Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger
Здесь есть возможность читать онлайн «Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2003, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Schiffbruch mit Tiger
- Автор:
- Жанр:
- Год:2003
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Schiffbruch mit Tiger: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schiffbruch mit Tiger»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹
Schiffbruch mit Tiger — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schiffbruch mit Tiger», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
So wäre es Oranginabeinahe gegangen. Stattdessen landete sie in Pondicherry im Zoo. Sie blieb ein sanftes und friedfertiges Tier, ihr Leben lang. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich, wie ihre endlos langen Arme mich umfassten, wie ihre Finger, jeder davon so lang wie meine ganze Hand, in meinem Haar nach Läusen suchten. Sie war ein junges Weibchen, das erste Versuche mit seinen Mutterinstinkten machte. Als sie größer und wilder wurde, beobachtete ich sie von ferne. Ich hätte gedacht, ich kenne sie so gut, dass ich jeden ihrer Schritte voraussagen kann. Ich war mir sicher, dass ich nicht nur ihre Gewohnheiten, sondern auch ihre Grenzen kannte. Doch die Wildheit, die sie nun an den Tag legte, der verzweifelte Mut, bewiesen mir das Gegenteil. Mein Leben lang hatte ich nur einen Teil von ihr gekannt.
Sie versetzte dem Untier einen Hieb auf den Kopf. Und zwar einen gewaltigen Hieb. Der Kopf der Hyäne knallte auf die Bank, und das mit einer Wucht, dass sie nicht nur beide Vorderbeine von sich streckte, sondern dazu gab es einen Schlag, dass ich erwartet hätte, dass entweder das Holz oder die Kinnlade oder beides zu Bruch gingen. Aber schon im nächsten Augenblick war sie wieder auf den Beinen, und jede Faser ihres Fells stand zu Berge wie die Haare auf meinem Kopf; ganz so energisch wie zuvor war ihr Angriff jedoch nicht mehr. Sie wich zurück. Ich jubilierte. Ich war begeistert von Oranginas heldenhaftem Kampf.
Aber das dauerte nicht lange.
Ein ausgewachsenes Orang-Utan-Weibchen hat keine Chance gegen eine erwachsene männliche Tüpfelhyäne. Das ist eine schiere empirische Tatsache. Die Zoologen können es zu den Akten nehmen. Wäre Orangina ein Männchen gewesen, hätte sie so viel Gewicht auf die Waage gebracht, wie sie Gewicht in meiner persönlichen Wertung hatte, dann wären die Aussichten vielleicht anders gewesen. Aber selbst dick und schwer, wie sie vom bequemen Leben im Zoo war, wog sie höchstens ihre 110 Pfund. Die Frauen sind bei den Orang-Utans halb so groß wie die Männer. Aber es kommt auf mehr als nur Masse und Körperkraft an. Orangina war ja nicht wehrlos. Was den Kampf entschied, das waren die Einstellung und das Wissen. Was weiß denn jemand, der von Früchten lebt, schon vom Töten? Woher sollte er gelernt haben, wo man zubeißen muss, wie fest, wie lange? Ein Orang-Utan mag größer als eine Hyäne sein, er mag längere Arme haben und kräftigere Zähne, aber er weiß nicht, was er mit diesen Waffen anfangen soll, und deswegen helfen sie ihm auch nichts. Die Hyäne hat nichts als ihr Gebiss, aber trotzdem ist sie dem Affen überlegen, weil sie genau weiß, was sie will und wie sie es erreichen kann.
Die Hyäne griff von neuem an. Sie sprang auf die Bank und packte Orangina am Handgelenk, bevor sie zuschlagen konnte. Orangina versetzte dem Hyänenkopf mit dem anderen Arm einen Haken, aber der Schlag ließ das Untier nur umso mörderischer fauchen. Sie wollte zubeißen, aber die Hyäne war schneller. So traurig das war, Oranginas Verteidigung fehlte die Präzision, die Kohärenz. Sie konnte aus ihrer Furcht kein Kapital schlagen, sie behinderte sie nur. Die Hyäne ließ das Handgelenk los und stürzte sich genau auf ihren Hals.
Starr vor Schmerz und Entsetzen sah ich zu, wie Orangina hilflos auf die Hyäne einhieb und ihr das Fell ausriss, als sie ihr schon die Kehle zudrückte. Bis zum letzten Augenblick erinnerte Orangina mich an uns Menschen: aus ihrem Blick sprach ein so menschlicher Schrecken, genau wie aus ihrem letzten Jammern. Sie versuchte, auf die Plane zu klettern. Die Hyäne schüttelte sie heftig. Sie verlor den Halt auf der Bank und stürzte auf den Boden des Boots, und die Hyäne mit ihr. Ich hörte Laute von unten, aber ich sah nichts mehr.
Ich war als Nächster an der Reihe. Da hatte ich keinen Zweifel. Schwankend erhob ich mich. Vor Tränen in den Augen konnte ich kaum etwas sehen. Ich weinte nicht mehr um meine Familie, ich beklagte auch nicht meinen eigenen bevorstehenden Tod. Für beides war ich viel zu benommen. Ich weinte, weil ich so entsetzlich erschöpft war und nichts anderes als Ruhe mehr wollte.
Ich balancierte auf der Plane. Am Vorderende war sie straff gespannt, doch zur Mitte hin hing sie durch, und es waren drei mühsame, schwankende Schritte. Ich musste über das Netz und das zusammengerollte Ende der Plane steigen. Und all diese Anstrengung in einem Rettungsboot, das unablässig rollte. Bei meiner Verfassung kam es mir wie ein langer Treck vor. Schließlich kam ich auf der mittleren Querbank zu stehen, und der feste Untergrund machte mir Mut, fast als sei ich an Land gekommen. Mit breiten Beinen stand ich da und genoss das Gefühl. Mir schwindelte, doch da ich mich zum größten Augenblick meines Lebens aufschwang, steigerte dieser Schwindel die panisch-heroische Stimmung nur noch. Ich hob meine Hände zur Brust-die einzigen Waffen, die ich gegen die Hyäne hatte. Sie sah zu mir auf. Ihr Maul war rot. Orangina lag neben ihr, halb auf dem toten Zebra. Die Arme waren weit ausgestreckt, die kurzen Beine verschränkt und ein wenig zur Seite gewendet. Es war das Bild von Christus am Kreuz. Nur dass der Kopf fehlte. Die Hyäne hatte ihn abgebissen. Aus der Halswunde rann noch das Blut. Es war ein entsetzlicher Anblick, einer, der mir den letzten Lebensmut nahm. Ich würde mich mit bloßen Händen auf die Hyäne stürzen, und um meine Kräfte für diesen letzten Kampf zu sammeln, senkte ich noch einmal den Blick.
Zwischen meinen Füßen, unter der Bank, sah ich den Kopf von Richard Parker. Er war gigantisch. Meinem verwirrten Sinn schien er groß wie der Planet Jupiter. Seine Pranken waren wie Bände der Encyclopaedia Britannica.
Ich wankte zurück zum Bug und sank auf die Plane.
Die Nacht verbrachte ich im Delirium. Immer wieder schreckte ich auf und dachte, ich hätte geschlafen und von einem Tiger geträumt.
Kapitel 48
Seinen Namen verdankte Richard Parker einem Versehen. Im Khulna-Distrikt von Bangladesch, am Rande der bengalischen Sümpfe, trieb ein Panther sein Unwesen. Vor kurzem hatte er ein kleines Mädchen fortgeschleppt. Nichts war von ihr zurückgeblieben außer einem winzigen, mit Henna tätowierten Händchen und ein paar Plastikarmreifen. Sie war das siebte Opfer binnen zwei Monaten. Und der Menschenfresser wurde dreister. Das vorige Opfer war ein Mann gewesen, den er am helllichten Tage auf seinem Feld angegriffen hatte. Die Bestie schleppte ihn in den Wald und fraß einen Gutteil seines Kopfes, das Fleisch des rechten Beins und sämtliche Eingeweide. Die Leiche fand man in einer Astgabel hängen. In der Nacht hielten die Dorfbewohner Wache, in der Hoffnung, dass sie den Panther überraschen und erlegen konnten, aber er ließ sich nicht blicken. Die Behörden ließen einen Großwildjäger kommen. Er richtete sich einen verdeckten Schießstand ein, in einem Baum an einer Stelle des Flusses, wo der Panther schon zweimal zugeschlagen hatte. Eine Ziege wurde an einem Pfosten am Flussufer festgebunden. Der Jäger wartete Nacht um Nacht. Er war sicher, dass der Panther alt und verbraucht war, ein Männchen mit schlechten Zähnen, zu schwach, um etwas Wehrhafteres als einen Menschen zu reißen. Aber was dann schließlich in die Lichtung trat, war ein junger Tiger. Ein Weibchen mit einem einzelnen Jungen. Die Ziege meckerte. Doch das Junge, das etwa ein Vierteljahr alt sein mochte, achtete gar nicht darauf. Es stürmte ans Wasser und trank gierig. Die Mutter tat es nicht anders. Durst ist stets stärker als Hunger. Erst als die Tigerin ihren Durst gestillt hatte, wandte sie sich der Ziege zu. Der Jäger hatte zwei Flinten parat, eine mit Kugeln, die andere mit Betäubungsgeschossen. Dieser Tiger war nicht der Menschenfresser, aber so nahe an menschlichen Behausungen war er trotzdem eine Bedrohung, gerade mit einem Jungen. Er nahm das Betäubungsgewehr. Er schoss, gerade als die Tigerin zubeißen wollte. Sie bäumte sich auf, fauchte und ergriff die Flucht. Aber so ein Geschoss lässt ein Tier nicht allmählich schläfrig werden, so wie uns eine gute Tasse Tee; es ist eher wie eine Flasche Schnaps, die man mit einem Zug austrinkt. Wenn das Tier Widerstand leistet, wirkt es sogar noch schneller. Der Jäger rief per Funk seine Helfer herbei. Sie fanden die Tigermutter keine hundert Meter vom Fluss. Sie war noch bei Bewusstsein. Die Hinterbeine waren eingeknickt, auf den Vorderbeinen schwankte sie schon. Als die Männer sich näherten, wollte sie fliehen, kam aber nicht mehr auf die Beine. Sie versuchte es mit Angriff, hob die Pranke, mit der sie zuschlagen wollte. Doch der Hieb brachte sie nur zu Fall, und der Zoo in Pondicherry hatte zwei neue Tiger. Das Junge hatte sich im Gebüsch versteckt, wimmernd vor Furcht. Der Jäger, ein Mann namens Richard Parker, packte es mit bloßen Händen, und im Gedenken an den Durst, mit dem es an den Fluss gestürmt war, taufte er es Durstig. Die Tiere wurden vom Bahnhof Howrah verschickt, und die Intelligenz des dortigen Bahnbeamten hielt offenbar nicht ganz mit seinem Diensteifer Schritt. Auf den Papieren, die wir in mehrfacher Ausfertigung mit dem Tigerjungen bekamen, stand deutlich zu lesen, dass es Richard Parker heiße, als Nachname des Absenders wurde Durstig genannt, als Vorname Keiner. Vater hatte sich prächtig amüsiert, und Richard Parker hatte seinen Namen behalten.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Schiffbruch mit Tiger»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schiffbruch mit Tiger» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Schiffbruch mit Tiger» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.