Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Sein Kopf liegt neben der Sektflasche. Er hatte zwei Träume, an die er sich erinnert, obwohl er nur kurz weg gewesen sein kann. Leere Teller, leere Gläser, leerer Stuhl. Paris, Frankreich. Er träumte, dass er Geld in den Händen hielt, viele Scheine. In irgendeinem Raum, in irgendeinem dunklen Gang, eher so halbdunkel. Die Pistole hängt irgendwo schwer in seinem Mantel. Ein Mädchen in einem kleinen Bett im Schatten.»Gib das scheiß Geld her, du Miststück. Und lüg mich nicht an, dass du sie nicht kennst. «Er sieht alles verschwommen, schlechtes Bild auf altem Schwarzweißfernseher, als wären kleine Spinnenweben auf seinen Pupillen. Die Kirche, die dunklen Straßen hinter dem Bahnhof. Die langgezogenen Signale von Zügen hört er in der Nacht. Er wird weitergehen müssen. Er sieht nicht die Blaulichter, die Krankenwagen, weil das später ist, aber nicht sehr viel später. Hauptstadt. Eden City zwo. Er bezahlt und setzt sich dabei auf ihren Stuhl, der noch warm ist. Pollen treiben über den Fußweg und Asphalt. Sie hätte sie sein können, und er hätte es nichtmal gemerkt. Schüsse? Hörte er keine. Er verschwindet in die andere Richtung, den zweiten Traum noch in seinem Kopf, auf seiner Netzhaut. Obwohl es Nacht ist, bildet sich ein Ring aus Leibern um den Imbiss. Um die Bullen, um die Krankenwagen, um sie . Den grimmigen Alten werden sie später erwischen. Zwei Löcher im Blümchenkleid. Dichter und dichter rücken sie auf. Wenn sie auf den Kuppeln und Türmen stehen könnten …

«Und wenn ich dir sage, dass ich ihn sogar gesehen habe …«

«Erzähl nicht, Mädchen. Schlaf dich mal wieder aus. Und mach was gegen deine schlechten Träume.«

«Ja, du hast recht. Gute Nacht.«

«Nun renn doch nicht weg, ich fahr dich nach Hause.«

«Mein Auto steht doch unten.«

«Lass gut sein, ich seh doch, dass du zu viel Sekt …«

«Prosecco, Arnie, wir trinken jetzt immer Prosecco.«

Klapp klapp klapp. Große, endlose Halle unter den Bögen aus Stahl und Glas. Die Tauben flattern auf. Langsam, weil Schlafenszeit ist.

In the year 2525

I

Zuhälter? Nein. Nein.

II

Das Jahr hat 365 Tage, meine Damen und Herren, und gehen wir einmal davon aus: pro Tag 5000 Euro Umsatz. Plus X. Geschätzt. Genauer: Wenn in ca. 50 Wohnungen jeweils mindestens 2 Dienstleisterinnen arbeiten. Also 100 Dienstleisterinnen. Und das wäre ca. ein Siebtel der offiziell in der Stadt Gemeldeten, entsprechend den Zahlen, von denen wir ausgehen. Jede dieser 100 zahlt 80 Euro Tagesmiete. In Euro: 8000. Umsatz. Das sind im Jahr: 2920000. (In Worten: zwei Millionen neunhundertzwanzigtausend) Euro. Umsatz. Plus minus. Wobei, wie wir wissen, es sich oft um ein Vielfaches der Summe handelt, da das Unternehmen X expandiert. Wir müssen uns vor Augen führen, was diese Zahlen an Steuereinnahmen bedeuten. Dazu die zu versteuernden Einnahmen aus dem Kundenbetrieb der Dienstleisterinnen! Überschlagen Sie das einmal scherzeshalber bis zum Jahr 2025. Meine Damen und Herren. Jetzt ganz intern, unter uns, aber behördenübergreifend, zum Wohle des Staates, des Bundeslandes und der Stadt: Der Rubel muss weiter rollen!

(Finanzamt I, Sektion B2, Zimmer 001)

III

Früher hätte ich gesagt, und das sicher mit der entsprechenden Lautstärke, und da wärst du schön nass geworden: Willst du mich rollen, Arschloch?

Oder vielleicht doch etwas höflicher, weil offiziell oder inoffiziell , das ist hier die Frage: Sie Pimmel wollen mich wohl verarschen? Überlegen Sie mal, wann hat Sie jemand das letzte Mal als Pimmel bezeichnet, wenn das überhaupt schonmal vorgekommen ist. Das Wort Fotze habe ich als Schimpfwort nie benutzt, da habe ich viel zu viel Respekt vor den Frauen. Aber zurück zum Thema: Sie haben doch keine Ahnung, überhaupt keine Ahnung. Ich kann Ihnen was erzählen, kann Ihnen jede Menge erzählen über Zuhälter, passend zum Anlass …, kann Ihnen da viel erzählen, aber ich, mein Beruf, oder sagen wir: das, was ich mache, mein Job, meine Profession? Nein. Und was soll das hier überhaupt darstellen? Eine Art Ausschuss zur Untersuchung unamerikanischen, will sagen unmoralischen Verhaltens? McCarthys Hurenjagd, Rotlicht im Jahre null? Da staunen Sie, Herr Kraushaar ist gebildet! Ach, kommen Sie, als wenn mich Ihr Aufgebot beeindrucken könnte, Sie kennen doch die Olsenbande, das dänische Gaunertrio mit seinen genialen Coups, natürlich kennen Sie die Olsenbande, aber andererseits weiß ich nichts über Sie, wo Sie herkommen, denn die Olsenbande ist doch eher eine Ostsache, über die Bullen jedenfalls haben wir immer nur gelacht, seit der Olsenbande, im Kino und später. Obwohl ich ganz gut auskomme mit den Bullen in der Stadt. Mit fast allen. Gutes Verhältnis, würde ich sagen. Mehr noch zur Justiz. Politik. Und ich habe ganz andere Marken gesehen, die Firma , wenn Sie das verstehen. Staatssicherheit. Aber das klingt ja heute schon so wie in einem Science-Fiction-Film,»Blade Runner «oder was weiß ich, Totalitärstaaten der Zukunft wie in» Judge Dredd«, kennen Sie den, mit Stallone. Staatssicherheit, Big Mother, Robotzuhälter, Replicanten, träumen wir bald von elektrischen Frauen?

Als Kind habe ich manchmal davon geträumt, dass mich Außerirdische entführen. Nein, nicht wegen E. T. Denn das muss ja so Anfang der Achtziger gewesen sein, dass» E. T. «in der Zone lief, und da war ich schon Anfang zwanzig, also sagen wir zehn Jahre eher. Anfang der Siebziger. Irgendein Film muss mich dazu gebracht haben, obwohl, ich habe viel gelesen damals, utopische Literatur hieß das,»Science-Fiction «war mir lange unbekannt als Wort. Da gab es jede Menge Klassiker, DDR-Literatur, die Russen, nehmen Sie nur» Solaris «von Stanisław Lem, Sternentagebücher, der war ein Pole, wenn ich mich nicht irre. Das hat mich beeindruckt, richtig beeindruckt, viel mehr noch als diese germanischen Göttersagen, die mich davor interessiert haben, Thor, Odin und wie sie alle hießen, mein Großvater hat mir ein Buch geschenkt damals, Anfang der Siebziger, zu Weihnachten, ein altes Ding, mit Illustrationen, Thor schwingt seinen Hammer Smjolnir, die große Weltenschlange am Ragnarök, Buri der Schaffende, die Nornen waren schon vor den Göttern, Orlog, das Schicksal, die ewige Weltordnung über den Göttern und Menschen, Odin, der die Sterne am Himmel ordnete, gen Ginnungagab, den kalten Weltenabgrund, Nacht und Mond, Urd — die Vergangenheit, Werdandi — die Gegenwart, Skuld — die Zukunft, Wild toste das Wasser in steigender Flut, / Es brausten die Wellen in zügelnder Glut, / Dann stürzte das All, / Ein riesiger, mächtiger, flammender Ball , ja, was für eine pathetische Scheiße, und warum ich das alles noch so gut weiß, wollen Sie wissen? weil die Worte und Zahlen durch meine Synapsen rattern, Jahr um Jahr, und das können Millionen sein, aber» Solaris «oder dieses andere von den Russen,»Picknick am Wegesrand«, genau! da habe ich immer gedacht, bevor ich sterbe, irgendwann mal, wie man das eben so denkt als Kind, also bevor ich sterbe, möchte ich einmal diese außerirdischen Wesen kennenlernen, das riesige flammende All, einmal möchte ich aufgehen in diesen Weiten. Dieser Ozean in» Solaris«, dieser intelligente Ozean, da wollte ich immer reintauchen als Kind, eintauchen, weil ich dachte, dass dort die Unendlichkeit drin ist und man im Prinzip dann da drin aufgeht. Habe ich mir also vorgestellt, wie die Außerirdischen mich holen …, habe mir richtig vorgenommen, dass das nachts in meinen Träumen auftaucht, und manchmal hat’s auch geklappt, und ich war weit draußen im All mit ihnen.

Will damit sagen, auch wenn Sie das vielleicht jetzt nicht begreifen, ich war früh damit vertraut, die Dinge mit etwas Überblick zu sehen. Von oben, denn wenn du den Überblick nicht hast, bist du ganz schnell weg in unserer Branche. Aber das ist nun natürlich keine branchenspezifische Weisheit, ist überhaupt keine Weisheit, ist nur so, dass ich viel über die Standpunkte nachgedacht habe. Wo stehe ich, und wo will ich hin, und von wo aus habe ich die beste Sicht. Auf meinen Kram und den der anderen. Auch deswegen habe ich studiert Anfang, eher Mitte der Neunziger, vierundneunzig? Sechsundneunzig? da stimmt doch was nicht, dass ich das jetzt nicht sofort im Kopf habe, ich habe Zahlen und Daten und Summen und Jahre immer sofort parat. Ratternde Synapsen.

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