Adam Karrillon - Die Mühle zu Husterloh

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Endlich fand er das gesuchte Asyl auf dem Marienplatze. Es war ein stattliches, aber nüchtern und pedantisch aussehendes Haus, an dessen Fensterscheiben weiße Kattunvorhänge niederhingen und die spießbürgerliche Wahrheit verkündeten: »Fein braucht man nicht zu sein, wenn man nur sauber ist.«

An dem Äußeren hatte der Junge sich bald satt sehen, nun wollte er ins Innere. Das war schwieriger zu bewerkstelligen, als man denken sollte, denn die Türe hatte nach außen keine Klinke. Hans verstand. Das wollte ungefähr heißen: ›Hier geht niemand ein, er ruft mich denn zuvor‹. Also streckte er sich, um den Schellenzug zu erreichen. Dies gelang nicht, er war zu klein. Da der große Georges im Lauf des Tages viel von seiner Ehrwürdigkeit eingebüßt hatte, stellte er sich mit den Füßen darauf und zog an der Schelle. Das Geräusch schlürfender Tritte von Innen verkündete, dass er gehört worden sei. In den Angeln knarrte die Tür, und Hans stand vor einem geistlichen Herrn mit gewaltigem Kahlkopf.

»Du bist Hans Höhrle?« war die kurze Anrede.

»Ja,« sagte der Knabe.

»Du hast die Nummer 28. Im Studiersaal findest du dein Pult, im Schlafsaal dein Bett und deinen Stuhl, am Tisch deinen Teller, alles mit der Nummer 28.« Damit ging der geistliche Herr durch eine Seitentür und bedeutete der Nummer 28, sie möge die Treppe emporsteigen.

Hans tat es. An den Wänden hinauf hingen Haussegen, Herzjesubilder und Kruzifixe, verdorrte Kränze und Weihwasserkessel, ach so viel aufdringliche Frömmigkeit, dass es dem Knaben angst und bange wurde. Auch quälte ihn der Gedanke, dass er von einer Persönlichkeit zu einer Zahl heruntergesunken war, er fühlte den Abstand von gestern auf heute, war niedergeschlagen und wünschte nichts sehnlicher als sein Bett aufsuchen zu können. Das Essen berührte er kaum. Verschlafen machte er das Abendgebet mit. Die Responsorien schlugen aus endlosen Fernen an sein Ohr. Schweigend trabte die Herde der Schüler dem Schlafsaal zu. Hans riss das Fenster seiner Zelle auf. Sein Auge suchte die Weiten der Welt, gierig folgte er dem Zug der Wolken, dem Monde, der in der blauen Nacht wie ein goldenes Schiff nach fernen Gestaden schwamm.

Ach die enge Zelle mit der Nummer 28, dem Bette, dem Nachttisch und einem Stuhl ohne Lehne. O, wie wenig Raum für einen, der gewohnt war, dem Hirsche gleich ziellos durch Wald und Flur zu streichen. Der Knabe setzte sich und stützte das müde gedankenschwere Haupt mit den Händen. Ach, wäre er doch noch einmal zu Hause! Mit wieviel Bereitwilligkeit hätte er auf all die hohen Ehren verzichtet, zu denen die Strickleiter ihn führen sollte.

Mitten hinein in das grübelnde Suchen seiner Gedanken schlug der Ton einer kleinen Glocke. Hans wusste, dass es das Zeichen war, das Licht auszulöschen. Er tat es, aber er ärgerte sich über diese anmaßende Schelle, die sich herausnahm, sein ganzes Leben zu regeln, sein Wachen, sein Schlafen, seine Arbeit, seine Erholung, ja sogar sein Gebet. Aber er folgte, legte sein Haupt aufs Kissen und schlief ein.

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9. Kapitel

Der Winter war da. Wo immer sich ein kleiner Wasserlauf die Sache bequem machen und langsam gehen wollte, schlug ihn der Frost in Fesseln und hielt ihn fest. Am Wehre, an jeder überhängenden Wurzel erstarrte das Wasser und kam nicht fort. Schwach und dunstend erreichte der Bach die Mühle; wie wollte er da noch arbeiten? Ja, Groß und Moos, die hatten’s gut. Sie waren vom Wasser nicht abhängig. Ein paar Zentner Kohle und ihre Mühle lief, ob die Sonne den Wasserstand verringerte oder der Frost. Sie konnten vergnügt ihren Schlitten über den singenden Schnee sausen lassen, aber Frau Höhrle nicht, denn Suse brauchte die Pferde am Göpelwerk. Es hatte eine hässliche Szene zwischen Mutter und Tochter gegeben, aber Suse war fest geblieben. Sie war die einzige, die den schwachen Vater stützen, und den unheilvollen Einfluss der Mutter beschränken konnte. Sie tat es nicht gerne, aber sie fühlte, dass es ihre Pflicht sei, ihre Pflicht gegen die Eltern und die Geschwister. An sich selber dachte sie nicht. Sie wollte nur mit starker Hand das Steuer führen am Nachen, in dem die anderen saßen, und seinen Kiel durch den Sturm zu einer stillen Bucht zwingen, in der sie alle Ruhe fänden. Der Drang, helfend einzugreifen, verkürzte den kargen Schlummer ihrer Nächte und im Dämmerschein jedes jungen Tages stand sie munter zugreifend und anspornend unter den Arbeitern in der Mühle. Alle sahen sie mit Respekt an dem Mädchen in die Höhe, und ob einer bei dem Umbau des Werkes hobelte oder sägte, er schielte nach ihr, wenn sie den Bodenstein mit Pech ausgoss und über ihn den Läufer stellte, um den Hafer zu schälen. Das erforderte eine feinfühlende, sichere Hand. Der Stein musste drücken, ohne zu zermalmen, gerade so, wie die geistige Überlegenheit Susens auf den anderen wie ein Gewicht ruhen musste, ohne ihnen jedoch den Atem zu rauben.

Alles das, was Suse im Hause und in der Mühle wert war, zog wie Rosenduft durch Türen und Ritzen des alten Gemäuers, verbreitete sich durchs Tal und drang lockend wie ferner Glockenklang über Wald und Hecken in die entlegensten Dörfer. Bald sah man wieder die angejochten Ochsen mit den kleinen Leiterwagen hinter sich vor der Mühle stehen, und das lockere Volk der Tauben kam aus der Nachbarschaft und pickte wieder die süßen Hirsekörner durch die Maschen der Maltersäcke. Suse entwickelte die Spezialität des Hafer- und Hirseschälens zur Kunst und wurde in der Gegend eine Berühmtheit. Es war nicht viel, was sie produzierte, aber gut. So führte sie den Kampf gegen Groß und Moos mit einem Achtungserfolg, indes Vater Höhrle den Versuch wagte, durch Neueinrichtungen das Korn- und Weizenmahlen rentabel zu machen.

Das Sieb wurde hinausgeworfen, und was früher an Mahlgut durch grobe Maschen lief, musste jetzt in Beuteln durch die Poren seines Seidenstoffes sich durchschlagen. So erzielte man ein besseres Mehl, und die verödete Mahlstube füllte sich einigermaßen wieder mit Bauern. Wenn an den Winterabenden ihr lautes Sprechen oder ihr Gesang durch die Bodendielung heraus in das Familienzimmer drang, dann machte wohl die Müllerin ein verärgertes Gesicht, aber dem Vater Höhrle schmeckten seine Kartoffeln wieder besser, und er überhörte es gerne, wenn seine Frau die Sensible spielte und über das rohe Gebaren unkultivierter Menschen empfindsam klagte. Suse und Liese saßen dann am Ofen und strickten Strümpfe für »Hochwürden«, ihren Bruder.

Auffallend, dass Suse in letzter Zeit verträumt und nicht recht bei der Sache war, namentlich dann, wenn aus dem Stimmengewirr unter dem Fußboden der klagende Tenor einer klangvollen Männerstimme herausscholl. O ja, das Mädchen kannte den Inhaber dieser Stimme wohl. Er kam öfter mit seiner Hirse und hatte es mit dem Gehen nicht eilig. Er konnte warten und ließ manch einem, der nach ihm gekommen war, den Vortritt am Mühltrichter. Er übte sich scheinbar aus Langerweile im Schärfen der Steine und war stets zufrieden mit dem, was die Mühle aus seinem Mahlgut herausschlug. Auch half er der niedlichen Müllerin im Stellen des Läufers, und diese ließ sich nicht ungern helfen. Zuweilen drängte sich beim Heben und Stemmen Hüfte an Hüfte, und es schien, als ob aus dieser Vereinigung eine Stärke geboren würde, der nichts widerstehen könne. Aber auch ein mollig weiches Empfinden umhüllte wärmend den Körper des Mädchens, wie die Flamme den Stab. Suse fühlte sich auf seidenen Wolken hoch über die Erdensorgen getragen und wiegte sich in süße Zukunftsträume, wenn sie die klagende Weise seines Liedes hörte:

»Jetzt geh ich ans Brünnele, trink aber nit,
Da such ich meinen herztausigen Schatz,
Find ihn aber nit.«

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