Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Dann wird die Sehnsucht immer größer. Endlich Berlin! Und der Tag war sehr warm, und die Pollen flimmerten … Hatschie, hatschie, streichle die bebenden Flanken. Hunde schwitzen nicht, Pferde schon.

«Ich bin längst nicht mehr dabei.«

«Kannst du dich an sie erinnern?«

«Du scheinst nett zu sein, aber ich kann dir nicht helfen.«

«Du bist ein hübsches Mädchen. Und ich habe gedacht …«

«Tut mir leid. Weißt du, was ich gedacht habe?«

«Nein.«

«Der alte Gast kehrt zurück. Oder noch schlimmer …«

«Was wäre noch schlimmer.«

«Das weißt du doch. Jemand fragt nach mir. Ich bin längst nicht mehr dabei. Ich fahre jede Woche zu meinem Kind. Jedes Wochenende.«

Er hält ihr die Pistole an den Kopf, aber sie ist es nicht. Und sie weiß nichts. Was für ein warmer Tag, und wie die Pollen flimmern.

«Wie meinst du das, mit diesem Spruch, deinem sogenannten Lebensmotto? …, für immer.«

«Ich weiß nicht, was du meinst. Und weißt du, was mir am meisten Angst gemacht hat?«

«Als du mich sahst?«

« Er ist in deinem Alter.«

«Woher weißt du kleine Sau, wie alt ich bin?«

«Du bist nett. Zum Essen hat mich lange keiner mehr eingeladen.«

«An dieser dreckigen Frittenbude konnten wir ja schlecht reden.«

«Die machen gute Fritten, kleiner Mann.«

«Ich bin einsfünfundsechzig!«

Ich war eine Gärtnerin. Ich liebe die Blumen. Da ist sehr viel Natur in unserem Dorf. Ich war auch mal in der Stadt, von der du mir erzählt hast. Aber da war ich schon lange hier. So fein essen war lange mehr keiner mit mir. Meine Oma ging immer in den Landgasthof mit mir.»Als du noch klein warst.«

«Als ich noch klein war.«

«Und ich dachte, ich hätte dich gefunden.«

Tulpen waren meine Lieblingsblumen. Ich hatte eine gute Freundin, die ist dann für immer in die Stadt gegangen, von der du mir erzählt hast und in der ich auch kurz war. Die wollte hier weg aus der Riesenstadt, aus der Stadt der Riesen, und dort richtig und in Ruhe Geld verdienen.»Du hast sicher auch gut Geld verdient. Zeig mal deine Nase her.«

«Anspritzen kostet extra. Und fass mir nicht ins Gesicht. «Und es war so ein warmer Tag, dass ich mir wieder meinen kurzen Rock angezogen habe. Das Blümchenkleid. Da muss ich hin, da bin ich frei.

Einhundertzwanzig Kilometer sind’s bis Berlin. Ich bin gerne Gärtnerin. Und ich wollte irgendwann wieder arbeiten, als Gärtnerin, aber erstmal gucken. In der Schule war ich ja nicht schlecht. Und die Lehre fiel mir auch leicht. Weil ich war gerne … Was für ein warmer Tag. Mit den Pollen hatte ich nie Probleme. Das wäre ja sonst gar nicht gegangen. Die Pflanzen, die Bäume, die Blumen und ich.

«Hat er noch andere Mädchen gehabt?«

«Er hat mich nicht gehabt, kleiner Mann.«

«Guck sie dir genau an. Du warst doch sicher nicht die Einzige.«

«Ich bin weg davon. Ich will davon nichts mehr wissen.«

«Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Wozu geb ich dir Sekt aus, wenn du nichts erzählst, du kleines Miststück.«

«Ich hab doch ein Kind jetzt, das ist bei der Oma.«

«Als du noch klein warst.«

Party in der Hauptstadt. Ich war fleißig, um mir alles leisten zu können. Ich war das Kioskmädchen. Ich war das Imbissmädchen mit den Blumen im Kopf. Ich war Julia Roberts mit dem flachen Bauch.

«Du hast wohl Angst, dass er wiederkommt?«

«Ich hab keine Angst. Vor niemandem mehr.«

«Wenn sie auch bei ihm war, kann ich ihn totmachen für dich.«

«Du bist doch krank.«

«Trink noch einen Sekt mit mir und denk genau nach.«

«Wo hast du eigentlich das Geld her? Er hat mir sogar Champagner gekauft.«

Wenn man ein Kind hat, braucht man doch viel mehr Geld. Die Oma hat immer aufs Kind aufgepasst. Aber sooft es ging, bin ich zu meinem Kind gefahren.

«Ich hatte auch mal ein Kind.«

«Ich kann dir nicht helfen, kleiner Mann. Wo hast du eigentlich das viele Geld her?«

Als ich schwanger war, habe ich nie was genommen. Ich habe nie was genommen. Nur manchmal, nachts, wenn wir unterwegs waren. Hier und da. Aber nicht viel. Nein, es war ein Junge. Da bin ich froh, wenn ich jetzt so drüber nachdenke, da bin ich irgendwie froh drüber. Nein, das will ich nicht sagen, wie er heißt, das will ich dir nicht sagen. Weil es mein Kind ist und weil das privat ist und weil das hier in der Welt niemand wissen darf. Das war dann so, dass ich eigentlich nur noch müde war. Dass ich nur noch sitzen oder liegen wollte, nein, liegen eigentlich nicht, aber vielleicht ganz für mich alleine, ich wollte mich immer hinsetzen oder irgendwo anlehnen, weil ich so müde war. Er hat gesagt, dass das vorbeigeht und dass er sich mit mir zusammen um das Kind, um den Jungen, kümmern will, wenn wir genug Geld zusammenhaben.

«Wenn das Kind von mir wäre, ich hätte dich nie allein gelassen. Dich und deinen Jungen.«

Manchmal hab ich sogar gedacht, wenn ich drauf war, dass es ein Mädchen ist. Weil ich ganz früher mir immer vorgestellt habe, dass ich mal ein Mädchen kriege, weil Blumen und Pflanzen, das ist ja nun doch nichts für Jungs. Anfangs hat er mir Blumen geschenkt. Nein. Das stimmt nicht. Das denke ich mir aus, weil’s schön gewesen wäre.

«Du sollst mich doch nicht anlügen, verdammt nochmal.«

Ich kann dir nicht helfen. Vielleicht habe ich sie wirklich mal gesehen, vielleicht habe ich sie sogar mal …, und mit ihr gesprochen. Aber versteh doch, alles leer, alles müde. Ich hab doch keine Ruhe, weil er mich sucht. Erzählen sie hier.

«Ich denke, du bist raus, Mädchen?«

«Bin ich auch. Aber wenn man die Leute hier kennt …«

Und ich geh manchmal noch vorbei hier, wenn ich von der Arbeit bei Karstadt komme, ich arbeite nämlich jetzt wieder richtig, obwohl ich Angst habe, dass er hier auf mich wartet. Er ist sechsundfünfzig. Und am Anfang war er so gut zu mir.

«Red’s dir nicht schön, verdammt nochmal, hier, trink noch einen Sekt. Und du hast dir wirklich nie die Nase operieren lassen? Und lüg mich nicht an, du kommst doch nur hierher, um dir ab und an etwas Schorre zu besorgen. Lüg mich nicht an, du …«

In paar Wochen bin ich hier weg. Dann gehe ich zu Oma, und dann will ich versuchen, wieder Arbeit zu finden, irgendwo bei uns in der Nähe. Da ist Natur und Tourismus, da will ich wieder Gärtnerin …

«Ein Dreck ist dort! Verrecken kannst du dort! Nur Wald und Idioten. Wie willst du da jemals … Lüg dich doch nicht selbst an, Mädchen.«

«Du bist ein guter Mann. Mir hat lange keiner mehr zugehört.«

Und ich hab eine Freundin, dort in der Stadt, wo du herkommst, kleiner Mann. Ich habe schon gedacht, ob ich nicht dorthin gehen kann. Aber sie arbeitet in einer Wohnung, verdient richtig gut Geld, aber ich will damit doch gar nichts mehr zu tun haben.

«Du bist ein sehr schönes Mädchen. Jemand sollte sich um dich kümmern, ich meine, du bist was ganz Besonderes.«

Als er aufwacht, ist er wieder im Containerpuff in der Hafenstadt. Weiß nicht, in welcher Zeit seiner Suche er sich befindet. Plüsch über den Metallwänden. Bläuliches Licht. Vielleicht Schwarzlicht. Ein rotes Herz, auch Plüsch. Er liegt auf dem großen Bett. Seine Tochter ist nackt und sitzt auf ihm. Ihre Zähne leuchten im offenen Mund. Sie hat sich die Nase operieren lassen, aber er erkennt sie trotzdem. Als er aufwacht, ist sie weg. Er blinzelt, erkennt nicht sofort, wo er ist. Er taumelt durch einen langen halbdunklen Gang, Wasser tropft von den Wänden. Vor sich und hinter sich hört er Schritte, oder ist das der Widerhall seiner eigenen? Er erkennt verrostete Eisentüren in den Wänden, links und rechts. Die Wände, die Decke, der Boden, die Türen vibrieren, ein Grollen irgendwo über dem Stein, oder ist es das Dröhnen des riesigen Bohrers, der sich durch den Grund frisst, die Stadt unterhöhlt, Projekt City-Tunnel, warum nicht gleich bis Berlin, was wäre das für eine Hurenpipeline,»Nein!«, ruft er immer wieder, und endlich hört er seine Stimme in dem verklingenden Dröhnen der Bohrer, der Züge,»das sind nicht meine Gedanken, das sind Fremde in meinem Kopf«, und als er eine der verrosteten Türen aufreißt, mit einem endlosen Quietschen öffnet sie sich, mit einem furchtbaren Kreischen in den alten Scharnieren, sieht er seine Tochter, festgeschnallt auf einem Krankenhausbett, nackt, die Beine auseinandergerissen, sie glänzt, ihr Körper glänzt, er steht in der Tür, sieht die Männer, die in langen Reihen neben dem Bett stehen, sie bespritzen, ihre steifen Schwänze an ihr reiben, andere Männer drängen ihn zur Seite, drängen vom Gang her in den Raum, drängen von allen Seiten in sie, nein, er erkennt sie nicht, will sie nicht erkennen und läuft weiter, alles wird kleiner, wie das schrumpfende Bild einer kaputten Fernsehbildröhre, Räume, Zimmer hinter eisernen Türen, Wasser tropft von den Wänden, und er wischt sich über seine kühle, feuchte Stirn.

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