Gustav Freytag - Die Ahnen

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Da der Fremde schwieg, wies der Führer auf den Himmel, über den sich das Abendrot breitete, und ritt aus dem Talpfad einen schmalen Weg bergauf. Die Rosse der Reisenden klommen mühsam nach durch dichtes Holz bis auf eine Berghöhe. Der Gipfel war ein unebener Raum, baumlos, mit niedrigem Buschwerk und wilden Blumen bewachsen. Nur eine mächtige Esche erhob sich in der Mitte aus dem niedrigen Kraut. Die Reiter sahen von drei Seiten weit über die Hügel, südwärts bis über den Main, nach Norden auf die blauen Berge der Thüringe, geradeaus in eine weite Talebene, die von hochgeschwungenen Hügeln eingefaßt war. Hinter ihnen dehnte sich eine Bergleite, von dem vorderen Gipfel durch Erdhaufen und Senkungen getrennt, welche aussahen wie ein alter Wall und Graben. Der Führer sprang vom Rosse und neigte sich tief gegen den Eschenbaum, dann trat er an den Rand des Gipfels und sah forschend in das Tal und den Saum der Wälder entlang. Und wieder wandte er sich der Esche zu und sprach ehrfürchtig: »Hier ist der Idisberg und dies ist der heilige Baum der hohen Schicksalsfrauen. Schutz vor schädlichen Gewalten hat die Stelle und darum habe ich euch hierher geführt.«

»Als ein kundiger Führer hast du dich erwiesen«, versetzte der Fremde, die gute Lagerstätte überschauend. Er stieg ab und löste selbst die Ledersäcke vom Sattel der Rosse. »Sicher weißt du auch einen Quell in der Nähe.« Der Führer ergriff die Zügel der Pferde. »Gebiete deinem Knaben, daß er die Flaschen trage und mir helfe den Zaun zu richten«, sagte er und führte die Tiere auf die Bergleite zu etwa hundert Schritt hinab, wo ein Quell aus einer bemoosten Einfassung von Stein talab rann. Dort pflöckte er die Rosse an, damit sie weideten, hob die schwere Axt und winkte dem Jüngling, daß er ihm nach dem Wald folge.

Als der Fremde sich auf dem Gipfel allein sah, umschritt er betend mit gebeugtem Haupte den Raum, in welchem die Esche stand. Darauf untersuchte er sorgfältig die Stelle, als ein Mann, der die Zeichen der Natur zu deuten wußte, und stieß mit dem Fuß unter eine knorrige Wurzel des Baumes, welche hoch über dem Boden ragte; er fand lockeren Grund, fuhr mit dem Stiel der Axt hinein und hob mit Anstrengung einen Stein heraus, über den die Wurzel gewachsen war; ihre Ausläufer waren in ein Loch des Steines gedrungen und hatten den Stein gesprengt. Verwundert sah der Mann auf das regelmäßig gebohrte Loch. Dann nahm er ehrfürchtig den Ledersack, schob ihn an die Stelle des Steins und über sein Gesicht flog ein Lächeln. »Haust ein Unhold in diesem Baum, so soll ihm der geborgene Schatz Not bereiten.« Noch einmal schaute er prüfend auf den unebenen Boden ringsumher und auf das üppige Grün, welches daraus geschossen war, dann zog er aus der Tasche seines Gewandes ein kleines Buch, setzte sich, daß das Abendlicht darauf fiel, öffnete die Schließen und las in dem Pergament. Er hörte das Dröhnen eines Holzschlägels und merkte, wie der Führer sich anschickte, weiter abwärts den Nachtzaun zusammenzuschlagen. »Hierher, Ingram«, rief der Fremde befehlend hinunter. Der Führer schüttelte mit dem Haupt und schlug weiter. Da trat der Fremde näher und gebot: »Trag die Pfähle herauf, wir rasten am Baum.«

»Das geht nimmer an«, versetzte der Führer.

»Und warum nicht, wenn ich es will?«

»Soll der Feuerschein auf der Höhe den fremden Spähern dein Lager künden?«

»Die Nacht ist warm, gern entbehren wir die Flamme, auch ein Krieger wie du behilft sich wohl ohne Kochherd.«

Ingram stand unbeweglich und sah finster auf den Fremden.

»Wer du auch sonst bist,« fuhr dieser fort, »für diese Reise hast du dich mir gelobt um guten Sold, und ich bin der Herr unserer Fahrt. Willst du nicht nach meinem Willen tun, so ziehe deinen Weg, ich suche meinen Pfad ohne dich.«

»Ungern diene ich dir,« antwortete der Führer heftig, »und nur, weil eine, die mir Gutes tat, mich geworben hat; und wenn ich frei bin von meinem Wort und du ein Schwert zu führen weißt, so will ich lieber dein Feind sein als dein Freund, das magst du wissen, Fremder. Jenen Baum aber habe nicht ich zu scheuen, sondern du, denn weitbekannt ist er im Lande und um ihn schweben seit der Urzeit hohe Gewalten, welche dir Feind sind und nicht mir.«

»Ob sie mir Feind sind, will ich dir zeigen, wenn du mir folgst«, antwortete der Fremde und schritt dem Baume zu. Er hob seine Axt und rief: »Haben sie Grimm, so mögen sie zürnen, haben sie Macht, so mögen sie mich treffen wie ich diesen Stamm.« Und mit starkem Schwunge schlug er die Axt in den Baum. Der Führer trat zurück, griff nach seiner Waffe und starrte nach der Höhe, ob von dort ein Götterzeichen den Frevler treffe; aber alles blieb still, nur ein trockener Zweig mit Eschensamen fiel herab. »Sieh her,« rief der Fremde, auf das Samenbündel weisend, »das ist der Zorn deiner Gewaltigen. Der Baum, vor dem du zagst, war einst ein flatterndes Samenkorn wie dieses hier, aus einem winzigen Kern ist er gewachsen. Wo hausten die Gewaltigen, welche du fürchtest, als der Baum noch ein Samenkorn war? Meinst du, der Baum hat gestanden von Anfang der Menschenerde? Merke, unter seinen Wurzeln fand ich diesen Stein, rissig und gesprengt durch die Kraft des Baumes. Betrachte den Stein, es ist ein Mühlstein, wie ihn die Weiber drehen, um das Getreide zu mahlen. Bevor die Esche war, hat hier ein Hauswesen lebender Menschen gestanden. Geringe Ehre verdienen die Götter, welche erst dann in der Esche mächtig wurden, als die Menschen gestorben waren, die vor dem Baume hier hausten. Der Herr aber, welchem ich diene, ist der Gott, welcher Himmel und Erde gemacht hat, er allein ist ewig und allmächtig von der Urzeit und wird ewig und allmächtig sein, wenn der letzte Span dieses Baumes aus der Welt geschwunden ist.«

Der Führer kauerte zu dem zerbrochenen Stein nieder und sah in die Öffnung, auf das Wurzelstück und auf Reste von Holzkohlen, welche an dem Sandstein hafteten. Das Haar hing ihm über das Gesicht und seine Brust hob sich in heftigen Atemzügen. »Stand ein Haus hier, so hat es gebrannt«, sprach er endlich leise vor sich hin. »Da ich klein war, sagten sie mir, daß meine Vorfahren auf dem Berge gesiedelt haben. Alte Leute haben einen Sang davon gewußt, der Sänger, den die Wenden erschlugen, war dieses Liedes kundig.«

Der Fremde berührte ihm die Schulter. »Die Nacht steigt herauf, im Walde heulen die Wölfe, hole die Pfähle, Ingram.«

Der Führer erhob sich. »Hierher führte ich dich,« sprach er bitter, »damit ich dir meinen Eid halte und du sicher seiest in der Nähe einer hohen Herrin, die ich mir günstig weiß. Du aber störst der Göttin den Frieden durch deine Axt und du verstörst mich durch schwere Gedanken, die du mir in das Herz senkest. Hast du Macht, Vergangenes zu wissen und ohne den Schutz der Überirdischen zu dauern, so bereite dir selbst die Nachtrast, wo du magst, ich helfe dir nicht.«

Der Fremde ergriff schweigend einen der Pfähle, welche der Jüngling unterdes herzugetragen hatte, und hob den Schlägel. Wuchtig fielen die Hiebe auf die Pfahlköpfe, Gottfried bot die Hölzer und flocht Zweige zwischen die Stäbe, bis rings um den Baumstamm ein Zaun gerichtet war, der die Rosse und Männer eng einzuschließen vermochte. Gottfried führte die Pferde der beiden Reisenden in den Zaun, der Fremde aber trat, als alles vollendet war, zum Führer und sprach freundlich: »Auch für dich und dein Tier ist Raum in unserm Frieden.«

»Ich und mein Roß begehren deines Schutzes nicht«, antwortete Ingram abweisend. Er hob den Mühlstein von seiner Stelle und trug ihn an den Rand des Gipfels weitab von den Fremden, dann sprang er zum Quell, löste seinem Roß die Beinfessel und führte es zu dem Steine, dort lagerte er neben seinem Tiere und schob den Stein unter sein Haupt.

In der Umzäunung band Gottfried zwei Holzstäbe zu einem Kreuz zusammen, küßte den Stab und übergab ihn ehrfurchtsvoll dem Fremden, dieser steckte ihn zu der Wurzel des Baumes, welche seinen Schatz bedeckte. Beide knieten nieder und erhoben den lateinischen Abendgesang, mit mächtiger Stimme sang der ältere die feierliche Weise, der Jüngling respondierte. Die melodischen Klänge tönten von der nahen Bergwand zurück und kämpften mit den wilden Stimmen der Nacht, welche kreischend und heulend aus dem Walde schallten. Der Führer erhob sich, da der Gesang begann, aber die vollen Töne der bewegten Menschenstimme bändigten ihm die Hast, er blieb abgewandt sitzen und starrte in den gelben Schein am Rande des Himmels.

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