Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Auf der Grundlage dieses strategischen Vorteils waren Caroline eine Reihe brillanter taktischer Züge geglückt. Als Gary seinen Schlachtplan für das erste Wochenende entwickelte, das ganz im Zeichen der kriegerischen Auseinandersetzung stand, nahm er an, dass Caroline, wie am vorausgegangenen Wochenende, ihre Wagenburg formieren würde, indem sie teenagerhaft mit Aaron und Caleb herumalberte und die beiden anstachelte, sich über den «doofen alten Dad» lustig zu machen. Daraufhin lockte er sie am Donnerstagabend in einen Hinterhalt. Er schlug aus heiterem Himmel vor, am Sonntag mit Aaron und Caleb eine Mountainbiketour in den Poconos zu unternehmen; sie würden schon in der Morgendämmerung aufbrechen, damit sie einen langen Tag unter Männern hätten, an dem Caroline ohnehin nicht teilnehmen könne, weil ihr ja der Rücken wehtue.

Caroline konterte, indem sie seinen Vorschlag begeistert unterstützte. Sie drängte Caleb und Aaron, mitzufahren und die Zeit mit ihrem Vater zu genießen. Diese Formulierung betonte sie so eigenartig, dass Aaron und Caleb, wie auf Kommando, losplatzten: «Eine Mountainbiketour, ja, Dad, toll!» Und mit einem Schlag begriff Gary, was hier vor sich ging. Er begriff, warum Aaron am Montagabend zu ihm gekommen war und sich dafür entschuldigt hatte, ihn als «furchtbar» bezeichnet zu haben, und warum Caleb ihn am Dienstag zum ersten Mal seit Monaten gefragt hatte, ob er mit ihm Fußball spiele, und warum Jonah ihm am Mittwoch, unaufgefordert, auf einem Tablett mit Korkrand einen zweiten Martini gebracht hatte, von Caroline eingeschenkt. Er durchschaute, warum seine Kinder auf einmal so nett und fürsorglich waren: weil Caroline ihnen erzählt hatte, ihr Vater ringe mit einer klinischen Depression. Was für ein brillanter Schachzug! Und dass es einer war, daran zweifelte er keine Sekunde — Carolines «Sorge» war reiner Schwindel, eine Kriegslist, ein Manöver, um Weihnachten nicht in St. Jude verbringen zu müssen — , denn noch immer war in ihren Augen keine Wärme oder Zärtlichkeit, nicht der kleinste Funke.

«Hast du den Jungen gesagt, ich hätte eine Depression?», fragte Gary sie in der Dunkelheit, vom äußersten Rand ihres Tausend-Quadratmeter-Bettes aus. «Caroline? Hast du ihnen irgendeinen Mist über meinen Geisteszustand erzählt? Ist deshalb alle Welt auf einmal so nett zu mir?»

«Gary», sagte sie. «Sie sind nett, weil sie möchten, dass du mit ihnen in den Poconos Mountainbike fährst.»

«Irgendwas ist mir daran nicht geheuer.»

«Weißt du, du wirst allmählich richtig paranoid.»

«Scheiße, Scheiße, Scheiße!»

«Das ist beängstigend, Gary.»

«Du treibst irgendwelche Spielchen mit meinem Kopf! Das ist der gemeinste Trick, den es gibt. Der allerfieseste überhaupt.»

«Bitte, hör dir doch mal selber zu.»

«Beantworte meine Frage», sagte er. «Hast du ihnen erzählt, ich sei ‹depressiv›? Ich hätte ‹Probleme›?»

«Na ja — stimmt das denn nicht?»

«Antworte auf meine Frage!»

Sie antwortete nicht auf seine Frage. Sie sagte gar nichts mehr, obwohl er die Frage eine halbe Stunde lang ständig wiederholte, jeweils nach einer Pause von ein, zwei Minuten, damit sie antworten konnte. Aber sie antwortete nicht.

Am Morgen der Fahrradtour fühlte er sich vor lauter Schlafmangel derart zerschlagen, dass er nur noch den Ehrgeiz hatte, körperlich zu funktionieren. Er lud drei Fahrräder auf Carolines riesigen, sicheren Ford Stomper und fuhr zwei Stunden, lud die Fahrräder wieder ab und trat auf holperigen Wegen Kilometer für Kilometer in die Pedale. Die Jungen rasten mit großem Abstand vor ihm her. Immer wenn er sie eingeholt hatte, waren sie schon wieder ausgeruht genug, um weiterzufahren. Sie sagten von sich aus nichts, hatten aber freundlich-erwartungsvolle Mienen aufgesetzt, so als hielten sie es für möglich, dass Gary ein Geständnis abzulegen hätte. Sein Zustand war, gewissermaßen, neurochemisch prekär; er hatte nichts zu sagen außer: «Kommt, essen wir unsere Sandwiches», und: «Noch eine Steigung, dann kehren wir um.» Bei Einbruch der Abenddämmerung wuchtete er die Fahrräder auf den Stomper, fuhr zwei Stunden und lud sie zu Hause, fast überwältigt vor ANHEDONIE, wieder ab.

Caroline kam aus dem Haus und erzählte den älteren Jungen, was für einen Heidenspaß sie und Jonah gehabt hätten. Sie habe sich jetzt auch zu den Narnia-Büchern bekehren lassen. Also plapperten sie und Jonah den ganzen Abend über «Aslan», «Feen-Eden» und «Riepischiep» und den Narnia-Chatroom für Kinder, den sie im Internet aufgetan hätten, und die C.-S.- Lewis-Website, auf der man tolle Spiele spielen und haufenweise tolle narnische Produkte bestellen könne.

«Es gibt eine Prinz Kaspian-CD-ROM», erzählte Jonah Gary, «mit einem Spiel, auf das ich mich schon unheimlich freue.»

«Scheint ein wirklich sehr interessantes und gut durchdachtes Computerspiel zu sein», sagte Caroline. «Ich habe Jonah gezeigt, wie man es bestellt.»

«Da ist so ein Wandschrank», sagte Jonah. «Und wenn man den anklickt, öffnet er sich, und man kommt nach Narnia. Und da sind dann lauter tolle Sachen.»

Grenzenlos war Garys Erleichterung am nächsten Morgen, als er, torkelnd und schlingernd wie eine sturmversehrte Yacht, in den sicheren Hafen seiner Arbeitswoche einlief. Er hatte keine andere Wahl, als sich, so gut es ging, zusammenzureißen, den Kurs zu halten, nicht depressiv zu sein. Trotz schwerer Verluste blieb er siegesgewiss. Seit seinem allerersten Streit mit Caroline vor zwanzig Jahren, als er allein in seiner Wohnung gesessen, ein Elf-Innings-Baseballspiel der Phillies gesehen und das Telefon erst alle zehn, dann alle fünf, dann alle zwei Minuten hatte läuten hören, wusste er, dass Caroline auf dem Grunde ihres Hasenherzens verzweifelt unsicher war. Wenn er ihr seine Liebe vorenthielt, kam sie, früher oder später, zu ihm zurück, klopfte mit ihrer kleinen Faust gegen seine Brust und ließ ihm seinen Willen.

Jetzt allerdings machte Caroline nicht den Eindruck, als würde sie klein beigeben. Spät in der Nacht, wenn Gary zu aufgewühlt und wütend war, um die Augen zu schließen, geschweige denn zu schlafen, lehnte sie es höflich, aber bestimmt ab, mit ihm zu streiten. Besonders hartnäckig weigerte sie sich, wenn es um Weihnachten ging; Gary über dieses Thema reden zu hören sei, sagte sie, als sähe man einem Alkoholiker beim Trinken zu.

«Was willst du von mir?», fragte Gary. «Was soll ich denn tun?»

«Ich möchte, dass du die Verantwortung für deine seelische Gesundheit übernimmst.»

«Herrgott, Caroline. Falsche Antwort, falsch, falsch, falsch.»

Unterdessen hatte Discordia, die Göttin des ehelichen Zwistes, gemeinsame Sache mit den Fluggesellschaften gemacht. Im Inquirer erschien eine ganzseitige Werbung für Sonderangebote der Midland Airline, darunter der Kampfpreis eines Fluges von Philadelphia nach St. Jude und zurück für $ 198. Nur fünf Termine Ende Dezember waren geschwärzt; wenn sie Weihnachten bloß einen Tag länger in St. Jude blieben als geplant, würde Gary für Hin- und Rückflug der gesamten Familie (ohne Umsteigen!) weniger als eintausend Dollar hinblättern müssen. Er bat sein Reisebüro, ihm fünf Tickets zu reservieren, und erneuerte die Option täglich. Am Freitagmorgen schließlich, kurz vor Ablauf der Frist, verkündete er Caroline, dass er jetzt Tickets kaufen werde. Getreu ihrer strikten Weihnachten-ist-tabu-Politik wandte sie sich Aaron zu und fragte ihn, ob er schon für die Spanisch-Arbeit gelernt habe. In Stellungskriegslaune rief Gary aus seinem Büro bei der CenTrust im Reisebüro an und gab grünes Licht für den Kauf der Flugscheine. Dann rief er seinen Arzt an und bat ihn um ein Schlafmittel, ein Rezept auf die Schnelle, irgendetwas geringfügig Stärkeres als das ganze nicht verschreibungspflichtige Zeug. Dr. Pierce erwiderte, ein Schlafmittel scheine ihm keine besonders gute Idee zu sein. Caroline habe erwähnt, dass Gary möglicherweise depressiv sei, und dagegen helfe ein Schlafmittel nun ganz gewiss nicht. Vielleicht wolle Gary stattdessen einmal in seine Sprechstunde kommen und darüber reden, wie es ihm gehe?

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