William Wilkie Collins - Die neue Magdalena

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»Eine Frau krank auf dem Bett; die andere zu ihrer Pflege bei ihr und sonst niemand im Zimmer. Ist es da nötig, Major, eine Wache hier zu lassen?«

»Nein, es ist nicht nötig«, antwortete der Major. Er drehte sich auf dem Absatz herum und kehrte in die Küche zurück. Der deutsche Arzt, von dem Instinkt seines Berufes geleitet, näherte sich ein wenig der Ecke, wo das Bett stand.

Der junge Engländer, dessen Augen sich in Bewunderung auf Mercy geheftet hatten, zog den Vorhang vor die Türöffnung und redete sie höflich in französischer Sprache an.

»Darf ich fragen, ob Sie Französin sind?« sagte er.

»Ich bin Engländerin«, versetzte Mercy.

Der Arzt hatte die Antwort gehört. Er blieb auf seinem Wege gegen das Bett hin plötzlich stehen, deutete nach der darauf ruhenden Gestalt und sagte zu Mercy in gutem, aber mit starkem deutschen Akzent gesprochenen Englisch:

»Kann ich da vielleicht etwas nützen.«

Seine Manieren waren dabei ironisch höflich und seine Stimme klang, als würde sie krampfhaft zur Monotonie gezwungen. Mercy fasste auf der Stelle einen entschiedenen Widerwillen gegen diesen hinkenden, hässlichen, alten Mann, der sie so roh durch seine schildkroteingefasste Brille anstarrte.

»Sie können nichts mehr nützen, mein Herr«, sagte sie kurz. »Die Dame hier ward getötet, als Ihre Truppen dieses Häuschen beschossen.«

Der Engländer sprang auf und blickte mitleidsvoll nach dem Bette hin. Der Deutsche stärkte sich mit einer Prise Tabak und stellte eine neue Frage:

»Ist der Leichnam von einem Arzt untersucht worden?« fragte er. Mercy beschränkte ihre ungnädige Erwiderung auf das eine notwendige Wort: »Ja.« Der anwesende Arzt war jedoch nicht der Mann danach, sich durch das Missfallen, welches ihm eine Dame bewies, einschüchtern zu lassen. Er fuhr fort, seine Fragen zu stellen.

»Wer hat die Leiche untersucht?« forschte er weiter.

Mercy antwortete: »Der Doktor, welcher sich bei der französischen Ambulanz befand.«

Der Deutsche brummte etwas vor sich hin, zum Zeichen seiner Verachtung und seines Missfallens gegen alle Franzosen und alle französischen Einrichtungen. Der Engländer ergriff die erste Gelegenheit, um sich wieder an Mercy zu wenden.

»Ist die Dame eine Landsmännin von uns?« fragte er sanft.

Mercy überlegte, bevor sie antwortete. Nach dem, was sie vorhatte war es jedenfalls geraten, nur mit äußerster Vorsicht von Grace zu sprechen.

»Ich glaube«, sagte sie, »wir trafen hier zufällig zusammen. Ich weiß nichts von ihr.«

»Nicht einmal ihren Namen?« fragte der deutsche Arzt.

Mercys Entschlossenheit war der Kühnheit noch nicht gewachsen, ihren eigenen Namen offen Grace beizulegen. Sie nahm ihre Zuflucht zum einfachen Leugnen.

»Nicht einmal ihren Namen«, wiederholte sie hartnäckig.

Der alte Arzt starrte ihr roher als je in das Gesicht, beriet mit sich selbst, und nahm dann das Licht vom Tische. Er hinkte nach dem Bette zurück und untersuchte in aller Stille die daraufliegende Gestalt. Der Engländer setzte das Gespräch fort und verbarg dabei nicht länger das Interesse, welches er für die schöne Frau vor ihm empfand.

»Entschuldigen Sie«, sagte er, »Sie sind sehr jung, um in Kriegszeiten an einem Ort, wie dieser ist, sich allein aufzuhalten.«

Der plötzliche Ausbruch einer Störung in der Küche überhob Mercy im Augenblick der Notwendigkeit, ihm sofort zu antworten. Sie hörte die Stimmen der Verwundeten, wie sie sich zu schwachen Einwendungen erhoben, und das rauhe Kommando der Offiziere, die ihnen Stillschweigen geboten. Die edle Natur dieser Frau gewann sogleich die Oberhand über jedes persönliche Bedenken, welches ihr durch die selbst geschaffene Stellung auferlegt wurde. Achtlos, ob sie sich als Krankenpflegerin bei der französischen Ambulanz verrate oder nicht, zog sie den Vorhang augenblicklich auf die Seite, um in die Küche zu treten. Eine deutsche Schildwache vertrat ihr den Weg und kündigte in deutscher Sprache an, dass Fremde nicht eingelassen würden. Der Engländer legte sich höflich ins Mittel und fragte, ob sie irgendeinen besonderen Zweck hätte, dessentwegen sie diesen Raum zu betreten wünsche.

»Die armen Franzosen!« sagte sie ernst, und ihr Herz schalt sie, dieselben vergessen zu haben. »Die armen verwundeten Franzosen!«

Der Deutsche näherte sich von dem Bette her und griff die Sache auf, ehe der Engländer ein Wort sagen konnte.

»Sie haben mit den verwundeten Franzosen nichts zu schaffen«, krächzte er in rauhestem Tone. »Sie sind unsere Gefangenen, und darum zu unserer Ambulanz gebracht worden. Ich heiße Ignaz Wetzel, bin Chefarzt des Regimentsstabes – und ich sage Ihnen dies hiermit. Seien Sie still.« Er wendete sich zur Schildwache und fügte auf deutsch hinzu: »Ziehet den Vorhang wieder vor; und wenn die Frau darauf besteht, schiebt sie eigenhändig wieder hier herein.«

Mercy versuchte etwas einzuwenden. Der Engländer fasste ehrerbietig ihren Arm und zog sie aus der Nähe der Schildwache fort.

»Es ist nutzlos, sich zu widersetzen«, sagte er. »Die deutsche Disziplin gibt nirgends nach. Übrigens haben Sie nicht nötig, sich wegen der Franzosen im geringsten Sorgen zu machen. Die Ambulanz unter Doktor Wetzel ist ausgezeichnet geleitet. Ich stehe dafür, dass die Leute gut behandelt werden.« Er sah die Tränen in ihren Augen, als er sprach; seine Bewunderung für sie stieg höher und höher. »Ebenso gut, als schön«, dachte er, »welch ein reizendes Geschöpf!«

»Nun!« sagte Ignaz Wetzel, indem er Mercy durch seine Brille stier ansah. »Sind Sie zufrieden? Und wollen Sie jetzt still sein?«

Sie gab nach; es war einfach umsonst, hier dem eigenen Willen folgen zu wollen. Wäre der Arzt ihr nicht mit diesem Widerstand entgegengetreten, vielleicht hätte ihre Hingebung für die Verwundeten sie auf dem Abweg aufgehalten, auf dem sie jetzt weiterschritt. Wäre es wieder möglich geworden, Geist und Körper durch das edle Wirken einer Krankenpflegerin wie früher zu beschäftigen, die Versuchung hätte sie dann doch vielleicht noch stark genug gefunden, um ihr zu widerstehen. So war durch die verhängnisvolle Strenge der deutschen Disziplin das letzte Band zerrissen, welches sie an ihr besseres Selbst geknüpft hätte. Ihr Gesicht nahm einen harten Ausdruck an, als sie stolz von Doktor Wetzel hinwegschritt, und sich auf einen Stuhl niederließ.

Der Engländer folgte ihr und kam nochmals auf die Frage ihrer gegenwärtigen Lage zurück.

»Denken Sie nicht, dass ich Sie beunruhigen will«, sagte er. »Es ist, ich wiederhole, nicht der leiseste Grund zur Besorgnis für die verwundeten Franzosen vorhanden, dagegen schweben Sie selbst in ernster Gefahr. Das Gefecht wird hier um dieses Dorf herum bei Tageshelle erneuert werden; Sie sollten sich wirklich an einen sicheren Ort begeben. Ich bin Offizier in der englischen Armee – und heiße Horace Holmcroft. Ich werde mich glücklich schätzen, Ihnen einen Dienst zu erweisen, wenn Sie es mir gestatten wollen. Darf ich fragen, ob Sie auf der Reise sind?«

Mercy zog den Mantel, welcher ihre Pflegerinnentracht verbarg, noch dichter an sich und willigte stillschweigend in den ersten offenbaren Akt des Betruges. Sie neigte ihren Kopf bejahend.

»Sind Sie auf dem Wege nach England?«

»Ja.«

»In diesem Falle kann ich Sie durch die deutsche Linie führen und auf Ihrer Reise gleich weiter befördern.«

Mercy betrachtete ihn mit unverhohlener Überraschung. Er hielt das mächtige Gefühl seiner Teilnahme für sie in den engen Grenzen, welche gute Erziehung ihm gezogen hatte; er war unverkennbar ein Gentleman. Meinte er das auch ehrlich, was er eben gesagt hatte?

»Sie können es mir ermöglichen, die deutsche Linie zu passieren?« wiederholte sie. »Da müssen Sie ungewöhnlichen Einfluss besitzen, mein Herr, um das zu vermögen.«

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