Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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Ich sagte:»Hallo, Simon. Es freut mich, dich kennenzulernen.«

Ich lächelte ihn an. Er lächelte zurück. Ein Lächeln gleich einem Pinselstrich von Eiklar, dünn und durchsichtig, aber frei von Lüge, frei von Routine oder Spekulation.

Ich hatte noch immer seine Hand in der meinen. Ich hörte jetzt Frau Heinsberg, wie sie meinte:»Muß ich die Feuerwehr rufen?«

«Wieso denn?«

«Na, damit sie mit einem Schneidbrenner anrückt, um Ihrer beide Hände wieder zu trennen.«

Sie meinte es absolut liebenswürdig. Ich sah ihre Freude. Und ich sah meine eigene Freude. Und die Simons, selbst wenn ihm der Witz auch dann unverständlich geblieben wäre, hätte er Deutsch gekonnt.

Stimmt, ich würde ihm diese Sprache beibringen müssen.

Deutsch und Schwimmen und Hürdenlauf. — Der perfekte Dreikampf.

11

Natürlich, ich konnte den kleinen Simon nicht einfach einpacken und mitnehmen, als handle es sich um ein Stück Wurst. Andererseits war meine» Eignung «als Adoptivvater bereits festgestellt worden, wenngleich unter der Voraussetzung, der leibliche Vater dieses Kindes zu sein, zumindest mich zu dieser» Leiblichkeit «eidesstattlich bekannt zu haben. Was nun nicht mehr der Fall sein konnte. Dennoch war man willens, meine Tauglichkeit weiterhin als gegeben anzusehen. Auf eine gewisse Weise war ich ganz einfach der logische und zwangsläufige Vater für dieses Kind. Es war so offensichtlich, wie sehr das Schicksal keinerlei Umstände gescheut und gleich zwei Bürokratien ausgetrickst hatte, um mich und dieses Kind zusammenzubringen. Das konnte etwas Gutes oder Schlechtes bedeuten, aber es wirkte doch ungemein mächtig. Und ich habe es ja schon einmal gesagt: Bürokratien sind viel mehr vom Metaphysischen abhängig, als man meinen mag. Das ist es, was sie so unfaßbar macht und weshalb man sich im Umgang mit ihnen so ausgeliefert fühlt. Und nicht, weil dort lauter böse Menschen arbeiten.

Man bat mich, die nächsten Tage in München zu bleiben, um diverse Klärungen abzuwarten. Und vor allem, um Simon zusammen mit Frau Heinsberg sowie einer Vertreterin des Jugendamts und einem Dolmetscher zu treffen, damit wir uns aneinander gewöhnen könnten.

Vorher aber informierte mich die Dame vom Jugendamt über die Psyche Simons, zumindest beschrieb sie mir die Psyche von Kindern in solchen Situationen. Nicht, daß sie wirklich etwas wußte. Zwar hatte sie Simon gesehen und versucht, sich mit ihm zu unterhalten, aber sie erklärte mir nun:»Das Kind scheint einen Dialekt zu sprechen, den niemand hier versteht. Auch Frau Heinsberg nicht. Darum haben wir einen zusätzlichen Dolmetscher kommen lassen.«

«Na ja«, meinte ich,»ob Hochchinesisch oder Dialekt, ist für mich eigentlich egal.«

«Sie sollten aber schon versuchen, seine Sprache zu lernen. Das ist ein wichtiger Punkt. Die Wurzeln des Kindes zu erhalten. Und immerhin eine Bereicherung für Sie selbst, Herr Braun.«

Ich hätte ihr gerne geantwortet:»Lern selbst mal Chinesisch, du dumme Nuß.«

Sie war mir gleich zu Beginn unsympathisch gewesen. Eine Frau in weiten Kleidern und mit einer riesenhaften Brille und einer Halskette aus Elementen groß wie Holzklötze von Matador. Dazu eine Stimme wie ein Polizeiausweis. Eine Emanze von der unguten Sorte. Ich habe da meine Vorurteile, wie ich gerne gestehe.

Doch das Problem mit der Sprache lag ohnehin sehr viel tiefer. Wie tief, erklärte uns dann der Dolmetscher, ein älterer Herr, ein Han-Chinese, der Taiwanisch sprach sowie sämtliche Hakka-Dialekte beherrschte und auch als Spezialist für die Ureinwohnersprachen auf Taiwan galt. Zudem verfügte er über ein ganz wunderbares Deutsch, mit einem winzig kleinen Akzent, gerade so viel, um der deutschen Sprache einige exotische Ornamente zu verleihen: ähnlich Untertiteln, aber nicht aus Schriftzeichen, sondern Musiknoten. — Es war wirklich angenehm, ihm zuzuhören. Auch besaß er eine gute Art, auf Simon einzugehen, sich zu ihm beugend, ohne ihn zu berühren, ohne auch nur einen Finger auf dem Kind abzusetzen, wie das Erwachsene gerne und unbewußt tun, auch die, die sich darüber aufregen, wenn andere über das Haar der lieben Kleinen streichen oder Bonbons verteilen.

Der alte Mann richtete das Wort an Simon und probierte verschiedene Dialekte aus. Ohne daß jedoch Simon reagiert hätte. Es war nicht so, daß er sich in sein Schweigen vergrub, aber er schien einfach nicht zu verstehen, was hier gesprochen wurde.

Der Dolmetscher zeigte in der Folge auf den Tisch, um den herum man saß, und sagte» table«, denn immerhin verwendeten viele Taiwaner die englische Sprache. Sodann übersetzte er das Wort in die häufigsten Formen, die auf dem nationalchinesischen Inselstaat Anwendung fanden.

Mitten in dieser Aufzählung unterbrach Simon den Übersetzer, zeigte seinerseits auf den Tisch und sprach ein Wort. Und gleich darauf auch andere Wörter, die zu Ketten und Sätzen verschmolzen. Ich dachte mir:»Fein, unser Dolmetscher hat den richtigen Knopf gedrückt.«

Aber nur bedingt. Denn am Ende von Simons kleiner Redeflut drehte sich der alte Mann zu uns anderen hin und erklärte:»Ich kann Ihnen nicht sagen, was der Junge da von sich gibt. Ich kann Ihnen nur sagen, daß es sich um keine der bekannten Sprachen auf Taiwan handelt. Keinen chinesischen Dialekt und keine Ureinwohnersprache. Nichts davon.«

Die Jugendamtsdame fingerte an ihren Schmucksteinen herum und meinte, die Unverständlichkeit resultiere vielleicht nur daraus, daß Simon sprachlich ein wenig zurückgeblieben sei.

«Finden Sie denn, daß er undeutlich redet?«fragte der Übersetzer.

Ich dachte mir:»Zeig’s ihr.«

Der Übersetzer gab auch gleich selbst die Antwort:»Der Junge drückt sich vollkommen präzise aus, nur daß es keine Sprache ist, die ich kenne. Und ich kenne einige.«

«Aber nicht alle«, meinte die Frau vom Jugendamt.

Der alte Mann blieb ganz ruhig und sagte:»Richtig, alle kenne ich nicht. Aber wenn ich eine Vermutung aufstellen darf, würde ich sagen, Sie werden niemanden finden, der die Sprache dieses Jungen beherrscht.«

«Wie meinen Sie das?«fragte ich ihn.»Redet Simon in einer Geheimsprache?«

«Ja, in seiner eigenen.«

«Das ist eine gewagte Annahme«, meinte die Jugendämtlerin, die ganz offensichtlich diesen Mann nicht ausgewählt hatte. Das war Frau Heinsberg gewesen.

Doch Heinsbergs Wahl sollte sich als genauso richtig erweisen wie eben auch die These des Übersetzers. Weitere Spezialisten konnten nur bestätigen, daß Simon sich in einer unbekannten, höchstwahrscheinlich von ihm selbst entwickelten und nur ihm selbst verständlichen Sprache ausdrückte, vorausgesetzt, das, was er da von sich gab, besaß überhaupt konkrete Bedeutungen. Ein nachvollziehbarer Bezug zu einem der bekannten Sprachstämme fehlte gänzlich. Diese Sprache war ohne Stamm. Somit auch ohne Wurzeln. Pures Blätterwerk. Zugleich wirkte sie recht komplex, kein Gestammel oder Gebrabbel, nicht die Babysprache eines Zurückgebliebenen.

Das war die eine Erkenntnis. Die andere, sehr viel problematischere war die, daß Simon offensichtlich nur diese eine höchstpersönliche Lautsprache beherrschte. Entweder, weil er eine andere nie erlernt hatte oder eine Blockade es ihm unmöglich machte, diese anzuwenden. Seine Vorgeschichte blieb dabei weiterhin ziemlich im unklaren. Denn offensichtlich hatte seine Pflegemutter, jene Krankenschwester, die mit Frau Dr. Senft zusammengearbeitet hatte, sich bald nach deren Tod mit dem einjährigen Simon aufs Land zurückgezogen, beziehungsweise in die Berge, in ein Dorf im Süden des Zentralgebirges.

Der Übersetzer, mit dem ich mich noch einmal traf, diesmal allein, sagte zu mir:»Mag sein, daß sich der Junge in dieser Sprache, die er spricht, versteckt und gar nicht verstanden werden will. Daß seine Sprache ein Panzer ist, wie die Frau vom Jugendamt behauptet. Aber so Leute vom Jugendamt, die sehen überall sofort ein Trauma. Ich glaube hingegen, es ist etwas anderes. Bemühen Sie sich, ihn zu verstehen, und bekommen Sie heraus, was dahintersteckt.«

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