Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger
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- Название:Schiffbruch mit Tiger
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- Год:2003
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Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹
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Seine Gegenwehr wurde schwächer. Blut lief ihm aus der Nase. Ein- oder zweimal reckte es den Kopf in die Höhe, als flehe es den Himmel an - der perfekte Ausdruck dieses abscheulichen Augenblicks.
Orangina sah den Ereignissen nicht teilnahmslos zu. Sie richtete sich auf ihrer Bank zu voller Höhe auf. Mit ihren unverhältnismäßig kurzen Beinen und dem massiven Leib sah sie aus wie ein Kühlschrank auf krummen Rädern. Aber wenn sie die Arme in die Höhe reckte, war sie eine imposante Erscheinung. Die Spanne überstieg die Körpergröße - eine Hand baumelte über dem Wasser, die andere reichte bis fast auf die gegenüberliegende Seite des Boots. Sie schürzte die Lippen, bleckte ihre riesigen Zähne und begann zu brüllen. Es war ein tiefes, mächtiges, volltönendes Brüllen, verblüffend für ein Tier, das im Alltag so schweigsam war wie eine Giraffe. Die Hyäne war von diesem Ausbruch nicht minder verblüfft als ich. Sie duckte sich und trat den Rückzug an. Aber nicht für lange. Sie starrte Orangina an, die Haare an Hals und Schultern richteten sich auf, und der Schwanz stand in die Luft. Sie stieg wieder auf das zu Tode verwundete Zebra, und von da antwortete sie, die Schnauze noch blutig vom Fraß, mit einem nicht minder mächtigen, nur höheren Schrei. Ein Meter mochte der Abstand zwischen den beiden Tieren sein, sie standen sich Auge in Auge, die weit aufgerissenen Mäuler genau gegenüber. Beide legten ihre sämtliche Kraft in dies Brüllen, und die Leiber bebten vor Anstrengung. Ich konnte der Hyäne bis tief in den Rachen sehen. Die pazifische Luft, in der noch Augenblicke zuvor nichts anderes zu hören gewesen war als das Murmeln und Flüstern der See, eine natürliche Melodie, die ich angenehm genannt hätte, wären die Umstände glücklicher gewesen, war mit einem Schlag erfüllt von markerschütternden Schreien, dem Tosen eines Schlachtfelds mit dem ohrenbetäubenden Donner der Flinten und Kanonen und den Schlägen der explodierenden Bomben. Die Hyäneschreie füllten die hohen Bereiche des Spektrums, Oranginas brüllender Bass die niederen, und irgendwo dazwischen stieß das Zebra seine hilflosen Schreie aus. Meine Ohren waren voll davon. Nichts weiteres, kein einziger Laut mehr, hätte noch hineingepasst.
Ich zitterte am ganzen Leib und konnte nichts dagegen tun. Ich war überzeugt, dass die Hyäne sich jeden Moment auf Orangina stürzen würde.
Ich hätte nicht geglaubt, dass es noch schlimmer werden könnte, aber da sollte ich mich irren. Das Zebra schnaubte einen Blutschwall über Bord. Sekunden später wurde das Boot von einem schweren Stoß getroffen, gleich darauf von einem zweiten. Bald war das Wasser ringsum aufgewühlt von Haien. Sie suchten nach der Quelle des Blutes, das ihnen Beute in nächster Nähe verhieß. Wie der Blitz schossen die Schwanzflossen aus dem Wasser, tauchten die Köpfe auf. Immer wieder stießen sie an das Boot. Nicht dass wir kentern könnten, fürchtete ich - es schien mir vielmehr, als könne tatsächlich ein Hai sich durch den stählernen Schiffsleib bohren und uns versenken.
Bei jedem Schlag fuhren die Tiere zusammen und blickten sich erschrocken um, aber von ihrer Hauptbeschäftigung, dem gegenseitigen Anbrüllen, ließen sie sich nicht abhalten. Ich war überzeugt, dass dieses akustische Duell nur die Vorstufe zum Kampf war. Doch stattdessen brach es nach ein paar Minuten mit einem Male ab. Orangina wandte unter Schnaufen und Schmatzen der Hyäne den Rücken zu, und diese zog sich hinter den aufgerissenen Leib des Zebras zurück. Die Haie ließen, als sie nichts fanden, wieder vom Boot ab und schwammen nach einer Weile davon. Schließlich war wieder alles still.
Ein widerlicher Geruch hing in der Luft, eine Mischung aus Rost und Exkrementen. Überall war Blut, das zu einer dunkelroten Kruste gerann. Eine einzige Fliege summte umher, doch für mich klang sie wie die Sturmglocke des Wahnsinns. Kein Schiff, nicht das geringste Lebenszeichen, war den Tag über am Horizont erschienen, und nun war dieser Tag fast vorüber. Wenn die Sonne unter dem Horizont versank, dann starben nicht nur der Tag und das arme Zebra, sondern mit ihnen starb auch meine Familie. Mit jenem zweiten Sonnenuntergang verschwand die falsche Hoffnung, und Schmerz und Kummer zogen auf. Sie waren tot; das konnte ich nicht länger leugnen. Was für ein Schlag, wenn das Herz eines Menschen mit so etwas fertig werden muss! Wer einen Bruder verliert, der verliert jemanden, mit dem er gemeinsam alt werden konnte, jemanden, der ihm eine Schwägerin, Nichten und Neffen bescheren sollte, Menschen, die den Baum eines Lebens bevölkern und ihm neue Zweige geben sollten. Den Vater zu verlieren heißt den zu verlieren, der dem Leben die Richtung gibt, denjenigen, zu dem man geht, wenn man in Not ist, der einen trägt und erhält, wie ein Stamm die Äste eines Baumes trägt. Und wenn man die Mutter verliert, das ist, als verlöre man die Sonne am Himmel. Das ist - aber ich will lieber nichts weiter sagen. Ich legte mich auf die Plane und verbrachte die ganze Nacht mit Weinen und Klagen, das Gesicht in den Armen verborgen. Die halbe Nacht über hörte ich, wie die Hyäne fraß.
Kapitel 47
Der Tag brach an, schwül und bewölkt, der Wind warm, der Himmel eine dichte graue Wolkendecke wie schmutzige, zerwühlte Betttücher. Die See war unverändert. Im immer gleichen Rhythmus hob sie das Boot und ließ es wieder in die Tiefe gleiten.
Es war unglaublich, aber das Zebra war immer noch am Leben. Seinem Körper fehlte ein Stück, aus einem Loch wie einem frisch ausgebrochenen Vulkan quollen halb aufgefressene Organe, manche im Licht schimmernd, manche schwarz und geheimnisvoll, und doch pulsierte weiter das Leben in ihm, wenn auch nur noch schwach. Die einzigen Regungen waren ein Zittern im Hinterbein und dann und wann ein Lidschlag. Ich war entsetzt. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ein Geschöpf so sehr leiden und trotzdem weiterleben könnte.
Die Nerven der Hyäne waren gespannt. Sie hatte sich nicht zur Ruhe gelegt, als der Tag begann. Vielleicht hatte sie sich überfressen; der Bauch war gewaltig angeschwollen. Auch Orangina war schlechter Stimmung. Sie fuchtelte mit den Armen und bleckte die Zähne.
Ich blieb wo ich war, zusammengerollt nicht weit vom Bug. Ich war geschwächt in Körper und Seele. Ich fürchtete, ich würde ins Meer fallen, wenn ich wieder auf das Ruder hinauskroch.
Gegen Mittag war das Zebra tot. Die Augen waren glasig, und es reagierte nicht mehr auf die gelegentlichen Angriffe der Hyäne.
Am Nachmittag entlud sich die Gewalt. Die Spannung war auf ein unerträgliches Maß gestiegen. Die Hyäne lachte. Orangina schnatterte und schmatzte laut. Ganz unvermittelt hoben beide die Stimmen, die Laute verschmolzen zu einem. Die Hyäne machte einen Satz über das, was vom Zebra noch übrig war, und stürzte sich auf Orangina.
Ich glaube, ich habe die Wildheit einer Hyäne deutlich genug beschrieben. Für mich stand der Ausgang fest. Ich hatte Oranginas Leben schon aufgegeben, bevor sie auch nur eine Chance hatte, es zu verteidigen. Aber ich hatte sie unterschätzt. Ich hatte ihre Zähigkeit unterschätzt.
Sie versetzte dem Untier einen Hieb auf den Kopf. Ich hielt den Atem an. Mein Herz schmolz dahin vor Liebe und Bewunderung und Furcht. Hatte ich gesagt, dass sie ein ehemaliges Schoßtier war, brutal von ihren indonesischen Herren ausgesetzt? Die alte Geschichte vom lästig gewordenen Liebling. Sie geht etwa so: Ein Tier wird als Spielzeug gekauft, wenn es klein und knuddelig ist. Seine Besitzer sind begeistert. Dann wird es größer und gefräßiger. Es will einfach nicht stubenrein werden. Seine Kräfte wachsen, es wird widerborstig. Eines Tages holt das Dienstmädchen die Decke aus dem Körbchen, weil es sie waschen will, oder der Sohn schnappt dem Tier zum Spaß ein Stück Essen weg - wegen solcher Dinge, anscheinend Kleinigkeiten, zeigt das Tier die Zähne, und die Familie bekommt einen Schreck. Schon am nächsten Tag findet das Tier sich hinten im Jeep der Familie wieder und holpert begleitet von seinen menschlichen Brüdern und Schwestern davon. Sie fahren in den Dschungel. Allen im Wagen kommt er fremd und feindselig vor. Man findet eine Lichtung. Ein paar kurze Blicke in die Runde. Mit einem Mal heult der Motor des Jeeps auf, die Räder spritzen Schlamm, und das Schoßtier sieht alle, die es kannte und liebte, am Rückfenster des Jeeps. Sie starren hinaus, während der Wagen davonschießt. Sie haben das Tier ausgesetzt. Das Tier begreift nicht, wie ihm geschieht. Es kennt sich im Dschungel genauso wenig aus wie seine menschlichen Brüder. Es sitzt da, wartet, dass sie zurückkommen, ringt die Panik nieder, die in ihm aufsteigt. Aber sie kommen nicht zurück. Es wird Abend. Nicht lange, und das Tier verliert allen Lebensmut. Binnen weniger Tage ist es verhungert oder vor Kälte gestorben. Oder Hunde zerfleischen es.
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