Jonathan Franzen - Weiter weg

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Ironischerweise geht mit dieser Fülle einher, dass ich, je besser ich die Bedeutung jedes einzelnen Satzes verstehe, umso weniger imstande bin zu formulieren, auf welche umfassende Bedeutung all die einzelnen Bedeutungen abzielen. Letztlich erzeugt das Übermaß an Bedeutung eine Art Horror. Dieses Übermaß ist, wie Melville in dem Kapitel «Das Weiß des Wals» in Moby-Dick ausführt, eng verwandt mit dem Fehlen jedweder, vom Wirbeln unzähliger kleiner Bedeutungen ausgelöschter Bedeutung. Nicht zufällig ist das auch ein Leitsymptom gewisser Geisteskrankheiten. Maniker, Schizophrene und Depressive sind oft überzeugt, dass absolut alles in ihrem Leben mit Bedeutung aufgeladen ist — und zwar derart, dass das Aufspüren, Entziffern und Organisieren dieser Bedeutungen zu einer überwältigenden Aufgabe wird, die das eigentliche Leben unmöglich macht. Im Fall von Otto und insbesondere Sophie (die von zwei Ärzten gedrängt wird, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben) ist der Leser nicht der Einzige, der überwältigt ist. Die Bentwoods sind hochgebildete, durch und durch moderne Menschen. Es ist ihr Fluch, dass sie allzu gut gerüstet sind, sich selbst als literarische Texte voller sich überlappender Bedeutungen wahrzunehmen. Im Verlauf eines einzigen Winterwochenendes werden sie davon, dass die beiläufigsten Bemerkungen und winzigsten Vorfälle ihnen wie «Omen» erscheinen, erst bedrückt und schließlich überwältigt. Die enorme Spannung, die das Buch entwickelt, beruht weder lediglich auf Sophies Angst noch auf der Tatsache, dass Paula Fox Schritt für Schritt jeden Fluchtweg verbaut, oder der Gleichsetzung einer Ehekrise mit der Krise in einer beruflichen Partnerschaft und der Krise des urbanen amerikanischen Lebens. Noch mehr beruht sie, glaube ich, auf der sich langsam auftürmenden und dann niederdonnernden Woge von literarischer Bedeutung. Sophie wählt bewusst und ausdrücklich die Tollwut als Metapher für ihre emotionalen und politischen Nöte, während Otto in seinem letzten Satz, als er schließlich zusammenbricht und seine Verzweiflung hinausschreit, nicht umhinkann, sich (in postmoderner Weise) auf das Gespräch über Thoreau, das Sophie und er vorher geführt haben, zu beziehen und damit all die anderen Themen und Gespräche erneut anklingen zu lassen, die an diesem Wochenende aufgekommen sind, insbesondere Charlies Sticheleien zum Thema «Verzweiflung»: Wie viel schlimmer, als einfach verzweifelt zu sein, ist es für ihn, verzweifelt zu sein und dabei nicht nur zu wissen, welche überaus wichtigen Fragen im Hinblick auf Recht und Ordnung, auf Privilegien und Thoreau’sche Interpretation zu dieser persönlichen Verzweiflung beitragen, sondern auch zu erkennen, dass sein Zusammenbruch Charlie Russel recht geben wird, obwohl er, Otto, im Grunde seines Herzens doch weiß, dass Charlie unrecht hat. Wenn Sophie erklärt, sie wolle tollwütig sein, und Otto das Tintenfass an die Wand wirft, scheinen sie gegen eine unerträgliche, geradezu mörderische Empfindung, dass ihre Worte und Gedanken bedeutend seien, aufzubegehren. Kein Wunder, dass die letzten Handlungen des Buchs wortlos erfolgen, dass Sophie und Otto den Worten, die aus dem Telefonhörer dringen, nicht mehr zuhören und dass das mit Tinte geschriebene Etwas, dem sie sich langsam zuwenden, ein gewaltsam erzeugter, wortloser Fleck ist. Kaum hat Paula Fox den blendenden Erfolg erzielt, in den Nichtereignissen dieses Winterwochenendes eine Ordnung zu entdecken, da verwirft sie (mit einer perfekten Gebärde!) diese Ordnung auch schon wieder.

Was am Ende bleibt ist ein Roman, der gegen seine eigene Perfektion aufbegehrt. Die Fragen, die er stellt, sind unangenehm und radikal. Wozu noch Bedeutung — insbesondere literarische Bedeutung — in einer von Tollwut befallenen modernen Welt? Warum sich die Mühe machen, etwas zu erschaffen und zu erhalten, wenn die Zivilisation ebenso todbringend ist wie die Anarchie, gegen die sie ankämpft? Warum sollen wir nicht tollwütig sein? Warum sollen wir uns mit Büchern plagen? Ich lese diesen Roman zum sechsten oder siebten Mal und spüre eine sich aufbauende Woge aus Wut und Frustration angesichts seiner Rätsel, der Paradoxa der Zivilisation und der Unzulänglichkeit meines eigenen Verstandes, aber dann, aus dem Nichts heraus, verstehe ich das Ende und fühle, was Otto fühlt, als er das Tintenfass an die Wand wirft; und plötzlich bin ich wieder verliebt.

(Übersetzt von Dirk van Gunsteren)

Dank

Der besondere Dank des Autors gilt Francesco Zippel, Sean Wilsey, Wang Juan, Andrea Walker, David Remnick, Jason Pontin, Silvia Pareschi, Antonio Monda, David Kelly, Peter Hodum, Peter Hessler, Jim Harkness, Jeremy Haft, Karen Green, Susan Golomb, Dwight Garner, Jonathan Galassi, Deirdre Foley-Mendelssohn, Henry Finder und Kathy Chetkovich.

Zitatnachweise

Aus folgenden Übersetzungen wurde stellenweise zitiert:

Daniel Defoe: Robinson Crusoe . Aus dem Englischen von Hans Reisiger. München 2006

(Weiter weg)

Fjodor Dostojewski: Der Spieler . Aus dem Russischen von Werner Creutziger. Berlin und Weimar 1990 (2008)

(Das Ende des Rausches)

Paula Fox: Was am Ende bleibt . Aus dem Amerikanischen von Sylvia Höfer. München 2000

(Kein Ende in Sicht)

Alice Munro: Das Bettlermädchen. Geschichten von Flo und Rose. Aus dem Amerikanischen von Hildegard Petry. Berlin 2003

Alice Munro: Himmel und Hölle . Neun Erzählungen. Aus dem Amerikanischen von Heidi Zerning. Frankfurt/M. 2004

(Wie können Sie so sicher sein, dass nicht Sie selbst das Böse sind?)

James Purdy: Die Preisgabe . Aus dem Amerikanischen von Kai Molvig. Neu erschienen in einer Überarbeitung von G. Hoffmann. Berlin 1996

(Liebesbriefe)

Maj Sjöwall, Per Wahlöö: Endstation für neun. Aus dem Schwedischen von Paul Berf. Reinbek bei Hamburg 1971.

(Endstation für neun)

Christina Stead: Der Mann, der seine Kinder liebte . Aus dem Amerikanischen von Irmela Erckenbrecht. Stuttgart 1998

(Die tollste Familie, von der je erzählt wurde)

David Foster Wallace: Alles ist grün. Storys. Aus dem Amerikanischen von Ulrich Blumenbach. Köln 2011

(Weiter weg)

Sloan Wilson: Der Mann im grauen Flanell . Aus dem Amerikanischen von Eike Schönfeld. Köln 2013

(Der Mann im grauen Flanell)

[Über Jonathan Franzen]

Jonathan Franzen, 1959 in der Nähe von Chicago geboren, wuchs in Webster Groves/Missouri auf, einem Vorort von St. Louis. Für seinen Weltbestseller «Die Korrekturen» erhielt er 2001 den National Book Award. Er veröffentlichte außerdem die Romane «Die 27ste Stadt», «Schweres Beben» und «Freiheit» sowie den Essayband «Anleitung zum Alleinsein» und «Die Unruhezone. Eine Geschichte von mir». Seit 2010 ist er Mitglied der Berliner Akademie der Künste, seit 2012 auch der American Academy of Arts and Letters. Jonathan Franzen lebt in New York und Santa Cruz, Kalifornien.

Über dieses Buch

Nach dem großen Erfolg seines Romans «Freiheit» veröffentlicht Jonathan Franzen nun Essays über das, was ihn nicht loslässt — Umwelt, Reisen und menschliche Beziehungen, immer wieder auch Literatur.

Er erzählt von der Jagd auf Singvögel in Mittelmeerländern und der Gefahr, der er selbst ausgesetzt war, als er Naturschützer bei ihrem Kampf gegen das massenhafte Töten begleitete. Er erzählt von einer Reise auf eine kleine, unbewohnte Vulkaninsel vor Chile, auf der er einen Teil der Asche seines Freundes und Rivalen David Foster Wallace verstreute. Fast immer sind es Ambivalenzen, Irritationen, Beunruhigungen, die ihn zum Schreiben brachten: ein Aufenthalt in China, wo er die Umweltzerstörung anprangern wollte und überrascht feststellen musste, dass das Tempo der chinesischen Wirtschaftsentwicklung ihm auch Bewunderung abverlangt; das anhaltende Befremden darüber, wie radikal der Gebrauch von Mobiltelefonen menschliche Beziehungen verändert hat. Und natürlich geht es um Bücher, alte und neue, die ihm wichtig sind und es verdient haben, dass auch der deutsche Leser sie entdeckt.

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