Hermann Hesse - Peter Camenzind

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»Im Anfang war der Mythus. Wie der große Gott in den Seelen der Inder, Griechen und Germanen dichtete und nach Ausdruck rang, so dichtet er in jedes Kindes Seele täglich wieder.« Mit diesen Sätzen beginnt die erste Erzählung Hermann Hesses (1877-1962), die 1904 im S. Fischer Verlag erschien und ihren Autor mit einem Schlag berühmt machte. Der in unmittelbarer Nachfolge von Gottfried Kellers Grünem Heinrich stehende »Erziehungsroman« hat mit seinen erfrischenden, allem Pathetischen abholden Naturschilderungen bis heute nichts an Charme und Farbe verloren. Hesse selbst hat den dezidierten Individualismus Camenzinds als den »Anfang des roten Fadens« bezeichnet, der sein ganzes Werk durchzieht.

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Immerhin war das Beobachten der Wolken und Wellen erfreulicher gewesen als das Menschenstudieren. Mit Erstaunen nahm ich wahr, daß der Mensch von der übrigen Natur sich vor allem durch eine schlüpfrige Gallert von Lüge unterscheidet, die ihn umgibt und schützt. In Kürze beobachtete ich an allen meinen Bekannten dieselbe Erscheinung – das Ergebnis des Umstandes, daß jeder eine Person, eine klare Figur vorzustellen genötigt wird, während doch keiner sein eigenstes Wesen kennt. Mit sonderbaren Gefühlen stellte ich an mir selber dasselbe fest und gab es nun auf, den Personen auf den Kern dringen zu wollen. Bei den meisten war die Gallert viel wichtiger. Ich fand sie überall auch schon an den Kindern, welche stets, bewußt oder unbewußt, lieber eine Rolle mimen, als sich ganz unverhüllt und instinktiv kundgeben.

Nach einiger Zeit kam es mir vor, ich mache keine Fortschritte mehr und verliere mich an spielerische Einzelheiten. Zunächst suchte ich den Fehler bei mir selbst, doch konnte ich mir bald nicht mehr verhehlen, daß ich enttäuscht war und daß meine Umgebung mir die Menschen nicht gab, die ich suchte. Ich brauchte nicht Interessantheiten, sondern Typen. Das bot mir weder das Volk der Akademiker noch der Kreis der Gesellschaftsmenschen. Mit Sehnsucht dachte ich an Italien, und mit Sehnsucht an die einzigen Freunde und Begleiter meiner vielen Fußreisen, die Handwerksburschen. Mit solchen war ich viel gewandert und hatte unter ihnen viele prachtvolle Burschen gefunden.

Es war vergeblich, die Herberge zur Heimat und einige wilde Pennen aufzusuchen. Die Menge der unständigen Durchwanderer diente mir nicht. So stand ich denn wieder eine Weile ratlos, hielt mich an die Kinder und studierte viel in Kneipen herum, wo natürlich auch nichts zu holen war. Es kamen ein paar traurige Wochen, da ich mir mißtraute, meine Hoffnungen und Wünsdie lächerlich übertrieben fand, mich viel im Freien umhertrieb und wieder halbe Nächte beim Wein verbrütete.

Auf meinen Tischen hatten sich damals wieder ein paar Stöße von Büchern angesammelt, die ich gern behalten hätte, statt sie dem Antiquar zu geben; doch war kein Raum in meinen Schränken mehr. Um endlich abzuhelfen, suchte ich eine kleine Schreinerei auf und bat den Meister, zum Ausmessen eines Bücherschafts in meine Wohnung zu kommen.

Er kam, ein kleiner, langsamer Mann mit bedächtigen Manieren, er maß den Raum aus, kniete am Boden, streckte den Meterstab zur Decke, stank ein wenig nach Leim und notierte eine Zahl um die andere behutsam mit zollgroßen Ziffern in sein Notizbuch. Zufällig geschah es, daß er bei seinem Hantieren an einen mit Büchern beladenen Sessel stieß. Ein paar Bände fielen herunter, und er bückte sich, sie aufzuheben. Unter den Büchern war ein kleines Handlexikon der Handwerksburschensprache. Man findet den kleinen Kartonband fast in allen deutschen Handwerksburschenherbergen, ein gut gemachtes und ergötzliches Büchlein.

Der Schreiner, als er das ihm wohlbekannte Bändchen sah, blickte kurios zu mir herüber, halb belustigt und halb mißtrauisch.

»Was gibt's?« fragte ich.

»Mit Verlaub, ich sehe da ein Buch, das ich auch kenne. Haben Sie das wirklich studiert?«

»Studiert hab ich die Kundensprache auf der Landstraße«, erwiderte ich, »aber man schlägt schon gern einmal einen Ausdruck nach.«

»Wahrhaftig!« rief er. »Ja sind Sie denn selber einmal auf der Walze gewesen?«

»Nicht ganz so, wie Sie meinen. Aber gewandert bin ich genug und habe in mancher Penne übernachtet.«

Er hatte unterdes die Bücher wieder aufgeschichtet und wollte gehen.

»Wo haben Sie sich denn seinerzeit herumseschlagen?« fragte ich ihn.

»Von hier bis Koblenz und später noch auf Genf hinunter. Es war nicht meine schlechteste Zeit.«

»Haben Sie auch ein paarmal gebrummt?«

»Bloß einmal, in Durlach.«

»Sie müssen mir noch erzählen, wenn Sie wollen. Sehen wir uns einmal bei einem Schoppen?«

»Nicht gern, Herr. Aber wenn Sie einmal nach Feierabend zu mir hereinkommen und fragen: wie geht's? wie steht's? ist mir's schon recht. Wenn Sie nicht bloß Schindluder mit mir treiben wollen.«

Einige Tage später, es war bei Elisabeth offener Abend, blieb ich auf der Straße stehen und besann mich, ob ich nicht lieber zu meinem Schreiner gehen sollte. Und ich kehrte um, ließ den Gehrock zu Haus und besuchte den Schreiner. Die Werkstatt war schon geschlossen und dunkel, ich stolperte durch eine finstere Hausflur und einen engen Hof, kletterte im Hinterhaus die Treppe auf und ab und fand schließlich an einer Türe ein geschriebenes Schild mit des Meisters Namen. Eintretend gelangte ich direkt in eine sehr kleine Küche, wo ein mageres Weib das Abendessen rüstete und zugleich über drei Kinder zu wachen hatte, welche den engen Raum mit Leben und erheblichem Getöse erfüllten. Befremdet führte mich die Frau in die nächste Stube, wo der Schreiner mit der Zeitung am dämmerigen Fenster saß. Er knurrte bedenklich, da er mich im Finstern für einen zudringlichen Kunden hielt, dann erkannte er mich und gab mir die Hand.

Da er überrascht und verlegen war, wandte ich mich den Kindern zu; sie flohen vor mir in die Küche zurück, und ich folgte nach. Da ich dort die Hausfrau eine Reisspeise bereiten sah, erwachten in mir die Erinnerungen an die Küche meiner umbrischen Padrona, und ich beteiligte mich an der Kocherei. Bei uns wird meistens der schöne Reis gewissenlos zu einer Art Kleister verkocht, welcher nach gar nichts schmeckt und widerlich klebrig zu essen ist. Auch hier war das Unglück schon im Gang, und ich konnte eben noch die Speise retten, indem ich nach Topf und Schaumlöffel langte und mich eiligst der Zubereitung selber annahm. Die Frau fügte sich und war erstaunt, der Reis gelang leidlich, wir trugen ihn auf, zündeten die Lampe an, und auch ich erhielt meinen Teller.

Die Schreinersfrau verwickelte midi an diesem Abend in so eingehende Gespräche über Küchenfragen, daß der Mann fast gar nicht zu Worte kam und wir die Erzählung seiner Wanderabenteuer auf ein andermal verschieben mußten. Übrigens spürten die Leutlein bald, daß ich nur äußerlich ein Herr, eigentlich aber ein Bauernsohn und Kind des armen Volkes war, und so wurden wir schon am ersten Abend befreundet und vertraulich miteinander. Denn wie sie in mir den Gleichbürtigen erkannten, so witterte auch ich in dem ärmlichen Hauswesen die Heimatluft der kleinen Leute. Die Menschen hatten hier keine Zeit zu Feinheiten, zu Posen, zu Komödien, ihnen war das herbe, arme Leben auch ohne das Mäntelein der Bildung und höheren Interessen lieb und viel zu gut, um es mit schönen Reden zu tapezieren.

Immer öfter kam ich wieder und vergaß bei dem Schreiner nicht nur den lumpigen Gesellschaftskram, sondern auch meine Traurigkeit und Nöte. Mir war, ich fände hier ein Stück Kindheit für mich aufbewahrt und setze hier das Leben fort, welches seinerzeit die Patres abgebrochen hatten, als sie mich auf Schulen schickten.

Über eine rissige und schweißgelbe Landkarte veralteten Stils gebückt, verfolgte der Schreiner mit mir seine und meine Fahrten, und wir freuten uns über jedes Stadttor und jede Gasse, die wir beide kannten, wir frischten Handwerksburschenwitze auf und sangen sogar einmal mehrere von den ewigjungen Straubingerliedern. Wir sprachen von den Sorgen des Handwerks, vom Haushalt, von den Kindern, von städtischen Dingen, und ganz allmählich geschah es, daß der Meister und ich sachte die Rollen vertauschten und ich der Dankbare, er der Gebende und Lehrende war. Ich fühlte aufatmend, daß mich hier statt der Salontöne Realitäten umgaben.

Unter seinen Kindern fiel ein fünfjähriges Mädchen durch seine zarte Besonderheit auf. Sie hieß Agnes, doch rief man ihr Agi, war blond, blaß und von schmächtigen Gliedern, hatte schüchterne, weite Augen und eine sanfte Scheu im Wesen. Eines Sonntags, als ich die Familie zu einem Spaziergang abholen wollte, war Agi krank. Die Mutter blieb bei ihr, wir anderen pilgerten langsam zur Stadt hinaus. Hinter Sankt Margreten setzten wir uns auf eine Bank, die Kinder liefen Steinen, Blumen und Käfern nach, und wir Männer überschauten die sommerlichen Wiesen, den Binninger Friedhof und den schönen, bläulichen Zug des Jura. Der Schreiner war müde, bedrückt und still und schien Sorgen zu haben.

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