Lutz Seiler - Kruso

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Kruso: краткое содержание, описание и аннотация

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Inselabenteuer und Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft: Kruso, der erste, lang erwartete Roman von Lutz Seiler, schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Die einzigartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führt uns dabei bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei. Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und» jenseits der Nachrichten «liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen — Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod — und ein Versprechen.

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19. JUNI

Wieder Zwiebeln, aber alles schon viel besser. Muss mir Sonnencreme besorgen, Augentropfen viell. Was sind Esskaas? Wer ist Crusoe? Hab gar nichts schriftlich. Nachfragen bei K.?

Das Schreiben beruhigte Ed. Jeder Tag hatte nur fünf Zeilen. Raum für» Termine und Notizen«. Er blätterte eine Seite zurück und schrieb:

18. JUNI

Der Mann mit dem Verpiss-dich-Gebet ist hier der Eisverkäufer, schlimmer Typ. Lieber vorsichtig sein. Hat mich aus der Gaststube gezerrt. Ein Gesicht wie Rilke, langgezogen, dicke Augen und Schnauzbart, wie fast alle hier.

Ed überlegte, ob es sinnvoll gewesen war, seine fünf Zeilen für diesen Eintrag zu verbrauchen. Sicher nicht, wenn er eine Art Tagebuch mit den wichtigsten Ereignissen führen wollte. Andererseits war das seit Krombach seine einzige wirkliche Begegnung gewesen, von Koch-Mike abgesehen. Auf halbem Weg durch die Gaststube hatte ihn der Eisverkäufer eingeholt, von hinten am Hemd gepackt und durch die Vordertür wieder hinausgestoßen, vor allen Gästen. Offensichtlich war die Gästetoilette während der Öffnungszeiten tabu. Schon das Benutzen der Vordertür galt wahrscheinlich als Verstoß, dachte Ed, und noch einmal spürte er die Kränkung. Er war so überrascht gewesen, dass er sich sofort ergeben und widerstandslos hatte abführen lassen — wie ein Kind; er entschuldigte sich sogar. Er hatte nicht nach oben gehen wollen auf die Dienstbotenetage, um dem Eindruck vorzubeugen, er stehle sich während der Arbeitszeit auf sein Zimmer. Das war alles gewesen.»Geh doch in das verdammte Meer zum Scheißen«, hatte der Eisverkäufer gesagt. Er trug eine schwarzsamtene Weste mit silbern glänzenden Knöpfen, vielleicht hielt er sich für eine Art Torero. Noch einmal blätterte Ed zurück:

17. JUNI

Der Kochgehilfe spricht kein Wort, taubstumm viell. Auch ich bin still. Hab meine Ruhe. Das Zimmer ist ein Geschenk, das Essen reicht aus. Kämpfe mit den Zwiebeln, reinstes Zwiebeldelirium!

Stellenweise klang sein Eintrag nach Post aus dem Ferienlager, aber das war nicht wichtig. Sobald Ed etwas Eigenes schrieb, mit eigenen Worten, führte er den Stift gegen das Summen der Bestände in seinem Kopf, wie einen Hobel über die Halde, dachte Ed, oder durch die Halde hindurch; ja, es war doch mehr eine Bohrung, er schrieb und bohrte auf etwas zu, auf G. vielleicht, auf sich selbst, auf einen großen freien Raum, eine helle Bucht mit Wind, wo er stundenlang das sandige Ufer entlangging, mit stummem Schädel und kühlen Schläfen, die Füße überspült vom Saum des Meeres …

Aus der unteren Etage kamen Radiogeräusche, Stimmen, manchmal Musik, aber sehr unregelmäßig, schwankend, unterbrochen von einer Art Husten oder Krächzen. Vor Mitternacht Haydn, eigentlich schön und rätselhaft in seinem zittrigen Klang, aber dann war es wieder zu laut auf dem Flur.

Ed zog sich seine Sachen über und schlüpfte nach draußen. Geräuschlos nahm er die Treppe in den Hof und marschierte über die Lichtung ein Stück auf den Wald zu; die Schwärze tat seinen Augen gut. Im Abwasch brannte Licht. Jemand musste vergessen haben, es zu löschen, oder es brannte die ganze Nacht. Nicht unüblich, dachte Ed, es gab diese Häuser, gerade in den großen Küchen brannte alle Nächte irgendeine Lampe, seltsamerweise, eine Art Ritual vielleicht, ein Positionslicht der Trostlosigkeit. Gern hätte Ed all diese Lampen ausgemerzt, abgeschossen zu Gunsten einer guten, behütenden Dunkelheit — ein kleiner, spitzer Schrei zuckte durch die Nacht. Durch die verschmierten Fensterscheiben des Abwaschs waren Gestalten zu sehen, Umrisse, Schatten. Ed rückte ein Stück die Böschung hinauf. Einige der Gestalten reichten fast bis zur Decke. Dann duckten sie sich und verschwanden. Ed war bemüht, mehr zu erkennen, aber seine Augen tränten wieder. Jemand machte sich an den großen Figuren zu schaffen, er fuhr ihren Umriss entlang, auf und ab, er streichelte sie, mal mit langen, langsamen, dann wieder mit schnellen, kleineren Bewegungen. Vielleicht wird ihre Größe vermessen, dachte Ed und spürte die Scham. Seine Mutter hatte daneben gesessen, als der Schneider mit seinem Maßband und seinen Fingern am Maßband in seinen Schritt vorgedrungen war; er war dreizehn Jahre alt, und alles war normal gewesen. Auch die Gestalten im Abwasch schrumpften nach und nach auf übliche Größe. Eine war bereits im Hof und kam auf ihn zu. Ed wischte sich über die Augen — ein Gespenst mit langen, nassen Haaren? Eine Frau? Gehüllt in ein Laken? Die Gestalt huschte über den Hof und nahm die Dienstbotenstiege. Matthews Schrei, das Schlagen der Tür, dann ein neues und noch ein weiteres Gespenst; dann kehrte Ruhe ein. Die Trostlosigkeit erlosch, und das gute Dunkel nahm den Abwasch des Klausners in seine Obhut. Ed sah einen Mann, der über den Hof ging und den Weg hinunter zum Meer einschlug.

Kruso

Während er redete, bot der Mann dem Bärenpferd zärtlich die Stirn — als hätte er das Pferd und nicht Ed begrüßt. Mit fester Hand schlug er die Flanke, so derb, wie es nur Menschen tun, die mit Tieren vertraut sind. Ed wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Langsam beugte sich der Mann zu ihm herunter und Ed sah, dass er lächelte.

«Alexander Krusowitsch, die meisten sagen Kruso, ein paar Freunde nennen mich Losch, von Alexander, das heißt von Aljoscha, Aloscha — Losch. «Lächelnd nahm er Ed das Kleinespitze aus der Hand und führte ihn wie einen Blinden über die Rampe ins Innere des Klausners. Deutlich spürte Ed den leichten Druck am Oberarm. Eine länger andauernde Berührung war er seit G. (seit über einem Jahr also) nicht mehr gewöhnt, genauer gesagt, er war ihr nicht mehr gewachsen, weshalb er sich beinah wie verloren fühlte, als der Mann ihn wieder freigab.

«Danke«, sagte Ed und sah zu Boden, mehr brachte er nicht heraus, und wofür bedankte er sich?

Man hielt Krusowitsch nicht für einen Russen, Deutschrussen oder Russlanddeutschen. Er hatte schwarzes, halblanges Haar, das er bei der Arbeit im Abwasch zu einem Zopf band. Wegen eines Wirbels über der Stirn wölbte sich das zurückgebundene Haar am Ansatz, wie der dunkle, lappige Kamm eines Hahns. Das Komische dieser Verformung wurde aufgehoben von der Ernsthaftigkeit seines Blicks; ohnehin kam einem nichts komisch vor, wenn man Krusowitsch gegenüberstand. Seine Nase war schmal und kantig, sein Gesicht ein langes, weiches, nahezu perfektes Oval mit großen Wangen, die Augenbrauen fast gerade, dazu die dunkle Färbung seiner Haut — Krusowitsch glich eher einem Venezuelaner oder Kolumbier, der im nächsten Moment seine Panflöte hervorziehen würde, um eine seiner trotzig-traurigen Verzauberungen anzustimmen.

Der Abwasch war ein schmaler, gefliester Anbau, mit einem im Halbdunkel liegenden Durchgang zum Gastraum und einer Schwenktür zur Küche.»Unser Hinterzimmer«, sagte Kruso. Es klang wichtig, und als wollte er damit noch etwas anderes ausdrücken. Unter den hoch gelegenen Fenstern standen zwei große braune Steinbecken sowie zwei kleinere Becken aus Stahl. Das Wasser strömte aus kurzen, an den Wasserhähnen mit Drähten befestigten Gummischläuchen. Die Becken standen paarweise beieinander (ein Steinbecken, ein Stahlbecken), dazwischen stählerne Ablagetische. An der gegenüberliegenden Wand befanden sich einige rostige Regale, gefüllt mit Töpfen, Kellen und Geschirr. Der Fußboden war schmierig und glatt. Die ehemals rotbraunen Fliesen hatten sich mit dem Schmutz versöhnt und einen Grauschleier angenommen. Einige der Steine waren zerbrochen, ein paar fehlten, die offenen Stellen im Muster hatte man mit Zement ausgestrichen. Ein taubes Licht fiel durch die Fensterscheiben.

«Wir arbeiten hier mit der Hand, mit der bloßen Hand«, betonte Kruso und streckte ihm seine geöffneten Hände entgegen, als wolle er damit eine alles umfassende Unschuld belegen. Aber es war nur der Anfang seiner ersten Unterweisung, Krusos erste Lektion. Ed sah eine Menge Linien, lange, große, weitverzweigte Erzählungen, die darauf warteten, gelesen und verstanden zu werden, dazu breite, quadratische Fingernägel …

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