Jonathan Franzen - Die Korrekturen

Здесь есть возможность читать онлайн «Jonathan Franzen - Die Korrekturen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2002, Издательство: Rowohlt Verlag, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Korrekturen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Korrekturen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

Die Korrekturen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Korrekturen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

«Er hat einen elektrischen Stuhl gebaut», sagte Chipper. «Für sein Gefängnis. Ich hab ihm dabei geholfen.»

«Ah, ja? Soso.»

«Mom hat solche riesigen Kisten mit Eisstielen gekauft»,

sagte Gary.

«Das haben wir dem Rudel zu verdanken», sagte Enid. «Das Rudel bekommt Rabatt.»

Alfred hielt nicht viel vom Rudel. Ein Haufen Väter, die sich immer schön Zeit ließen. Die Aktivitäten, die das Rudel sponserte, waren harmlos: Wettbewerbe, in denen Flugzeuge aus Balsaholz gebastelt wurden, Autos aus Kiefernholz oder Züge aus Papier, mit Güterwaggons aus alten Büchern.

(Schopenhauer: Um allezeit einen sichern Kompass zur Orientierung im Leben bei der Hand zu haben, und um dasselbe, ohne je irre zu werden, stets im richtigen Lichte zu erblicken, ist nichts tauglicher, als dass man sich angewöhne, diese Welt zu betrachten als einen Ort der Buße, also gleichsam als eine Strafanstalt.)

«Gary, was bist du noch mal?», fragte Chipper, für den Gary ein Muster an Schneid war. «Bist du ein Wolf?»

«Noch eine gute Tat, und ich bin ein Bär.»

«Aber was bist du jetzt, ein Wolf?»

«Ein Wolf, aber eigentlich schon ein Bär. Ich muss nur noch Umweltschmutz machen.»

«Umweltschutz», korrigierte ihn Enid. «Ich brauche nur noch Umweltschutz zu machen.»

«Nicht Umweltschmutz?»

«Steve Driblett hat eine Gijotine gebaut, aber die hat nicht funktioniert», sagte Chipper.

«Driblett ist ein Wolf.»

«Brent Person hat ein Flugzeug gebaut, aber das ist zusammengekracht.»

«Person ist ein Bär.»

«Sag gebrochen, Liebling, nicht gekracht.»

«Gary, was ist der größte Feuerwerkskörper, den es gibt?», fragte Chipper.

«Kanonenschlag. Dann Blitzbomben.»

«Wäre es nicht toll, einen Kanonenschlag zu kaufen und damit dein Gefängnis in die Luft zu jagen?»

«Junge», sagte Alfred, «ich habe dich noch keinen Bissen essen sehen.»

Chipper wurde zeremonienmeisterlich weitschweifig; für den Moment war das Essen gar nicht real. «Oder sieben Kanonenschläge» sagte er, «die könnte man dann alle gleichzeitig losgehen lassen, oder einen nach dem anderen, wäre das nicht toll?»

«Ich würde in jede Ecke eine Sprengladung tun und ganz viel Zündschnur nehmen», sagte Gary. «Dann würde ich die Zündschnüre verbinden und alles gleichzeitig explodieren lassen. Dad, das wäre doch das Beste, oder? Die Sprengladung teilen und mehr Zündschnur nehmen.»

«Siebentausendhundert Millionen Kanonenschläge», rief Chipper. Er machte Explosionsgeräusche, um die Megatonnensprengkraft anzudeuten, die ihm vorschwebte.

«Chipper», sagte Enid, elegant ablenkend, «erzähl Dad doch mal, was wir nächste Woche alle zusammen vorhaben.»

«Die Pfadfinder gehen nächste Woche ins Verkehrsmuseum, und ich darf mit», trug Chipper vor.

«Ach, Enid.» Alfred machte ein säuerliches Gesicht. «Warum nimmst du sie denn da mit hin?»

«Bea sagt, für Kinder ist das sehr interessant und spannend.»

Alfred schüttelte ungehalten den Kopf. «Was weiß Bea Meisner schon über Verkehr?»

«Für einen Pfadfinderausflug ist es genau das Richtige», sagte Enid. «Es gibt dort eine echte Dampflok, in die sich die Jungen setzen können.»

«Was sie da haben», sagte Alfred, «ist eine dreißig Jahre alte Mohawk von der New York Central Station. Das ist kein Liebhaberstück. Nicht einmal eine Rarität. Das ist reiner Schrott.

Wenn die Jungen sehen wollen, was eine richtige Eisenbahn ist — »

«Man könnte am elektrischen Stuhl eine Batterie und zwei Elektroden anbringen», sagte Gary.

«Oder einen Kanonenschlag!»

«Nein, Chipper, man lässt Strom fließen, und der Strom tötet den Gefangenen.»

«Was ist Strom?»

Strom floss, wenn man Elektroden aus Zink und Kupfer in eine Zitrone steckte und sie miteinander verband.

In was für einer säuerlichen Welt Alfred lebte. Wenn sein Blick zufällig in einen Spiegel fiel, stellte er erschrocken fest, wie jung er noch aussah. Der verkniffene Mund hämorrhoidengeplagter Lehrer, die permanent missmutig geschürzten Lippen arthritischer Männer: Manchmal schmeckte er diese Züge, obwohl er körperlich in Bestform war, in seinem eigenen Mund, schmeckte das Saurerwerden des Lebens.

Deshalb mochte er üppige Nachtische. Pekannusstorte. Apfelstreusel. Ein wenig Süße in der Welt.

«Sie haben da zwei Lokomotiven und einen echten Dienstwaggon!», sagte Enid.

Alfred hatte den Eindruck, dass das Echte und das Wahre zu einer Minderheit gehörten, die bald ausgelöscht wäre. Es ärgerte ihn schwarz, dass Romantiker wie Enid nicht zwischen echt und unecht unterscheiden konnten: zwischen einem minderwertigen, dürftig bestückten kommerziellen «Museum» und einer echten, redlichen Eisenbahn «Man muss mindestens ein Fisch sein.»

«Die Jungen freuen sich schon alle darauf.»

«Ich könnte ein Fisch sein.»

Die Mohawk, der Stolz des neuen Museums, war offensichtlich ein romantisches Symbol. Heutzutage schien man es der Eisenbahn zu verübeln, dass sie die romantische Dampfkraft zugunsten von Diesel aufgegeben hatte. Die Leute hatten keinen blassen Dunst davon, was es hieß, eine Eisenbahn zu betreiben. Eine Diesellok war vielseitig einsetzbar, effizient und pflegeleicht. Die Leute dachten, die Eisenbahn sei dazu da, ihnen einen romantischen Gefallen zu tun, aber wenn dann die Bahn nicht schnell genug fuhr, bekamen sie sofort Bauchschmerzen. Genau so waren die meisten Leute — dumm.

(Schopenhauer: "Zu den Übeln einer Strafanstalt gehört denn auch die Gesellschaft, welche man daselbst antrifft.)

Zugleich fand Alfred es unerträglich, zu sehen, wie die gute alte Dampflok in Vergessenheit geriet. Sie war ein wunderschönes Stahlross, und indem das Verkehrsmuseum die Mohawk ausstellte, erlaubte es den leichtlebigen Müßiggängern aus den Vororten von St. Jude, auf ihrem Grab zu tanzen. Stadtmenschen hatten kein Recht, das alte Stahlross so zu vereinnahmen. Sie standen nicht auf vertrautem Fuß mit ihm wie Alfred. Sie hatten sich nicht wie er dort oben im nordwestlichen Winkel von Kansas, wo es die einzige Verbindung zur Außenwelt war, in dieses Stahlross verliebt. Er verachtete das Museum und seine Besucher für all ihre Ignoranz.

«Es gibt dort auch eine Modelleisenbahn, die einen ganzen Raum einnimmt!», sagte Enid unerbittlich. Und die gottverdammten Modellbahner, ja, all die verdammten Freizeitbastler. Enid wusste ganz genau, was er von diesen Dilettanten und ihren unnützen, unglaubwürdigen Modellanlagen hielt.

«Einen ganzen Raum?», fragte Gary skeptisch. «Wie groß?»

«Wäre es nicht toll, wenn man ein paar Kanonenschläge auf eine, ähm, eine, ähm, eine Modellbahnbrücke legen würde? Kraa-WUMMHM! Ziong! Ziong!»

«Chipper, iss jetzt, was auf deinem Teller ist. Sofort», sagte Alfred.

«Groß groß groß», sagte Enid. «Das Modell ist viel viel viel viel größer als das, das euer Vater euch gekauft hat.»

«Sofort», sagte Alfred. «Hörst du mich? Sofort.»

Zwei Seiten des quadratischen Tisches waren guter Dinge, die beiden anderen nicht. Gary erzählte eine belanglose, nette Geschichte über einen Jungen in seiner Klasse, der drei Kaninchen hatte, während Chipper und Alfred, Zwillingsstudien in Sachen Trübsal, die Blicke auf ihre Teller richteten. Enid marschierte in die Küche, um mehr Kohlrüben zu holen.

«Ich weiß ja, wen ich nicht zu fragen brauche, ob er noch einen Nachschlag will», sagte sie, als sie zurückkehrte.

Alfred warf ihr einen warnenden Blick zu. Sie hatten sich zum Wohle der Kinder geeinigt, nie etwas von Alfreds Abneigung gegen Gemüse und gewisse Fleischsorten verlauten zu lassen.

«Ich nehm noch was», sagte Gary.

Chipper hatte einen Kloß im Hals, eine derart festsitzende Verzweiflung, dass er sowieso nicht viel hinuntergebracht hätte. Aber als er seinen Bruder frohgemut einen zweiten Teller des Rachemahls verspeisen sah, wurde er wütend und begriff einen Augenblick lang, dass er sein ganzes Essen in null Komma nichts verdrückt haben könnte, seiner Pflichten entbunden wäre und seine Freiheit wieder hätte, und so nahm er tatsächlich seine Gabel in die Hand und machte sich an den runzligen Haufen Kohlrüben heran, verwickelte ein kleines bisschen davon in die Gabelzacken und führte es zum Mund. Doch die Kohlrüben rochen kariös und waren schon kalt — sie hatten die Beschaffenheit und Temperatur nassen Hundedrecks an einem kühlen Morgen — , und in einem Würgereflex, der ihm das Rückgrat krümmte, krampften sich seine Eingeweide zusammen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Korrekturen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Korrekturen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Jonathan Franzen - Purity
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Weiter weg
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Strong Motion  - A Novel
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - How to Be Alone  - Essays
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Farther Away  - Essays
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Discomfort Zone
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - How to be Alone
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Farther Away
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Twenty-Seventh City
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Kraus Project
Jonathan Franzen
Отзывы о книге «Die Korrekturen»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Korrekturen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x