Clemens Meyer - Im Stein
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- Название:Im Stein
- Автор:
- Издательство:S. Fischer
- Жанр:
- Год:2013
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«Wir möchten doch stilvoll über all die Dinge reden«, sagte Hans und wies auf die Treppen, die vor ihnen in die Tiefe führten.
«Nun, das möchten wir«, sagte Herr Fischer, nahm seine randlose Brille ab, hielt sie ein Stück von sich weg und blickte durch die Gläser auf das Willkommensschild,»mit einem hatten Sie ja recht, wir sind hier so ungestört wie nirgends.«
«Und alles andere«, sagte Hans und ging die ersten Treppenstufen runter,»alles andere wird sich finden, da bin ich guter Dinge. «Und er hörte, wie Herr Fischer hinter ihm die steinernen Treppen hinabstieg.
Dann standen sie auf der blauen Brücke, mit dem großen blauen, geschwungenen Bogen hoch über dem Geländer, und blickten auf den Bahnsteig, auf dem sie eben noch gestanden und sich begrüßt hatten.
«’ne kleine, ruhige Stadt«, sagte Hans.»Da drüben«, er zeigte auf die Gebäude einer verfallenen Fabrik, die vor einem kleinen Berghang standen,»das war mal ’n florierender Betrieb. Alte Tradition. «Eins der Gebäude ähnelte einer Kuppelhalle, aus der Kuppel ragten zwei kleine Schornsteine, auf einem hohen ziegelroten und schwarz verwitterten Rechteck ruhte ein grünes dreieckiges Spitzdach, das in die tiefhängenden Wolken zu stechen schien, Systeme aus verrosteten Rohrleitungen verbanden die Ansammlung von Trümmern, zerfallenen Türmchen.
Hans dachte daran, wie er sich am Morgen noch vorgestellt hatte, sie würden das Geschäft gleich auf dem Bahnsteig abwickeln, auf und ab laufen dabei, verstummen, wenn Menschen aus Zügen stiegen, oder an einen anderen Ort dieses endlosen Bahnsteigs gehen, wenn Menschen zu penetrant auf Züge warten würden … Aber weder er noch dieser Fischer würden etwas überstürzen. Zu viel stand auf dem Spiel. Aber eigentlich war alles ganz einfach.
«Und was haben die da gemacht, ich meine: hergestellt?«Herr Fischer nestelte eine zerknüllte Tüte Krügerol-Halsbonbons aus der Brusttasche seiner Militärjacke. Er nahm eins raus, schob es sich in den Mund hielt Hans die Tüte hin.»Aber gerne doch, gute alte Ostware. «Er nahm ein Bonbon, lutschte eine Weile, bevor er sagte:»Malz.«
«Malz? Eine Malzfabrik. Florierendes Geschäft, was?«
«Malz wurde früher überall gebraucht. Von hier fuhren die Güterwaggons ins ganze Land. Planwirtschaft, Herr Anwalt.«
«Herr Anwalt?«
«Der linke Anwalt, der mal die Welt verbessern …«
«Für die Utopien sind Sie doch zuständig.«
«Utopien. Habe ich als Kind gerne gelesen.«
«Wichtig ist, dass wir die neue Geschichte schreiben. «Der Anwalt spuckte sein halbgelutschtes Bonbon auf den Fußweg, drehte sich zu Hans und lächelte.» Der Weg nach Japan .«
«Der Weg nach Japan«, Hans nickte.»Wir sollten irgendwo in Ruhe einen Kaffee trinken, bevor wir über Fahrpläne und Tarife diskutieren.«
Und während sie die Brücke verließen, Richtung Innenstadt gingen, vorbei an der Villa, zu der Hans den Schlüssel besaß, vorbei an einem kleinen Laden für Modelleisenbahnzubehör, begann der Anwalt, Hans zu nerven, ernsthaft zu nerven, so dass er sich mehrfach zu ihm drehte,»Ja, ja, der berühmte Hans …«, ihn musterte und zu verstehen versuchte, was, verdammt nochmal, vor sich ging, hier in der Stadt des längsten Bahnsteigs des Landes, der sie immer weiter Richtung Zentrum führte, zum Herzen, zum Ursprung, zum Ziel, und Hans rauchte zwei Zigaretten, um sich zu beruhigen, auf dem Weg zum Marktplatz, wo es eine Bäckerei mit Café gab. Vielleicht ’ne Art Test, dachte er. Wolkenfetzen trieben grau über ihnen.
«Und Sie sind also ein ganzer, harter Kerl?«
«Was soll ’n der Scheiß?«
«Früher in Berlin aktiv gewesen, Brigade Fußball, Brigade Knochenbrecher …«
«Und Sie, immer schön die Hand aufgehalten?«
«Geschäfte, lieber Hans, Geschäfte …«
«Ich wusste nicht, dass wir uns duzen.«
«Ich dachte, das sei in Ihren Kreisen so üblich. Und früher sowieso. Das Du der Nacht und das Du der Genossen …«
«Verdammte Spielchen!«Hans blieb stehen, zeigte mit seiner Zigarette auf das Gesicht des Anwalts, brachte die Glut so dicht an dessen Mund, an dessen Nase, dass ein dünner Rauchfaden sich zwischen die grauen Haare des Anwalts zog. Schweigend blickten sie sich an, Hans öffnete mehrmals den Mund, holte Luft, setzte an, schüttelte den Kopf und glaubte dann zu sehen, wie ein kurzes Lächeln die Mundwinkel des Anwalts bewegte, er sah das Lächeln auch in den Augen des Anwalts Fischer, wenn das wirklich sein richtiger Name war, aber auch das spielte keine Rolle.
«Nehmen Sie’s mir nicht übel, Herr Pieczek …«
«Sie erzählen die Scheiße, nicht ich. Was soll’n das plötzlich? Sie können den ganzen lieben langen Tag lang Scheiße erzählen, wenn Sie das so gewohnt sind, aus Ihren Kreisen. Ich kann warten, bis Sie zur Sache kommen. «Er schnippte die Zigarette, die er immer noch in der ausgestreckten Hand gehalten hatte, am Kopf des Anwalts vorbei. Und der Anwalt lächelte wirklich. Er öffnete den Mund und lachte kurz.»Vulgär, vulgär. Sind Sie unser Mann?«
«Nein. Ich habe nur die Passage nach Japan. Sicher und diskret und mit sauberen Kohlen. Vulgär, vulgär.«
Da standen sie schon wieder auf einer Brücke, einer weitaus kleineren diesmal, und schauten auf das schäumende Wasser eines Flüsschens.»Zu einem heißen Kaffee komme ich wohl heute gar nicht mehr«, sagte der Anwalt.
«Kaffee«, sagte Hans, blickte aufs Wasser und fragte sich, wie AK wohl mit der Situation umgegangen wäre. In den Fluss geschmissen und geschaut, wie er zappelt. »Ach, hör doch auf …«
«Was?«
«Nichts. Ich glaube, ich brauche auch dringend einen Kaffee.«
Und Hans schaute auf das schäumende Wasser des kleinen Flüsschens P., das sich zurück durch die Hügel und Berge schlängelte, Dörfer und kleine Städte querte, in eine Talsperre floss, in der das Wasser schwarz lag, auf der anderen Seite die Talsperre wieder verließ, an den großen Seen der großen Stadt vorbeifloss; lange Jahre war der Fluss unter dem Stein verschwunden, in den Katakomben unter der Stadt, floss durch Röhren und unterirdische Kanäle, in denen die Ratten lebten, dunkler, stinkender Schlamm, brach erst im Norden der Stadt zwischen den Häusern wieder hervor aus dem Untergrund; jetzt zeigt er sich, wie ein Kanal, unter Brücken, an Freisitzen von Restaurants, vorm großen alten Gericht im Zentrum, versinkt dann wieder und verliert sich irgendwo zwischen den Sümpfen, auf denen die Stadt vor fast achthundert Jahren gebaut wurde, bevor der Rest des kleinen Stroms, schmal wie ein Bach, in einen anderen Fluss mündet, die Wasserläufe sind ober- und unterirdisch dicht miteinander verwoben, die Tropfen dringen durch den Stein, der Tunnel, den sie für die U-Bahn unters Zentrum der Stadt graben, läuft voll, Mini-U-Boote sondieren die Schäden, Rohrleitungen werden auf Masten in wirren Mustern in Richtung der großen Seen verlegt, aus denen das Wasser wieder in den Grund sickert, in die Flüsschen und Kanäle und Röhren schwemmt, AK überlegt, sich eine Jacht zu kaufen, aber keine Zeit, die Stimmen dringen durch seine Geschäfte, und er ahnt und weiß, dass die Zeiten schlecht werden, dass es Zeit wird, wieder die Rüstung anzulegen, während die ersten Fremden schon durch die Nacht streifen, Kann ich auf dich zählen, Hans? Aber immer, das weißt du doch! , die Geschichten kreisen um den Zentralbahnhof und weiter und weiter durch die ganze Stadt, AKs Makarow liegt in der Villa im Tresor, Die Engel kommen in die Stadt? Wollen wir wirklich, dass sie kommen? , noch ist ja Ruhe, aber die ersten Fremden streifen schon durch die Nacht, im Striplokal der Brüder W. versucht eine Gruppierung den Frieden am Tresen zu stören, Wir sind nur die Vorhut , aus der Hauptstadt dringen Stimmen, aus der Hauptstadt kommen Truppen, verstärken die Fremden in den beiden Städten, die fast schon zu einer zusammengewachsen sind, die Sümpfe sind so gut wie ausgetrocknet im Lauf der Jahrhunderte, verstärken die Terroristen ( denn das sind Terroristen, die mit den Mitteln des Terrors uns den Markt nehmen wollen … ), die um den Armenier Pierre ( Wieso heißt dieser Kanackenarsch Pierre? ) seit einigen Jahren in Heroin und Koks und Kristall investieren, obwohl Koks immer noch Marschall Tito und den Albanern das große Geld zufließen lässt ( Wieso haben die Jugos sich nicht gegenseitig weggemacht wie damals auf dem Balkan? ), die Gerüchte umkreisen den Zentralbahnhof wie eine Windhose, Einfach mal die Hosen runter, damit ich sehe, was Sache ist! , die Securities an den Türen der Clubs und Diskotheken rüsten auf, Freitagnacht bis Sonntagmorgen, AK fährt durch die Stadt und schaut nach seinen Objekten, besucht alte Freunde und alte Feinde, Knie dich hin, du Stück Scheiße, und guck mich an, damit ich in deinen Augen sehen kann, ob du lügst , der Graf sitzt in der Burg und sieht in den Büchern, durch die er blättert, dass die Lichter verlöschen, so oder so, Zeit für ein paar Schachzüge, Zeit, die Rückkehr vorzubereiten, es ist Zeit …, und die Straßen glitzern regennass, Eliot Ness lehnt sich zurück und telefoniert mit der Hauptstadt und spürt, dass die silbernen Fäden schwingen, vibrieren, und wartet auf das Dominoprinzip und wartet auf das große Fallen, während der Mann hinter den Spiegeln über die kühlen Flügel einer grün verwitternden Engelsfigur aus Metall streicht, die Mädels nach der Arbeit nach Hause fahren oder am Wochenende mal in die Disko fahren …, es ist Zeit …, oder ins Kino gehen, wo die richtigen, großen Gangster wohnen, still und dunkel und fast schwarz, bevor das Licht durch den Raum dringt, Eine Invasion wird stattfinden , sagt die alte Wahrsagerin in ihrem Wohnwagen auf dem Rummelplatz, die Schreie wehen von der großen Achterbahn mit den olympischen Ringen, die ist zum ersten und letzten Mal in der Stadt, Warum sagst’n das so einfach und nicht in deinen üblichen Hieroglyphen? — Und dann sehe ich noch ein großes Leuchten in der Dunkelheit, Diamantenaugen, und Hans schaut ins Schäumen des Wassers, wirft eine Zigarette hinein, an deren Filter ein Bonbon klebt,»Malz, das wurde überall hingekarrt von hier aus.«
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