Wilhelm Hauff - Jud Süss
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»Und gegen diese wollt ihr kämpfen?« fragte Gustav besorgt und zweifelhaft.
»Kämpfen oder zusammen untergehen«, sprach der Alte, »Wer mit uns verbunden ist, mußt du jetzt nicht wissen, es genügt dir zu erfahren, daß es die trefflichsten des Adels und die wackersten der Bürger sind. Wir wollten den Kaiser um Schutz anflehen, aber die Umstände sind ungünstig, die Zeit ist zu kurz, um durch alle Umwege zu ihm zu gelangen, und überdies hat der Herzog einen gewaltigen Stein im Brett seit den letzten Kriegen; man würde uns abweisen. Uns bleibt nichts übrig als -«
»Wir müssen«, rief der Obrist mutig und entschlossen, »das praevenire müssen wir spielen; St. Joseph, den 19. März haben sie sich zum Ziel gesteckt; aber einige Tage zuvor müssen wir die Feinde des Landes gefangennehmen, die treuen Truppen nach Stuttgart ziehen, das Landvolk zu unserer Hülfe aufrufen, und wenn es gelungen ist, dem Herzog von neuem huldigen und ihm zeigen, an welchem furchtbaren Abgrund er und wir gestanden. Und dann - er ist ein tapferer Soldat und ein Mann von Ehre, dann wird er erröten vor der Schande, zu welcher ihn jene Elenden verführen wollten.«
»Aber der Herzog«, fragte der junge Mann, »wo soll er sein und bleiben, während ihr diese furchtbare Gegenmine auffliegen lasset?«
»Das ist es ja gerade, was uns zur Eile zwingt«, erwiderte der Obrist; »sie haben ihn überredet, im nächsten Monate die Festungen Kehl und Philippsburg zu bereisen, und hinter seinem Rücken wollen sie reformieren. Den 11. will er abreisen; schon sind die Adjutanten ernannt, die ihn begleiten sollen, und, wenn ich es sagen darf, mit solchem Gepränge, und so viel und laut wird von dieser Reise gesprochen, daß ich fürchte, die ganze Fahrt ist nur Maske und der Herzog wird nicht über die Grenze gehen.«
»Du kennst jetzt unsere Plane«, sprach der alte Herr zu seinem Sohn. »Sei klug und vorsichtig. Ein Wort zuviel kann alles verraten. Darum, wie es unter uns gebräuchlich ist, lege deine Hand in die deines Vaters und dieses tapfern Mannes, und schwöre uns zu schweigen.«
»Ich schwöre«, sagte Lanbek mit fester Stimme, aber bleich und mit starrem Auge; und sein Vater und der Obrist zogen ihn an ihre Brust und begrüßten ihn als einen der Ihrigen.
9
Ein drückender, trüber Nebel lag über Stuttgart und gab den Bergen umher und der Stadt ein trauriges, ödes Ansehen; geradeso lag auch ein trüber, ängstlicher Ernst auf den Gesichtern, die man auf den Straßen sah, und es war, als hätte ein Unglück, das man nicht vergessen konnte, oder ein neuer Schlag, den man fürchtete, alle Herzen wie die sonst so lieblichen Berge umflort und in Trauer gehüllt. Am Abend eines solchen Tages schlich der junge Lanbek durch die feuchten Gänge des Gartens. Sein Gesicht war bleich, sein Auge trübe, sein Mund heftig zusammengepreßt, seine hohe Gestalt trug er nicht mehr so leicht und aufgerichtet wie zuvor, und es schien, als sei er in den letzten acht Tagen um ebenso viele Jahre älter geworden. Was er vorausgesehen hatte, war eingetroffen; niemand, der die Lanbeks auch nur dem Rufe nach kannte, konnte die schnelle Erhebung des jungen Mannes begreifen oder rechtfertigen. Die Günstlinge und Kreaturen des mächtigen Juden traten ihm mit jener lästigen Traulichkeit, mit jener rohen Freude entgegen, wie etwa Diebe und falsche Spieler einem neuen Genossen ihre Schlechtigkeit beweisen, und des jungen Lanbeks Gefühl bei solchen neuen, werten Bekanntschaften läßt sich am besten mit den unangenehmen und wehmütigen Empfindungen eines Mannes vergleichen, den das Unglück in einen Kerker mit dem Auswurf der Menschen warf, und der sich von Räubern und gemeinen Weibern als ihresgleichen begrüßen lassen muß. Die gnädigen Blicke, die ihm der Minister hin und wieder öffentlich, beinahe zum Hohn, zuwarf, bezeichneten ihn als einen neuen Günstling. Jetzt erst sah er, wie viele gute Menschen ihm sonst wohlgewollt hatten; denn so manches bekannte Gesicht, das sonst dem Sohne des alten Lanbek einen guten Tag gelächelt hatte, erschien jetzt finster, und selbst wackere Bürgersleute und jene biederen, ehrlichen Weingärtner, die sich bei ihm und dem Alten so oft Rats erholt hatten, wandten jetzt die Augen ab und gingen vorüber, ohne den Hut zu rücken.
Der Gedanke an Lea erhöhte noch sein Unglück. Er wußte genau, wie unglücklich sein alter Vater, er selbst und die Seinigen werden könnten, wenn der verzweifelte Schlag, den sie führen wollten, mißlang; und doch, so groß der Frevel war, den jener fürchterliche Mann auf sich geladen hatte, dennoch graute ihm, wenn er sich die Folgen überlegte, die sein Sturz nach sich ziehen würde. Was sollte aus der armen Lea werden, wenn der Bruder vielleicht monatelang gefangen saß? Konnte der Herzog, ein so strenger Herr, Vergehungen und Pläne wie die des Juden vergeben, selbst wenn er ihm durch jenes Edikt Straflosigkeit zugesichert hatte?
Und dann durchzuckte ihn wieder die Erinnerung an jene schreckliche Drohung, die Süß gegen ihn ausgestoßen, als er das Verhältnis des jungen Mannes zu seiner Schwester berührte. Alle Angst vor seinem alten Vater, vor der Schande, die eine solche Verbindung, wenn sie auch nur besprochen würde, brächte, kam über ihn. Es gab Augenblicke, wo er seine Torheit, mit der schönen Jüdin auch nur ein Wort gewechselt zu haben, verwünschte, wo er entschlossen war, den Garten zu verlassen, sie nie wieder zu sehen, seinem Vater alles zu sagen, ehe es zu spät wäre; aber wenn er sich dann das schöne Oval ihres Hauptes, die reinen, unschuldigen und doch so interessanten Züge und jenes Auge dachte, das so gerne und mit so unnennbarem Ausdruck auf seinen eigenen Zügen ruhte, da war es, ich weiß nicht ob Eitelkeit, Torheit, Liebe oder gar der Einfluß jenes wunderbaren Zaubers, der sich aus Raheis Tagen unter den Töchtern Israels erhalten haben soll - es zog ihn ein unwiderstehliches Etwas nach jener Seite hin, wo ihn, seit die Dämmerung des ersten Märzabends finsterer geworden war, die schöne Lea erwartete.
»Endlich, endlich«, sagte Lea mit Tränen, indem sie ihre weiße Hand durch die Staketen bot, welche die beiden Gärten trennten. »Wenn nicht der Frühling indes hätte kommen müssen, wahrhaftig ich hätte gedacht, es sei schon ein Vierteljahr vorüber. Ich bin recht ungehalten; wozu denn auch in den Garten gehen bei dieser schlimmen Jahrszeit, wenn Ihr frei und offen durch die Haustüre kommen dürft? wisset nur, Herr Nachbar, ich bin sehr unzufrieden.«
»Lea«, erwiderte er, indem er die schöne Hand an seine Lippen zog, »verkenne mich nicht, Mädchen! ich konnte wahrhaftig nicht kommen, Kind! Zu dir durfte ich nicht kommen, und in die Zirkel deines Bruders gehe ich nicht; und wenn ich wüßte, daß du ein einziges Mal da warst, würde ich dich nicht mehr sprechen.« Trotz der Dunkelheit glaubte der junge Mann dennoch eine hohe Röte auf Leas Wangen aufsteigen zu sehen. Er sah sie zweifelhaft an; sie schlug die Augen nieder und antwortete: »Du hast recht, ich darf nicht in die Zirkel meines Bruders gehen.«
»So bist du da gewesen? ja, du bist dort gewesen!« rief Lanbek unmutig; »gestehe nur, ich kann jetzt doch schon alles in deinen Augen lesen.«
»Höre mich an«, erwiderte sie, indem sie bewegt seine Hand drückte, »die Amme hat dir gesagt, was nach dem Karneval vorging, und wie ich ihn bat und flehte, dich freizulassen. Seit jener Zeit hat sich sein Betragen ganz geändert; er ist freundlicher, behandelt mich, wie wenn ich auf einmal um fünf Jahre älter geworden wäre, und läßt mich zuweilen sogar mit sich ausfahren. Vor einigen Tagen befahl er mir, mich so schön als möglich anzukleiden, legte mir ein schönes Halsband in die Hand, und abends führte er mich die Treppe herab in seine eigenen Zimmer. Da waren nur wenige, die ich kannte, die meisten Herrn und Damen waren mir fremd. Man spielte und tanzte, und von Anfang gefiel es mir sehr wohl, nachher freilich nicht, denn -«
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