Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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Und nun sah sie, herausfordernd und ausgestellt, daß die Lücke, die sie geschaffen hatte, bemerkt und sofort geschlossen worden war. Ihre kleine Teufelei lief ins Leere. Es gab jetzt nicht mehr einen Ring zu wenig, sondern einen zu viel. Und sollte dieser überzählige Ring nun nicht in ein Kästchen mit schönen Andenken kommen, sondern tätig sein und ein wenig Verwirrung stiften — bei wem allein könnte er solche Wirkung wohl tun? Bei Hans nicht. Was aber würde Ina sagen, wenn sie den Ring in die Hände bekäme und über das Wunder nachzudenken begänne, daß ihr Mann seinen Ring zugleich tragen und ablegen konnte?

Ob Hans je erfahren würde, mit welcher Variante seiner Spekulation er richtig lag? Die Post kam spät am Baseler Platz, gegen Mittag erst. Wer wußte, daß Hans um acht Uhr morgens aus dem Haus ging und erst abends zurückkehrte, durfte mit der hohen Wahrscheinlichkeit rechnen, daß Ina den Briefkasten leerte.

Britta hatte sich solche Gedanken jedoch gar nicht gemacht. Nachdem sie gesehen hatte, wie seine Hand ihr mit der unsichtbaren Glühbirne ein Licht aufgehen ließ, wollte sie den Ring vor allem loswerden. In geheimer Erwartung vielleicht mochte sie seine Geste als Bekundung der Unabhängigkeit und der Weigerung, in Rückgabeverhandlungen mit ihr einzutreten, deuten. Der Spaß war zu Ende. Er hätte gar nicht anfangen dürfen.

Sie wollte den Ring von der Brücke in den Fluß werfen. Das war die richtige, die klassische Weise, einen Ring loszuwerden. Ringe mußten im Meer von Fischen verschluckt oder von Flutwellen an ein fernes Ufer getragen werden — dann begann eine neue Geschichte mit ihnen, aber selbst wenn sie tief in den Schlamm sanken und dort schliefen, waren sie am passenden Ort. In Flüssen müssen Schätze schlafen. Draußen war es allerdings so heiß und die Sonne knallte so gnadenlos auf die Steinkästen, daß jeder Schritt überlegt werden wollte. Bei der Brücke angelangt, wäre sie in Schweiß gebadet. Dagegen lockte der dämmrige Treppenvorplatz mit der aus dem dunkelroten Terrazzo aufsteigenden Kühle.

Und da warf sie den Ring kurzerhand in Hans’ und Inas Briefkasten. Mochte nun werden, was wollte. Sie fühlte sich, wo sie das fremde Ding los war, wieder vollkommen im Recht. Aber auch, als sie ihm den Ring abzog, war sie im Recht gewesen. Im Morgengrauen war sie erwacht, beide Männer schliefen, Hans hatte seine Hand auf ihre rechte Brust gelegt, er hielt sie im Schlaf wie einen Apfel. In diesem Bild war der Ring ein blitzender kleiner Schandfleck, den mußte sie sich nicht bieten lassen.

*

Welche Wirkung sie mit diesem Wurf des Rings in den Briefkasten bei Ina hervorrief, hätte sie sich in ihrer kühnsten Phantasie nicht ausmalen können. Wer sich aber erinnert, daß Ina gerade eben noch Anlaß hatte, ihren Augen nicht trauen zu dürfen, mag schon eher ahnen, wie ihr zumute war, als sie zwischen allerlei Briefen den goldenen Ring im Briefkasten fand. Was war geschehen, als sie davon überzeugt war, Souads Waschanlage urplötzlich nicht mehr an der gewohnten Stelle zu erblicken und sie kurz darauf ihre Rückkehr erlebte? Inzwischen fragte sie sich selbst, ob ihr Eindruck nicht die Folge starker Zerstreutheit gewesen sei, einer kleinen Absence, eines Verwirrtheitszustands, der sie die Fenster, aus denen sie geblickt hatte, verwechseln ließ. Ohne es sich einzugestehen, näherte sie sich den Erklärungen, die Hans so behutsam vorgeschlagen hatte. Aber das änderte nichts an der Nachhaltigkeit jenes Eindrucks, der ihr immer noch vor Augen stand. Etwas in ihr war seitdem in der Erwartung, weitere Botschaften entgegenzunehmen, die ihre Sicherheit erschütterten. Sie fühlte, daß sie in den Zweifeln, die sie unversehens befallen hatten, schon sehr bald bestätigt werden würde. Obwohl sie vermutete, daß Hans ihr das Verschwinden und Wiederzurückkehren der ganzen Waschanlage vielleicht aus guten Gründen nicht abnahm, hatte sie sich in dieser Vorstellung richtig verwurzelt. Sie sprach sogar ausführlich zu Frau von Klein darüber, die sie zu beruhigen trachtete, aber auch von Damen ihrer Bekanntschaft hin und wieder Metaphysisch-Parapsychologisches zu hören gewohnt war und dem niemals mehr Bedeutung zumaß, als wenn man ihr gegenüber klagte, man habe schlecht geschlafen.

Schlecht geschlafen hatte Ina ohnehin, nicht in dem Sinn, daß sie kurz schlief, sondern daß der Schlaf ihr keine Erholung schenkte. Sie erwachte nach acht oder neun Stunden so zerschlagen wie nach schwerer Trunkenheit. Der Besuch Siegers ging ihr nicht aus dem Kopf. Die Vergeblichkeit hatte sich ihr eingeprägt, mit der er wieder und wieder die alten Münzen auseinander schob, ob sich nicht doch noch unter einer von ihnen der verlorene Ring verberge. Dinge verschwanden und kehrten wieder; das war das unheimliche Gesetz dieses Hauses. Es zog sich etwas um sie herum zusammen.

Und nun lag da vor ihr der Ring, den Sieger gestern in der Wohnung oben bei ihr gesucht hatte. Denn daß es dieser Ring und kein anderer war, daran bestand nach allem Vorgefallenen nicht der geringste Zweifel. Wie der Ring in den Briefkasten geraten war, brauchte da nicht mehr erforscht zu werden: Es war so geschehen, wie die Dinge hier nun einmal geschahen.

Das Bedeutsamste an dem, was sie jetzt tat, war, daß sie es Hans nicht mitteilte. Von Geheimhaltung mag man hier nicht sprechen, denn es war kein Verbergen damit verbunden, nicht einmal eine erklärte Absicht. Es gab neuerdings Bereiche in ihrem Leben, die mit Hans nichts zu tun hatten, die an ihm vorbeiliefen, so wie einst ein berühmtes altes Wirtshaus plötzlich ohne Gäste blieb, weil weit davon entfernt eine Straße gebaut worden war, die dies Wirtshaus links liegen ließ. Sieger war auf Inas Anruf so schnell da, als habe er darauf gewartet. Wo er wohnte, blieb ihr die ganze Zeit unklar, jedenfalls nicht im» Habsburger Hof«, obwohl sie ihn einmal von fern das Hotel hatte verlassen sehen. Mit Sieger hatte Ina einen Bruder im Geist gefunden. Die Frage, wie denn der Ring in den Briefkasten gekommen sei, stellte sich auch ihm nicht. Sieger begann zu weinen. Er betrachtete den zwischen den weißen Fleischkissen seiner Hand liegenden Ring, beugte sich nicht ohne Mühe vor und küßte ihn. Der Ring war wieder da. Er war noch da, nach allem, was Trennendes geschehen war, auch nachdem er ihn achtlos in fremder Obhut gelassen und damit jedes Recht an ihm aufgegeben hatte.

«Ich hatte ja kein Recht mehr auf diesen Ring. «Dies sagte er mit großem bedeutungsvollem Nachdruck, als wolle er Ina versichern, daß er keinem, der diesen Ring zurückbehalten hätte, daraus einen Vorwurf hätte machen dürfen. Wer den Ring behielt, war im Recht. Wer ihn dann schließlich doch herausrückte, machte Herrn Sieger ein Geschenk und erwies ihm eine Gnade.

«Es ist eine Gnade«, sagte er wörtlich. Seine Tränen waren spurlos getrocknet. Er setzte wieder Fuß vor Fuß, das Gehen bedeutete bei ihm, eine mächtige träge Maschinerie ganz bewußt in Bewegung zu setzen. Die Böden schwangen unter seinem Schritt. Die Treppen mußte er behutsam gehen, denn sein Leibesumfang verdeckte ihm den Blick auf die Stufen. Ina sah ihm in dankbarer Erregung nach. Dies wenigstens, so war ihr Gefühl, hatte sie zu einem guten Abschluß gebracht. Lange verharrte sie still im Wohnzimmer auf dem Sopha. Sie wollte sich, so lange es ging, nicht von ihrem Erlebnis lösen, sich gleichsam im Haus dieses Erlebnisses aufhalten, seine Luft atmen, solange sie nicht verflogen war. Sie wurde traurig, als sie nach Stunden fühlte, wie diese Luft dünner wurde und sich verflüchtigte.

Sie stand auf und ging ratlos durch die Räume. Es war ungemütlich bei ihnen geworden, sie wandte keine Sorgfalt mehr auf ihre Umgebung. Überall lag etwas herum. Stühle und Sessel standen durcheinander, wie man sie beim Aufstehen verschoben hatte. Die Decke auf dem Sopha schleifte halb auf dem Boden. In den Vasen vertrockneten die Sommerrosen, die schon im Blumengeschäft nicht ganz frisch gewesen waren. Sie hatte diese Wohnung eingerichtet und manches dafür zusammengetragen, aber nun begannen die Sachen, ihr Eigenleben zu führen und sich dort aufzuhalten, wo sie sein wollten in ihrem blinden Sinn, dem der Aufstand gegen die Ordnung tief eingewurzelt war. Die Wohnung beugte sich ihr nicht einmal zum Schein. Sie empfand unversehens die Häßlichkeit dieser beginnenden Verwahrlosung wie die Äußerung einer fremden, feindlich gesinnten Macht, die ihre Kraft erst zeigte, nachdem die eigene verbraucht war.

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