Artur Landsberger - Lache Bajazzo

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Alle stimmten ein, und Agnes dachte:

Schade, daß die Alte das nicht gehört hat. Sie wäre mit mir zufrieden.

Als der Diener, der Peter gehörte und hier nur aushalf, die Türen zum Speisezimmer aufschob und meldete:

»Es ist serviert,« nahm Agnes Carl unter den Arm und sagte:

»Komm!«

»Dein rechter Tischnachbar kommt später,« sagte Estella, indem sie selbst dem Geheimrat den Arm reichte und den Direktor an ihre rechte Seite bat.

»Wer ist es?« fragte Agnes.

»Der alte Herr Brand.«

Agnes verzog das Gesicht, hatte ein »Bex« auf der Zunge, dachte an die Frau Geheimrat und beherrschte sich.

»Na also, dann, bis er kommt, Baron!« rief sie, nahm Peter bei der Hand und ging mit ihm und Carl voran. Die anderen folgten.

»Was ist denn das?« sagte Agnes und beugte sich über die Riesenschüssel, die in der Mitte der Tafel stand. Dann rief sie: »Krebse!« und Estellas großer Moment war da.

Sie wußte von einem Spaziergang her, daß Agnes mit diesen beschwerlichen Tieren noch niemals in direkte Berührung getreten war, ihnen also hilflos gegenüberstand, und sie freute sich auf den Augenblick, in dem Agnes ihre Blöße, die nach ihrer Ansicht immerhin Mangel an Kultur verriet, eingestehen mußte.

Aber Agnes, die Estellas Hinterhältigkeit nicht einmal ahnte, war keinen Augenblick verlegen, sondern sagte ganz arglos:

»Au, fein Carl! Du mußt mir zeigen, wie man die Tiere aufpellt, damit ich mich nicht blamiere, wenn’s die mal in richtiger Gesellschaft gibt.«

Estella sprach die nächsten fünf Minuten kein Wort mehr.

Aber der Geheimrat, Peter und Carl wetteiferten, Agnes in die Mysterien des Krebsessens einzuweihen. Das Resultat war überraschend; Agnes übertraf an Geschicklichkeit bald ihre Lehrmeister. Es schmeckte ihr köstlich, während Estella – ohne es auszusprechen – fand, daß jeder Krebs bitter war und nach Galle schmeckte. Agnes mußte sich auf Peters Geheiß nach jedem Krebs den Mund und die Fingerspitzen spülen. Sie tat es lächelnd und ungezwungen und ahnte nicht, daß sie bei dieser Prozedur, die an sich gewiß mehr ein notwendiges Uebel war, einen reizvollen Anblick bot.

Das gab den Anlaß zu einem Gespräch über Aesthetik, und man einigte sich dahin, daß immer nur die Ausführung, nie der Gegenstand, den Maßstab für ästhetische Wertung abgeben könne. Ein Muttergottesbild mit dem Jesusknaben, das auf einer von Engelsköpfen umrankten Wolke Marias Himmelfahrt darstelle, könne unästhetisch wirken, während die Grablegung Christi eines Matthias Grünewald, auf der man sieht, wie das Fleisch des verwesenden Körpers in Fäulnis übergeht, neben dem Genuß und der Freude am Kunstwerk keinen Ekel aufkommen lasse.

»Sehr richtig!« sagte der alte Brand, der gerade ins Zimmer trat, »denn das Grauen vor dem Gegenständlichen verschwindet völlig vor dem überwältigenden Können.«

»Und damit«, sagte Werner, »ist auch das Problem Agnes’ gelöst – mit dem Genuß am Kunstwerk, so wie Gott es hingestellt hat. Und damit ist zugleich bewiesen, daß dem Sujet keine Grenzen gesetzt sind. Ein Kunstwerk wie Agnes wird selbst in seiner tiefsten Verworfenheit für den Aestheten noch einen größeren Genuß bedeuten, als ein königlicher Koprophage in Samt und Seide.«

Estella tat sehr interessiert, verstand aber kein Wort und nickte daher auch meist bei falscher Gelegenheit sehr intensiv mit dem Kopfe. Nur wenn Agnes’ Name zu häufig wiederkehrte, war sie gekränkt. Agnes hingegen gab sich erst gar keine Mühe und rief, als Peter ein anderes Thema anregte:

»Gott sei Dank! Endlich mal ein vernünftiges Wort!«

»Was heißt das?« fragte Estella, »ich fand, es war äußerst anregend!«

»Also schlagt mich meinetwegen tot,« rief Agnes, »aber ich habe kein Sterbenswort verstanden.«

»Das tut mir deinetwegen leid,« sagte Estella.

»Das kann ich nich finden!« widersprach Peter. »So ’n theoretischer Kram geht mir auch auf die Nerven. Wat is, is! Einer fühlt doch nicht wie der andere. Und das meiste is doch immer nur einjebildet und nachjeredet!«

»Ich finde auch,« sagte Agnes. »Ihr seid unter uns noch langweiliger.«

»Was meinst du denn damit wieder?« fragte Estella.

»Laß man!« wehrte Peter ab und grinste, »se wird schon was meinen.«

Als die Unterhaltung später wieder im Gange war, fragte Peter leise:

»Sagen Sie, liebe Agnes, was meinten Sie damit, daß wir unter uns noch langweiliger seien? Langweiliger als in der Gesellschaft?«

»Natürlich! Was sonst?«

»Glauben Sie nicht, daß Sie Estella damit kränken, wenn Sie so deutlich zum Ausdruck bringen, daß sie oder ihr Haus, oder wie Sie wollen, nicht zur Gesellschaft gehört?«

Agnes sah ihn erstaunt an.

»Das ist doch nicht meine Schuld – ich finde es dumm genug, aber es ist doch so!«

»Gewiß! Aber man braucht es doch nicht zu sagen.«

»Ja, weiß sie das denn nicht?« fragte Agnes höchst verwundert.

»Natürlich weiß sie’s.«

»Na also! – Und Sie und die anderen wissen’s doch auch. Jeder weiß es doch. Und sie wird doch mit Ihnen zusammen auch nirgends eingeladen, weil Sie nicht Mann und Frau sind.«

»Das alles ist natürlich richtig. Aber es ist doch peinlich, das zu berühren.«

»Das Berühren ist peinlich, und das Tatsächliche ist es nicht?« fragte Agnes und wies auf die Gesellschaft. »Wenn es peinlich ist, dann umgeht man’s doch und platzt es sich nicht noch so faustdick vor die Nase. Das ist doch der größte Schwindel! Das is doch nich halb und nich ganz: das is doch Bruch. Ne, Baron, für so ’n Mumpitz bin ich nich zu haben. Entweder ich pfeif’ auf was – aber dann so laut, daß es alle hören, oder ich such’s zu ändern. Aber mich selbst betrügen, da käm’ ich mir zu dämlich bei vor.«

»Mein Standpunkt!« sagte Peter. »Aber nicht der der Welt«

»Mir wurscht.«

»Mir darf’s wurscht sein,« sagte Peter, »weil ich zufällig und ohne Verdienst Millionen habe, aber Ihnen . . .«

Sie klopfte ihn auf die Hände.

»Abwarten, Baron! Ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen!« Dann wandte sie sich schnell zu Carl und sagte: »Carli, wär’s nicht netter, wenn wir den letzten Abend allein gewesen wären?«

Er nahm ihre Hand und sagte zärtlich:

»Wir haben noch viele Stunden vor uns.«

»Glaubst du, daß ich mich freue?«

Er sah sie strahlend an und nickte.

»Mehr als du?« fragte sie.

Er schüttelte den Kopf.

»Doch! doch!« sagte sie, fiel ihm um den Hals und küßte ihn.

»Aber, aber!« sagte der alte Brand.

»Laß doch, Onkelchen!« rief Agnes und wandte den Kopf.

»Wir sind ja unter uns!«

Der Direktor hatte inzwischen Peter in ein Gespräch gezogen. Er wußte, daß er ihn hier treffen würde. Das war auch der Grund, aus dem er der Einladung Estellas gefolgt war. Er trug sich mit dem Gedanken einer freien Bühne im großen Stile, die für die unbemittelten Einwohner Groß-Berlins kostenlos gute Vorstellungen gab. Der Plan stand, wie alle Theaterpläne, längst bis ins kleinste Detail fest. Die jährliche Steuerquote, die der einzelne entrichtete oder besser nicht entrichtete – denn das Hauptkontingent stellten die, deren Einkommen unter dem steuerpflichtigen Satze blieb – entschied über den Anspruch auf Mitgliedschaft der Freien Bühne, die jedem Unbemittelten das Recht auf eine Vorstellung in der Woche gab. Alles war wie gesagt, bis aufs kleinste durchdacht; nur fehlte, wie bei allen Theaterplänen, die Finanzierung. Durch einen minimalen, kaum fühlbaren Steueraufschlag, den die Vermögen von über einer halben Million zu entrichten hätten und über dessen »Erwägungsmöglichkeit« der Finanzminister mit sich reden lassen wollte, sobald die Finanzierung des Unternehmens erfolgt wäre, würden die jährlichen Unkosten gedeckt. Der ethische Wert des Projekts war in einer Denkschrift niedergelegt, im Anschluß an die sich prominente Persönlichkeiten aller Berufsstände zustimmend, teils begeistert geäußert hatten. Eine Option auf eine Reihe erster Künstler und Künstlerinnen war bereits erfolgt.

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