Jonathan Franzen - Weiter weg
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- Название:Weiter weg
- Автор:
- Издательство:Rowohlt Taschenbuch Verla
- Жанр:
- Год:2013
- ISBN:9783499259517
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
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Und das ist noch immer nicht das Ende der Geschichte. Sie umfasst (in der deutschen Ausgabe) 82 Seiten — für Alice Munro ausreichend, um ein ganzes Leben zu umreißen — und hält noch eine weitere Wendung bereit. Aber wie viele «Dinge in den Dingen» hat Alice Munro, in der Figur des Grant, bereits freigelegt: den liebenden Ehemann; den Ehebrecher; den Ehemann, der so loyal ist, dass er bereit ist, seine Frau zu verkuppeln; den Verächter anständiger Hausfrauen; den Zweifler, der sich eingesteht, dass anständige Hausfrauen vielleicht recht haben, wenn sie ihn verachten. Doch erst Marians zweiter Anruf offenbart die ganze Bandbreite von Alice Munros schriftstellerischem Können. Wer einen solchen Anruf erfindet, kann nicht allzu empört sein über Marians moralische Engstirnigkeit. Oder allzu schamerfüllt wegen Grants Freizügigkeit. Vielmehr muss er imstande sein, jedem zu vergeben und niemanden zu verdammen. Denn sonst würde er übersehen, was entgegen aller Wahrscheinlichkeit ein Leben vollständig umwälzen kann — beispielsweise die Möglichkeit, dass sich Marian in ihrer Einsamkeit zu einem albernen Mann mit liberalen Ansichten hingezogen fühlt.
Und das ist nur eine Geschichte. In Tricks gibt es Geschichten, die noch besser sind als diese — kühner, blutiger, tiefer, breiter — und die ich mit Freuden zusammenfassen werde, sobald Munros nächstes Buch erschienen ist.
Oder nein, warten Sie — noch ein ganz kurzer Blick auf Tricks : Was, wenn der Mensch, der Anstoß nimmt an Grants Liberalität, an seiner Gottlosigkeit, Hemmungslosigkeit, Eitelkeit, Albernheit, nicht irgendeine unglückliche Fremde ist, sondern seine eigene Tochter? Eine Tochter, deren Urteil wie das einer gesamten Kultur, eines ganzen Landes ist, eines Landes, das seit neuestem ein Faible für das Absolute entwickelt hat?
Was, wenn das große Geschenk, das Sie Ihrer Tochter gemacht haben, persönliche Freiheit ist, und was, wenn diese Tochter, kaum dass sie volljährig wird, dieses Geschenk gegen Sie richtet und zu Ihnen sagt: Ich finde deine Freiheit zum Kotzen und dich ebenfalls?
8. Hass ist unterhaltsam.
Das ist die große Erkenntnis der Extremisten des Medienzeitalters. Wie anders ließe sich die Wahl so vieler widerwärtiger Eiferer erklären, das Verschwinden des politischen Anstands, der Erfolg von Fox News ? Erst macht der Fundamentalist Bin Laden George Bush ein gewaltiges Geschenk — seinen Hass — , und dann verstärkt Bush diesen Hass durch seinen eigenen Fanatismus. Inzwischen glaubt die eine Hälfte des Landes, dass Bush einen Kreuzzug gegen das Böse führt, während die andere Hälfte (und der größte Teil der übrigen Welt) glaubt, dass Bush selbst das Böse ist. Es gibt kaum noch jemanden, der nicht irgendeinen anderen hasst, und niemanden, der nicht von irgendeinem anderen gehasst wird. Wenn ich über Politik nachdenke, schnellt meine Pulsfrequenz hoch, als würde ich gerade das letzte Kapitel eines billigen Reißers lesen oder die letzten, entscheidenden Minuten eines Spiels der Red Sox gegen die Yankees sehen. Es ist wie Entertainment als Albtraum, der im Gewand des ganz normalen Lebens daherkommt.
Kann eine bessere Literatur die Welt retten? Es gibt zwar immer einen winzigen Hoffnungsschimmer (schließlich geschehen die merkwürdigsten Dinge), aber die Antwort lautet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit: Nein, kann sie nicht. Es liegt jedoch durchaus im Bereich des Möglichen, dass sie Ihre Seele retten kann. Wenn Sie unglücklich sind über den Hass, der in Ihrem Herzen entfacht worden ist, stellen Sie sich vor, derjenige zu sein, der Sie hasst; Sie könnten auch die Möglichkeit erwägen, dass tatsächlich Sie das Böse sind; sollte Ihnen das schwerfallen, dann versuchen Sie doch einfach, ein paar Abende mit der Bedenklichsten aller Kanadierinnen zu verbringen. Die am Ende ihrer klassischen Erzählung Das Bettlermädchen — in der Rose, die Heldin, ihren Exmann in einer Flughafenhalle sieht, worauf der ihr eine kindische, grässliche Fratze schneidet und Rose sich fragt:
Wie konnte irgendjemand Rose so sehr hassen, ausgerechnet in dem Augenblick, da sie bereit war, auf ihn zuzugehen, voll guten Willens, mit dem lächelnden Eingeständnis ihrer Erschöpfung, mit ihrem schüchternen Glauben an zivilisierte Begrüßungen?
— zu Ihnen und zu mir spricht, genau hier, genau jetzt.(Übersetzt von Dirk van Gunsteren)
Unsere Beziehungen: eine kurze Geschichte
Es war einmal eine Villa, darin lebten fünf Brüder. Die vier älteren Brüder, die zusammen gespielt, gestritten und die Krankheiten der Kindheit überstanden hatten, lebten behaglich in dem schön möblierten alten Flügel der Villa.
Der fünfte Bruder, Joseph, war viel jünger. Als er erwachsen wurde, war für ihn kein behagliches Zimmer mehr übrig, also bekam er die kargen Zimmer im neueren Flügel der Villa. Joseph war ein seltsames, einsames, irgendwie angstvolles Kind, und obwohl seine Brüder ihn liebten, waren sie erleichtert, ihn vom Hals zu haben.
Joseph wollte gern auch so ein Gentleman wie seine Brüder werden, aber das Leben im kargen Flügel der Villa war schwierig. Der neue Flügel war ein Ort protestantischen Fleißes, also machte sich Joseph an die Arbeit.
Mit der Zeit wurde es eng im alten Flügel — zu viele Kinder, zu viele Geliebte. Es folgten bittere interne Fehden, katastrophale Schulden, furchtbare Schlägereien im Suff. Eine Zeitlang hatte es den Anschein, als könnte die Villa verfallen und vollends verlorengehen.
Joseph aber hatte hart gearbeitet, und seine Geschäfte florierten. Der seltsame kleine Bruder erwies sich als derjenige, der die Familie retten konnte. Unter sich spotteten die älteren Brüder über Josephs Puritanismus und den knalligen Stil, in dem er den neuen Flügel eingerichtet hatte. Sie waren pikiert, dass der Kleine sich jetzt als der große Bruder aufführte. Aber es ließ sich nicht bestreiten, dass sie ihr Leben verpfuscht hatten, und sie waren dankbar für die Opfer, die Joseph ihretwegen auf sich nahm.
Joseph wiederum missbilligte die laxe Moral seiner Brüder — die Geliebten, die allzu großen Ausgaben. Doch er war loyal seiner Familie gegenüber, und er versuchte, seinen Brüdern den Respekt zu erweisen, den ältere Verwandte verdienen.
Überdies liefen seine Geschäfte so gut, dass auch er nach und nach lockerer wurde. Er und seine neue Freundin, eine Schönheit aus Arkansas, gaben feudale Partys, und seine Brüder waren meistens so aufmerksam, ein paar Flaschen Wein mitzubringen. Manche murrten, die Partys seien ordinär, manche sorgten sich, dass Joseph insgeheim noch immer prüde sei, doch sie akzeptierten ihn als ihr Familienoberhaupt, und sie vergötterten seine neue Freundin.
Nach acht Jahren Party wurde es Zeit für Joseph, häuslich zu werden. Er ging davon aus, er werde seine gute, vernünftige Freundin Albertine heiraten, doch Albertine war leider nicht im Mindesten sexy. Eines Abends flirtete Joseph auf der Suche nach einem letzten bisschen Spaß mit Georgina, einer schamlosen Frau aus einer ambitionierten Familie ein paar Häuser weiter; schließlich trieben es die beiden auf dem Rücksitz ihres Geländewagens.
Am nächsten Morgen kamen Georginas Eltern mit fünf Anwälten zur Villa und sagten, Joseph müsse Georgina heiraten.
«Aber ich mag sie doch gar nicht!», protestierte er. «Sie ist verwöhnt, dumm und gemein.»
Doch Georginas Eltern, die es schon länger auf die Villa abgesehen hatten, bestanden darauf — ihm als Ehrenmann bleibe nur die Heirat mit ihr. Und Joseph, der ein Gentleman wie seine Brüder sein wollte und seine acht Jahre lange Dauerparty bereute, heiratete Georgina.
Wie unglücklich die Villa darauf war! Trotz ihrer eigenen Schamlosigkeit bekundete Georgina Entsetzen ob der losen Moral ihrer Schwäger, und sie scheute keine Mühen, grob zu ihnen zu sein. Sie lud ihre Eltern und die Anwälte ihrer Eltern ein, bei ihr einzuziehen. Sie schalt Joseph wegen seiner großzügigen Ausgaben, gleichzeitig aber nahm sie ihm sein Geld weg und steckte es ihren Eltern zu.
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