Gustav Freytag - Die Ahnen

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Tutilo lächelte. »Viele der Wigbertleute kennen den Grafen Ernst von Angesicht, und wohl alle haben von deinem Heldenwerk vernommen, welches die Wanderer rühmen. Gerade deinetwegen schwärmt heut‘ mein ganzes Volk in der Ferne auf grünem Rasen, der Pförtner aber ist mir treu. Dennoch rate ich, daß du ohne Säumen aufbrichst. Vertraue mir, ich hindere die Reise zum Könige, welche unser Abt den Dienstmannen des Klosters bereitet.«

»Denke auch daran,« unterbrach ihn der Fremde eifrig, »uns das Land offen zu halten für den Zug unserer Heerhaufen, welche wir aus Sachsen und Thüringen erwarten. Denn ich kenne den falschen König, er ist behend wie ein Wiesel, und seine Augen sind bei Tag und Nacht geöffnet, ich sorge, er reitet eher ins Feld als wir. Lebe wohl, Vetter, sehe ich dich wieder, so rüstest du mir ein Festmahl in der Abtei.«

Der Mönch sprach den Segen, und der Fremde schwang sich auf das Roß. Als der Hufschlag in der Ferne verklang, schritt auch Tutilo der Pforte zu, an welcher ihn Reinhard erwartete.

Immo harrte, bis alles um ihn still war, dann spähte er durch die Tür des Arzneigartens, und als er den alten Sintram darin sah, trat er vorsichtig ein und näherte sich dem Mönch, welcher mit dem Grabscheit vor einem kleinen Gesträuch stand und unverwandt eine Blume betrachtete. Der Jüngling sprach seinen Gruß, der Alte nickte ihm freundlich zu, gab ihm das Grabscheit in die Hand und wies auf das Beet, an dem er gegraben hatte. Geduldig begann Immo die unwillkommene Arbeit, der er sich nach Klostersitte nicht entziehen durfte.

Unterdes beharrte Sintram vor dem Strauch, bis er endlich in seiner Freude das Schweigen brach: »Sieh diese Rose, die ein Bruder dem Wigbert aus Gallien gebracht hat; wie eine Kugel war sie geschlossen, aber die liebe Sonne hat ihr den Mund geöffnet; blicke hinein, schöne Farben hat sie und zahllose Blätter. Halte deine Nase näher heran, denn die Würze ihres Geruchs ist heilkräftig, und die bösen Geister, welche in den Leib fahren und Siechtum bereiten, fürchten den Duft und meiden ihre Nähe. Die Weisen sagen, sie ist von dem Herrn in den Erdgarten gesetzt, damit sie dem Menschen ein Anzeichen sei. Denn auch ihm ist das Herz geschlossen, bis das Licht des Glaubens darauf fällt, dann öffnet sich seine Seele der himmlischen Liebe.«

Immo verließ gern das Beet und sah achtungsvoll auf die Rose, aber anderes lag ihm mehr im Sinn. »Zeige sie auch dem neuen Magister, welcher, wie man sagt, aus der Fremde gekommen ist, um die Schüler Dialektik zu lehren.«

»Du hast die Wahrheit gehört«, versetzte der Alte vorsichtig.

»Dann, Vater, sage ihm, wenn du vermagst, Gutes von mir, denn ich fürchte, andere werden ihm allerlei Nachteiliges in das Ohr raunen. Leidvoll wäre es mir, wenn er feindselig gegen mich handelte, denn er kennt meine Mutter und mein Geschlecht, er hat die Macht, mir zu schaden, und seine Fürsprache mag mir helfen, daß ich von der Schülerbank gehoben werde. Allzulange, mein Vater, trage ich, wie du weißt, dies Gewand.«

»Sorge du nur, ihm zu gefallen,« mahnte der Alte, »er hat wohl selbst Augen und wird schwerlich der Meinung anderer folgen. Mir scheint, er hat dich bereits gesehen, da du unter den Dohlen saßest.«

»Die Pusillen in der Schule, welche noch nicht fünfzehn Jahre sind, fürchten sehr seine Rute, es wäre gut für ihn und uns, wenn er Nachsicht übte. Die erste Bank ist harter Streiche nicht gewöhnt, und er wird es schwer finden, das edle Blut über die Bank zu legen.«

»Dennoch rate ich dir nicht, ihm das zu sagen,« versetzte der Gärtner, »du selbst möchtest dafür büßen. Jetzt aber wende dich abwärts, Immo, dort naht Bruder Bertram aus dem Friedhofe. Unrecht war es, hier ohne Erlaubnis einzudringen.«

»Gerade seinetwegen kam ich zu dir, mein Vater, und ich flehe, daß du bei ihm mein Fürsprecher werdest. Denn ganz unsicher sind die Tage meiner Zukunft, und wenn ich das Kloster verlasse, so weiß ich niemanden, der meiner Jugend mit gutem Rat zu Hilfe kommen wird. Dein Geselle aber hat im letzten Winter freiwillig verheißen, daß er mir, bevor ich aus dem Kloster scheide, als Gabe die Weisheit übergeben will, welcher die Männer seines Geschlechts in der Stille vertraut haben. Wenn er mich noch der geheimen Lehre für würdig erachtet, so ersehne ich, daß er sie mir jetzt oder doch bald einmal spende. Du aber zürne mir nicht, daß ich darum zu dir komme. Ich weiß ja, Vater, daß du mir nichts Übles sinnst, denn ich fand gestern in der Ecke bei dem Nest der Rotkehlchen einen Binsenkorb voll Kirschen, und ich weiß auch, wer ihn hingestellt hat.«

Der Alte lächelte vergnügt. »Die Rotkehlchen sind listige Vögel, sie tragen mancherlei hin und her. Auch ich fand in diesem Frühjahr, als mir meiner Sünden wegen die Gicht in die Hand gefahren war, ein paar Fausthandschuhe von Otterfell bei meinem Gerät, ich habe nicht gefragt, woher sie kamen.« Er sprach das letzte zu seinem Gesellen Bertram, der langsam herangewandelt war und ebenfalls sein Grabscheit in der Hand hielt. Die beiden Alten blickten einander bedeutsam an, und Bertram, welcher der ernsthaftere war, setzte das Gespräch fort, als wenn er die früheren Reden gehört hätte und begann feierlich: »Darum nahest du auch jetzt zu günstiger Stunde, denn heut‘ ist der Tag, wo ich dir schenken will, was ich dir einst versprach, und was ich bis jetzt als mein Geheimnis bewahrte, wie ich es von einem Oheim erhielt, der es als Kriegsmann in der größten Not seines Lebens erprobt hat. Mir selbst vermag es nicht zu dienen, denn es ist ein Gut für Weltleute und nicht für Mönche, dir aber kann es wohl frommen, denn ich merke, dein wilder Mut wird dich bald einmal über den Zaun des Klosters hinaustreiben. Tritt abwärts aus der Sonne in den Schatten eines Fruchtbaumes, denn nur im Dunkeln darf ich dir‘s geben.« Der Alte wandte sich einer Ecke des Gartens zu, wo ein großer Apfelbaum seine Zweige tief zur Erde breitete, ehrfürchtig folgte ihm der Jüngling, Sintram machte den Beschluß. So schritt Immo zwischen den beiden Spatenträgern in den Baumschatten, dort blieb Sintram im Sonnenlichte zurück, Bertram aber trat an den Stamm und winkte den Jüngling nahe zu sich. Er stützte den Spaten an den Baum, faltete die Hände und murmelte sein Kredo, dann begann er feierlich: »Vielerlei Lehren gibt es, welche den Mann fest machen, wenn seine Gedanken sich unsicher wälzen; und die heilsamsten von allen sind die heiligen Befehle, welche verkündet sind. An diese gedenke vor anderen. Die Lehren aber, welche ich für dich bereit halte, vermögen dir nicht zu helfen in der Freude und nicht beim Gelage und nicht bei Kauf und Verkauf, aber sie sind gute Helfer in der Not. Neige dein Ohr zu mir, damit das Geheimnis meiner Gabe bewahrt bleibe, und gelobe mir, daß du sie nicht auf die Zunge nehmen und von dir geben willst außer an einen ehrlichen Mann in guter Meinung.«

Das gelobte Immo.

Da pflückte Bertram vier Grashalme von der Erde, reichte dem Jüngling einen in seine Hand und sprach feierlich: »Drei Lehren sind es, und eine, mit denen ich dich begabe, öffne dein Ohr und halte sie fest. Die erste bedeutet, daß dem Manne nicht geziemt zu dienen, wo er gebieten darf; und sie lautet:

›Birg niemals in die Hand eines Herrn, was du allein behaupten kannst.‹«

Und als Immo die Worte wiederholt hatte, reichte Bertram den zweiten Halm: »Dieser Spruch soll dich mahnen, wenn du einem Freunde unwillkommene Kunde ins Haus trägst, daß du sie ihm vertraust, bevor der Staub auf deinen Schuhen verweht ist; und der Spruch lautet:

›Üble Botschaft auf der langen Bank, macht dem Boten und dem Wirt das Herz krank.‹«

Zum dritten Halm sprach er:

»Mißachte den Eid, der in Todesnot geschworen wird. Wer dir Liebes gelobt, sich vom Strange zu lösen, der sinnt dir Leid, so oft er des Strickes sich schämt.«

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