Jonathan Franzen - Weiter weg
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- Название:Weiter weg
- Автор:
- Издательство:Rowohlt Taschenbuch Verla
- Жанр:
- Год:2013
- ISBN:9783499259517
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
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In dieser Szene blutet Sophies Hand, doch ihr erster Impuls ist, es zu leugnen. Als ich Was am Ende bleibt zum dritten Mal las — ich hatte es meinen Studenten als Lektüre aufgegeben — , wandte ich meine Aufmerksamkeit diesen Verleugnungen zu. Sophie gibt sie mehr oder weniger ständig von sich: « Ist schon gut», «Ach, es ist nichts», «Ach, na ja, nicht schlimm», «Nicht der Rede wert», «DIE KATZE WAR NICHT KRANK!», «Es ist nur ein Biss, nur ein Biss!», «Ich renne doch nicht wegen einer so dummen Sache ins Krankenhaus», «Es ist nichts», «Es ist schon viel besser», «Es ist egal.» Diese wiederholten, verzweifelt klingenden Verleugnungen reflektieren die Tiefenstruktur des Romans: Sophie flieht von einem möglichen Hafen in den anderen, doch keiner vermag sie zu schützen. Sie geht mit Otto auf eine Party, sie schleicht sich mit Charlie davon und verspürt eine «unrechtmäßige Erregung», sie kauft sich ein Geschenk, sie sucht Trost bei alten Freunden, sie bemüht sich um Charlies Frau, sie versucht, einen früheren Liebhaber zu erreichen, sie erklärt sich bereit, ins Krankenhaus zu gehen, sie fängt die Katze, sie baut sich ein «Straußennest» aus Kissen, sie versucht, einen französischen Roman zu lesen, sie flieht in ihr geliebtes Haus auf dem Land, sie erwägt, in eine andere Zeitzone zu ziehen, sie erwägt, Kinder zu adoptieren, sie zerstört eine alte Freundschaft — nichts davon bringt ihr Erleichterung. Ihre letzte Hoffnung ist ein Brief an ihre Mutter. Sie will ihr von dem Katzenbiss schreiben und «genau den richtigen Ton treffen, um die Verachtung und die helle Freude der alten Frau zu wecken» — mit anderen Worten: Sie will aus ihrer Not eine Kunst machen. Aber Otto wirft das Tintenfass an die Wand.
Wovor flieht Sophie? Als ich Was am Ende bleibt zum vierten Mal las, hoffte ich auf eine Antwort. Ich wollte endlich herausfinden, ob es gut oder schrecklich ist, dass das Leben der Bentwoods auf der letzten Seite des Buches zerbricht. Doch ich verstand es noch immer nicht und rettete mich in den Gedanken, dass gute Literatur «tragisch» ist, weil sie sich den simplen Antworten der Ideologie, den Heilsversprechen einer therapeutischen Kultur oder den angenehm erlösenden Träumen der Unterhaltungsindustrie verweigert. Ich fand, dass Sophie Ähnlichkeit mit Hamlet hatte — auch er ist sich auf morbide Weise seiner selbst bewusst, ein Mensch, der eine sowohl extrem verstörende als auch (da durch einen Geist übermittelt) notwendigerweise unklare Nachricht erhält, ein Mensch, der bei dem Versuch, die Bedeutung dieser Nachricht zu verstehen, quälende geistige Verrenkungen vollführt, sich schließlich einem wohlmeinenden «göttlichen Wesen» überantwortet und sein Schicksal hinnimmt. Für Sophie Bentwood besteht die unklare Nachricht nicht aus einer Ermahnung durch einen Geist, sondern aus einem sehr eindeutigen Katzenbiss; die Unklarheit liegt ausschließlich in Sophie: «Es war nur ihre Hand, sagte sie sich, doch der Rest ihres Körpers schien auf eine Weise mitbetroffen, die sie sich nicht erklären konnte. Es war, als sei sie lebensgefährlich verwundet worden.» Bei den geistigen Verrenkungen, die auf diese Erkenntnis folgen, geht es nicht um ihre Ungewissheit, sondern um ihren Unwillen , sich der Wahrheit zu stellen. Als sie sich gegen Ende des Buches an ein göttliches Wesen wendet und sagt: «Mein Gott, wenn ich tollwütig bin, dann bin ich genauso wie die Welt da draußen» , ist das keine Offenbarung. Es ist eine «Erleichterung».
Der Umstand, dass ein Buch vergriffen ist — und sei es nur für kurze Zeit — , strapaziert die Liebe selbst des überaus begeisterten Lesers. Wie ein Mann, der eine gewisse manierierte, ihre Schönheit verdunkelnde Schüchternheit seiner Frau bedauert, oder wie eine Frau, die sich wünscht, ihr Mann möge weniger laut über seine eigenen Witze lachen, auch wenn diese sehr gut sind, habe ich früher unter den winzigen Unvollkommenheiten gelitten, die potenzielle Leser von der Lektüre dieses Romans abschrecken könnten. Ich denke da an die Steifheit und Unpersönlichkeit der ersten Zeilen, die Strenge des ersten Satzes und das altmodische Wort «Mahl». Als ein Liebhaber des Buches weiß ich zu würdigen, wie die Förmlichkeit und Stasis dieses Absatzes auf den darauf folgenden kurzen, knappen Dialog hinarbeitet («Die Katze ist wieder da»); was aber, wenn der Leser über das Wort «Mahl» nicht hinauskommt? Ich frage mich auch, ob der Name «Otto Bentwood» beim ersten Lesen nicht vielleicht zu schwierig ist. Paula Fox wählt die Namen ihrer Charaktere gewöhnlich mit großem Bedacht — der Name «Russel» zum Beispiel spiegelt sehr schön Charlies verstohlene, rastlose Energie wider (Otto hat ihn im Verdacht, Mandanten buchstäblich zu stehlen: rustling clients ), und wie in Charlies Charakter ganz offensichtlich etwas fehlt, so fehlt das zweite L in seinem Nachnamen. Bewundernswert finde ich auch, dass das altmodische und unbestimmt teutonische «Otto» seinen Träger ebenso kennzeichnet wie dessen zwanghafter Ordnungssinn, doch «Bentwood» mit seinen Bonsai-Assoziationen erscheint mir auch nach oftmaligem Lesen ein wenig künstlich. Und dann der Originalitel des Buches: Desperate Characters . Gewiss, er passt, aber es ist kein The Day of the Locust , kein The Great Gatsby , kein Absalom, Absalom! Es ist ein Titel, den man vergisst oder mit einem anderen verwechselt. Manchmal wünsche ich mir, er wäre stärker, und dann empfinde ich die eigenartige Einsamkeit eines zutiefst verheirateten Mannes.
Im Lauf der Jahre habe ich Was am Ende bleibt oft zur Hand genommen und in Passagen von vertrauter Schönheit Trost und Zuspruch gesucht. Jetzt aber, als ich es zur Vorbereitung auf diese Einleitung noch einmal ganz gelesen habe, überrascht mich, wie vieles darin ich noch immer neu und frisch finde. So habe ich bisher nie besonders auf die Anekdote geachtet, die Otto gegen Ende des Buchs über Cynthia Kornfeld und ihren Mann, den anarchistischen Künstler, erzählt: dass Cynthia Kornfelds mit Münzen versetzter Wackelpudding eine Verspottung der Bentwoods ist, die Essen und Privilegien und Zivilisation gleichsetzen; dass die Idee einer Schreibmaschine, die so umgebaut ist, dass sie nur Unsinn produziert, auf subtile Weise das Schlussbild des Romans vorwegnimmt, und dass diese Anekdote mit Nachdruck dazu auffordert, Was am Ende bleibt vor dem Hintergrund einer zeitgenössischen Kunstszene zu lesen, die darauf ausgerichtet ist, Ordnung und Bedeutung zu zerstören . Und dann Charlie Russel — habe ich ihn bisher je wirklich gesehen ? Früher war er für mich eine Art Standardbösewicht, ein Abtrünniger, ein ungeheuerlicher Mensch. Jetzt dagegen erscheint er mir für die Geschichte ebenso unabdingbar wie die Katze. Er ist Ottos einziger Freund, sein Anruf löst die finale Krise aus, er zitiert den Satz von Thoreau, aus dem der Titel des Originals stammt, und er spricht ein Urteil über die Bentwoods — «stur und dumm und durch Selbstbeobachtung in Eintönigkeit versklavt, während ihnen die Grundlagen ihrer Privilegien unter dem Hintern weggezogen werden» — , das auf düstere Weise äußerst zutreffend erscheint.
Ich weiß allerdings nicht, ob ich überhaupt noch neue Einsichten möchte. Eine große Gefahr für langjährige Ehen ist die Tatsache, dass man das Objekt seiner Liebe furchtbar gut kennenlernt. Sophie und Otto leiden unter ihrer Kenntnis voneinander, und ich leide an meiner Kenntnis von Was am Ende bleibt . Meine Unterstreichungen und Randbemerkungen ufern aus. Bei meiner vorerst letzten Lektüre finde und markiere ich eine enorme Zahl wichtiger, bedeutsamer Bilder aus den Bereichen Ordnung und Chaos, Kindheit und Erwachsenenleben, die bislang unmarkiert geblieben waren. Und weil das Buch nicht dick ist und ich es inzwischen ein halbes Dutzend Mal gelesen habe, werde ich in absehbarer Zeit jeden Satz als wichtig und bedeutsam markiert haben. Diese außergewöhnliche Verdichtung verweist natürlich auf Paula Fox’ Genie. Es gibt kaum ein zufälliges, unwesentliches Wort in diesem Buch. Diese Strenge und thematische Dichte sind kein Zufall, und doch sind sie für einen Schriftsteller fast nicht zu erreichen, wenn er sich gleichzeitig so weit zurücknimmt, dass die Figuren zum Leben erwachen und der Roman geschrieben werden kann. Aber hier ist er, dieser Roman, und erhebt sich weit über alle anderen realistischen Romane, die seit dem Zweiten Weltkrieg geschrieben worden sind.
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