Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten

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Ammers fuhr von seinem Stuhl hoch. »Dieser Verbrecher! Ganz krank hat er mich gemacht, krank und lächerlich, dieser Lump…«

»Lächerlich?« fuhr Steiner schneidend dazwischen,»öffentlich lächerlich? Parteigenosse Ammers!«

»Nicht öffentlich, nicht öffentlich!« Ammers sah, daß er einen Fehler gemacht hatte. Er verhaspelte sich fast vor Aufregung. »Nur vor mir selbst, meine ich…!«

Steiner sah ihn durchbohrend an. »Ammers«, sagte er dann langsam,»ein echter Parteigenosse ist auch vor sich selbst nie lächerlich! Was ist los mit Ihnen, Mann? Haben demokratische Wühlmäuse Ihre Gesinnung angefressen? Lächerlich… so ein Wort gibt es für uns gar nicht! Die andern sind grundsätzlich lächerlich, verstanden?«

»Ja, natürlich!« Ammers fuhr sich über die Stirn. Er sah sich schon halb im Konzentrationslager, damit seine Gesinnung aufgefrischt würde. »Es war wirklich nur dieser eine Fall! Sonst bin ich stahlhart. Meine Treue ist unerschütterlich…«

Steiner ließ ihn eine Zeitlang reden. Dann schnitt er ihm das Wort ab. »Gut, Parteigenosse. Ich hoffe, so etwas wird nicht wieder vorfallen. Kümmern Sie sich nicht mehr um Emigranten, verstanden? Wir sind froh, daß wir sie los sind.«

Ammers nickte eifrig. Er stand auf und holte eine Kristallflasche und zwei silberne, innen vergoldete Likörschalen auf hohen Stielen vom Büfett. Steiner betrachtete das Arrangement mit Abscheu.

»Was ist das?« fragte er.

»Kognak. Ich dachte, Sie würden vielleicht eine kleine Erfrischung…«

»Kognak serviert man so, wenn er sehr schlecht ist, Ammers«, sagte Steiner etwas jovialer. »Oder an Mitglieder eines Keuschheitsvereins. Bringen Sie mir ein einfaches, nicht zu kleines Glas.«

»Sehr wohl!« Ammers war entzückt, daß das Eis scheinbar gebrochen war.

Steiner trank. Der Kognak war ziemlich gut. Aber das war kein Verdienst Ammers’. Es gab keinen schlechten Kognak in der Schweiz.

Steiner nahm den blauen Aktendeckel aus der Ledermappe, die er von Beer entliehen hatte. »Hier noch etwas nebenbei, Parteigenosse. Streng vertraulich. Sie wissen, daß unsere Propaganda in der Schweiz noch sehr im argen liegt?«

»Ja«, bestätigte Ammers eifrig. »Ich habe das schon immer gefunden.«

»Gut«, Steiner winkte leutselig ab. »Das soll anders werden. Es soll ein Geheimfonds aufgebracht werden.« Er blickte in seine Liste. »Wir haben schon namhafte Gaben. Aber auch geringe Spenden sind willkommen. Dieses hübsche Haus hier ist Ihr Eigentum, nicht wahr?«

»Ja. Es sind allerdings zwei Hypotheken darauf. Praktisch gehört es also eigentlich der Bank«, erklärte Ammers ziemlich eilig.

»Hypotheken sind dazu da, um weniger Steuer zu bezahlen. Ein Parteigenosse, der ein Haus besitzt, ist kein Windbeutel, der das Geld dafür nicht auf der Bank hat. Wie hoch soll ich Sie eintragen?«

Ammers sah ziemlich unentschlossen drein. »Gerade im Augenblick ist es nicht schlecht für Sie«, sagte Steiner ermunternd. »Wir schicken die Liste mit den Namen natürlich nach Berlin. Ich denke, wir können Sie mit fünfzig Franken eintragen.«

Ammers wirkte erleichtert. Er hatte mit mindestens hundert gerechnet. Er kannte die Unersättlichkeit der Partei. »Selbstverständlich!« erklärte er sofort. »Oder vielleicht sechzig«, fügte er hinzu.

»Gut, also sechzig.« Steiner schrieb. »Haben Sie außer Heinz noch einen anderen Vornamen?«

»Heinz, Karl, Goswin – Goswin mit einem „s“.«

»Goswin ist ein seltener Name.«

»Ja, aber echt deutsch! Altdeutsch. Ein König Goswin kam schon in der Völkerwanderung vor.«

»Ich glaube es.«

Ammers legte einen Fünfzig- und einen Zehnfrankenschein auf den Tisch. Steiner steckte das Geld ein. »Quittung ausgeschlossen«, sagte er. »Sie verstehen, warum!?«

»Selbstverständlich! Geheim! Hier in der Schweiz!« Ammers zwinkerte schlau.

»Und keinen unnützen Radau wieder, Parteigenosse! Lautlosigkeit ist der halbe Erfolg! Denken Sie also immer daran!«

»Sehr wohl! Ich weiß Bescheid! Es war nur ein unglücklicher Zufall.«

Steiner ging durch die verwinkelten Straßen zu Doktor Beer zurück. Er schmunzelte. Leberkrebs! Dieser Kern! Was für Augen er machen würde, wenn er die sechzig Franken von dieser Strafexpedition bekam!

17

Es klopfte. Ruth horchte zur Tür hinüber. Sie war allein. Kern war seit vormittags unterwegs, um Arbeit zu suchen. Sie zögerte einen Moment. Dann stand sie leise auf, ging in Kerns Zimmer und schloß die Verbindungstür hinter sich ab. Die Zimmer lagen über Eck. Das hatte für Razzien einen Vorteil. Man konnte von jedem Zimmer auf den Korridor gelangen, ohne von jemand gesehen zu werden, der vor der anderen Tür stand.

Ruth zog die Außentür von Kerns Zimmer lautlos zu. Dann ging sie den Korridor entlang um die Ecke.

Ein Mann von etwa vierzig Jahren stand vor ihrer Tür. Ruth kannte ihn vom Sehen. Er wohnte im Hotel und hieß Brose. Seine Frau lag seit sieben Monaten krank zu Bett. Beide lebten von einer kleinen Unterstützung der Flüchtlingshilfe und von etwas Geld, das sie mitgebracht hatten. Das war kein Geheimnis. Im Hotel Verdun wußte jeder über jeden nahezu alles.

»Wollen Sie zu mir?« fragte Ruth.

»Ja. Ich wollte Sie um etwas bitten. Sie sind Fräulein Holland, nicht wahr?«

»Ja.«

»Ich heiße Brose und wohne im Stock unter Ihnen«, sagte der Mann verlegen. »Ich habe eine kranke Frau unten und muß fort, Arbeit suchen. Da wollte ich Sie fragen, ob Sie vielleicht etwas Zeit hätten…«

Brose hatte ein schmales, gequältes Gesicht. Ruth wußte, daß fast jeder im Hotel vor ihm davonlief, wenn er nur in Sicht kam. Er suchte dauernd nach Gesellschaft für seine Frau.

»Sie ist sehr viel allein – und Sie wissen ja, wie das ist -, da verliert sie leicht die Hoffnung. Es gibt Tage, da ist sie besonders traurig. Aber wenn sie etwas Gesellschaft hat, ist es gleich besser. Ich dachte, daß Sie sich vielleicht auch gern einmal unterhalten. Meine Frau ist klug…«

Ruth war gerade dabei, Pullover aus leichter Kaschmirwolle stricken zu lernen; man hatte ihr gesagt, ein russisches Geschäft in den Champs-Elysées kaufe so etwas, um es für den dreifachen Preis weiterzuverkaufen. Sie wollte weiterarbeiten und wäre wohl nicht gegangen – aber dieses hilflose Anpreisen:»Meine Frau ist klug« entschied. Es beschämte sie auf eine sonderbare Weise. »Warten Sie einen Augenblick«, sagte sie. »Ich hole ein paar Sachen; dann gehe ich mit Ihnen.«

Sie holte ihre Wolle und ihr Muster und ging mit Brose hinunter. Die Frau lag im ersten Stock in einem kleinen Zimmer nach der Straße hin. Broses Gesicht veränderte sich, als er mit Ruth eintrat. Er strahlte angestrengt. »Lucie, hier ist Fräulein Holland«, sagte er eifrig. »Sie möchte dir gern etwas Gesellschaft leisten.«

Zwei dunkle Augen in einem wachsbleichen Gesicht richteten sich mißtrauisch auf Ruth. »Ich gehe dann jetzt«, sagte Brose rasch. »Ich komme abends wieder. Heute wird es bestimmt etwas. Auf Wiedersehen.«

Er lächelte, winkte und zog die Tür hinter sich zu.

»Er hat Sie geholt, nicht wahr?« fragte die blasse Frau nach einer Weile.

Ruth wollte zuerst etwas anderes antworten, aber dann nickte sie.

»Ich habe es mir gedacht. Danke, daß Sie gekommen sind. Aber ich kann gut allein bleiben. Lassen Sie sich nicht in Ihrer Arbeit stören. Ich kann etwas schlafen.«

»Ich habe nichts vor«, sagte Ruth. »Ich lerne nur gerade strikken. Das kann ich hier auch. Ich habe mein Strickzeug mitgebracht.«

»Es gibt angenehmere Dinge, als bei einer Kranken zu sitzen«, sagte die Frau müde.

»Sicher. Aber es ist doch besser, als allein zu sitzen.«

»Das sagen alle immer, um einen zu trösten«, murmelte die Frau. »Ich weiß, Kranke will man immer trösten. Sagen Sie doch ruhig frei heraus, daß es Ihnen unangenehm ist, bei einer unbekannten, schlechtgelaunten Kranken zu sitzen, und daß Sie es nur tun, weil mein Mann Sie überredet hat.«

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