Eugenie Marlitt - Im Hause des Kommerzienrates

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Die junge Dame trat in das offene Hoftor der Schlossmühle. Eine Schar Hühner, die, einer Spur verstreuter Getreidekörner nachgehend, eben auf den Fahrweg hinausspazieren wollte, stob gackernd vor ihr auseinander, und die Hofhunde fuhren mit wütendem Gebelle aus ihrem trägen Halbschlummer empor. Wie floss das neue Frühlingssonnenlicht goldglänzend über die Mauern des alten, prächtigen Hauses, deren gewaltige Quadern vor alten Zeiten unter den Augen des fürstlichen Erbauers aufeinander getürmt worden waren! Vorgestern erst war die letzte dicke Eiszacke klingend von dem aufgesperrten Löwenrachen der blechernen Dachrinne gefallen, und heute zitterte und flimmerte die Luft über dem sonnenerhitzten Schiefer des Daches. Aus den dicken, braunen Knospen der Kastanien quoll das Harz und ließ sie glitzern, als seien sie mit Diamantenstaub bestreut; ein paar Töpfe mit halbverkümmerten Stubenpflanzen standen, zum ersten Male wieder in die laue freie Luft gerückt, vor dem einen Fenster der Knappenstube, und auf dem hölzernen, ausgetretenen Freitreppchen, das von dieser Stube direkt in den Hof führte, saß ein weißbestäubter Müller und schnitt sich tüchtige Brocken von Brot und Käse.

»Mohr! Wächter!« rief die junge Dame mit schmeichelnder Stimme über den Hof hinüber. Die Hunde gebärdeten sich wie toll und rissen winselnd an der Kette.

»Was wünschen Sie?« fragte der Müller, sich schwerfällig erhebend.

Sie lachte leise in sich hinein. »Ich wünsche gar nichts, Franz, als Ihnen und Suse guten Tag zu sagen.«

Im Nu flogen Brot, Käse und Messer hinter das Treppengeländer. Der Mann war nicht groß. Er war kleiner als das junge Mädchen – er sah sprachlos in das blühende Gesicht, das er zum letzten Male gesehen, wie es, noch nicht einmal in der Höhe seiner breiten Schultern, auf einem schmächtigen Kindeskörper gesessen; sie hatte »das Müllermäuschen« geheißen und war ihm in der Mühle und auf dem Kornboden, in der Tat quecksilbern wie eine Maus, auf Schritt und Tritt nachgehuscht – und jetzt war sie die Herrin hier, und er, der ehemalige Obermüller, ihr Pächter. »Kurios«, sagte er, in unbeholfener Verlegenheit den Kopf schüttelnd, »die Grübchen in den Backen und die Augen sind’s noch, aber, aber das unmenschliche Wachstum!« Er ließ seine Augen scheu und ungläubig messend an der hohen Gestalt emporgleiten. »Na ja, da hat eben der Trieb von der Sommers-Großmutter her dahintergesteckt; die war auch so wie Milch und Blut und – wollt ihr wohl still sein, ihr Racker!« unterbrach er sich scheltend und drohte mit der Faust nach den unaufhörlich bellenden Hunden. »Die Schlingel kennen Sie wirklich noch, gnädiges Fräulein –«

»Besser als Sie; das ›unmenschliche Wachstum‹ hat sie nicht irre gemacht«, versetzte sie, zu den Hunden tretend und die hoch an ihr aufspringenden Tiere streichelnd. »Sie titulieren mich ja wunderlich, Franz. Ich bin nicht avanciert in Dresden, das kann ich Ihnen versichern.«

»Aber die Fräuleins drüben in der Villa lassen sich ja auch so benennen«, sagte er mit steifem Nacken und starrköpfig.

»Ah so!«

»Und Sie sind doch zehnmal mehr. So jung und schon so reich, so unmenschlich reich! Die Mühle da, die schönste weit und breit – Sapperment, das will was heißen! Herrje – nur ein Mädchen, und kaum achtzehn Jahre alt, und das Kommando über eine solche Mühle!«

Sie lachte. »Das steht mir allerdings zu, und ich will Ihnen das Leben schon sauer machen, alter Franz. … Wo steckt denn Suse?«

»Die hat Stubenarrest, hat’s wieder einmal in der rechten Seite, das arme, alte Frauenzimmer. Die Hausmittel wollen nicht mehr recht verfangen. Doktor Bruck ist eben bei ihr.«

Die junge Dame reichte ihm die Hand und trat sofort in das Haus. Die schwere Bohlentür fiel rasselnd, mit gellendem Geklingel hinter ihr zu, und der Lärm hallte von allen vier Wänden des weiten Flurs zurück. … Unter den Füßen der Eingetretenen schütterte der Boden sehr stark. Das Tosen und Stampfen des Mahlwerkes dröhnte dumpf durch die kleine, klaffende Tür im gewölbten Steinbogen, und der Duft des frisch zermalmten Kornes füllte kräftig durchdringend die Luft. In tiefen Zügen sog ihn das junge Mädchen ein – eine ganze Flut von Erinnerungen überwältigte sie; sie wurde blass vor innerer Bewegung und blieb mit gefalteten Händen einen Augenblick stehen. Ja, sie war um alles gern in der alten Mühle »herumgekrochen«, wie die Präsidentin von ihr sagte, und der Papa hatte ihr oft genug den Mehlstaub von Zöpfen und Kleidern geklopft – er hatte sie lächelnd »sein weißes Müllermäuschen« genannt. Der finstere Mann, ihr Großvater, der meist von dort oben, über das Treppengeländer hinweg, mürrisch, mit herrisch polternder Stimme seine Befehle herabgerufen, er hatte sie nie geliebt. Sie war fast immer vor seinem feindseligen Blicke in Susens blanke Küche oder zu Franz geflüchtet, und doch dachte sie mit bitterer Wehmut seiner und wünschte, er möge wieder da herabsteigen mit den wuchtigen Tritten, unter denen die Treppenstufen geächzt; vielleicht fürchtete sie sich nicht mehr vor dem Gesichte, das, wie sie nun wusste, hauptsächlich Geldstolz und Protzentum so abstoßend gemacht hatten; vielleicht wäre er jetzt auch milder und zugänglicher, weil sie der Großmutter ähnlich geworden.

Sie fand die Tür der Eckstube droben verschlossen, aber aus dem schmalen Gange, der das Hintergebäude mit dem Vorderhause verband, scholl Susens weinerlich klagende Stimme. Ach ja, dort war die Schlafkammer der alten Jungfer, das dunkle Stübchen mit den runden, in Blei gefassten Fensterscheiben und der Aussicht auf das graue Schindeldach eines Holzschuppens und das niemals trocknende Pflaster des Seitenhöfchens. Sie schüttelte unwillig den Kopf und betrat den Gang.

Eine heiße, dumpfe, mit Rauch erfüllte Krankenluft schlug ihr beim Öffnen der Tür entgegen, und dort in dem hässlichen Zwielicht, welches das erblindete, fahlgrüne Fensterglas verbreitete, stand ein Mann, mit dem Rücken ihr zugewandt. Er war sehr groß – er überragte sie offenbar um ein Bedeutendes – und breit von Schultern. Jedenfalls war er im Begriffe, zu gehen, denn er hielt Hut und Stock in der Hand… Ah, das war also Doktor Bruck, von welchem Schwager Moritz vor acht Monaten, bei Gelegenheit der Verlobungsanzeige geschrieben hatte, dass er ihre schöne Schwester Flora schon als Gymnasiast heimlich geliebt, selbstverständlich aber damals nicht gewagt habe, zu dem geistreichen, hochgefeierten Mädchen emporzusehen, und nun sei er doch am schwererkämpften und errungenen Ziel – das war er also. Sie hatte seitdem die Verlobung eigentlich wieder vergessen, und auch während ihrer Herreise war ihr nicht ein einziges Mal eingefallen, dass sie ja ein Glied der Familie mehr vorfinden würde.

Hatte das Seidenkleid der jungen Dame gerauscht – die angelehnte Tür hatte sich vollkommen geräuschlos in ihren Angeln gedreht – oder wehte ein reinerer Luftstrom mit ihr herein, die in der Tat so frühlingsfrisch auf die Schwelle trat, als gehe der Veilchenhauch, den man bereits in den letzten Märztagen zu spüren meint, von ihr aus – der Arzt drehte sich rasch um.

»Doktor Bruck? Ich bin Käthe Mangold«, sagte sie, sich kurz und flüchtig vorstellend; dabei ging sie rasch an ihm vorüber und streckte Suse, die, in Bettkissen gepackt, zusammengekrümmt auf einem Lehnstuhle hockte, beide Hände entgegen.

Die Alte starrte sie mit blöden Augen an.

»Ich komme da herein, wie vom Himmel geschneit, nicht wahr, Suse? Aber gerade zur rechten Zeit, wie ich sehe«, sagte sie und strich der Kranken die unordentlich um die Stirn hängenden greisen Haare unter die Nachthaube. »Wie kömmt es, dass ich Dich hier finde, in dieser elenden Hinterstube? Der Ofen raucht, und bei aller Glut, die er ausströmt, sitzen die Moderspuren an den Wänden. Hat man Dir nicht gesagt, dass Du in der Eckstube wohnen und im Alkoven schlafen sollst?«

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