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Norbert Scheuer: Überm Rauschen

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Norbert Scheuer Überm Rauschen

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Einst sind der Vater und die Brüder gemeinsam fischen gegangen, das Rauschen des Wehrs hinter der Gaststätte in der Eifel, in der sie gelebt haben, hat die Kindheit der Brüder mit Ahnungen und Phantasien belebt. Aber der Vater, der beim Angeln immer auf der Suche nach einem riesigen, mythischen Urfisch war, ist schon lange tot. Und der ältere Bruder Hermann ist abgeholt worden, musste in die Klinik, er hat den Verstand verloren, sein Schicksal ist ungewiss. Der jüngere Bruder, der Ich-Erzähler, ist zurückgekehrt an den Ort der Kindheit, um der Familie zu helfen, steht im Fluss, angelt und lässt das Leben des Bruders, sein eigenes, das der Familie Revue passieren. Die Kindheit am Fluss, die erste Liebe, die kauzigen Gäste der elterlichen Gastwirtschaft, die Ausbruchsversuche des Bruders, der Niedergang der Kneipe, der Fluss und die Fische, der Tod der holländischen Gelegenheitsgeliebten des Bruders und die ungeklärte Frage nach dem eigenen leiblichen Vater — erschöpft und doch überwach versucht der Erzähler, aus den Erinnerungen und Gesprächen, Ereignissen und Beobachtungen einen Zusammenhang herzustellen, eine Erklärung zu finden. Norbert Scheuers neuer Roman „Überm Rauschen“ entwickelt mit seiner genauen und poetischen Sprache einen enormen Sog. Trauer und Schönheit einer ganzen Welt entstehen durch diese suggestive Geschichte, deren Protagonisten mit ihrer Suche nach dem großen mythischen Fisch zugleich auf der Suche nach dem Glück sind. Und das Glück ist da, im Rauschen, in der wehmütigen Kraft des Erzählens.

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Die Bachforelle Salmo trutta fario hat einen spindelförmigen Körper mit - фото 5

Die Bachforelle (Salmo trutta fario) hat einen spindelförmigen Körper mit stumpfer Schnauze und kleinen scharfen Zähnen. Sie scheint im Wasser zu pfeifen, einen hellen sirrenden Ton. Je nach ihrem Standort ist sie gedrungen oder schlank, ihr Rücken schimmert braun-oliv, ihre Seiten sind gelblich gefärbt. Auf der dunklen Flanke zeigen sich hell gesäumte rote und bläuliche Tupfer. Die Forelle liebt klare, kühle Fließgewässer mit Kies und Geröllgrund, Vertiefungen, Ausspülungen des Bachbettes, unterspülte Ufer, Wurzeln von Uferpflanzen und Höhlen unter Steinen und Felsblöcken.

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Im Wasser spiegeln sich Schäfchenwolken, ich sehe meinen Schatten in anderen schimmernden Schatten und werfe den Köder. Während ich ihn langsam mit der Strömung abtreiben lasse, ist es, als wären manche Dinge erst gestern geschehen, so deutlich sehe ich sie vor mir. Zehner hatte immer behauptet, dass alles, was jemals geschehen sei, im Fluss treibe. Wenn sich irgendetwas am Fluss ereigne, sei es nur ein Räuspern, würde es vom Wind in den Fluss getragen, vom langsam dahin ziehenden Wasser aufbewahrt. Jeder Hauch, jedes Flüstern, der Fluss speichere alles, wie ein unendlich großer Seismograf. Zehner hatte immer schon seltsame Ideen, und Vater, später auch Hermann, waren die Einzigen, die sein Gerede ernst nahmen. Aber mit der Zeit und weil seine geistigen Kräfte nachließen, ist er immer eigentümlicher geworden, niemand versteht den Sinn dessen, was er den ganzen Tag an der Theke hockend redet, alles, was er sagt, erscheint wie ein großer aufgewühlter Strom von Erinnerungen.

Auch als ich gestern Morgen in unsere Gaststätte kam, saß Zehner an der Theke. Er drehte sich um, sah mich mit trüben Augen an, aber er erkannte mich nicht. Er roch noch wie früher, nach trockenen Spelzen und altem Dieselöl. Damals war er ein kluger Mann gewesen, der sich mit den neuesten Techniken beschäftigte und seine Mühle zu einem modernen Betrieb umgebaut hatte. Jetzt redete Zehner von seinem Hund, den er Arschloch nannte und der auf dem Feld einem Hasen hinterhergerannt war und nicht auf ihn gehört hatte. «Der Köter quatscht mit Gespenstern, die stör’n meine Gedanken … glotzt sich nich’ mal nach mir um …».

Es hatte sich nicht viel in der Gaststätte verändert, Hermanns Zeichnungen hingen noch an den Wänden. Statt der Musikbox stand eine Stereoanlage hinter der Theke. Auf dem Büfett thronten verstaubte Turnierpokale unserer Fußballmannschaft, die vor Jahren, als ich noch zu Hause gelebt hatte, in die Bezirksliga aufgestiegen war. Auf einem Mannschaftsfoto aus dieser Zeit bin ich zu sehen, als Siebzehnjähriger, mit langem Haar und Stirnband. In dieser Zeit hatte ich nur Fußball im Kopf, spielte gut, sogar in Auswahlmannschaften. Hermann hatte sich nie für Fußball interessiert, ihm waren andere Dinge wichtiger, die niemand von uns verstand, die ich, wie auch alle anderen außer Vater, für unsinnig und lächerlich hielt.

Hermann hielt sich, wenn es nichts im Haus für ihn zu tun gab, fast immer im Heizungskeller auf und bastelte an irgendwelchen Dingen, schien in dieser Zeit fast unsichtbar, erledigte dennoch alle Arbeiten, die man ihm auftrug, fuhr Müll mit dem Handkarren zur damaligen Kippe, zu einem großen Trichter des eingestürzten Bergwerkschachtes in der Nähe des Fußballplatzes. Manchmal stand er am Zaun, sah uns beim Bolzen zu, wollte aber nie mitspielen, und wir wären auch nicht auf die Idee gekommen, ihn zu fragen. Meine Freunde machten oft Witze über ihn. Ich schämte mich wegen meines Bruders, er trug damals meist einen zu großen alten Armeeparka und eine Wollmütze, oft verstand ich nicht, was er sagte, wahrscheinlich wollte ich ihn auch gar nicht verstehen. Vielleicht prügelte ich mich mit ihm, weil ich ihn nicht verstand. Ich weigerte mich, mit ihm noch in einem Zimmer zu schlafen, überall standen Schraubgläser mit Würmern und anderem Getier herum. Seinen Fischtick hielt ich für lächerlich. Wie kann man nur seine Zeit so vertun, dachte ich, wenn frühmorgens die Angler über den Flur an meinem Zimmer vorbeigingen und mich mit ihren Gesprächen weckten. Ich hielt meinen Bruder in dieser Zeit für einen Idioten. Und jetzt, was ist jetzt, ich weiß nicht, was ich nun denken soll.

An der Wand neben dem Glücksspielautomaten hingen Kästen mit Köderfliegen, die Hermann gebunden hatte, Nymphen mit lichtgrauem Körper, rötliche Maifliegen, Rohrmaden. Hermann war immer früh aufgestanden, hatte allein in der Küche gefrühstückt und war zum Fluss gegangen. Er hatte irgendwo am Ufer gehockt und beobachtet, wie die Fische im Wasser standen, was sie fraßen, wie sie auf Fliegen, Nymphen und Mücken gingen. Seinen Ködern hatte er Namen wie Schwarzer Geist, Blauer Tau, Roter Umhang, Perlenpalmer, Steinerbskerl oder Sprock gegeben. Als er noch ein Junge war, saß er oft allein in der Gaststätte und zeichnete Fische, in der Schule hockte er in der hintersten Reihe und malte ganze Hefte mit Fischen und Ködern voll, nie etwas anderes.

Alma trat hinter die Theke und begrüßte mich: «Ach, Leo, schön, dass du da bist, deine Schwestern sitzen schon in der Küche.» Sie trug ein rotes Kleid, darüber eine Schürze. «Zehner erkennt dich nicht», sagte sie. «Bei schlechtem Wetter hockt er den ganzen Tag hier, redet mit sich selbst, erzählt Geschichten, die niemand hören will.» Zehner sprach, als ich an ihm vorbeiging, mit einem Gespenst. Es schien neben ihm zu sitzen. Er prostete ihm zu und erzählte ihm von seiner Mühle, die ihm doch nur noch in seiner Erinnerung gehörte. Sein Sohn Siegmar hatte sie vor Jahren übernommen, sie dann später, soweit ich weiß, aus Not an einen Futtermittelkonzern verkauft. Siegmar war mit mir in einer Klasse gewesen, jetzt arbeitet er bei dem gleichen Futtermittelkonzern als Geschäftsführer. Zehner schimpfte über seinen Sohn, weil er alles verkauft habe, die Dieselmotoren durch moderne elektrische Aggregate ausgetauscht habe, weil nun kein Getreide mehr gemahlen, sondern nur noch Futtermittel geschrotet würde, über seine Schwiegertochter, derentwegen er seine Enkelkinder schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe, und über die Holländerin, die in einem Campingwagen am Fluss gewohnt habe.

Er sagte, dass sie blaue Ohrenschützer getragen habe, als sie unter dem Eis aufgetaucht sei, ihre Augen seien wie von Nadeln zerstochen gewesen. «Wenn se nur ins Wasser gefalln wär’, hätt’n die Augen nich’ so ausgesehen», sagte er. «Am Körper und ihren Klamotten hing’n Neunaugen und all solches Getier.» Dann erzählte er vom Krieg, von Nazis, die in der nahen Ordensburg kaserniert gewesen und dort zur Elite des Volkes ausgebildet worden waren. «Goldfasane, Goldfasane», schrie er. «Goldfasane in ihr’n Paradeuniform’n.» Danach redete er von Strohwang, der im Zementwerk arbeitete und immer nach einem Schatz gesucht hatte, einem Schatz, den die Nazis, kurz bevor sie die Ordensburg verlassen hatten, irgendwo in unserer Gegend vergraben haben sollten.

Alma und ich betraten zusammen die Küche. Zehners Selbstgespräche waren auch hier zu hören. Tante Reese saß mit den Schwestern am Küchentisch und strickte. Es roch nach Fisch, nach dem Inhalt der Gewürzdöschen auf dem Regal über der Anrichte, nach frischen Brötchen, Kaffee und der Zigarette, die Renate, die jüngere Schwester, gerade rauchte.

«Ach, du bist auch schon da», sagte Claudia, die Ältere. Sie seien eben bei Hermann gewesen, seine Tür sei verschlossen, er habe nicht geantwortet, keinen Mucks habe er von sich gegeben. Claudia hat kurze schwarze Haare und auf der Wange ein kleines Muttermal. Sie ist die Einzige von uns, die so ein Muttermal auf der Wange hat, wir anderen Geschwister haben ein großes tropfenförmiges Mal am Knie, das größer wird, verblasst und fast verschwindet, wenn wir die Knie beugen. Drei von uns haben es am rechten Knie, ganz gleich, von wem wir gezeugt wurden. Claudia wohnt noch in der Nähe, in einem Höhendorf einige Kilometer entfernt. Sie ist mit einem Lehrer verheiratet und arbeitet halbtags in der nahen Kurklinik im Sekretariat.

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