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Jonathan Franzen: Weiter weg

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Jonathan Franzen Weiter weg

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Ich verabredete eine Mitfahrgelegenheit nach Más Afuera auf einem kleinen Boot, das ein paar abenteuerlustige Botaniker gechartert hatten. Dann stürzte ich mich in eine kurze Konsumorgie bei REI, wo die Crusoe’sche Robinsonade in den Gängen voll ultraleichter Überlebensausrüstung und, vielleicht gerade, durch bestimmte Zivilisation-in-der-Wildnis-Embleme wie dem Martiniglas aus rostfreiem Stahl mit abnehmbarem Stiel überdauerte. Außer mit einem neuen Rucksack, Zelt und Messer stattete ich mich mit ein paar neuartigen Spezialartikeln aus, etwa einem Plastiktablett mit Silikonrand, das sich mit einem Flappen in eine Schüssel verwandelte, Ascorbinsäure-Tabletten, die den Geschmack von mit Jod sterilisiertem Wasser neutralisieren sollten, einem Microfaser-Handtuch, das sich in einem bemerkenswert kleinen Beutel verstauen ließ, biologisch gefriergetrocknetem Chili und einem unkaputtbaren Göffel. Außerdem trug ich große Vorräte an Nüssen, Thunfisch und Proteinriegeln zusammen, denn mir war gesagt worden, dass ich bei schlechtem Wetter ewig auf Más Afuera festsitzen könne.

Am Vorabend meiner Abreise nach Santiago besuchte ich meine Freundin Karen, die Witwe des Schriftstellers David Foster Wallace. Als ich schon im Aufbruch war, fragte sie mich, aus heiterem Himmel, ob ich vielleicht etwas von Davids Asche mitnehmen und auf Más Afuera verstreuen wolle. Ich bejahte, und sie holte eine antike Zündholzschachtel aus Holz, ein winziges Buch mit einer Schublade, füllte etwas Asche hinein und sagte, ihr gefalle der Gedanke, dass ein Teil von David auf einer entlegenen und unbewohnten Insel seine Ruhe finden würde. Erst später, als ich schon losgefahren war, begriff ich, dass sie mir die Asche ebenso sehr um meinet- wie um ihret- oder Davids willen gegeben hatte. Sie wusste von mir, dass mein gegenwärtiges Fliehen vor mir selbst zwei Jahre zuvor, kurz nach Davids Tod, begonnen hatte. Damals hatte ich die Entscheidung getroffen, mich nicht mit dem fiesen Selbstmord von jemandem, den ich so sehr geliebt hatte, auseinanderzusetzen, sondern mich stattdessen in Zorn und Arbeit zu flüchten. Jetzt allerdings, nach getaner Arbeit, war der Umstand, dass David, einer möglichen Interpretation seines Selbstmords zufolge, an Langeweile gestorben war und ohne Hoffnung für seine künftigen Romane, schwerer zu ignorieren. Der schneidende Unterton meiner eigenen Langeweile in letzter Zeit: Könnte er damit zu tun haben, dass ich selbst ein Versprechen gebrochen hatte? Dass ich mir nach Beendigung meines Buchprojekts mehr als flüchtige Trauer und fortdauernden Zorn über Davids Tod gestatten würde?

Und so erreichte ich, am letzten Januarmorgen, in dichtem Nebel einen Fleck auf Más Afuera namens La Cuchara (Der Löffel), tausend Meter über Meereshöhe. Ich hatte ein Notizbuch, ein Fernglas, eine Taschenbuchausgabe von Robinson Crusoe , das kleine Buch mit Davids Überresten, einen Rucksack voll Campingausrüstung, eine grotesk unzulängliche Karte der Insel und keinen Alkohol, Tabak oder Computer dabei. Abgesehen davon, dass ich, statt alleine zu wandern, einem jungen Parkranger und einem Maultier folgte, das meinen Rucksack trug, und dass ich außerdem, auf das Insistieren diverser Leute hin, ein Funkgerät, eine zehn Jahre alte GPS-Einheit, ein Satellitentelefon und mehrere Ersatzbatterien mitgebracht hatte, war ich völlig isoliert und allein.

Zuallererst begegnete ich Robinson Crusoe , weil mein Vater mir daraus vorlas. Neben Les Misérables war es der einzige Roman, der ihm etwas bedeutete. Das Vergnügen, das er darin fand, ihn mir vorzulesen, zeigt, dass er sich mit Crusoe so sehr identifizierte wie mit Jean Valjean (den er, Autodidakt, der er war, «Gene Val Gene» aussprach). Wie Crusoe fühlte sich mein Vater von anderen Menschen isoliert, war entschieden moderat in seinen Gewohnheiten, glaubte an die Überlegenheit der westlichen Zivilisation über die «Wildheit» anderer Kulturen, begriff die Natur als etwas, das man bändigen und ausbeuten müsse, und war ein unverbesserlicher Heimwerker. Selbstdiszipliniertes Überleben auf einer wüsten Insel, umgeben von Kannibalen, das war für ihn die vollkommene Romantik. Er war in einem rauen Städtchen geboren, das sein Pioniervater und seine Pionieronkel gebaut hatten, und bei der Arbeit in Straßenbaucamps im borealen Sumpfland erwachsen geworden. In unserem Keller in St. Louis betrieb er eine gut sortierte Werkstatt, in der er seine Werkzeuge schärfte, seine Kleider flickte (er konnte gut nähen) und aus Holz und Metall und Leder robuste Lösungen für häusliche Instandhaltungsprobleme improvisierte. Mehrmals im Jahr ging er mit meinen Freunden und mir zelten, errichtete, während ich mit meinen Freunden in die Wälder lief, unser Lager und machte sich neben unseren wattierten Schlafsäcken ein Bett aus derben alten Laken. Ich glaube, dass ich ihm in gewisser Weise die Ausrede bot, zelten zu gehen.

Mein Bruder Tom, nicht minder ein Heimwerker als mein Vater, wurde, als er aufs College ging, ein echter Backpacker. Weil ich Tom in allem nachzueifern versuchte, lauschte ich seinen Geschichten über zehntägige Solotrips in Colorado oder Wyoming und sehnte mich danach, selbst ein Backpacker zu sein. Meine erste Chance bekam ich in dem Sommer, als ich sechzehn wurde und meine Eltern überredete, mich an einem Sommerschulkurs namens «Camping im Westen» teilnehmen zu lassen. Für zwei Wochen «Studium» in den Rockys schlossen mein Freund Weidman und ich uns einer Busladung Teenager und Betreuer an. Ich hatte Toms ausgemusterten roten Gerry-Rucksack dabei und (für Notizen zu meinem eher zufällig gewählten Studiengebiet, Flechten) ein Notizbuch, das dem, das Tom immer bei sich trug, exakt glich.

Am zweiten Tag eines Trecks in die Sawtooth-Wildnis in Idaho wurden wir aufgefordert, vierundzwanzig Stunden alleine zu verbringen. Mein Betreuer brachte mich in ein schütteres Gelbkiefernwäldchen und ließ mich dort allein, und sehr bald kauerte ich, obwohl der Tag schön und nicht weiter bedrohlich war, in meinem Zelt. Offensichtlich musste ich, um mir der Leere des Lebens und des Grauens der Existenz bewusst zu werden, nur für ein paar Stunden der menschlichen Gesellschaft beraubt werden. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass Weidman, obwohl acht Monate älter als ich, sich derart einsam gefühlt hatte, dass er bis zu der Stelle zurückgelaufen war, von der aus er das Basislager wieder sehen konnte. Was es mir möglich machte, draußen zu bleiben — und mehr noch, mir das Gefühl gab, dass ich es auch länger als einen Tag ausgehalten hätte — , war das Schreiben:

DONNERSTAG, 3. JULI

Heute Abend beginne ich ein Notizbuch. Sollte irgendjemand dies lesen, vertraue ich darauf, dass er mir den übermäßigen Gebrauch des Wortes «ich» verzeiht. Ich kann nicht damit aufhören. Ich schreibe dies.

Als ich heute Nachmittag nach dem Essen zu meinem Feuer zurückkam, gab es einen Augenblick, in dem mir meine Aluminiumtasse wie ein Freund erschien, sie saß auf einem Stein, betrachtete mich …

Eine bestimmte Fliege (jedenfalls glaube ich, dass es ein und dieselbe war) summte heute Nachmittag eine ganze Weile um meinen Kopf herum. Nach einer gewissen Zeit hörte ich auf, sie als ein störendes, garstiges Insekt zu sehen & begann unbewusst, sie als Gegner zu begreifen, den ich eigentlich ganz gern mochte, und dass wir nur miteinander spielten.

Ebenfalls an diesem Nachmittag (das war meine Hauptaktivität) habe ich mich auf einen Felsvorsprung gesetzt, um die verschiedenen Zwecke meines Lebens, wie ich sie zu verschiedenen Zeiten gesehen habe (3 — was die Sichtweisen betrifft), in die Worte eines Sonetts zu fassen. Natürlich ist mir jetzt klar, dass ich das nicht mal in Prosa hinkriege, also war es echt unnütz. Wie auch immer, als ich dabei war, war ich plötzlich überzeugt, dass das Leben Zeitverschwendung wäre oder so was. Ich war so traurig und fertig, dass jeder Gedanke in Verzweiflung mündete. Doch dann sah ich mir ein paar Flechten an & schrieb ein bisschen über sie & beruhigte mich und kam zu dem Schluss, dass sich mein Kummer keinem Sinnverlust verdankte, sondern der Tatsache, dass ich nicht wusste, wer ich war oder warum ich war, und meinen Eltern nicht zeigte, dass ich sie liebte. Ich näherte mich meinem dritten Punkt, aber mein nächster Gedanke schweifte ein bisschen ab. Ich kam zu dem Schluss, dass der Grund für das Obige war, dass die Zeit (das Leben) zu kurz ist. Das stimmt natürlich, aber es war nicht der wahre Grund für meinen Kummer. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich vermisste meine Familie.

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