Wilhelm Hauff - Jud Süss

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»Denn?« fragte Lanbek gespannt.

»Kurz, es gefiel mir nicht und ich werde nicht mehr hingehen.«

»Ich wollte, du wärest nie dort gewesen«, sagte der junge Mann.

»Ach, konnte ich denn wissen, daß die Gesellschaft nicht für mich passen würde?« erwiderte Lea traurig; »und überdies sagte mein Bruder ausdrücklich, es werde meinen Herrn Bräutigam freuen, wenn ich auch unter die Leute komme.«

»Wen hat er gesagt, wen werde es freuen?« rief Lanbek.

»Nun dich«, antwortete Lea; »überhaupt, Lanbek, ich weiß gar nicht, wie ich dich verstehen soll; du bist so kalt, so gespannt; gerade jetzt, da wir offen und ohne Hindernis reden können, bist du so ängstlich, beinahe stumm; statt ins Haus zu uns zu kommen, bestellst du mich heimlich in den Garten, ich weiß doch nicht, vor wem man sich so sehr zu fürchten hat, wenn man einmal in einem solchen Verhältnis steht?«

»In welchem Verhältnis?« fragte Lanbek.

»Nun, wie fragst du doch wieder so sonderbar! Du hast bei meinem Bruder um mich angehalten, und er sagte dir zu, im Fall ich wollte und der Herzog durch ein Reskript das Hindernis wegen der Religion zwischen uns aufhöbe. Ich bin nur froh, daß du nicht Katholik bist, da wäre es nicht möglich, aber ihr Protestanten habt ja kein kirchliches Oberhaupt und seid doch eigentlich so gut Ketzer wie wir Juden.«

»Lea! um Gottes willen, frevle nicht!« rief der junge Mann mit Entsetzen. »Wer hat dir diese Dinge gesagt? O Gott, wie soll ich dir diesen furchtbaren Irrtum benehmen?«

»Ach, geh doch!« erwiderte Lea. »Daß ich es wagte, mein verhaßtes Volk neben euch zu stellen, bringt dich auf. Aber sei nicht bange; mein Bruder, sagen die Leute, kann alles, er wird uns gewiß helfen, denn was er sagt, ist dem Herzog recht. Doch eine Bitte habe ich, Gustav; willst du mich nicht bei den Deinigen einführen? Du hast zwei liebenswürdige Schwestern; ich habe sie schon einigemal vom Fenster aus gesehen; wie freut es mich, einst so nahe mit ihnen verbunden zu sein! Bitte, laß mich sie kennenlernen.«

Der unglückliche junge Mann war unfähig auch nur ein Wort zu erwidern; seine Gedanken, sein Herz wollten stille stehn. Er blickte wie einer, der durch einen plötzlichen Schrecken aller Sinne beraubt ist, mit weiten, trockenen Augen nach dem Mädchen hin, das, wenn auch nicht in diesem Augenblick, doch bald vielleicht noch unglücklicher werden mußte als er, und das jetzt lächelnd, träumend, sorglos wie ein Kind an einem furchtbaren Abgrund sich Blumen zu seinem Kranze pflückte.

»Was fehlt dir, Gustav?« sprach sie ängstlich, als er noch immer schwieg. »Deine Hand zittert in der meinigen; bist du krank? du bist so verändert.« Doch - noch ehe er antworten konnte, sprach eine tiefe Stimme neben Lea: »Bon soir, Herr Expeditionsrat; Sie unterhalten sich hier im Dunkeln mit Dero Braut? Es ist ein kühler Abend; warum spazieren Sie nicht lieber herauf ins warme Zimmer? Sie wissen ja, daß mein Haus Ihnen jederzeit offensteht.«

»Mit wem sprichst du hier, Gustav?« sagte der alte Lanbek, der beinahe in demselben Augenblick herantrat; »deine Schwestern behaupten, du unterhaltest dich hier unten mit einem Frauenzimmer.«

»Es ist der Minister«, antwortete Gustav beinahe atemlos.

»Gehorsamer Diener«, sprach der Alte trocken; »ich habe zwar nicht das Vergnügen Ew. Exzellenz zu sehen in dieser Dunkelheit, aber ich nehme Gelegenheit, meinen gehorsamsten Dank von wegen der Erhebung meines Sohnes abzustatten; bin auch sehr charmiert, daß Sie so treue Nachbarschaft mit meinem Gustav halten.«

»Man irrt sich«, erwiderte Süß, heiser lachend, »wenn man glaubt, ich bemühe mich, mit dem Herrn Sohn im Dunkeln über den Zaun herüber zu parlieren, ich kam nur um meine Schwester abzuholen, weil es etwas kühles Wetter ist und die Nachtluft ihr schaden könnte.«

»Mit Ihrer Schwester?« sagte der Alte streng; »Bursche, wie soll ich das verstehen, sprich!«

»Echauffieren sich doch der Herr Landschaftskonsulent nicht so sehr!« erwiderte der Jude; »Jugend hat nicht Tugend, und er macht ja nur meiner Lea in allen Ehren die Cour.«

»Schandbube!« rief der alte Mann, indem er seine Hand um den Arm seines Sohnes schlang und ihn hinwegzog, »geh auf dein Zimmer; ich will ein Wort mit dir sprechen; und Sie, Jungfer Süßin, daß Sie sich nimmer einfallen läßt, mit dem Sohn eines ehrlichen Christen, mit meinem Sohn ein Wort zu sprechen, und wäre Ihr Bruder König von Jerusalem, es würde meinem Hause dennoch keine Ehre sein.« Mit schwankenden, unsichern Schritten führte er seinen Sohn hinweg. Lea weinte laut, aber der Minister lachte höhnisch; »Parole d'honneur!« rief er, »das war eine schöne Szene; vergessen Sie übrigens nicht, Herr Expeditionsrat, daß Sie nur noch vierzehn Tage Frist zu Ihrer Werbung haben; bis dahin und von dort an werde ich mein Wort halten.«

10

Die an Furcht grenzende Achtung des jungen Lanbek hieß ihn geduldig und ohne Murren dem Vater folgen, und langjährige Erfahrungen über den Charakter des Alten verboten ihm in diesem Augenblick, wo der Schein so auffallend gegen ihn war, sich zu entschuldigen. Der Landschaftskonsulent warf sich in seinem Zimmer in einen Armsessel und verhüllte sein Gesicht. Besorgt und ängstlich stand Gustav neben ihm und wagte nicht zu reden; aber die beiden schönen Schwestern des jungen Mannes flogen herbei, als sie die Schwäche des Vaters sahen, fragten zärtlich, was ihm fehle, suchten seine Hände vom Gesicht herabzuziehen und benetzten sie mit ihren Tränen. - »Das ist der Bube«, rief er nach einiger Zeit, indem sein Zorn über seine körperliche Schwäche siegte; » der ist es, der das Haus eures Vaters, unsern alten guten Namen, euch, ihr unschuldigen Kinder, mit Elend, Schmach und Schande bedeckt; der Judas, der Vatermörder - denn heute hat er den Nagel in meinen Sarg geschlagen.«

»Vater! um Gottes willen! Gustav!« riefen die Mädchen bebend, indem sie ihren bleichen Bruder scheu anblickten und sich an den alten Lanbek schmiegten.

»Ich weiß«, sagte der unglückliche junge Mann, »ich weiß, daß der Schein gegen mich -«

»Willst du schweigen!« fuhr der Konsulent mit glühenden Augen und einer drohenden Gebärde auf. »Schein? meinst du, du könnest meine alten Augen auch wieder blenden wie damals nach dem Karneval? nicht wahr, es wäre weit bequemer, wenn sich diese beiden Augen schon ganz geschlossen, wenn sie den alten Lanbek so tief verscharrt hätten, daß keine Kunde von der Schande seines Namens mehr zu ihm dringt. Aber verrechnet hast du dich, Elender! Enterben will ich dich; hier stehen meine lieben Kinder, du aber sollst ausgestoßen sein, meines ehrlichen Namens beraubt, verflucht -«

»Vater!« riefen seine drei Kinder mit einer Stimme, die Töchter stürzten sich auf ihn, und zum ersten Mal wagte es Hedwig, ihre Lippen auf die geheiligten Lippen des Vaters zu legen, indem sie ihm den zum Fluch geöffneten Mund mit Küssen verschloß. Die jüngere hatte sich unwillkürlich vor Gustav gestellt, seine Hand ergriffen, als wolle sie ihn verteidigen, der junge Mann aber riß sich kräftig los; nie so als in diesem Augenblick glich sein Gesicht, sein drohendes Auge den Zügen seines Vaters, und die beengte Brust weit vorwerfend, sprach er: »Ich habe alles ertragen, was möglicherweise ein Sohn von seinem Vater ertragen darf, ich habe aber noch andere Pflichten, meine eigene Ehre muß ich wahren, und wäre es mein eigener Vater, der sie antastet. Es hätte Ihnen genügen können, wenn ich bei allem, was mir heilig ist, versichere, daß ich nicht das bin, wofür Sie mich halten. Wenn Sie keinen Glauben mehr an mich haben, wenn Sie mich aufgeben, dann bleibt nichts mehr übrig. Lebet wohl - ich will euch nur noch eine Schande machen.«

»Du bleibst!« rief ihm der Alte, mehr ängstlich und bebend als befehlend nach. »Meinst du, dies sei der Weg, einen gekränkten Vater zu versöhnen? hast du so sehr Eile mir voranzugehen, und einen Weg einzuschlagen, wo ich dich nie mehr träfe? Denn ich habe redlich und nach meinem Gewissen gelebt, dich aber und deine Absicht verstand ich wohl.«

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