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Ной Гордон: Der Schamane

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Ной Гордон Der Schamane

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Originaltitel: Shaman Aus dem Amerikanische übersetzt Von Klaus Berr

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In den staubigen Archiven der Universitätsbibliothek stieß er auf eine anatomische Zeichnung. Sie war sehr alt, vermutlich aus der Zeit vor Leonardo, ein nackter Männerkörper, von dem die obersten Gewebeschichten abgelöst waren, damit man die Organe und Blutgefäße sehen konnte. Die Zeichnung trug die Unterschrift: Der zweite durchsichtige Mensch, und mit freudigem Erschrecken sah Rob J., dass sie von einem seiner Vorfahren stammte, denn die Signatur lautete: Robert Jeffrey Cole, nach der Manier von Robert Jeremy Cole. Das war der Beweis, dass zumindest einige seiner Vorfahren sowohl Künstler wie Ärzte gewesen waren. Und zwei Tage später geriet er in einen Operationssaal und sah dort William Fergusson, den genialen Chirurgen, der mit absoluter Präzision und unglaublicher Geschwindigkeit arbeitete, um den Patienten so wenig Schmerzen wie möglich zuzufügen. Zum erstenmal verstand Rob J. die lange Ahnenreihe von Ärzten in seiner Familie, denn er erkannte, dass selbst die großartigste Leinwand nicht so kostbar sein konnte wie ein einziges menschliches Leben. Und in diesem Augenblick hatte er sich der Medizin verschrieben.

Vom Beginn seiner Ausbildung an besaß er das, was sein Onkel Ranald, ein praktischer Arzt in der Nähe von Glasgow, die Gabe der Coles nannte, die Fähigkeit festzustellen, ob ein Patient leben oder sterben würde, einfach indem man dessen Hände hielt. Es war die Sensibilität eines Heilers, ein diagnostischer sechster Sinn, zum Teil Instinkt, zum Teil Intuition und zum Teil eine ererbte Wahrnehmung, ein genetisches Erbe, das niemand begreifen oder erklären konnte. Und diese Gabe funktionierte so lange, wie sie nicht durch ein Übermaß an Alkohol abgestumpft wurde. Für einen Arzt war sie ein wirkliches Gottesgeschenk, doch jetzt, in diesem fremden Land, verdüsterte sie Rob J.s Gemüt, denn im achten Distrikt gab es zu viele Menschen, die sterben mussten.

Der von Gott verfluchte Distrikt, wie er ihn inzwischen nannte, beherrschte sein Leben. Die Iren waren mit den höchsten Erwartungen hier eingetroffen. Während in der alten Heimat ein Handlanger Sixpence pro Tag verdiente, wenn es Arbeit gab, herrschte in Boston weniger Arbeitslosigkeit, und die Handlanger verdienten mehr, mussten aber fünfzehn Stunden am Tag und alle sieben Tage der Woche schuften. Sie zahlten hohe Mieten für ihre Löcher, sie zahlten noch mehr für ihr Essen, und sie hatten keinen Garten, kein winziges Fleckchen Erde, auf dem sie mehlige Kartoffeln ziehen konnten, keine Kuh, die ihnen Milch gab, kein Schwein, das ihnen Schinken lieferte. Der Distrikt verfolgte Rob J. mit seiner Armut, seinem Dreck und seinen Bedürfnissen, was ihn eigentlich hätte lähmen müssen, ihn aber zur Arbeit antrieb, bis er sich vorkam wie ein Mistkäfer, der versucht, einen Berg aus Schafskot zu bewegen. Der Sonntag hätte eigentlich ihm gehören sollen als eine kurze Zeitspanne der Erholung von der abstumpfenden Arbeit der schrecklichen Woche. Sonntagvormittags bekam sogar Meg ein paar Stunden frei, damit sie die Kirche besuchen konnte. Doch Rob J. ging Sonntag für Sonntag in den Distrikt, da er an diesem Tag ohne das Diktat der Patientenscheine frei über seine Zeit verfügen konnte.

So waren in kürzester Zeit seine sonntäglichen, meist unentgeltlichen Hausbesuche zu einer festen Einrichtung geworden, denn wohin er sah, gab es Krankheiten, Verletzungen und Seuchen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht von dem Arzt, der das Ersische beherrschte, die uralte gälische Sprache der Iren und der Schotten. Sogar die Verbittertsten und Übellaunigsten wurden fröhlich und heiter, wenn sie die Laute der alten Heimat aus seinem Mund hörten. Beannacht De ort, dochtulr oig! Gott sei mit dir, junger Doktor! riefen sie ihm nach, wenn er durch die Straßen ging. Einer erzählte dem anderen von dem jungen Doktor, der »die Sprache spreche«, und bald redete er im Distrikt fast nur noch gälisch. Doch während man ihn in Fort Hill verehrte, war er in der Apotheke der Boston Dispensary weniger beliebt, denn plötzlich tauchten hier alle möglichen Patienten auf, die Rezepte von Dr. Robert Cole vorwiesen für Medikamente und Krücken, ja sogar für Nahrungsmittel, die er bei Unterernährung verschrieb.

»Was geht denn da vor? Hm? Die stehen nicht auf der Liste der Patienten, die unsere Spender zur Behandlung empfohlen haben«, beklagte sich Mr. Wilson.

»Aber es sind diejenigen im achten Distrikt, die unsere Hilfe am dringendsten brauchen.«

»Trotzdem. Wir können nicht zulassen, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt. Wenn Sie bei der Dispensary bleiben wollen, Dr. Cole, müssen Sie unsere Regeln beachten!« ermahnte ihn Mr. Wilson streng.

Einer seiner Sonntagspatienten war Peter Finn vom Half Moon Place, der an einem Riss in der rechten Wade litt.

Er hatte sich im Hafen ein paar Dollar verdienen wollen, als eine Kiste von einem Wagen fiel und ihm die Verletzung zufügte. Der nur mit einem schmutzigen Lumpen verbundene Riss war bereits stark geschwollen und schmerzte, als Finn ihn dem Arzt zeigte. Rob wusch und nähte die ausgefransten Fleischränder, doch die Wunde fing sofort an sich zu entzünden, und schon am nächsten Tag musste er die Nähte wieder entfernen und eine Drainage legen. Die Infektion breitete sich mit erschreckendem Tempo aus, und nach wenigen Tagen wusste Rob J. dank seiner Gabe, dass er das Bein abnehmen musste, wenn er Peter Finns Leben retten wollte. Es war ein Donnerstag, und die Operation konnte nicht bis Sonntag aufgeschoben werden, also musste er der Dispensary wieder einmal Zeit stehlen. Und er war nicht nur gezwungen, einen der kostbaren Blankoscheine zu verwenden, die er von Dr. Holmes hatte, er musste Rose Finn auch von seinem wenigen, schwer verdienten Geld geben, damit sie den Krug schwarz gebrannten Whiskeys besorgen konnte, der für die Operation so notwendig war wie das Messer. Joseph Finn, Peters Bruder, und sein Schwager Michael Bodie erklärten sich widerstrebend bereit, Rob J. zu assistieren. Er wartete, bis Peter von dem mit Morphium versetzten Whiskey halb besinnungslos auf dem Küchentisch lag wie ein Opferlamm. Doch schon beim ersten Anblick des Skalpells traten dem Dockarbeiter in ungläubigem Entsetzen die Augen aus den Höhlen, seine Nackenmuskeln schwollen an, und sein Aufschrei war wie eine Anschuldigung, die den Bruder erbleichen und den Schwager hilflos und zitternd dastehen ließ. Rob J. hatte das verletzte Bein am Tisch festgebunden, da aber Peter brüllend um sich schlug wie ein Tier in Todesangst, schrie er die beiden Männer an: »Haltet ihn fest! Haltet ihn doch fest!«

Er führte das Messer, wie er es von Fergusson gelernt hatte, präzise und schnell. Die Schreie verstummten, als er durch Fleisch und Muskeln schnitt, doch das Zähneknirschen des Mannes war noch schlimmer als sein Brüllen.

Als Rob J. die Oberschenkelarterie durchtrennte, spritzte hellrotes Blut heraus, und er versuchte, Bodies Hand zu nehmen und ihm zu zeigen, wie er den Blutfluss abdrücken konnte. Der Schwager aber wich zurück. »Komm her, du verdammter Hurensohn!«

Doch Bodie rannte weinend die Treppe hinunter. Rob J. versuchte zu arbeiten, als hätte er sechs Hände. Dank seiner Körpergröße und seiner Kraft gelang es ihm, zusammen mit Joseph den um sich schlagenden Peter auf den Tisch niederzudrücken und gleichzeitig das schlüpfrige Ende der Arterie mit den Fingern zusammenzudrücken. Doch als er losließ, um nach der Säge zu greifen, begann die Blutung von neuem.

»Zeigen Sie mir, was ich tun soll!« Rose Finn stand plötzlich neben ihm. Ihr Gesicht war aschfahl, doch es gelang ihr, die Arterie zu fassen und das Blut aufzuhalten. Rob J. sägte den Knochen durch, setzte noch ein paar schnelle Schnitte, und das Bein löste sich vom Körper. Jetzt konnte er die Arterie abbinden und die Hautlappen zusammennähen. Peter Finns Blick war inzwischen glasig vom Schock, und das einzige, was man noch von ihm hörte, war sein heiserer, stockender Atem.

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