Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер

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Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер: краткое содержание, описание и аннотация

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Тонкое, умное, полное глубокого чувства произведение о душе творца и сущности творчества. Демонизм "Доктора Фаустуса" (талант vs любовь) здесь смягчен, хоть и присутствует; больше внимания уделяется трагическому разрыву между жизнью в холодном эфире духа и земными бюргерскими радостями, между творческой сублимацией, пусть даже самого возвышенного характера, и полнокровной жизнью. Главный герой, Тонио Крёгер, как в юности, так и в зрелые годы любит женщину и мужчину, воплотивших в себе плоть и радость земли, далеких ото всякого познания и духовности, но не может ни войти в их мир, ни добиться их симпатии, ни забыть их, ни отказаться от своего холодного дара.

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2 Das wusste Adalbert, und darum begab er sich ins Cafe, in die 'entrückte Sphäre', jawohl!»

1 «Man arbeitet schlecht im Frühling, gewiss, und warum? Weil man empfindet. Und weil der ein Stümper ist, der glaubt, der Schaffende dürfe empfinden. Jeder echte und aufrichtige Künstler lächelt über die Naivität dieses Pfuscher-Irrtums, melancholisch vielleicht, aber er lächelt. Denn das, was man sagt, darf ja niemals die Hauptsache sein, sondern nur das an und für sich gleichgültige Material, aus dem das ästhetische Gebilde in spielender und gelassener Überlegenheit zusammenzusetzen ist. Liegt Ihnen zu viel an dem, was Sie zu sagen haben, schlägt Ihr Herz zu warm dafür, so können Sie eines vollständigen Fiaskos sicher sein. Sie werden pathetisch, Sie werden sentimental, etwas Schwerfälliges, Täppisch-Ernstes, Unbeherrschtes, Unironisches, Ungewürztes, Langweiliges, Banales entsteht unter Ihren Händen, und nichts als Gleichgültigkeit bei den Leuten, nichts als Enttäuschung und Jammer bei Ihnen selbst ist das Ende ... Denn so ist es ja, Lisaweta: Das Gefühl, das warme, herzliche Gefühl ist immer banal und unbrauchbar, und künstlerisch sind bloß die Gereiztheiten und kalten Ekstasen unseres verdorbenen, unseres artistischen Nervensystems. Es ist nötig, dass man irgend etwas Außermenschliches und Unmenschliches sei, dass man zum Menschlichen in einem seltsam fernen und unbeteiligten Verhältnis stehe, um imstande und überhaupt versucht zu sein, es zu spielen, damit zu spielen, es wirksam und geschmackvoll darzustellen. Die Begabung für Stil, Form und Ausdruck setzt bereits dies kühle und wählerische Verhältnis zum Menschlichen, ja, eine gewisse menschliche Verarmung und Verödung voraus. Denn das gesunde und starke Gefühl, dabei bleibt es, hat keinen Geschmack. Es ist aus mit dem Künstler, sobald er Mensch wird und zu empfinden beginnt.

2 Das wusste Adalbert, und darum begab er sich ins Cafe, in die 'entrückte Sphäre', jawohl!»

1 «Nun, Gott mit ihm, Batuschka», sagte Lisaweta und wusch sich die Hände in einer Blechwanne (в жестяной лоханке; das Blech); «Sie brauchen ihm ja nicht zu folgen.»

2 «Nein, Lisaweta, ich folge ihm nicht, und zwar einzig, weil ich hie und da imstande bin, mich vor dem Frühling meines Künstlertums ein wenig zu schämen (стыдится за свое художничество = за то, что я художник, человек искусства). Sehen Sie, zuweilen erhalte ich Briefe von fremder Hand, Lob- und Dankschreiben (das Lob -хвала, похвала; loben - хвалить) aus meinem Publikum, bewunderungsvolle Zuschriften ergriffener Leute (полные восхищения, восторга письма взволнованных, воодушевленных людей; die Zuschrift - письмо /отклик читателя/). Ich lese diese Zuschriften, und Rührung beschleicht mich (и растроганность проникает, пробирается в меня = бываю невольно тронут; beschleichen - прокрадываться, проникать; охватывать /о чувствах/) angesichts des warmen und unbeholfenen menschlichen Gefühls (пред этим теплым и неловким, беспомощным человеческим чувством), das meine Kunst hier bewirkt hat (вызвало /своим воздействием/), eine Art von Mitleid fasst mich an (охватывает) gegenüber der begeisterten Naivität, die aus den Zeilen spricht (die Zeile - строка), und ich erröte bei dem Gedanken, wie sehr dieser redliche (честный, добросовестный, положительный) Mensch ernüchtert sein müsste (был бы отрезвлен), wenn er je (когда-либо) einen Blick hinter die Kulissen täte, wenn seine Unschuld je begriffe, dass ein rechtschaffener (честный, порядочный), gesunder und anständiger (порядочный) Mensch überhaupt nicht schreibt, mimt (не играет: «не является мимом»), komponiert ... was alles ja nicht hindert, dass ich seine Bewunderung für mein Genie benütze, um mich zu steigern (чтобы поощрять себя: «повышаться») und zu stimulieren, dass ich sie gewaltig ernst nehme (что я их очень даже принимаю всерьез; gewaltig - мощный; die Gewalt -мощь; насилие) und ein Gesicht dazu mache wie ein Affe, der den großen Mann spielt ... Ach, reden Sie mir nicht darein (не спорьте со мной, не возражайте мне),

Lisaweta! Ich sage Ihnen, dass ich es oft sterbensmüde bin, das Menschliche darzustellen, ohne am Menschlichen teilzuhaben (не участвуя, не имея своей доли, не будучи причастен) ... Ist der Künstler überhaupt ein Mann? Man frage 'das Weib' danach (об этом надо спросить женщину - слово das Weib взято в кавычки, поскольку здесь обыгрывается психологический термин das Weibliche -женственное начало, широко обсуждавшийся в эпоху Т. Манна)! Mir scheint, wir Künstler teilen alle ein wenig das Schicksal jener präparierten päpstlichen Sänger (разделяем судьбу тех препарированных папских певцов = кастратов) ... Wir singen ganz rührend schön. Jedoch -»

3 «Sie sollten sich ein bisschen schämen, Tonio Kröger. Kommen Sie nun zum Tee. Das Wasser wird gleich kochen, und hier sind Papyros. Beim Sopransingen waren Sie stehen geblieben; und fahren Sie da nur fort (fortfahren - продолжать /что-либо делать/). Aber schämen sollten Sie sich. Wenn ich nicht wüsste, mit welch stolzer Leidenschaft Sie Ihrem Berufe ergeben sind (преданы) ...»

1 «Nun, Gott mit ihm, Batuschka», sagte Lisaweta und wusch sich die Hände in einer Blechwanne; «Sie brauchen ihm ja nicht zu folgen.»

2 «Nein, Lisaweta, ich folge ihm nicht, und zwar einzig, weil ich hie und da imstande bin, mich vor dem Frühling meines Künstlertums ein wenig zu schämen. Sehen Sie, zuweilen erhalte ich Briefe von fremder Hand, Lob- und Dankschreiben aus meinem Publikum, bewunderungsvolle Zuschriften ergriffener Leute. Ich lese diese Zuschriften, und Rührung beschleicht mich angesichts des warmen und unbeholfenen menschlichen Gefühls, das meine Kunst hier bewirkt hat, eine Art von Mitleid fasst mich an gegenüber der begeisterten Naivität, die aus den Zeilen spricht, und ich erröte bei dem Gedanken, wie sehr dieser redliche Mensch ernüchtert sein müsste, wenn er je einen Blick hinter die Kulissen täte, wenn seine Unschuld je begriffe, dass ein rechtschaffener, gesunder und anständiger Mensch überhaupt nicht schreibt, mimt, komponiert ... was alles ja nicht hindert, dass ich seine Bewunderung für mein Genie benütze, um mich zu steigern und zu stimulieren, dass ich sie gewaltig ernst nehme und ein Gesicht dazu mache wie ein Affe, der den großen Mann spielt ... Ach, reden Sie mir nicht darein, Lisaweta! Ich sage Ihnen, dass ich es oft sterbensmüde bin, das Menschliche darzustellen, ohne am Menschlichen teilzuhaben ... Ist der Künstler überhaupt ein Mann? Man frage 'das Weib' danach! Mir scheint, wir Künstler teilen alle ein wenig das Schicksal jener präparierten päpstlichen Sänger ... Wir singen ganz rührend schön. Jedoch -»

3 «Sie sollten sich ein bisschen schämen, Tonio Kröger. Kommen Sie nun zum Tee. Das Wasser wird gleich kochen, und hier sind Papyros. Beim Sopransingen waren Sie stehen geblieben; und fahren Sie da nur fort. Aber schämen sollten Sie sich. Wenn ich nicht wüsste, mit welch stolzer Leidenschaft Sie Ihrem Berufe ergeben sind ... »

1 «Sagen Sie nichts von 'Beruf', Lisaweta Iwanowna! Die Literatur ist überhaupt kein Beruf, sondern ein Fluch (проклятие), - damit's Sie wissen. Wann beginnt er fühlbar zu werden (когда оно начинает чувствоваться: «становиться ощутимым», dieser Fluch? Früh, schrecklich früh. Zu einer Zeit, da man billig noch in Frieden und Eintracht mit Gott und der Welt leben sollte (в пору, когда еще надо бы жить в мире и согласии с Богом и миром; billig - дешевый; разрешено, позволено). Sie fangen an, sich gezeichnet (помеченными, отмеченными), sich in einem rätselhaften Gegensatz (в загадочном противоположении) zu den anderen, den Gewöhnlichen, den Ordentlichen zu fühlen, der Abgrund (бездну) von Ironie, Unglaube, Opposition, Erkenntnis, Gefühl, der Sie von den Menschen trennt, klafft (начинает зиять, разверзаться) tiefer und tiefer, Sie sind einsam, und fortan (впредь) gibt es keine Verständigung mehr (понимание друг друга, согласие). Was für ein Schicksal!

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