Artur Landsberger - Lache Bajazzo
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Dort in dem schweren alten Eichenschrank hätte es neben seinen anderen Werken ein würdigeres Dasein geführt als jetzt, wo es sich allabendlich vor lieblosen Menschen prostituierte.
Der Direktor berechnete inzwischen die Einnahmen von hundert ausverkauften Häusern, und das Ergebnis stimmte ihn so heiter, daß er Carl vergnügt auf die Schultern klopfte und sagte:
»Sie werden staunen, wenn Sie die erste Abrechnung zu Gesicht bekommen.«
Als sie bei Borchard ankamen, fragte Carl:
»Kann man wohl jetzt noch ein Telegramm aufgeben?«
»Selbstredend,« erwiderte der Direktor.
»Ich hätte dann nämlich gern meiner Frau ein paar Worte . . .«
Der Direktor gab ein Zeichen; ein Page brachte Formular und Tinte, und Carl schrieb:
Frau Cläre Holten, Tutzing, Bayern.
Ich bin mit meinen besten Gedanken bei Dir, fühle mich einsam und zähle die Stunden bis zu meiner Rückkehr.
Carl.
Den Erfolg zu erwähnen, kam ihm gar nicht in den Sinn; dabei wußte er nicht etwa, daß Brand an Frau Clara Holten bereits ausführlich über den Verlauf des Abends berichtet hatte.
Sie hatten ihre Garderobe noch nicht abgelegt, als aus dem Restaurant ein kleiner runder Herr im Frack herausgestürzt kam und mit ausgebreiteten Armen auf den verdutzten Carl Holten losging.
»Mein lieber Holten,« rief er schon von weitem, ergriff Carls beide Hände, schüttelte sie und sagte: »Meinen aufrichtigsten Glückwunsch! Endlich einmal wieder ein großer Theaterabend!«
Und statt Carls, der über die Begrüßung eines Menschen, den er gar nicht kannte, so erstaunt war, daß er nicht einmal »Danke« sagte, erwiderte der Direktor:
»Sie geben nach dem heutigen Abend also zu, Herr Geheimrat, daß man nicht durchaus ins Metropoltheater gehen muß, wenn man sich amüsieren will.«
»Fangen Sie nicht wieder das alte Thema an,« rief der Geheimrat. »Wenn ich bei einer unberufen fünfaktigen griechischen Tragödie nicht einschlafe, dann sagt mir mein Verstand: da muß was dran sein.«
»Tiefe und Dauer Ihres Schlafs,« sagte der Direktor spöttisch, »das ist allerdings ein zuverlässiger literarischer Maßstab.«
»Sie bleiben eben ein unverbesserlicher Idealist,« erwiderte der Geheimrat und wandte sich an Carl. »Aber, nicht wahr, Holten, Sie begreifen, daß ich, der ich tagsüber in ernsten Geschäften stecke, mich des Abends lieber an dem Anblick einer jungen Operettendiva aufmuntere, statt mich vier Stunden lang in schwerfüßigen Jamben über den Seelenzustand Helenas unterrichten zu lassen, der mir im Grunde genau so gleichgültig ist, wie etwa der Seelenzustand irgendeines meiner Kassenboten.«
»Das begreif’ ich durchaus,« erwiderte Carl, »nur verstehe ich nicht, warum Sie dann statt in die griechische Tragödie nicht lieber in eine der vielen Operetten gehen.«
Da lachte der Geheimrat laut auf und klopfte Carl vor Vergnügen auf die Schultern:
»Ausgezeichnet! Ich wußte gar nicht, daß es griechische Tragöden mit so viel Humor gibt! Was sagen Se dazu, Direktor? Malen Sie sich aus: eine Sensationspremiere in Ihrem Theater und mein Platz in meiner Loge leer.«
»Nicht auszudenken!« erwiderte der Direktor ironisch.
»Was würden die Leute sagen?«
»Zunächst mal würden die tollsten Gerüchte über Ihren Gesundheitszustand in der Stadt kursieren,« sagte der Direktor, »und die nächste Folge wäre, daß an der morgigen Börse die Aktien Ihrer Bank um zehn Prozent fielen.«
»Sehr richtig!« sagte der Geheimrat, »und die zweite Folge wäre ein Skandal mit meiner Frau, im Vergleich zu dem dieser Kurssturz eine Lappalie wäre.«
Carl, der vom gesellschaftlichen Leben Berlins nichts wußte, fehlte für den Zusammenhang dieser Dinge jedes Verständnis. Sich in diese Welt hineinzufühlen, schien ihm undenkbar. Ihm war die Kehle wie zugeschnürt, zentnerschwer lag es ihm auf der Brust, und schon im Begriff, das für die Feier reservierte Zimmer zu betreten, erwog er noch allen Ernstes die Möglichkeit einer Flucht.
Im selben Augenblick nahm ihn der Geheimrat, als wären sie seit Jahren die besten Freunde, auch schon unter den Arm und sagte:
»Morgen mittag sind Sie natürlich mein Gast. Meine Frau freut sich schon auf Sie. Sie treffen nur die beiden Brands, den Direktor und ein paar Freunde.«
»Sie verzeihen,« erwiderte Carl und blieb stehen, »es liegt wohl an mir, aber . . .«
»Wie? Was?« fragte der Geheimrat.
»Ich meine . . . ich entsinne mich nämlich gar nicht . . . wie war doch Ihr Name?«
»Also Holten,« prutschte der Geheimrat los, »Sie sind köstlich! Direktor, was sagen Sie dazu? Ein Phänomen! Ein Tragöde, der gleichzeitig Humorist ist.«
Aber wenn das auch sehr belustigt klang, so stand ihm die verletzte Eitelkeit doch deutlich auf dem Gesicht geschrieben. So deutlich, daß der Direktor vermittelte und sagte:
»Lieber Herr Geheimrat, es ist ein Vorrecht der Dichter, zerstreut zu sein.« Und zu Carl gewandt fuhr er fort: »Sie waren mit Ihren Gedanken gestern natürlich ganz wo anders, als ich Ihnen während der Generalprobe Herrn Geheimrat Weber vorstellte.« Und da er wußte, daß der das gern hörte, so fügte er hinzu: »Herr Geheimrat Weber ist als Industrieller und als Mäzen eine der bekanntesten Persönlichkeiten Berlins; die literarischen Tees seiner kunstverständigen Gattin sind ebenso geschätzt wie seine Sammlung alten Porzellans und seine Galerie alter Meister, unter denen besonders die Porträte Lippis Erwähnung verdienen. Ferner . . .«
»Halten Sie keine Vorlesung, lieber Direktor,« unterbrach ihn der Geheimrat. »Was Herrn Holten weit mehr interessieren dürfte als mein altes Porzellan ist, daß ich Hauptaktionär Ihres Theaters und somit indirekt wenigstens einer der Faktoren bin, denen er Aufführung und Erfolg seiner Tragödie verdankt.«
Carl stieg der Ekel auf. Und als er jetzt den kleinen Saal betrat und etwa dreißig geputzte Menschen aufsprangen, ihn umringten und in die Hände klatschten, da glich er mehr einem Delinquenten, der vor seiner Aburteilung stand, als einem Dichter, den ein auserwählter Kreis von Gästen zum Gegenstand einer Huldigung machte.
Zunächst nannte man Carl dreißig verschiedene Namen, dann schüttelte man ihm dreißigmal die Hand und sprach ihm ebenso oft in allen möglichen Variationen Glückwunsch und Bewunderung aus.
Schließlich saß er und nahm bald darauf wahr, daß er rechts die Frau des Geheimrats Weber, links Estella von Pforten zur Nachbarin hatte. Beide redeten auf ihn ein, ohne daß er auch nur einen Satz im Zusammenhange verstand. Und ihm gegenüber äugte eine dekolletierte Dame derart ungeniert zu ihm hinüber, daß er die Füße unter den Stuhl zog und kaum mehr aufzusehen wagte.
Links versicherte Estella von Pforten, daß ihr das Studium keiner Rolle je ähnlichen Genuß bereitet habe wie die Rolle der Helena, und rechts beteuerte Frau Geheimrat Weber, daß es überhaupt nur zwei Dinge gäbe, die für sie das Leben lebenswert machten; das eine sei der Verkehr mit prominenten Persönlichkeiten und das andere der Neid ihrer Freundinnen, die ihr diesen Verkehr, wie überhaupt ihre ganze soziale Stellung nicht gönnten.
Carl begnügte sich mit der Frage:
»Ihre Freundinnen sind das?«
»Ja! Die Wenigen, vor denen man keine Geheimnisse hat. Das heißt: dies oder jenes gibt’s für eine Frau in unseren Kreisen ja immer, was ein Dritter nicht zu wissen braucht.«
Und nach dem Blick zu urteilen, mit dem sie ihn umfing, schien sie sich irgend etwas Bestimmtes dabei zu denken. Carl, der nicht weiter darüber nachdachte, erriet es nicht.
Dann hielt irgendwer einen Toast auf ihn, der heiter, gescheit und fesselnd war; hier und da freilich stark an Wilamowitz erinnerte. Für Carl waren diese Minuten, so ungern er an sich im Mittelpunkt einer Rede stand, eine Wohltat, nur begriff er nicht, warum die Damen jedesmal, wenn der Redner eine griechische Sentenz in griechischer Sprache brachte – und das geschah saß nach jedem zweiten Satze – empfindsam die Köpfe senkten und verständnisinnig lachten. Ja, einmal, als der Redner mit einem Homerischen Verse die Kunst feierte, mit der Carl die Stimmung der Landschaft festhielt, drückte Estella von Pforten seine Hand, errötete und flüsterte:
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