Thomas Lehr - September. Fata Morgana

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September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

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das ausgesetzte Kind

Semiramis

wurde von Tauben gefüttert und verwandelte sich am Ende ihres erfolgreichen wilden stolzen erfundenen Lebens selbst in eine Taube was heißt das was heißt das schon ich gehe zu Fuß durch Bagdad in Amerika gibt es keine Tauben nur eine Art Eichhörnchen stattdessen wer hat mir das erzählt vielleicht war es mein Bruder oder es war Professor Fahmi der Babylon im Stich gelassen hat der nach Beirut ging

um sich frisieren zu lassen

die Angst die jeden hier würgt überwindet man durch ein einfaches

Hinausgehen

ohne Schwert als

Taube

in dieser Nacht erschrecken sie vielleicht vor mir vielleicht verwechseln sie mich mit einem Falken und denken ich hätte einen Dynamitgürtel um den Bauch weil ich die Regeln missachte und keinen Abstand mehr halte zwischen mir und der Stadt ich habe meine alten Schulturnschuhe angezogen wenn ich gehe wenn ich zu Fuß nach Betawiyn komme dann

prüfe ich mein Herz prüfe ich die Stadt prüfe ich

den Krieg inwieweit er den Frieden in sich trägt den man uns versprochen hat weshalb gehe ich allein weshalb habe ich Jasmin gesagt wohin ich gehe

stell dir ein Mädchen in New York City vor das eines Vormittags im September

das World Trade Center betritt stell dir vor

sie dächte (durch Zufall bloß) an eine Schwester in einem anderen Land einer anderen Zeit einem unvorstellbaren Krieg ein Satellitenblick von oben herab auf eine große Straßenkreuzung in Bagdad ein scharfer genau gesteuerter und berechneter Kamera-Schuss 33°20΄49.56˝ Nord und 44°22΄58.85˝ Ost im

Life Simulator Sami warum spielst du nicht dieses Spiel

zuhause am Computer der dir so lange Zeit doch die Welt da draußen ersetzt und verbessert hat bevor du auf die Türme losflogst stell dir (würde er sagen) eine gleichaltrige Schwester vor mit Hamstergesicht und grüner Uniform die irakische Männer an einer um den Hals gebundenen Hundeleine über einen Gefängnisflur zerrt sie anweist sich nackt zu einer Pyramide zu stapeln eine Schwester die mit einer Zigarette im Mundwinkel ein imaginäres Gewehr auf ihre entblößten Penisse richtet

verschwinde

aus dir selbst

sie schwitzt es ist schon heiß an diesem Septembervormittag sie hastet über die breite Straße ohne Ampel und Zebrastreifen über eine dreiecksförmige Insel hinweg auf der sich ein fahnenschwenkender Soldat auf einer Art Schlammsäule aus grauen Menschenleibern erhebt die selbst wiederum auf einem Panzer aufgebaut ist

Stacheldrahtwälle

WARNING!

COALITION CHECKPOINT!

halte dich fern von allen Kontrollstellen allen Militärfahrzeugen allen Polizeiwachen und Polizeiwagen aber sie geht so dicht an den amerikanischen Soldaten mit Stahlhelmen und Kampfuniformen vorbei dass diese hätten reagieren müssen wenn nicht ein zuvor angehaltenes weißes Auto aus dem vier große Männer steigen ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen würde

hinter dem Maidan-Platz können wieder Autos fahren sie geht quer über ein von zerbrochenen Glasflaschen und Autowracks verschandeltes Areal

dann auf dem Mittelstreifen einer rechts völlig leeren links dagegen bald von staubigen zerbeulten nervös ruckelnden Wagen verstopften breiten Straße

die Raschid-Straße du kennst sie doch

die alten dreistöckigen Häuser waren für uns einmal nur der freundliche Eingang zur Altstadt Huda wir kamen von der Karkh-Seite her gingen vom Fischmarkt aus über die Schuhada-Brücke zu den alten Suks von der Mitte der Brücke aus hat man den besten Blick wenn man das Gejohle und Gehupe vergisst heute wagte es keine mehr dort zu stehen eines Freitagabends begleitete uns Schiruk über die Brücke bis vors Bagdad-Museum wo wir den Musikern im Freien zuhörten einmal führte mich mein Vater durch die Mutanabbi-Straße um mir die Buchläden den Ottomanischen Palast das legendäre Café Schabander an der Ecke zu zeigen damals verkauften die Professoren ihre Bücher auf am Boden ausgebreiteten Decken heute gibt es dort Teile für Stromgeneratoren aller Art mich treffen

Blicke

die mich früher einmal (gestern noch) zu Tode geängstigt hätten hinter den Jalousien und Gittern der geschlossenen Läden den Brettern der verbarrikadierten Geschäfte scheint sich manchmal etwas

Schlangenhaftes

zu bewegen es gab Dutzende Vergewaltigungen in den letzten Monaten jede Frau weiß dass die Wölfe überall lauern vielleicht schon in den Hohlräumen dieses zerbombten einstmals modernen Gebäudes gehe nicht schneller gehe ruhig atme erreiche die nächste Ecke biege ab dort stand einmal der Poet al-Rasafi leutselig und entspannt in seinem legeren Anzug auf einem hohen weißen Podest wie ein väterlicher Bürgermeister in der Mitte eines turbulenten kleinen Platzes nun ist das Podest grau und beschmiert schwarze halb gefüllte Mülltüten liegen herum ein Kranz aus Stacheldraht umgibt das gesamte Denkmal die Häuser der Peripherie wirken angebrannt selbst der Himmel durch den erneut schwarze Kampfhubschrauber donnern ist von Rauch verschleiert und ich weiß nicht ob tatsächlich oder nur

vor meiner Seele

einmal hast Du mir vom

schwarzen Licht

erzählt in dem die Dinge (langsam vielleicht wie jetzt) unsichtbar werden

der Platz die bärtigen Männer so schemen- und schattenhaft wie die Vergangenheit in der ich mit Huda über den Kupfer- und Kleidermarkt zu den Ständen der Goldschmiede ging um die Hände des Majors zu entdecken die eine Goldkette um den Hals meiner Schwester legten

Ischtar muss

hinabfahren niemand sieht mich in

der Dunkelheit in der ich mich befinde das schwarze Licht löst alles auf wie eine Säure in der Luft durch die ich gehe und gehe so weit wie ich noch niemals zuvor in Bagdad alleine gegangen bin immer mehr verschwindende Dinge (sie verschwinden weil sie mich nichts mehr angehen) ich erreiche den sich auflösenden mächtigen Zuckerwürfel der Zentralbank mit seinen Bewacher-Schatten und MG-Posten eine Mauer aus vier Meter hohen Betonblöcken ist noch nicht durchlässig genug und ihr rot aufgestempeltes

ROAD CLOSED

zwingt mir einen Umweg in Richtung Goldmarkt auf in einer Gasse zwischen alten Häusern erscheinen drei Frauen vor mir eine Rothaarige mit einem schmutzigen rothaarigen Kind auf dem Arm und zwei mit schwarzen Kopftüchern und ausdrucksvoll geschminkten Gesichtern die gutmeinend auf mich einreden mich warnen aber es sind nur

Schattenworte kaum sichtbare

Dinge ich vergesse das Hören weil Blutbäche

in meinen Ohren rauschen und das schwarze Licht die Bilder von Dir und Achmed und Hind und Sami in mir mit einer solchen Kraft aufscheinen lässt dass auch der protzige Erz-Mensch auf seinem Dreifachpodest vor dem Säulenhalbrund der Handelskammer verblasst

bald

wird hier überhaupt niemand mehr auf Säulen stehen der kein Dichter war und kein guter oder wenigstens für die Allgemeinheit wertvoller Mensch so weit kann ich mit schwarzem Licht in den schwarzen Tunnel der Zukunft sehen

meine Turnschuhe scheinen enger geworden sie drücken an den Seiten

etwas in mir (befremdend erschreckend ich will es nicht klar sehen müssen) begrüßt diesen Marsch es will und verlangt ihn erst jetzt wird mir klar weshalb meine Mutter plötzlich mit Jasmin nach Kerbela ging sie musste einfach die Tür aufstoßen und ins Freie treten ihr könnt mich (einzelne schutzlose) Frau anhalten und töten aber um mich anzuhalten

müsst ihr mich auch töten ich

gehe

und vor mir erhebt sich endlich das alte Zentrum für Telekommunikation ein graues Hochhaus in das sie ein Loch geschossen haben man sieht in großer Höhe zwischen Stützpfeilern die wie Lampiondrähte nach außen gezogen sind Menschen umhergehen was gibt es jetzt noch da zu plündern oder räumen sie etwa auf

breite Straßen große Plätze

hier marschierten wir etliche Male mit der gesamten Schule und mussten Lieder für Saddam singen Transparente hochhalten und Losungen skandieren die von den Fronten der Hochhaus-Hotels widerhallten (Gott segne seine Arschbacken sang Huda) die Steintafel mit dem zehn Meter hohen Präsidentenporträt ist erhalten geblieben doch hat jemand mit schwarzer Farbe die Augen- und Nasenregion überpinselt hier sieht er nicht mehr was im Irak geschieht und im Fernsehen flucht und schimpft er ohne Ton wird man ihn hängen oder nicht es ist mir egal irgendjemand hat vorgeschlagen ihn am Firdaus-Platz in einen Glaskasten zu setzen und lebenslänglich mit davor gelagerten Tomaten zu bewerfen das wäre doch gut er soll einfach in einer Zelle verrotten (sagt mein Vater) damit wir endlich wieder Kultur beweisen können was würde er sagen

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