Hannah Tinti - Die linke Hand

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New England im 19. Jahrhundert: Der Waisenjunge Ren ist überglücklich, als plötzlich ein junger Mann in seinem Heim auftaucht, der behauptet, sein Bruder zu sein. Der Fremde nimmt ihn mit und entführt ihn in eine abenteuerliche Welt von Gaunern, Trickdieben und Grabräubern.
Ren, ein zwölfjähriger Junge, ist in St. Anthony’s aufgewachsen, einem kirchlichen Waisenhaus für Arme in New England, wo er als Säugling »abgegeben« wurde. Seit seiner Kindheit fehlt ihm die linke Hand. Er weiß nicht, was mit ihm passiert ist, auch nicht, woher er kommt oder wer seine Eltern sind. Als plötzlich Benjamin Nab auftaucht, ein junger Mann, der behauptet, sein Bruder zu sein, tut sich für Ren eine neue Welt auf. Benjamin führt Ren in seine Bande von Gaunern und Trickdieben ein, die auch als »Körperjäger« arbeiten: Sie stehlen nachts frisch beerdigte Leichen vom Friedhof und verkaufen sie zu medizinischen Forschungszwecken an Krankenhäuser. Trotz seines schlechten Gewissens findet Ren Gefallen an diesem freien Vagabundenleben, er lernt neue Freunde kennen, darunter einen Mörder und einen Zwerg, zieht mit seinen Gefährten über Farmland, durch Küstenstädte und erste Fabriksiedlungen, stets auf der Flucht. Doch ist Benjamin wirklich der, als der er sich ausgibt? Oder ist er einfach nur ein begnadeter Schwindler? Allmählich ahnt Ren, dass sein neuer Freund mehr über seine eigene Vergangenheit weiß, als er zugibt …

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Das Leben der Heiligen lag auf dem Ladentisch. Ren musste daran denken, wie Bruder Joseph ihm das Buch geschenkt und wie schwer es in seiner Hand gewogen hatte. Er ging zu Mr. Jefferson hinüber und zupfte ihn am Ärmel.

»Das gehört mir«, sagte Ren.

Jefferson hörte mit dem Abzählen der Münzen auf. »Wie bitte?«

»Ich möchte es behalten.«

Benjamin klappte das Wörterbuch zu. »Kümmert Euch nicht um den Jungen. Meine Schwester hat ihn als kleines Kind fallen gelassen, und seitdem ist er nicht mehr ganz richtig im Kopf. Rennt ständig wo rein und kniet sich mitten auf der Straße hin.«

Benjamin beugte sich vor und flüsterte: »Er hält sich nämlich für einen Katholiken.«

Jefferson zog die Augenbrauen hoch.

»Wirklich wahr«, sagte Benjamin. »Er sammelt allen möglichen Pfaffenkram. Wenn Ihr das Buch nicht nehmt, muss ich es verbrennen.«

Ren konnte Mr. Jefferson ansehen, dass ihm die Vorstellung, ein Buch zu verbrennen, zuwider war, selbst wenn es sich um ein katholisches handelte. Der Antiquar beugte sich wieder über seine Geldtasche.

Benjamin warf Ren einen erzürnten Blick zu und deutete auf die Tür. Der Junge grub seine Fingernägel in die Handfläche. Wenn er das Buch stehlen wollte, musste er für Ablenkung sorgen. Er schloss die Augen, doch statt zur Tür zu gehen, wie man ihm aufgetragen hatte, lief er mit Absicht in den nächsten Bücherstapel und stieß ihn um. Dicke Bände flogen gegen den nächsten Stapel und den dahinter, Geschichtsbücher, Biographien und Bündel von Landkarten, wissenschaftliche Lehrbücher und Mappen mit Lithographien, Berichte über die Sklaverei und Liederbücher – alles fiel kreuz und quer auf den Boden, ein heilloses Durcheinander.

Benjamin kroch unter einem Haufen Broschüren hervor. Er schüttelte den Kopf und kam wackelig wieder auf die Beine. Jefferson stand im Hintergrund und betrachtete seinen verwüsteten Laden. Mit grimmiger Miene gab er Benjamin das Geld. Dann zog er ein grünes Schnupftuch aus der Tasche, bückte sich, hob einen Gedichtband auf und staubte den Einband ab.

»Ihr geht jetzt besser«, sagte Jefferson zu dem Buch in seinen Händen.

Benjamin nickte. Wortlos schob er Ren zur Tür hinaus, knallte sie hinter sich zu und marschierte die Straße hinunter.

Ren blieb etwas zurück. »Es war ein Versehen«, sagte er matt.

»Nein, war es nicht«, sagte Benjamin. Er drehte sich um, und als er feststellte, dass Jefferson ihnen nicht auf den Fersen war, fing er an zu lachen. »Aber verdient hat er es. Lächerliche fünf Cents!« Er schob die Hand in die Tasche und klimperte mit den Münzen, dann gab er Ren einen Klaps in den Nacken. »Das ist dafür, dass du mir vorher nichts gesagt hast.«

Um ein Haar hätte Ren den Hirschtöter losgelassen, der jetzt unter seiner Jacke steckte. Das Buch war kleiner als Das Leben der Heiligen und passte zwischen Hemd und Armelansatz. Ren schob seine Hand unter die Jacke und legte sie um den Ledereinband. Das Buch war leichter mitzunehmen gewesen, als er gedacht hatte.

Sie kamen an Kerzenziehern und Hufschmieden vorbei, an Fischverkäufern und Tuchhändlern. Es dauerte nicht lang, bis Ren merkte, dass sie im Kreis gingen. Hinunter zum Kai und wieder zurück, in Seitenstraßen hinein und wieder heraus und dann zurück zum Stadtplatz, wo die Leute feilschten und in Grüppchen rauchten und sich in einer dicken Traube um eine kleine Puppenschau scharten. Während der ganzen Zeit suchte Benjamin mit Blicken die Straße ab und sah sich die Gesichter der Leute an.

Sie kamen zu einem Fleischerladen. Tierkadaver hingen im Fenster, weiße und rote leere Wurstdärme. Darunter lagen winzige Kaninchenschädel aufgereiht, bei denen noch Fleisch an den Knochen hing. Benjamin blieb stehen, und Ren stellte sich neben ihn. Irgendwo in der Nähe begann eine Glocke zu läuten. Ren drehte sich um und sah, ein Stück von der Straße zurückgesetzt, eine quadratische Steinkirche mit einer eisernen Kirchturmspitze, und da wurde ihm klar, dass Sonntag war. Er hatte noch nie einen Gottesdienst versäumt. Und nun fiel ihm ein, dass er in der Verwirrung der letzten Tage auch nicht zur Beichte gegangen war. Er sah, wie sich die Kirchentüren langsam öffneten, und fast rechnete er damit, dass Bruder Joseph und Pater John heraustreten und ihn zurechtweisen würden.

Die Gemeindemitglieder kamen die Stufen herunter. Es waren Familien. Viele Familien. Mütter und Väter und Großmütter im Sonntagsstaat, die Kinder in gestärktem weißem Leinen. Sie lachten und plauderten und wünschten einander einen guten Morgen, und die Jungen und Mädchen jagten einander kreischend die Straße auf und ab. Am Portal stand der Pfarrer in seinem Priestergewand, ein kleiner, drahtiger Mann mit einem großen Leberfleck am Kinn, der sich bemühte, Würde auszustrahlen, während die Leute an ihm vorbeigingen, der aber eher so aussah, als hätte er Angst vor ihnen.

Ren spürte, wie jemand ihm von hinten einen vertrauten Schubs gab. Er stolperte und fiel vom Gehsteig herunter in einen Haufen Pferdemist direkt vor der Kirche. Die Familien wichen zurück. Der Pfarrer lüpfte sein Gewand. Und alle bückten auf den Jungen in der Gosse, der von Kopf bis Fuß voller Dreck war.

»He du!«, rief eine Stimme aus der Menge. Die Leute traten beiseite; jemand drängte sich nach vorn. Ren sah, dass es Benjamin war. Er trug seine Brille, und sein Haar war ordentlich zurückgekämmt. »Alles in Ordnung mit dir?« Er hob Ren aus dem Rinnstein, wischte ihm den Dreck von den Schultern und sah durch die zwei kleinen Glasscheiben auf seiner Nase Ren direkt in die Augen, als suchte er auch dort nach Dreckresten.

»Es geht mir gut«, sagte der Junge leise. Er gab sich Mühe, weder den Pfarrer anzusehen noch die Frauen, die sich um ihn geschart hatten.

»Was ist denn das?«, fragte Benjamin laut. Er packte Rens linken Arm und schob den Ärmel zurück. Vor aller Augen wurde das Handgelenk des Jungen sichtbar, ein abweisender, einsamer Stumpf.

Ren versuchte sich loszureißen, weil er glaubte, dies sei die Quittung für das, was er in Jeffersons Laden angestellt hatte. Aber Benjamin hielt ihn fest und wandte sich mit einer Mischung aus Entsetzen und Mitgefühl den Familien auf dem Gehsteig zu.

»Hier, nimm das, damit dein armes, elendes Leben ein bisschen leichter wird. Hier«, sagte Benjamin, wühlte in seiner Tasche und hielt ihm die fünf Cents von Mr. Jefferson hin. »Viel ist es nicht, aber ich hoffe, es spendet dir ein wenig Trost.« Er blinzelte heftig, so als kämpfte er mit den Tränen. Dann holte er sein Taschentuch hervor und wischte Ren entschlossen den Pferdemist von den Wangen.

Die Kirchgänger starrten auf den Armstumpf. Ein paar tuschelten miteinander und gingen ihrer Wege. Ein paar Kinder wirkten eingeschüchtert. Ren wollte sich losreißen, aber Benjamin ließ ihn nicht los, bis eine gebückte alte Frau vortrat.

»Armes Kerlchen«, sagte sie. »Hier, mein Junge, da nimm.« Damit griff sie tief in ihren Ausschnitt und holte eine große Münze hervor. Sie hielt sie ihm an die Nase, und er spürte, dass sie noch warm war.

»Vielen Dank«, sagte Ren. Seine Wangen glühten. Die Frau ließ die Münze in seine Jackentasche gleiten. Benjamin hielt kurz inne, dann rieb er weiter kräftig den Pferdemist ab.

»Ich möchte dem Krüppel Geld geben.« Ein kleines Mädchen auf dem Gehsteig stampfte mit dem Fuß auf. Die Mutter versuchte die Kleine wegzuziehen, doch die schüttelte trotzig ihre dunkel glänzenden Löckchen, bis die Frau nachgab und ihr einen Penny aus ihrer Börse in die Hand drückte. Das Mädchen kam näher und hielt dabei die Münze so weit von sich weg, als wollte sie ein wildes Tier füttern. Ren sah sie unverwandt an. Er hatte noch nie so vollkommenes Haar gesehen. Es hatte die Farbe von Rabenflügeln – so schwarz und so prächtig.

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