Gustav Freytag - Die Ahnen

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Er hob die Hülle vom Antlitz des Toten und küßte ihn auf den Mund. Darauf saß er still neben ihm und verdeckte sein Gesicht in den Händen.

»Die Worte des Friedlosen dürfen nicht hallen, wo Landgenossen weilen«, begann mit gedämpfter Stimme Asulf, der hinter Ingram stand. »Ist ein Gebannter hier, so berge er sein Haupt, bis das Volk ihm den Frieden zurückgibt.«

»Dort drüben brennt der Hof meiner Väter, Asulf, wenn die Thüringe wollen, können sie den Wolf in die Flammen werfen«, antwortete Ingram zurück und beugte sich wieder über den Toten.

»Am Altar des Herrn ist die Freistätte des Friedlosen,« sprach Winfried aufsehend, »halte das Kreuz über ihn, Meginhard, und geleite ihn zu deiner Hütte.«

»Laß mich hier,« bat Ingram, »solange seine Leibeshülle unter uns liegt. Denn spät habe ich meinen Reisegesellen gefunden.«

9. Die Heimfahrt

Eine Woche später stand Ingram in der Hütte des Priesters an der Holzstufe des Altars, welchen einst Gottfried errichtet hatte. Der eintretende Memmo setzte einen Korb vor ihm nieder und mahnte: »Laß dir das Mahl gefallen, die Frauen vom Meierhofe waren alle dabei beschäftigt.«

»Du sorgst freundlich um deinen Gefangenen,« antwortete Ingram schwermütig, »jede Kost ist bitter für den Eingehegten, welchem die Freiheit fehlt.«

»Ich kenne manchen Hausgenossen, der anders denkt«, versetzte Memmo und sah zu seinen Vögeln auf. Als Ingram schwieg, fuhr er geschwätzig fort: »Ich war mit Walburg in der Höhle bei dem Bären Bubbo; er hat den ganzen Trank des Bischofs ausgetrunken und den Einbruch der Heiden verschlafen, der Mann ist übel zugerichtet und sprach durchaus verwirrt, als wenn er Einsiedler werden wollte.«

Ingram nickte, aber er schwieg. Und Memmo fuhr bei sich selbst fort: »Nie habe ich so große Veränderung gesehen, als der Glaube in diesem Heiden hervorbringt; wenn ich ihm ein Heubund unter den Kopf rücke, dankt er so zierlich wie ein Mädchen. Das Vaterunser hat er gelernt wie wenige. Vielleicht wird er sogar ein Mönch, dann müßte ich ihn Latein lehren. Einst wollten seine Raben das Kyrie nicht leiden, jetzt zwinge ich ihn selbst zu mensa und filius«, und Memmo lachte auf seinem Schemel über die große Hoffnung.

Vor dem Hause klirrten Waffen, die Tür öffnete sich, Graf Gerold trat auf die Schwelle. »Ich rufe dich, Ingram,« redete er den Auffahrenden an, »du magst dein Haupt wieder frei tragen im Volke. Unter den Linden haben sie dir den Frieden zurückgegeben, wenn du die Buße bezahlst in Viehhäuptern oder in Land, und die Schatzung war mäßig. Weißt du es noch nicht, so vernimm auch dies: auf dem Rennwege hinter dem Hügel des Donnerers haben deine Landgenossen den flüchtigen Haufen der Räuber erreicht, nur wenige Sorben sind entronnen; diese Kunde soll dir tröstlich sein. Ich aber komme selbst, dich zum Kriegsgesellen zu werben. Zu Rosse, Held, in wenigen Tagen reiten wir über die Saale.« Mit kurzem Gruß verließ er die Hütte.

Als Ingram hinter ihm ins Freie trat und das Haupt zum Sonnenlicht hob, fühlte er sich leise angefaßt. »Jetzt bist du ganz mein«, rief Walburg in seiner Umarmung. Da berührten ihre Finger das Lederband, welches er am Halse trug, sie trat ängstlich zurück: »Ingram, du trägst noch bei dir, was von den Unholden kommt.«

»Die Gabe meiner Ahnen meinst du,« versetzte der Mann betroffen, »wie darf ich sie verachten!«

»Bedenke, Geliebter, vieles Unheil hat dir der Zauber gebracht, wer weiß, wie sehr er dir noch den Sinn verwandelt, wenn du ihn bewahrst.«

»So wie du warnte einst ein anderer,« versetzte Ingram, »und ich fürchte, ich habe zuviel auf das Erbstück getraut. Ich will es abtun, du aber magst es verwahren.«

»Nicht ich und kein anderer,« rief Walburg, »nur einer soll darüber entscheiden, und das ist Herr Winfried selbst.«

»Willst du mich vor die Augen des Bischofs führen?« fragte Ingram unruhig.

»Merke wohl, Ingram,« warnte Walburg, »wie das Zauberstück dich von dem Bischof fernhalten will.«

Er löste den Riemen und bot ihr die Tasche; sie warf ein Tuch über das Bündel, segnete sich und griff danach. »Und jetzt fort von hier zu ihm. Beuge dich, Ingram,« bat sie den Zögernden, »denn um Gnade sollst du werben bei einem, der stärker ist als du.« Voll Mitleid und Zärtlichkeit sah sie ihn an, vergaß einen Augenblick das Teufelswerk in ihrer Hand und küßte ihn, dann zog sie ihn hastig mit sich fort.

In seiner Kammer saß der Bischof allein, als Walburg eintrat, den Geliebten nach sich ziehend. »Kommst du endlich, Ingram,« sprach Winfried aufsehend, »lange habe ich dich erwartet und teuren Preis haben wir beide gezahlt, bis du den Weg zu mir fandest.«

»Ein Zauber, den die heidnische Schicksalsfrau gebunden, liegt in dem Erbe seiner Ahnen und erbittert ihm seinen redlichen Sinn«, klagte Walburg. »Löse du ihn von der Macht der Unholden.«

»Die Gnade des Himmelsherrn soll dich befreien, Ingram, und der Kampf, den du selbst durchkämpfst, solange du auf der Erde weilst. Wo ist der Zauber, der euch ängstigt?«

»Hier liegt das Grauwerk unter weißem Tuch,« sagte Walburg und legte das Bündel scheu auf den Holzstoß am Herde. Winfried wandte sich und sprach sein Gebet, dann faßte er nach dem geweihten Wasser, das im Becken bei der Stubentür stand, besprengte das Tuch und seinen Tisch und zog das Erbstück des Teufels hervor. Es war eine kleine Tasche aus abgestoßenem wolligem Fell, von vielen verknoteten Fäden umschlungen. Winfried öffnete weit den Fensterladen und die Tür, dann machte er über sein Messer das heilige Zeichen, schnitt kräftig durch Faden und Leder und suchte den Inhalt. Staub und vertrocknete Kräuter fielen ihm in die Hand, dazwischen ein neues Bündel von roter Farbe; er rollte es auseinander und trat zurück. Vor ihm lag von Seidenstoff, dicht wie Filz gewirkt, mit Goldfäden gestickt, ein Bild gleich dem Haupt des Wurms, den man Drachen nennt. Von hellem Gold glänzten die Augen, um den aufgesperrten Rachen standen die goldenen Zähne, aus ihm ragte wie ein Pfeil die rote Zunge.

»Schwerlich vermag menschliche Kunst solch teuflisches Bild zu schaffen«, rief Winfried erstaunt und hielt das Holzkreuz über den Drachenkopf. »Wirf Holz auf die Herdkohlen, Jungfrau, in der Flamme des Christenherdes bergen wir das Heidenbild; verschwinden soll es aus dem Angesicht der Menschen, denn wie lebendig glänzt das Auge und leckt die Zunge.«

Das Herdholz knisterte, die Flamme hob sich hoch über den Kohlen, Winfried trug vorsichtig die Tasche, die zerfallenen Kräuter, zuletzt das Drachenhaupt zu dem Feuer und stieß sie mit dem Eisen kräftig hinein. Ein dicker Rauch, gelblich und weiß, wirbelte auf, er stieg hoch bis zum Herdloch der Decke und wand sich um die Dachbalken. Ingram lag an der Tür auf den Knien. »Bitter ist mir, von meinen Ahnen zu scheiden«, seufzte er. Aber über seinem Haupt hielt Walburg die Hände gefaltet und sah verklärt auf Winfried, der vor dem Herde stand, das Kreuz hochhebend, bis die letzten Wirbel des Dampfes durch das Dach entschwebt waren. Darauf trat er zu Ingram: »Bereite deine Seele, damit du ein treuer Mann des Christengottes werdest und deinen Sitz gewinnest in der Hochburg des Himmels. Als eine Gabe, welche der Himmelsherr dir durch mich bietet, empfange dies geweihte Gewand, das du tragen sollst, wenn du zum Taufstein trittst und dich gelobst dem ewigen Gotte.«

Auf der Brandstätte des Hofes, in welchem einst die Raben gekrächzt hatten, erhob sich eine Kirche und vom Turmgerüst klang die Glocke der Christen. Wenige Wegstunden davon, nahe dem großen Markt der Thüringe, stand der neue Hof Ingrams und die Halle, welche er gebaut hatte. Bald wuchs um den Hof ein ansehnliches Dorf, welches noch in späten Geschlechtern das Erbgut des Ingram genannt wurde. Im ganzen Lande rühmten die Leute sein Glück und seine Hausfrau, welche ihm den Hof mit einer Schar blondlockiger Kinder füllte, die gastliche Halle und daneben auch die Zucht seiner Kriegsrosse, der Rabenkinder. Er war als Kriegsheld gefeiert bis weit im Osten der Saale, in den Grenzkriegen ein Schrecken der Feinde, eine starke Hilfe der fränkischen Grafen. Mehr als einmal wurde er zu dem Hofe der großen Frankenherren gesandt, dort fand er immer Gunst und er merkte wohl, daß er dort seinen stillen Fürspruch hatte. Als endlich König Pippin, der Sohn des erlauchten Herrn Karl, selbst nach Thüringen kam, um ein Heer gegen Sachsen und Wenden zu führen, da ritt Ingram in seinem Gefolge und der König ehrte sein tapferes Schwert durch Lob und Begabung. So oft Winfried von seinem erzbischöflichen Sitze zu Mainz nach Thüringen fuhr, zog Ingram bis an die Landesgrenze, den großen Kirchenfürsten zu begrüßen, alle seine Knaben taufte der Erzbischof selbst und empfing jedes Jahr von der Hausfrau Weben der feinsten Leinwand, die auf den Webstühlen des Hofes gefertigt wurde. Stets war der Bischof mild gegen Ingram und freundlicher als gegen andere, und er war bemüht, vor den Leuten zu erweisen, wie hoch er den Helden achte. Nur betrat er nie die Schwelle des Treuen, um gastlich darin auszuruhen, obwohl Frau Walburg zuweilen mit Tränen darum flehte; aber ihre Knaben liebkoste er und nie vergaß er bei seiner Ankunft im Lande ihr selbst eine Spende zu bringen.

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