Stephan Thome - Fliehkräfte

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Fliehkräfte: краткое содержание, описание и аннотация

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Hartmut Hainbach ist Ende fünfzig und hat alles erreicht, was er sich gewünscht hat: Er ist Professor für Philosophie und hat seine Traumfrau geheiratet, die er nach zwanzig Jahren Ehe immer noch liebt. Dennoch ist Hartmut nicht glücklich. Seine Frau ist nach Berlin gezogen, sodass aus der Ehe eine Wochenendbeziehung geworden ist, die gemeinsame Tochter hält die Eltern auf Distanz, der Reformfuror an den Universitäten nimmt Hartmut die Lust an der Arbeit. Als ihm überraschend das Angebot zu einem Berufswechsel gemacht wird, will er endlich Klarheit: über das Verhältnis zu seiner Tochter, über seine Ehe, über ein Leben, von dem er dachte, dass die wichtigen Entscheidungen längst getroffen sind.
Drei Jahre nach seinem gefeierten Debüt Grenzgang gerät in Stephan Thomes neuem Roman Fliehkräfte wieder einer ins Straucheln. Und mit atemberaubendem Gespür für die Niederlage, für das, was wirklich schmerzt, schickt Thome seinen Helden auf eine alles entscheidende Reise. Über Frankreich und Spanien führt sie ihn bis nach Lissabon und zugleich in die Vergangenheit, ganz nah heran an die Verwerfungen und Abgründe des gelebten Lebens.

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«Lass uns über was anderes reden. «Bernhards Worte klingen verstimmt, aber seine Miene lässt davon nichts erkennen.»Ich hab meine Entscheidung getroffen, triff du deine. Zerbrich dir den Kopf und dann tu, was du für das Beste hältst. Okay?«

«Das nenne ich mal einen guten Ratschlag.«

Je weiter sie ins Land hinein fahren, desto kurvenreicher wird die Straße. Die Ortsnamen auf den vorbeitreibenden Schildern bekommen einen Klang, den Hartmut für baskisch hält, bis sein Beifahrer das Schweigen bricht und ihn aufklärt, dass er gaskognisch sei. Ein Bekannter in Mimizan, Linguist und Alkoholiker, komme gelegentlich in die Taverne und doziere über die verschiedenen Sprachen des französischen Südwestens. Als Hartmut der Abzweigung nach Mont-de-Marsan folgt, erfährt er, das Géraldine dort als Lehrerin arbeitet, geschieden ist und zwei Kinder hat. Außerdem erzählt Bernhard von einem Stierkampf in der Arena, dem er den bisher heftigsten Streit mit seiner tierliebenden Freundin verdankt. In der Mitte eines verschlafenen Dorfes halten sie an, und Hartmut bleibt sitzen, während sein Beifahrer in einem Spar-Markt verschwindet. Ein dickes Kind fährt Fahrrad, ansonsten ist niemand zu sehen und nichts zu hören. Durch die Windschutzscheibe betrachtet Hartmut die vertraute Formation: eine graue Kirche inmitten eines ungeteerten, von Platanen gesäumten Platzes. Das überall gleiche Zentrum der französischen Provinz. Die Vorstellung, hier zu leben, erscheint ihm weder verlockend noch unattraktiv, sondern bloß… er bricht den Gedanken ab wie einen gesprochenen Satz. Nach zehn Minuten tritt Bernhard mit voll bepackten Armen aus dem Laden. Beim Einsteigen hält er Hartmut eine gefüllte Papiertüte entgegen.

«Morgen kommt Géraldine und mit ihr die vegetarische Küche. Ich dachte, heute Abend nutzen wir die Chance und grillen.«

«Sie kommt erst morgen?«

«Heute besucht sie ihre Eltern. Da vorne links. Noch zehn Kilometer.«

Die Landschaft ist nicht südlich üppig, auch nicht karg wie die Serra da Estrela. Hinter den Mischwäldern erwartet man offene Ebenen und das blasse Relief der Pyrenäen, aber nie reicht der Blick frei und weit in die Ferne. Neben unbefestigten Straßenrändern grasen zottelige braune Pferde. Nach weiteren zehn Minuten rollen sie am Ortsschild von Saint-Yaguen vorbei. Das Rathaus neben der heruntergekommenen Kirche ist gerade groß genug für die Worte ›Liberté, Égalité, Fraternité‹ auf seiner Stirnseite. Auch hier zeigt sich am frühen Nachmittag keine Menschenseele auf der Straße. Vor dem einzigen Wirtshaus weist Bernhard nach links, und schon bewegen sie sich wieder aus dem in der Gegend verstreuten Ort hinaus. Auf großzügigen Grundstücken stehen teils verfallene, teils neu erbaute Häuser. Wo trockene Wiesen ins nächste Waldstück übergehen, biegen sie ein letztes Mal ab, dann erkennt Hartmut die Umrisse eines Gebäudes, das erst im Näherkommen Gestalt annimmt. Von Obstbäumen umgeben, steht es auf einer Erhöhung im Boden, mit schmalen hohen Fensterläden und einem roten Ziegeldach. Kein Zaun grenzt das Grundstück ein. Der Feldweg endet wie eine seit langem unbenutzte, von Vegetation überwucherte Bahntrasse.

«Früher war es Teil eines größeren Gutshofs«, sagt Bernhard.»Vermutlich nur ein Nebengebäude. Der neue Besitzer hatte es gerade renoviert, als er pleiteging. Ich hab’s für die Hälfte seines tatsächlichen Wertes bekommen.«

Beim Aussteigen riecht die Luft nach Lavendel. Bernhard geht voran und berichtet von Plänen, die vordere Terrasse um ein Holzgerüst zu ergänzen und von wildem Wein bewachsen zu lassen. Mit der Schulter stößt er die massive Haustür auf und lässt Hartmut eintreten.

«Voilà. Von Géraldine abgesehen, bist du mein erster Gast. Willkommen!«

Schwacher Lackgeruch mischt sich unter die abgestandene Luft. Im ersten Moment erkennt Hartmut nur Schemen. Frisch geschliffene Bodendielen verbreiten einen matten Schimmer, Ledermöbel haben sich wie schlafende Tiere um einen Holztisch versammelt. Dann öffnet Bernhard zwei Fensterläden und lässt Licht in einen offenen Wohnbereich, der fast das gesamte Erdgeschoss einnimmt. Kräftige Balken stützen die Decke. An den Wänden hängen keine Bilder, nur über dem Sofa zwei geschnitzte Masken.

«Das Innere ist noch nicht fertig«, sagt Bernhard.»Ich richte mich nach und nach ein. Géraldine kennt einen guten Restaurateur für alte Möbel.«

Unten befinden sich lediglich Küche und Bad, oben zwei Schlafzimmer und nach hinten gelegen ein Raum, den Bernhard als sein Studio bezeichnet. Durch mehrere Dachfenster fallen Sonnenstrahlen in den Flur und machen schwebende Staubkörner sichtbar. Bernhard lehnt gegen das Treppengeländer und zeigt mit dem Kinn auf die offene Tür des zweiten Schlafzimmers.

«Bettwäsche liegt im Schrank. Ruh dich aus, hier oder auf der Terrasse. Vorher noch eins: An diesem Wochenende beginnt die Jagdsaison, das ist in Frankreich kein Spaß. Außer für die Jäger. Falls du vorhattest, einen Spaziergang zu machen.«

«Hatte ich nicht.«

«Schön. Dann fühl dich wie zu Hause.«

Hartmuts Blick bleibt an dem getrockneten Lavendel hängen, der in Büscheln über dem Treppenabgang baumelt. In Bernhards Bonner Wohnung hatte es keine Pflanzen gegeben, nur Bücher und noch mehr Bücher. Eine sparsame, um nicht zu sagen spartanische Möblierung.

«Die Antwort auf deine Frage lautet Ja. «Bernhard ist seinem Blick gefolgt und nickt.

«Du hast noch nicht viel von euch erzählt. Kommt sie als Gast hierher oder lebt ihr zusammen?«

«Im Moment überlegen wir, wo und wie wir zusammen leben könnten.«

«Im Gegensatz zu deinen Zimmern in Poppelsdorf macht das Haus den Eindruck, als sollte es ein Zuhause werden.«

«Könnte sein. «Bernhard sieht sich um, als suchte er nach Hinweisen, die Hartmuts Behauptung bestätigen. Dann wendet er sich zum anderen Schlafzimmer und sagt:»Mach es wie ich. Leg dich eine Stunde hin. Wir haben das ganze Wochenende Zeit.«

Am Abend mischt sich der Geruch von gegrilltem Fleisch unter die Sommerdüfte des Gartens. Die Sonne ist bereits untergegangen, aber der Himmel strahlt weiter in einem fernen Blau, durch das gelegentlich glitzernde Flugzeuge ziehen. Den Nachmittag hat Hartmut auf der Terrasse zugebracht, mit einem Glas Orangensaft und der Lektüre von Charles Lins Doktorarbeit. Angenehmer als das Wissen, nicht arbeiten zu müssen, ist nur, es trotzdem zu tun. Aus dem Dorf kamen wenige Geräusche. Ein Schwarm Tauben umflatterte den gedrungenen Kirchturm von Saint-Yaguen. Nachdem Bernhard seine Siesta beendet hatte, gönnten sie sich den ersten Aperitif. Saßen auf den Liegestühlen und sahen den allmählichen Veränderungen des Lichts zu. Spatzen hopsten wie kleine Derwische um eine im Gras liegende Frucht. Als sich der Hunger zurückmeldete, holten sie den Grill aus einem von Sträuchern umwucherten Schuppen, der bei der Renovierung übergangen worden sein musste. Zwischen bröckelnden Lehmwänden hing der Geruch von Hasenkot und ewigem Schatten. Verrostete Gartengeräte standen zwischen Autoreifen, durch die man mit dem bloßen Finger stechen konnte. Das Entfernen von Spinnweben und altem Fett hat eine halbe Stunde gedauert. Jetzt hantiert Bernhard mit einer riesigen Fleischzange und hört zu, wie Hartmut einen typischen Satz aus der Dissertation zitiert.

«… wird schließlich die konfuzianische Moralsubstanz aufgehoben zu einer perfekten Syntheselehre in der nicht mehr eurozentrischen Lesart gemäß dem höchsten Prinzip von Daotong und Tradition. «Ratlos sieht er vom Text auf.»So geht das fünfhundert Seiten lang. Jede Behauptung ist gedeckt durch irgendwas, das ein weiser Mann des Altertums gesagt haben soll. Alles strebt nach oben und geht restlos auf, das häufigste Adjektiv ist ›perfekt‹. Einen derart optimistischen Text habe ich noch nie gelesen. Ich weiß bloß nicht, was er sagen will.«

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