Thomas Lehr - September. Fata Morgana

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September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

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wenn Jasmin nicht überlebt hätte

würde Tarik mich jetzt sehen wäre er entsetzt ich weiß es ist ja nur

nichts anderes mehr möglich es gibt keinen

Simulator

mehr es gibt keinen anderen Ort von dem aus ich mir mein Leben vorstellen könnte als diesen hier in

meiner Haut

am Tahrir-Platz wechselt ein amerikanischer Panzer unvermittelt die Spur er jagt die rot-weißen Taxis und andere Autos vor sich her wie ein riesiger mythischer Eber ein Rudel Jagdhunde ein kleinerer und schnellerer Panzerwagen überholt ihn und schubst einige Zivilfahrzeuge zur Seite verbeult sie krachend die Fahrer drehen eifrig ab aber hinter den Amerikanern bedrängen und behupen sie sich schon wieder selbst wer eine Sekunde zögert ist verloren und wird abgehängt was

kümmert es mich

das Monument der Befreiung

jene dreißig Meter lange weiße Tafel die wie die Schneide einer gewaltigen Guillotine in die seitlichen Stützmauern gerammt ist

wurde noch nicht mit Farbe bepinselt oder besprüht die dunklen Relief-Figuren darauf (jener athletische Soldat der das Gitter sprengt und die mit erhobenen Armen Jubelnden) wirken noch schattenhafter und verkohlter wie eingebrannt in den weißen Stein

erneut jagen Humvees und Panzerfahrzeuge im Kreisverkehr herum und dieses Mal machen alle Autofahrer rechtzeitig Platz als hätten sie etwas gelernt obwohl es doch andere Fahrer sind

schließe die Augen

öffne sie

lass dich nicht aufhalten im schwarzen Licht sind die Konturen der Befreier

nur Negative

mit fließenden zerfließenden Rändern auf einem Wagen dreht sich eine schräg geneigte Metallplatte dahinter ein Gewehrschütze mit Stahlhelm dann ein Soldat

direkt vor ihr er scheint etwas sagen zu wollen

löst sich dann aber auf im Gegenlicht oder verwandelt sich in einen Baum hinter dem eine Gruppe von Jungen mit Spielzeugpistolen und Plastiksäbeln hervorspringt Achmed könnte bei ihnen sein er würde genauso springen und mit Waffen prahlen wer erzählte die Geschichte der Jungen denen amerikanische Soldaten Schaufeln in die Hand drückten damit sie sich am Anlegen eines Fußballfeldes beteiligten die aber schon nach wenigen Minuten Arbeit in Tränen ausbrachen weil sie glaubten sie sollten ihre eigenen Gräber ausheben Achmed dein strubbeliger Kopf deine dicken Ärmchen du sitzt auf der Mauer vor den Ginkobäumchen auf der anderen Seite

liegt die

GREEN ZONE

früher igelten sich dort die Paläste des Terrors ein heute findest du die Betonmauern Stacheldrahtwälle Panzersperren der Demokratie all das Versprochene kommt erst wenn die Kriege im Paradies vorüber sein werden (Tarik erzählte ihr von diesem geheimen Buch des Dichters ohne Papier)

wenn jeder

die Tigris-Seite wechseln kann wie er will

das

ist ihr alter Schulweg hier ging sie so oft neben Tarik und Sami und ihrer Schwester bis zu dem alten Haus dessen Türschloss aufgebrochen ist wo ist Hind vielleicht sollte sie doch besser erst nach nebenan gehen und

Schemen

massige Schatten schwarz glitzernde harte Augen das hier ist das war doch die

Küche deiner Mutter aber jetzt

es ist schon klar es ist schon dabei zu geschehen was geschehen musste es sind drei Männer steinerne Wölfe sie haben hier gewartet oder sie sind zurückgekommen um die Schränke zu leeren die Stühle umzuwerfen die Matratzen aufzuschlitzen

wenn du denkst

du bist nicht hier (unter den Schatten) oder dass es unvermeidlich ist die

Nacht

deiner Schwester zu betreten (rede mit mir, Jasmin, dein blaugraues Gesicht) dann musst du vielleicht kaum etwas spüren leg deine goldene Krone ab nimm die Ringe von den Ohren löse die Perlenkette um deinen Hals und die Spangen vor deiner Brust ich schicke

meine Löwen zu Hind sie ist erst zwölf sie soll beschützt werden bis zum gewaltigen

Einbruch

des tatsächlichen und ewigen Friedens erzählte ich Dir (Schwester) von den Frauen die man in den Massengräbern von Ur gefunden hat menschliche Grabbeigaben der König nimmt seinen Harem mit auf

die andere Seite

dabei sind wir in dem Haus in dem ich so lange gelebt habe die engen Räume die Stille meiner nachdenklichen freundlichen Familie wird zertrampelt und verwüstet das

Haus in dem wir leben wollen

müssen wir selbst wieder errichten (nicht die Amerikaner) sie sind ohnehin gar nicht da weil wir uns ja an ihnen vorbei morden

ebenso wenig wie die Stein-Menschen die sich im schwarzen Licht auflösen der König Schahriyar war ein Massenmörder er hätte Semiramis heiraten sollen dann gehörte

UNS

der nächste Tag schließ die Augen

in der Tiefe ihres Körpers will sie selbst zu einem Schatten werden den nichts mehr berührt was an der Oberfläche geschieht ist nichts als äußerstes (äußerliches) Unglück aber mit einem Mal steht

Yusuf

neben ihr er richtet ein Gewehr auf die Männer er schreit so aufgeregt so wütend so voller Angst wie sie noch nie einen Menschen hat schreien hören und die anderen sprechen nicht widersprechen nicht sondern

gehen (unwillig und quälend langsam Schatten von Steinen an einer Hauswand die man zu genau beobachtet und die eben aus diesem Grund nur so langsam weichen)

Yusufs Gestammel ist kaum zu verstehen wie soll sie

in diesem Zustand

herausfinden was er meint Sami (versteht sie endlich) lebt und ist nicht entführt worden sondern hat sich versteckt — versteh doch es ist doch allein deine Schuld weshalb bist du so

verkommen

diese Briefe

die Sami schrieb sie begreift nicht sie rafft ihre Kleider über der Brust zusammen sie findet das Kopftuch nicht sie taumelt hinter Yusuf her in den Raum in dem einmal ihre Eltern schliefen weshalb dort welcher Brief sie versteht es erst später als sie das Haus schon wieder verlassen hat und auf das zusammengeknüllte Papier in ihrer Hand starrt es mühsam glättet um fremde Worte in ihrer eignen Handschrift darauf zu finden es sind sehr gut sehr talentiert (seine erstaunliche Kunstfertigkeit) gefälschte Zeilen

diese Briefe die Sami schrieb

ein Brief wie aus ihrer Hand an Nabil

Triff dich ein letztes Mal mit mir, Liebling! Das Haus meiner Eltern steht leer!

ist überzeugender gefälscht als der Brief in dem Nabil ihr seine Liebe aufkündigte

dieses Grab vor dem Bett ihrer Eltern wie herabgefallen von einem irren mörderischen Planeten niemand kann so etwas erfinden wie kommst Du in dieses Haus vielleicht ist alles anders und Du musst nur als toter Körper überall dahin wandern wo Du einmal geliebt wurdest

aber dieses Kissen aus geronnenem Blut unter Deiner Brust und der fürchterliche Geruch

du musst

nachhause gehen und es ihnen sagen und

du musst

verstehen und

du darfst kein

Wort sagen es ist lebensgefährlich du allein bist Schuld Muna verstehst du dass du und nicht dein Bruder Schuld bist er hier (noch nicht einmal vor seiner Leiche spricht er Nabils Namen aus) er hier sollte doch nur verwarnt werden

was kann sie davon noch verstehen und behalten als sie das Haus verlässt den gefälschten Brief in der Hand in die Mittagshitze taumelt hat das schwarze Licht die Dinge schon so weit unsichtbar und unspürbar gemacht dass sie beim heftigen Stoß gegen eine Mauerecke keinen Schmerz empfindet alles gleitet zurück entzieht und entfernt sich weiter das Stadtviertel ist diffus und farblos alle Geräusche die es hervorbringt wie erstickt es scheint fast lautlos zu pulsieren alles gleicht einer riesigen Ultraschall-Aufnahme durch die sie sich mit undeutlichen schmerzenden Gliedern bewegt den Tod ihres Geliebten in der Brust wie eine brennende Kugel das hier

ist nur

der grauenhafte Embryo der Gegenwart im Bauch der Zukunft sie stoßen ihre Nadeln hinein sie zerstückeln ihn weil sie das Kind hassen das womöglich nicht hundertprozentig das ihre ist in einer Art

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