte sie, in diesem Moment ihren Kopf so ungemein gerade haltend, die Augen, den Mund, alles so fest und unverrückbar aufrecht, als hätte sie nie in ihrem Leben jemals zu Boden geschaut.

Na, wie auch immer, ich sagte:»Ich will den Jungen trotzdem adoptieren. Daß die Sache mit der Sprache nicht ganz einfach werden wird, war sowieso abzusehen.«

«Ich könnte Sie umarmen«, rief sie.

Schon klar, das war symbolisch gemeint. Trotzdem meinte ich:»Sie kriegen mich immer dorthin, wo Sie mich hinhaben wollen.«

«Vielleicht kriege ich Sie nur dorthin, wo Sie selbst ohnedies hinmöchten.«

Meine Güte, dachte ich, ist das hier die Lebensberatung? Sodann überlegte ich, wie alt die Heinsberg wohl sein mochte. Keine fünfundzwanzig. Ich fragte sie nach ihrem Namen, ihrem Vornamen.

«Wieso?«

«Na, gerade wollten Sie mich noch umarmen.«

Sie schaute zur Seite, als stünde dort jemand, bei dem sie um Erlaubnis bitten mußte. Jemand, dessen gesenkter oder aufgerichteter Daumen oberstes Gesetz war, jemand, den ich nicht sehen konnte. Dann blickte sie wieder zu mir her und sagte:»Kerstin.«

Hätte sie jetzt zum Beispiel» Barbara «oder» Sandra «gesagt, ich glaube, ich hätte die Begegnung mit ihr einfach als ein markantes Erlebnis abgebucht, damit aber auch abgeschlossen. Umgekehrt war es natürlich nicht so, daß ich nur, weil sie diesen schönen Namen trug, augenblicklich beschlossen hatte, den Antrag einer symbolisch gemeinten Umarmung in die Realität umzusetzen. Aber immerhin machte ich einen Vorschlag. Ich sagte:»Es wäre schön, wenn wir in Kontakt blieben.«

Sie betrachtete mich. Es war ein Grübeln in ihrem Gesicht. Zeit genug, um mir dieses Gesicht genau einzuprägen. Was nämlich meistens versäumt wird. Wir sind stundenlang mit Menschen zusammen, auch mit noch so faszinierenden, selbst mit monströsen, und haben nachher trotzdem kaum eine Ahnung, wie der andere ausgesehen hat. — Produzieren wir darum so viele Fotos?

Aber Kerstin Heinsberg zu fragen, ob ich sie fotografieren dürfe, hätte alles zunichte gemacht. Sosehr Fotos der Erinnerung dienen, zerstören sie die Gegenwart. Sie erinnern uns sodann an ein Ereignis, das gar nicht eintrat, weil wir da gerade mit dem Fotografieren beschäftigt waren. Kein Wunder, daß manche Kulturen sich so sehr dagegen sträuben.

Nein, ich wollte mir ihr Gesicht einprägen: die schmale Form, den vornehm blassen Teint, die ungleichen Augen — das eine braun, das andere sehr viel heller, zudem blau. Ein bläulicher Kranz, wie beim Cover von diesem Roman von Frank Schätzing, aber eine Spur lichter, auch wirkte es müder als das andere, das Lid enger. Zudem schien das Schätzing-Auge, ihr linkes, eine kleinere Pupille zu haben, kleiner als die des gegenüberliegenden Auges und auch kleiner als auf dem bekannten Romanumschlag.

Ein ungleiches Augenpaar und doch harmonisch!

Die längliche Nase wiederum unterstrich die einheitlich schlanke Gesichtsform. In der flachen Mulde ihres rechten Nasenflügels ruhte ein metallenes Sternchen mit sechs Zacken. Es wirkte wie ein winziges, versilbertes Weihnachtsgebäck. Ihre Lippen hingegen hatten etwas Schwermütiges an sich, ohne aber gequält herunterzuhängen. Es handelte sich um eine hübsche Schwermut, wie ein Romantiker sie gemalt hätte. Jetzt, während sie nachdachte, meinte ich einen Anflug von Falten auf ihrer Stirn zu sehen, nur die Schatten, gerade so, als wären es meine eigenen Falten, deren leichter» Wurf «sich dort, auf fremder Stirn, abzeichnete. Seitlich davon zogen sich Strähnen von rotbraunem dünnen Haar nach hinten, wo sie zu einem kurzen Zopf gebündelt waren. Es war kein schönes Haar, aber schönes Haar hätte auch gestört. Entweder schönes Haar oder ein schönes Gesicht! Beides zusammen pflegte sich auszustechen, das hatte ich schon oft erlebt und bedauert. Bei meiner Verlobten war das so gewesen. Frau Dr. Senft hingegen hatte ähnlich dünnes Haar gehabt, blond, gelbblond, man hätte auch krank blond dazu sagen können, Haar, das immer ein wenig fettig gewirkt hatte. So auch bei Kerstin Heinsberg. Aber es war eben ihr Gesicht, welches ich mir einprägte, nicht ihr Haar, nicht ihre Frisur.

«Gut«, sagte sie,»ich schreibe Ihnen meine private Nummer auf. Dann können Sie mich anrufen, wenn Sie mir erzählen wollen, wie es Ihnen als Vater so geht.«

«Ein wenig Angst habe ich schon«, gestand ich.

«Wäre ja noch schöner, hätten Sie keine. Männer ohne Angst gehören ins Gefrierfach, damit sie keinen Schaden in der Welt anrichten können.«

«Interessante Formulierung«, sagte ich und dachte mir, daß ich viele Jahre ein solcher angstfreier Mann gewesen war. Und es war ja auch gar nicht der Flugzeugabsturz gewesen, der mir die Fähigkeit des Angsthabens beschert hatte, sondern meine Liebe zu Lana. Wer wirklich liebt, fürchtet natürlich um diese Liebe. Das ist etwas anderes, als im Aktiengeschäft Geld zu verlieren. Angst um die Liebe und Angst um die Kinder, das ist fundamental. Im Vergleich dazu besitzt selbst die Angst um den Job — die gerne geschürt wird gleich der Angst vor Bakterien — bloß die Kraft eines Schulterzuckens.

Stimmt, da gibt es noch die Angst vor dem Tod. Aber wer seine Liebe oder sein Kind verloren hat, wie könnte der noch Angst vor dem Tod haben?

Bei mir war es freilich so, kein Kind verloren, sondern soeben eines gewonnen zu haben. Und vielleicht sogar … nein, von Liebe zu dieser Konsulatsangestellten mit silbernem Sternpiercing auf dem rechten Nasenflügel und der gestörten Pigmentierung im linken Auge zu sprechen, wäre vermessen gewesen. Doch als sie sich zu mir hinstreckte, sich mit ihrer Hand an meiner Schulter sachte festhielt und mir ihre schwermütigen Lippen gegen die Wange drückte — genau jene Dauer wählend, die nichts verspricht, aber auch nichts ausschließt — , da meinte ich einen Schauer zu empfangen, so einen winzig kleinen Meteoritenschauer.

Ich weiß schon, selbst diese kleinen Meteoriten können immensen Schaden anrichten. Aber wer wollte auch behaupten, Liebe sei frei von Schaden?

Zwei Tage später erhielt ich den Bescheid, Simon mit nach Stuttgart nehmen zu können, um mit der Probezeit zu beginnen, wobei mich eine Mitarbeiterin des dortigen Jugendamts unterstützen würde. Unterstützen und kontrollieren. Was mich nicht störte. Ich ging davon aus, daß nicht alle Jugendämtlerinnen so waren wie die Matadorfrau aus München. Zudem war Kontrolle besser als das Gefühl, allein gelassen zu werden. Im Cockpit eines Fliegers wäre es mir auch recht gewesen, wenn mir jemand kenntnisreich auf die Finger geschaut hätte.

Wobei die Frage eben nicht nur darin bestand, ob es mir gelingen würde, einen Siebenjährigen, der die letzten Jahre im taiwanischen Zentralgebirge zugebracht hatte, davon abzuhalten, bei Rot über die Kreuzung zu laufen, sondern vor allem, ob mir ein Zustand gelingen würde, den die Behörde als» echtes Eltern-Kind-Verhältnis «definieren konnte. Und zwar mit einem Kind, das ja nicht nur ich nicht verstand, sondern auch sonst niemand.

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